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1. April 1906. Neue. Kupolofenanlage. Stahl und Eisen. 413 Zählwerk mit Druckknopf (Abbild. 5 und 5 a). Mit dieser Einrichtung korrespondierend, hat jeder Ofen unten in der Gießerei dasselbe Zählwerk (Abbild. 7 u. 7 a). Sobald nun der erste Satz ein geworfen wird, drückt der Schmelzer auf den oberen Knopf, worauf an dem oberen und unteren Zähler je die Ziffer 1 erscheint; mit jedem weiter eingeworfenen Satz erscheint oben und unten je eine um 1 höhere Ziffer. Von jedem Ofen ist nun die Füllung festgestellt, wie solche vorn an den Oefen laut Abbildung 7 angeschrieben steht. Erscheint also in unserm Beispiel an der zu Ofen I gehörigen unteren Uhr bezw. Zählwerk die Ziffer 4, so ist der terer Berücksichtigung des Umstandes, daß die Probestäbe der verschiedenen Satzgattierungen mitten aus dem Quantum dieser heraus gegossen werden sollen, die Ziffern der Rubrik 4 obiger Satztafel bestimmt. Beide Zähler haben je einen Druckknopf zum Fortschalten und einen, um die Zähler auf 0 zurückzustellen. Der auf dem Setzboden befindliche Zähler dient nur als Kontrolle, er soll dem Schmelzer zeigen, ob sein Drücken auf den Knopf auch wirklich eine Fortschaltung um eine Ziffer veranlaßte. Zu nächst besitzt die Ofenanlage erst einen Satz solcher Zähler; die Zähler für die beiden anderen Oefen werden noch beschafft werden. Bis dahin Abbildung 8. Ofen ganz gefüllt, erscheint die Ziffer 5, so kommt unten am Abstich das erste Eisen der ersten Satzgattierung, erscheinen die Ziffern 6 und 7, so kommt weiteres Eisen dieser Gat tierung. Erscheint aber in unserm Beispiel die Ziffer 8, so kommt schon Eisen der nächsten Gattierung. Auf Grund dieser Rechnungsweise und unter der Voraussetzung, daß der Ofen immer voll gehalten wird, sind die Ziffern der ersten Rubrik der unten in der Gießerei hängen den kleinen Satztafel ermittelt. Die Ziffern der ersten Rubrik fangen also jeweils nicht mit der Ziffer 1, sondern mit einer um die die ermittelte Füllung bezeichnende Satzzahl höheren Ziffer, in unserm Beispiel also mit 1 — 4 == 5 oder, wenn der Ofen ausgebrannt ist, mit 1—5 = 6 an. Auf gleiche Weise werden unter wei wird zunächst der eine vorhandene Satz für alle drei Oefen benutzt. Die Probestäbe, von welchen täglich fünf Stück von jeder zur Schmelze ge langenden Gattierung gegossen werden, werden auf ihre Biegefestigkeit, Durchbiegung, Schlag festigkeit und Härte geprüft. Zum Schluß sei noch die Art und Weise der Entfernung der Kupolofenschlacke und der im Funkenkasten gefangenen Asche erwähnt. Wie aus Abbildung 8 ersichtlich, liegt hinter den Kupolöfen ein Schmalspurgeleise, auf welchem ein feuerfest ausgemauerter Muldenkipper steht. In diesen läßt man die Schlacke unmittelbar vom Ofen aus einlaufen, um den Kipper dann am andern Morgen direkt auf den Schuttlagerplatz zu schieben, wo die inzwischen erkaltete Schlacke durch Kippen des Wagens auf einmal ausgeleert