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1. April 1906. Heferate und kleinere Mitteilungen Stahl und Eisen. 429 doch rührt dieser Umstand mehr von der im all gemeinen geringeren Beschäftigung her, als von einer endgültigen Eroberung dieser Märkte durch das ein heimische Erzeugnis. In der Tat hob sich im Jahre 1904, als die Gesamtproduktion wuchs, auch die Ein fuhr um 382 000 Pud = 6300 t, d. h. 72 0/o, ohne daß das russische Syndikat es verstanden hätte, von den neuen Verhältnissen für sich Nutzen zu ziehen und sieh endgültig dort festzusetzen. Es geht aus allem hervor, daß die russische Produktion infolge zu hoher Selbstkosten sowie einer noch unvollständigen Geschäftsorganisation trotz Schutz zoll und dergl. zu machtlos ist, um sich weiter ent fernte Märkte zu erobern oder dem neuerlichen Be darf nachzukommen. In Sosnowice kostet Ferromangan das Pud 1,85 Rubel, in den baltischen Häfen 5 Kop. mehr, und das sind äußerste Preise, die durch den fremdländischen Wettbewerb bestimmt sind. Gr. Spaniens Eisenindustrie im Jahre 1905.* Die Eisenerzförderung Spaniens erreichte im Jahre 1905 mit 9 395314 t, gegen 7 964 748 t im Vorjahre, die größte bis jetzt erzielte Höhe; sie verteilte sich auf die einzelnen Provinzen wie folgt: 1904 1905 t t Viscaya 4 554 951 5 080 000 Santander 1 114 251 1 350 000 Almeria und Granada . . 632 658 1 055 000 Murcia 681 829 820 000 Sevilla und Badajoz . . . 432 670 395 000 Lugo 239 578 218 970 Guipüzcoa 91 885 175 618 Malaga, Jaiin und Cordoba Oviedo 76 078 148 000 72 298 71 000 Navarra 52 793 46 726 Uebrige Provinzen .... 15 757 35 000 7 964 748 9 395 314 Die Eisenerzausfuhr hat gegenüber dem Vor ¬ jahre um 1 298 542 t zugenommen, sie betrug 8 590 482 t gegen 7 291 941 t im Jahre 1904; ziemlich genau die Hälfte der Ausfuhr wurde in Bilbao verschifft (4240144 t 1905 und 3 787 899 t 1904). mungsländer der Erzausfuhr werden von wie folgt nachgewiesen : 1904 t Großbritannien 4 708 663 Holland ........ 1 669 460 Belgien 325 539 Frankreich 346 218 Vereinigte Staaten .... 35 785 Deutschland 184 492 Uebrige Länder 21 784 Die Bestim- der Statistik 1905 t 5 845 895 1 806 328 314 203 251 716 213 203 140 471 18 666 7 291 941 8 590 482 Bei Beurteilung dieser Zahlen ist zu berücksich tigen, daß die nach Holland ausgeführten Mengen wohl ganz für Deutschland bestimmt sind. Beachtens wert ist der verhältnismäßig große Versand spanischer Eisenerze nach den Vereinigten Staaten. Die Roheisenerzeugung Spaniens betrug 1905 383 137 t gegen 385 955 t im Jahre vorher; 209 000 t oder mehr als die Hälfte der Erzeugung entfiel hiervon auf die Gesellschaft Altos Hornos de Viscaya in Bilbao. Die Stahlerzeugung stellte sich wie folgt: 1904 1905 t t Bessemerstahl 93 100 113 664 Siemens-Martinstahl. . . . 102 659 124 233 195 759 237 897 die Zunahme gegen das Vorjahr beträgt somit 22,8 0/o. An Schweißeisen wurden im verflossenen Jahre 52 250 t erzeugt gegen 53 177 t im Jahre 1904. * Nach Revista Minera; vergl. für 1904: „Stahl und Eisen“ 1904 S. 474. Preisausschreiben des Vereins deutscher Eisen- bahnverwaltungen. Wir machen unsere Leser auf ein Preisausschrei ben des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen aufmerksam, das in dem Organ* des Vereins veröffent licht ist. Bei der Preisbewerbung, die alle vier Jahre veranstaltet wird, kommen im ganzen 30 000 6 für wichtige Erfindungen und Verbesserungen im Eisen bahnwesen zur Verteilung: Für Erfindungen und Ver besserungen a) der baulichen und mechanischen Einrichtung der Eisenbahn ein erster Preis von 7500 -%, ein zweiter von 3000 .K, ein dritter von 1500 %; b) betreffend den Bau und die Unterhaltung der Betriebsmittel ein erster, zweiter und dritter Preis wie bei a); c) betreffend die Verwaltung, den Betrieb und die Statistik der Eisenbahnen ein erster Preis von ’ 3000 K und zwei Preise von 1500 «. Hervorragende schriftstellerische Arbeiten über Eisenbahnwesen bewerben sich mit um die Preise der Gruppe c). Erwünscht ist die Bearbeitung folgender Aufgaben, ohne die Wahl anderer Arbeiten zu beeinflussen: 1. Lokomotivfeuerung mit mechanischer Beschickung. 2. Verbesserung der Beheizung der Personenzüge durch Dampf. 3. Schlauchkupplung für Luftdruckbremsen, wobei Abschlußhähne an den Leitungen entbehrlich werden, ohne die selbsttätige Wirkung bei Trennung der Züge zu hindern. 4. Vorrichtung zur Verständi gung zwischen dem Lokomotiv- und Zugpersonal ohne durchgehende Bremsvorrichtung. 5. Kritische Dar stellung des jetzigen Standes der Frage der Motor wagen und Führung leichter Züge durch Lokomotiven oder Motorfahrzeuge in technischer und wirtschaft licher Beziehung. 6. Vereinfachung des Vorganges bei der Verkehrsteilung und der Ermittlung der An teile aus den Frachtsätzen sowie bei der Verrechnung und Abrechnung der Einnahmen aus dem Güterverkehr. Aenderungen in der Preisverteilung bleiben Vor behalten. Die Bedingungen sind folgende: 1. Die Ar beiten müssen erschienen bezw. ausgeführt sein in dem Zeitraum vom 16. Juli 1906 bis 15. Juli 1907. 2. Jede Verbesserung bezw. Erfindung muß auf einer zum Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen gehörigen Eisenbahn erprobt und der Wettbewerbungsantrag durch die betreffende Verwaltung unterstützt werden. 3. Preise werden nur dem wirklichen Erfinder zu erkannt. 4. Die Erläuterung der Arbeit muß ein sicheres Urteil über Wirksamkeit usw. der Erfindung ermöglichen. 5. Die Ausnutzung der preisgekrönten Erfindung oder Verbesserung als Patent ist nicht ausgeschlossen. Indessen müssen die Bewerber die aus dem Patent etwa herzuleitenden Bedingungen an geben, die sie für die Anwendung der Erfindung oder Verbesserung durch die Vereineverwaltung bean spruchen. 6. Der Verein darf die Arbeiten veröffent lichen. 7. Die schriftstellerischen Werke müssen in drei Druckexemplaren den Bewerbungen beigefügt sein. Einem vom Verein gewählten Preisauschuß unter steht die Entscheidung. Die Bewerbungen sind post frei an die geschäftsführende Verwaltung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen, Berlin W., Köthener straße 28/29, in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Juli 1907 einzusenden. Akademischer Verein Eisenhütte-Charlottenburg. Am 17. Februar d. J. beging der Akademische Verein Eisenhütte-Charlottenburg sein 6. Stiftungsfest unter zahlreicher Beteiligung. In der Festrede gab * „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnver waltungen“ 7. März 1906.