Jf DRESDNER (J PHILHARMONIE Onslow wurde in Frankreich als Sohn eines englischen Aristokraten geboren, der dort im Exil lebte, deshalb auch die divergierende Schreibweise seines Vornamens. In London und Hamburg erhielt er eine umfassende musikali sche Ausbildung und entwickelte sich zu einem bedeutenden Pianisten. Ab 1808 übernahm Anton Reicha in Paris seine kompositorische Ausbildung. Fortan widmete sich Onslow, der schon vorher selbst komponiert hatte, vor al- 1 lern kammermusikalischen Besetzungen und erlernte eigens dafür das Cellospiel. Schnell avancierte er zu einem international geschätz ten Komponisten. 1830 ernannte ihn die „Philharmonie Society of London“ neben Men delssohn zum zweiten Ehrenmitglied. Die glei che Würde verlieh ihm 1836 die Wiener Gesellschaft der Musikfreunde. Im Jahre 1842 wurde Onslow schließlich „Thronfolger“ Cheru- I binis an der Pariser „Academie des Beaux-Arts“. Nachdem er schon frühzeitig mit Komposi tionen für das Streichquartett begonnen und ! 18 Werke vorgelegt hatte, schuf er ab 1832 be sonders unter dem Eindruck von Beethovens | späten Streichquartetten, denen er übrigens äußerst distanziert gegenüberstand, in nur drei Jahren seine bedeutendsten Beiträge zu dieser | Gattung. Allein 12 Werke sollten es werden von den insgesamt 36 Streichquartetten, die er als j Lebenswerk schließlich hinterlassen hat. Klangfülle und Vielfalt waren seit Bachs Tod für lange Zeit so ziemlich aus der Musik ver- | schwunden. Und erst Boccherini und Mozart entdeckten diese unabhängig voneinander auf dem Gebiet der Kammermusik völlig neu mit | ihren Kompositionen für Streichquintett. Bald folgten ihnen andere Komponisten, z. B. Beet- | hoven und Schubert und auch bereits 1806 Onslow, als er damit begann, für größere Kammermusik-Besetzung zu schreiben. Es soll- | ten schließlich 34 Streichquintette werden, die als gewichtige Beiträge zur Literatur dieses j