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392 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Redaetion. 22. Jahrg. Nr. 7. einfügen, die zwar nur relative Richtigkeit besitzt, jedoch für den Vergleich mit anderen Reinigungs arten sich ganz gut eignet. Nimmt man der Ein fachheit des Rechnungsvorganges halber an, dafs die Staubtheilchen kleine Würfelchen wären von der Seitenlange a mit der Masse m und dem spec. Gewichte 8, so ist das Gewicht, also hier die die Trennung bewirkende Kraft G=m.g = a 3 ( ). Der dem Niedersinken entgegenstrebende c 2 Widerstand W = $Y 2g F, wenn das spec. Gewicht des Gases, c seine Bewegungsgeschwindigkeit und F eine Fläche des Stäubchenwürfels bedeutet. Für das gröfste Staubtheilchen, welches eben noch in Schwebe erhalten wird, gilt G = W oder : a s 8 = Ey C a 2 2g ? • Y a = 7 „ c 2 und wenn man für die Con- 20g stanten ihre Zahlenwerthe einsetzt, ist a = 0,036 c 2 . Dies ist die unterste Grenze, die wir beim Reinigen mittels Schwerkraft erreichen können. Ersetzt man nun die Schwere als eine die Trennung bewirkende Kraft durch eine andere Kraft, die man beliebig reguliren kann, so erreicht man eine um so vollkommenere Reinigung, je mehr man die Kraft steigert. Zu diesem Zweck eignet sich vor züglich die Centrifugalkraft. Es wurde schon vor geraumer Zeit eine Reinigung der Gichtgase durch Centrifugalkraft empfohlen, die mit Hülfe eines einfachen Ventilators ausgeführt werden soll, wie dies bereits auch auf einigen Hüttenwerken ein geführt ist. Von dem Ventilator werden Gas und Flugstaub angesaugt und beide Körper infolge der Rotation gleichzeitig der Centrifugalkraft unterworfen. Dem Gase wird die in radialer V: Richtung wirkende Beschleunigung p = — ertheilt, und die Beschleunigung erhält auch der Flugstaub, so dafs beide Körper mit der gleichen End geschwindigkeit c = p . t in derselben Richtung aus dem Blasstutzen des Ventilatprs heraus geschleudert werden. Wenn nun dennoch eine Staubabscheidung im Ventilator stattfindet, so ist diese lediglich auf die Adhäsion des gegen die Wände des Gehäuses geschleuderten Staubes zu denselben und auf die Adhäsion des Wassers zu beiden zurückzuführen. Aus diesem Grunde mufs man dem einfachen Ventilator den Namen eines Centrifugalreinigers entschieden absprechen, und ist mit dessen Hülfe eine vollkommene Reinigung unmöglich, wie es auch die Analysen beweisen, nach denen man den Staubgehalt des gereinigten Gases nie unter 0,2 g im Cubikmoter herabsetzen konnte. Um eine vollkommene Reinigung zu erzielen, darf der Flugstaub nur für sich allein der Centri fugalkraft ausgesetzt werden, während das Gas in ent gegengesetzter Richtung abgeleitet werden mufs. Dies wird erreicht durch Zusammenkuppeln zweier Ventilatoren bei ihren Saughälsen, deren Flügel räder mit den verschiedenen Halbmessern Ri und Rz (vergleiche nachstehende Abbildung) auf einer gemeinsamen Achse aufgekeilt sind. Wenn nun der eine Ventilator, für sich allein arbeitend, bei n Touren eine Gasmenge Qi von der Span nung pi, der zweite, ebenfalls für sich arbeitend, bei denselben n Touren die Gasmenge Qe mit der Spannung ps liefern würde, so müfsten beide zusammengekuppelt, nach der Skizze, die Gasmenge (Q2 — Qi) bei der Spannung (ps — pi) liefern. Wären die beiden Flügelräder gleich grofs, so würde das Resultat = 0 sein und man hat es nur mit einem Leergang zu thun. Von zwei verschieden grofsen Ventilatoren wird der jenige mit gröfserem Durchmesser eine gröfsere Depression im Saughals hervorrufen als der kleinere, es wird also nach Verbindung beider der Gasstrom im kleineren Ventilator Umschlägen und in der dem natürlichen Gange entgegengesetzten Richtung, also von der Peripherie zur Mitte des kleineren und von da wieder zum Umfang des gröfseren, durchgesogen werden. Diese Durchgangsgeschwin digkeit, von welcher allein der Grad der Reinigung abhängt, läfst sich durch das Verhältnifs R der R2 Flügelräder, oder — durch verschiedene Touren n2