achtlichen Ruf als Kompo nist. Den sah er gefährdet, weil immer nur sein 1. Vio linkonzert genannt und auch von Geigern späterhin immer wieder verlangt wurde. „Alle 14 Tage kommt Einer und will mir das I. Concert vor spielen; ich bin schon grob geworden, und habe ihnen gesagt: ,lch will dies Concert nicht mehr hören, habe ich vielleicht bloß dies eine Con cert geschrieben? Gehen Sie hin und spielen Sie endlich einmal die andern Concerte, die ebenso gut, wenn nicht besser sind!“ Neben Joseph Joachim (1831 - 1907), dem Wid mungsträger des 1. Violinkonzertes, galt auch der jüngere Pablo de Sarasate als ein Geiger von höchstem Rang, einer, dem „artistische Virtuosi tät“ nachgerühmt wurde. Mit beiden unterhielt Bruch enge Beziehungen, die zwar gelegentlich von gewissen Verstimmungen unterbrochen schienen, aber dennoch viele Jahre anhielten. Sarasate, 1877 Widmungsträger des 2. Violinkon zertes, wurde für Bruch ein wichtiger künstleri scher Partner, nachdem der Komponist sich zwi schenzeitlich von Joachim entfremdet hatte: „Ich schwärme für Pablo“, berichtete Bruch, „für ihn schreibe ich noch - das ist ganz sicher“. Und er tat es. Dabei kam ihm gelegen, seiner alten Vorliebe für die Verwendung von Volksliedern nachzugehen. In diesem Fall machte er schotti sche Volksmelodien, die er übrigens selbst auf Reisen in Großbritannien entdeckt hatte, zur Grundlage einer neuen Komposition. Die Fantasie für die Violine unter freier Benut zung schottischer Volksmelodien, so der eigent liche Titel, wurde ein höchst ambitioniertes Pro jekt. Bruch überlegte sogar, ob er dieses Werk nicht als sein 3.Violinkonzert führen sollte. Ob- Pablo de Sarasate (1844 - 1908), berühm ter Violinvirtuose, dem mehrere Komponisten ihre Violinkonzerte gewidmet haben, der aber selbst auch etliche Werke kompo niert hat, in denen er seine unnachahmliche Virtuosität besonders herausstellen konnte (z. B. ist seine „Carmen- Fantasie" op.25 ange füllt mit „teufelsgeige rischen“ Raffinessen ä la Paganini) Aufführungsdauer: ca. 26 Minuten