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Preßluft betätigte Masselbrecher fahrbarer und stehender Bauart; es ist mir nicht bekannt, ob diese Apparate sich eingeführt haben. Es bleiben nun noch als letzte zu betrachten die für die Gießereien wichtigsten Preßluftwerkzeuge, Abbildung 6. Formtrocknungsapparat. die Preßluftstampfer und Preßluftmeißel. Die Abbildungen 7 und 8 zeigen uns einen Preßluft stampfer und einen Preßluftmeißel schematisch ge zeichnet im Schnitt, wie diese von derFirmaPokorny & Wittekind in Frankfurt a. M. gebaut wurden. Die Stampfersteuerung arbeitet wie nach stehend beschrieben: Durch das Steuerventil werden lediglich die Einströmungen gesteuert, während der Auspuff durch den Arbeitskolben selbst freigegeben wird. Die kleinere Endfläche des Ventils steht ständig unter Luftdruck, und wird das Ventil nach unten geschoben, so daß Luft durch die obere Ringnut unter den Kolben strömt. Der Kolben wird gehoben, überschleift die Auspuffkanäle im Zylinder und verdichtet die jetzt im oberen Zylinderraum eingeschlossene Luft, bis der Druck auf die große Ventilfläche größer wird als derjenige, der die kleine Fläche belastet, und das Ventil wird nach oben ge schoben. Der Arbeitskolben fliegt durch die in ihm aufgespeicherte Energie noch weiter und gibt mit seiner unteren Kante den Auspuff der unteren Zylinderseite frei. Das Ventil hat jetzt die Einströmung unter dem Kolben abgeschlossen und dafür die Einströmung über dem Kolben (untere Ringnut im Ventilgehäuse) freigelegt. Kurz vor dem Zylinderende kehrt der Kolben um. Die Einströmung über dem Kolben ist wesentlich größer gehalten, und derselbe wird kräftig nach unten geschleudert, überschleift den Auspuff im Zylinder und gibt denselben mit seiner hinteren Kante frei. Hierdurch sinkt der Druck im Zylinder plötzlich, und der Luftdruck, wel cher die kleine Endfläche belastet, schiebt das Ventil wieder nach der anderen Seite. Die Steuerung der Meißelhämmer ist folgendermaßen: Das Ventil steuert mit seinen beiden Endkanten den Einlaß und mit seiner Aussparung den Auspuff beider Zylinderseiten. Die kleine Endfläche des Ventils steht ständig unter Druck, welcher das Ventil nach unten schiebt. Hierdurch wird die obere Ringnut und somit die Einströmung über dem Kolben geöffnet. Der Schlagkolben wird nun nach unten geschleu dert, bis kurz vor Beendigung des Hubes die Aussparung im Schlagkolben den Raum hinter der großen Endfläche des Ventils mit dem Druck raum verbindet. Die große Fläche erhält hier durch die gleiche spezifische Belastung wie die kleine Endfläche; das Ventil wird daher nach oben geschoben. Jetzt schließt das Ventil die Einströmung über dem Kolben ab und verbindet den oberen Zylinderraum mit der Atmosphäre, während die große Endfläche Kanäle freigibt, die Luft unter den Kolben bringen. Der Schlag kolben wird hierdurch nach oben geschoben, bis die untere Endkante Auspuffkanäle freigibt, durch welche die Luft auf der unteren Zylinder seite entweicht und die große Endfläche des Ventils entlastet wird. Nunmehr wiederholt sich das Spiel von neuem. Andere Werkzeuge, welche auf den Markt gebracht werden, haben keine Kolbenschieber steuerung; die Steuerung vollzieht sich hier Abbildung 7. Preßluftstampfer. Abbildung 8. Meißelhammer.