1. April 1902. Theisens Centrifuqal- Gasreinigungsverfahren. Stahl und Eisen. 371 erstattung annehmen. Wir dürfen aber heute schon die Zuversicht aussprechen, dafs die von den Ausstellern, insbesondere dem an der Spitze derselben stehenden Heinrich Lueg, der Seele des ganzen Unternehmens, aufgewendete Mühe reichen Lohn finden und der von dem grofsartigen Unternehmen erwartete Erfolg für die weitere Entwicklung der Industrie in unseren schönen Schwesterprovinzen zu ihrem und unseres ge summten Vaterlandes Segen nicht ausbleiben wird. Theisens Centrifugal - Gasreinigungsverfahren. Ueber das Theisensche Centrifugal-Gasreini- gungsverfahren ist in der Zeitschrift „Stahl und Eisen“ verschiedentlich berichtet worden, so in Heft 9 1901, Heft 3 und 5 1902. Unterdessen sind eine Anzahl neuerer Apparate in Betrieb gekommen, welche bei ruhigem Lauf und bei einfacht als auch der schon genannte ausgezeich nete Reinigungseffect erreicht werden; besonders hat das neue Spiral-Gregenstrom-Waschverfahren zwischen Gas und Waschflüssigkeit, welches ebenfalls durch Patente geschützt ist, die daran geknüpften Erwartungen vollständig erfüllt. Theisens Centrifugal normalem Kraftverbrauch ein sehr reines Gas von nur 0,004 g Staubgehalt a. d. Cubikmeter geliefert haben. Durch diesen für das Hochofen gas erzielten hohen Reinheitsgrad, welcher höher ist als derjenige der atmosphärischen Luft des betreffenden Werkes, dürfte bei Verwendung von Hochofengas für Motorenzwecke die Garantie eines dauernd guten Laufes der Motoren gegeben sein, ohne dafs dabei die Ventile verschmutzen und die Cylinder und Kolben angegriffen werden. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde eine Motoren fabrik in die Lage versetzt, für einen längeren ununterbrochenen Betrieb — bis zu 4 Wochen — bei ihren Maschinen Garantie zu leisten. Infolge der bei dem Theisenschen Apparat neuerdings zur Anwendung gekommenen Ver besserungen konnte sowohl die Construction ver- Gasreinigungsapparat. Der Wasserverbrauch bei diesem Apparat betrug nur 0,8 bis 1,0 1 a. d. Cubikmeter Gas, und bei 14 tägigem Betrieb konnte stets mit derselben Wasch wassermenge, welche nach Ver lassen des Apparates geklärt und rückgekühlt wurde, gearbeitet werden, da der durch Ver dunstung u. s. w. im Kühler eingetretene Wasser verlust durch Condensirung des im warmen Gase enthaltenen Wasserdampfes ausgeglichen wurde. Das eintretende Kühlwasser hatte etwa 15° C. und verliefs den Wascher mit 50 0 C. Das | Hochofengas trat mit einer Temperatur von etwa I 140 bis 160" C. in den Wascher und wurde bis auf 30 0 C. abgekühlt. Zu dieser vollkommenen Reinigung von z. B. 170 cbm Gas i. d. Minute bis zu einem Reinheitsgrad von 0,004 g ge nügte ein Motor von 50 P. S.