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nist, sondern auch Dirigent, vor allem aber Pianist, und zwar einer der bedeutendsten seiner Zeit. Heute erinnern uns lediglich zahlreiche Aufnahmen an seine pianisti- schen Leistungen, doch das kompositori sche Schaffen ist geblieben und bereichert nach wie vor die Programme und ganz be sonders sein Klavierwerk das Repertoire der Pianisten (vier Konzerte, mehrere So naten und viele kleine Stücke, darunter das allseits beliebte cis-Moll-Prelude op. 3 Nr. 2). Auch seine Orchesterwerke, darun ter drei Sinfonien, gelten als bedeutende Arbeiten. Nach erstem Klavierunterricht bei der Mutter offenbarte sich die ungewöhnliche Begabung des jungen Sergej. Mit neun Jah ren durfte er in St. Petersburg eine Vorbe reitungsklasse des dortigen Konservatori ums besuchen, kam aber 1885 bereits auf das Moskauer Konservatorium in die Kla vierklasse von Nikolai Swerew, 1888 dann zum ehemaligen Liszt- und Tschaikowski- Schüler Alexander Siloti, besuchte aber gleichzeitig den Kompositionsunterricht bei Sergej Tanejew und Anton Arenski. Be reits als Neunzehnjähriger feierte er ein vielbeachtetes Pianisten-Debüt und wurde sogar überraschend schnell im Ausland be kannt. Man rühmte die Klarheit seines An schlags, die breite dynamische Skala, die „singende“ Art seines Spiels und die glän zende Virtuosität. Als Komponist trat Rachmaninow zuerst 1893, knapp Zwanzigjährig, mit seiner Oper „Aleko“ (nach Puschkins „Zigeunern“) an die Öffentlichkeit. Eine Examensarbeit, deren Inszenierung am „Bolschoi“ er der Vermittlung Tschaikowskis zu danken hatte und die ihm die nur selten verliehene Gold- „Ich habe nie feststel len können, wozu ich in Wahrheit berufen bin: zum Komponi sten, zum Pianisten oder zum Dirigenten. “