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26. Jahrg. Nr. 9. es an dieser Stelle möglich gewesen wäre, auf viele wirklich interessante Details einzugehen, so werden Sie wohl die Ueberzeugung gewonnen haben, daß in die Reihe der bestehenden Transport mittel ein ganz neues getreten ist, das wohl mit schon früher bekannten in seinen Grund- zügen einige Aehnlichkeit hat, das aber doch in seiner Gesamtheit, namentlich in bezug auf die Art der praktischen Durchführung, zum größten Teil von dem seither Gewohnten ab weicht. Mit ihm ist aber eine neue Möglichkeit geboten, die Leistungsfähigkeit und damit auch die Konkurrenzfähigkeit der Berg- und Hütten betriebe steigern zu helfen, indem es seinen Teil dazu beitragen kann, di? unproduktiven Aufwände, die nun einmal Transporte sind und bleiben, nach Möglichkeit zu vermindern. Ich muß indessen davon absehen, auf die rein wirt schaftlichen Beziehungen dieser Transportein richtungen, die natürlich mit anderen schon längere Zeit im Gebrauch befindlichen Einrichtungen in Vergleich zu stellen wären, näher einzugehen, hoffe jedoch an anderer Stelle und bei späterer Gelegenheit hierzu in der Lage zu sein, um Sie davon zu überzeugen, daß dieses neue Transportsystem nicht etwa nur eine sehr inter essante Konstruktionsarbeit, sondern auch ein wirtschaftlich brauchbarer Faktor im Berg- und Hüttenbetriebe ist. (Allgemeiner Beifall.) Mitteilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Schwefelbestimmung im Eisen. Jacob Petren* bat die verschiedenen Schwefelbestimmungsmethoden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Zunächst macht er darauf aufmerksam, daß die meisten Schwefel- bestimmungsmethoden, auch die auf Hütten werken viel gebrauchten von Schulte und von Rollet-Campredon, ungenau sind. Er teilt die Methoden in drei Gruppen: I. Solche, bei denen der Schwefel direkt zu Schwefelsäure oxydiert wird, d. h. ohne ihn erst vom Eisen zu trennen, mit nachfolgender Wägung als Barium sulfat. Diese Methoden sind die genauesten, sie dauern aber am längsten und kommen nur für Kontrollbestimmungen in Betracht. II. Schwefel wird in Schwefelwasserstoff übergeführt, indem man das Eisen in Säuren löst und den Schwefel nachher in verschiedener Weise bestimmt. Hierzu gehören die auf Hütten angewandten Schnell methoden: sie sind nicht ganz genau. III. Schwefel wird nach Lösung des Eisens in Haloden zu Schwefelsäure oxydiert; diese Methoden sind um ständlich und werden praktisch nicht gebraucht. I. Methoden der direkten Oxydation des Schwefels zu Schwefelsäure und Bestimmung) der letzteren als Bariumsulfat. Die Oxydation geschieht praktisch nur auf nassem Wege, nach Eggertz mit Salzsäure und Ka- liumchlorat, nach Tamm mit Königswasser, nach Platz mit Salpetersäure (1: 2). Die Fehler dieser Methode können bestehen: a) in unvoll ständiger Oxydation, b) in einer unvollständigen Fällung der Schwefelsäure aus eisenreichen Lö sungen, c) durch Verunreinigung des Barium sulfats mit Eisensalzen. Petrn fand nun, daß die Oxydation vollständig ist, wenn man zum Lösen Salzsäure und Kaliumchlorat verwendet * „Jernkontoret Annaler“ 1905. (Separat abdruck.) und die von Tamm angegebenen Vorsichtsmaß regeln beobachtet, d. h. das Eisen zu der kochen den Lösung setzt, und zwar in einem Röhrchen eingeschlossen. Ueber die quantitative Ausfällung gehen nun die Meinungen der verschiedenen Autoren weit auseinander; Petrn hat deshalb eine große Anzahl eigene Versuche angestellt, um diese Frage bei verschiedenen Bedingungen klar zustellen. Er variierte die Säuremenge, die Menge der Eisen- und Ammonsalze, verwendete mehrere Chloride und fällte heiß und kalt. Er kommt dabei zu dem Resultat: die Oxydation ist voll ständig bei Verwendung von Königswasser oder Salzsäure und Kaliumchlorat unter Anwendung der von T a m m angegebenen Vorsichtsmaßregeln. Bariumsulfat wird am besten in der Kälte ge fällt, die Lösung muß dabei eine bedeutende Menge Salzsäure (5 bis 10 ccm in 200 ccm) ent halten. Man läßt 24 bis 48 Stunden stehen. Bariumsulfat fällt dabei vollständig und ohne Verunreinigung mit Eisensalzen aus. Wird die Fällung in der Wärme vorgenommen, so ist die Fällung bloß dann vollständig, wenn die Lösung nur kleine Säuremengen (im Maximum 5 bis 6 ccm in 200 cem) enthält, es fallen aber mehr oder weniger Eisensalze mit. Es lassen sich Genauig keiten von 0,002 bis 0,003 °jo erreichen. Petren hat an verschiedenem Eisenmaterial seine Methode (A) mit der Salzsäure-Kaliumchlorat-Methode (B) und der Methode Tamm (C) verglichen. A B c Graueisen .... . 0,088 0,086 0,087 Weißeisen . . . . . 0,031 — 0,033 » • • • • . 0,009 0,008 — Stahl (0,7 C) . . . . 0,095 — 0,096 Bas. Martinstahl . . 0,024 0,025 0,024 II. Methoden, bei denen der Schwefel durch Lösen des Eisens in Säuren in Schwefelwasserstoff übergeführt wird. Die Schwefelbestimmung geschieht dann a) durch