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„Ein ganz reifer, fertiger Komponist, ... Franz Schubert unfaßbar genial in allem, was Musik hieß' A lles, was Franz Schubert komponierte, was auch immer er aufzuschreiben vermochte geb. 31.1.1797 j oder im Sinn hatte, wurden stets Melodien, herrliche, unverwechselbare. Er sang von der Liebe und erlebte sie niemals selbst. Er sang u. iBza in Wien ( von ^ es Lebens Fülle, ohne sie zu kennen oder komponierte die herrlichsten Tänze, tanzte aber nicht. Auch das Meer hat er niemals ge- Schüler des Stadtkon vikts und Chorsänger in schaut, nicht einmal die Schneegipfel in den Bergen seiner eigenen Heimat. Aber für alles hatte er Melodien und den rechten Ton, aus Sehnen oder Träumen geboren. Er lebte in sei- der Hofburg 1813 Erste Sinfonie ner Musik. Und war er auch meist glücklos, Hilfslehrer Musik jedenfalls war sein wahres Glück. Musik war sein Leben, und seine Seele wollte singen. Sechste Sinfonie; ' Schon als Kind komponierte er, hatte auch be- Aufenthalt in Ungarn , scheidenen Unterricht; erst beim Vater, einem unbedeutenden Schullehrer, der vierzehn Kin- „Die Unvollendete“ der ernähren mußte. Später meinte der Hofor- 1823 I 9 an ' st Wenzel Ruziczka: „Den kann ich nichts schwere Krankheit lehren, der hat’s vom lieben Gott.“ Auch Antonio Salieri, ehemals kaiserlicher Hof- 1828 Große „C-Dur-Sinfonie" kapellmeister in Wien und angeblicher Erzrivale Mozarts, nahm sich seiner an. „Und als die Kindheit vorbeiging, war dieser Franz Schubert ein ganz reifer, fertiger Komponist, völlig un brauchbar für alles, was nicht Musik bedeute- I te, aber unfaßbar genial in allem, was Musik hieß“ (Kurt Fahlen). Abgesehen von kleinen Reisen und kurzen Sommeraufenthalten in nicht allzu weit entfernten Gegenden lebte er in Wien. Er hatte nicht das Glück wie der junge Mozart, die Welt zu sehen und sich dort zu bil- i den. Aber er hatte seine Stadt, in der es Musik ' im Überfluß gab und in die die Welt mancher lei hineinbrachte. Warum auch sollte er reisen, Unbequemlichkeiten auf sich nehmen und sich lächerlichen oder schwierigen Lebenslagen aussetzen? Er war daheim und hatte frohge mute und lebenstüchtige Freunde. Diese waren ihm wichtig, denn sie stützten ihn, halfen, wo nötig, linderten sogar zeitweilige Not. Er