Umschlag von Janäceks Sammlung „Volkslieder aus Mähren" So beobachtete er mit sicherem Gespür das un mittelbare Leben und machte dies zum musika lischen Ausgangspunkt für seine Tonschöp fungen. Auf seinen ausgedehnten Wanderungen durch Mähren lebte er mit den einfachen Menschen zusammen und erfuhr dadurch viel von deren Lebensweise und Ausdrucksmög lichkeiten in Lied und Tanz. Die elementare und ungestüme Musizierpraxis der Bauern entsprach so ganz der Natur eines Mannes, der von sich selbst sagte: „Der Akkord ist für mich ein beleb tes Wesen ... Ich weiß, daß mein Herz sich zu sammenkrampft, wenn ich ihn niederschreibe; daß er stöhnt, wimmert, schwer niederfällt, zer malmt, in Nebel zersplittert, zu Granit erhärtet. Was kümmert mich das geborgte Beiwort schön, unschön.“ Und so weist alles in seiner Musik - nicht nur in den Opern, sondern auch in den Instrumentalwerken - auf eigene volkstümliche Wurzeln hin, auf die „Musik“ der Sprache seiner