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,d> DRESDNER U PHILHARMONIE Völlig anders gibt sich der zweite Satz: ein feier licher Marsch, vielleicht eine Prozession. Der ein zige dunkle, gedrückte Augenblick der Sinfonie mag ein Abbild des Lebens sein, das selbst vor dem sonnigen Italien nicht halt macht. Hier ist dem Komponisten der Gedanke an Beethoven wohl am nächsten, doch er verirrt sich nicht und bleibt einer eigenen gesangsvollen Linie treu. Obwohl so nicht überschrieben, ist der dritte Satz ein Menuett, das als Modell des alten höfischen Tanzes, wie in der Klassik gebräuchlich, aber schon gar nicht mehr in die neue Zeit zu passen schien. Auch Mendelssohn hat in seinen reiferen Werken das Menuett nur noch ein zweites Mal, im Streichquartett op. 44 Nr. 1, verwendet. Die bewußte Entscheidung für das Menuett ist somit als bewußte Entscheidung gegen das Scherzo zu verstehen, vermutlich, weil die beiden Ecksätze derart temperamentvoll sind und ein gemächli ches Menuett dem Komponisten besser in den Gesamtzusammenhang zu passen schien. Der Satz gemahnt eher an einen Schubertschen Ländler als an eine Momentaufnahme aus südli chen Gefilden. Man glaubt sich in ein neapolitanisches Volksfest versetzt, voll bunter Trachten und wirbelnder Tänze - ein echt süditalienischer Springtanz, den Mendelssohn hier entzündet. Diese Musik ent spricht am ehesten dem Erwartungsbereich, den der Beiname der Sinfonie aufschließt. Doch eines mag merkwürdig berühren: was in strahlendem A-Dur begonnen, endet - ohne Vergleich in die ser Zeit - in einem düster-wilden a-Moll. Das Orchester imitiert (nicht verwendet) Kastagnetten und Tamburine, es rast dahin, vielleicht ein we nig effektsuchend, reißerisch. Doch das ist des Komponisten gutes Recht, sollen hier doch Sinnenfreuden gezeigt werden, vordergründig, le bensstrotzend, überglücklich, jung. 2. Satz | Andante con moto 4/4-Takt, d-Moll 3. Satz 1 Con moto moderato 3/4-Takt, A-Dur 4. Satz Saltarello Presto 4/4-Takt, a-Moll