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1. April 1906. Referate und. kleinere Mitteilungen. Stahl und Eisen. 425 Schließungen des Bergbaulichen Vereins für den Dort munder Bezirk sowie der Oberschlesischen Kohlen konvention und der beteiligten industriellen Vereine im Saar- und Moselbezirk wegen einer ähnlichen Beteiligung an dem Unternehmen stehen noch aus. Bei einem einmütigen Zusammenwirken der Industrie und Technik wird hoffentlich der beabsichtigte erneute Versuch von Erfolg begleitet sein. In Ergänzung der in „Stahl und Eisen“* veröffent lichten Mitteilungen über ein eisernes Schwimmdock, das von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, Rhld., im Auftrage der Deutschen Reichsregierung für den auf der 4 km vom Montageplatz entfernten Liegestelle im großen Hafen von Tsingtau. Das Schleppen vom Montageplatz zur Verankerungsstelle geschah durch eine Anzahl kleiner Dampfer. Die Verankerung be steht aus 8 Stegketten in der Querrichtung und aus 4 Stegketten in der Längsrichtung des Docks; sie ge staltete sich infolge der großen Kettenabmessungen und des entsprechend großen Gewichts äußerst schwierig und nahm eine geraume Zeit in Anspruch. Mit dem Dock sind bereits eine ganze Reihe von Dockungen ausgeführt worden und hat sich dasselbe in allen Fällen vorzüglich bewährt. Die elektrische Ein richtung wurde von der Gutehoffnungshütte den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin und die Lieferung Hafen von Tsingtau erbaut wurde, geht uns die weitere Nachricht zu, daß dasselbe nach erfolgter Probedockung im Oktober v. J. vom Gouvernement in Tsingtau übernommen worden ist. Die nachfolgen den Angaben zusammen mit der obenstehenden Ab bildung, welche die gleichzeitige Dockung zweier Torpedoboote und des Flußkanonenbootes „Vorwärts“ darstellt, mögen dazu dienen, sich ein Bild von dem gewaltigen Bauwerk, das Zeugnis von der hohen Ent wicklung der deutschen Industrie gibt, zu machen. Das Dock soll zum Heben von Kriegs- und Handels schiffen dienen, zwecks Reparatur oder Erneuerung des Anstrichs der unter Wasser befindlichen und un zugänglichen Teile. Mit dem Dock können Schiffe bis zu 10 m Tiefgang gehoben werden. Die Bau ausführung nahm zwei Jahre in Anspruch. Die sämt lichen maschinellen Einrichtungen dieses Docks, welche als das Modernste auf diesem Gebiete bezeichnet werden können und den Erfahrungen der Neuzeit in jeder Beziehung entsprechen, werden elektrisch an getrieben. Nach stattgefundenem Stapellauf im August v. J. erfolgte die Verankerung des Docks der Pumpanlage 'dem Eisenwerk vorm. Nagel &Kaemp A.-G. in Hamburg übertragen. Die „Elektrotechnische Zeitschrift“* bringt einen Bericht über die Ergebnisse der internationalen Konferenz über elektrische Maßeinheiten, die zu Charlottenburg vom 23. bis 25. Oktober 1905 stattfand. Es ist bekannt, daß die internationale Uebereinstimmung in bezug auf die Definition der elektrischen Einheiten und Normen manches zu wünschen übrig läßt. Bereits im Jahre 1904 äußerte sich der internationale Elektriker-Kongreß dahin, daß die Angelegenheit am besten von einer internationalen, die in Betracht kommenden Regierungen repräsen tierenden Kommission behandelt werde und daß diese Kommission permanent sein solle. Man wurde daraufhin bei den Regierungen vorstellig, und nachdem man die Zustimmung erhalten hatte, lud E. Warburg, der Prä sident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, die Vertreter der in den verschiedenen Staaten mit der Ueberwachung der elektrischen Einheiten betrauten Institute sowie eine Anzahl auf diesem Gebiete her- * Nr. 16, 1905, 8. 973. VII.,, * 8. März 1906. 4