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Amerika aufbrach - entstand eine Kompo sition, die der Komponist als eine „Rhap sodie hebräique pour Violoncello solo et Grand Orchestre“ bezeichnete und ihr den Titel Schelomo (hebräische Bezeichnung für den König Salomo) gab. Dieses Werk hat Blochs Komponistenruhm weltweit begründet und erhalten. Die Musik ist als klingende Verherrlichung des Predigers Salomo gedacht und war ursprünglich als vokale Vertonung konzipiert. Bloch wandelte jedoch die Singstimme in einen Cellopart um, nachdem ihn der russische Cellist Alexander Barjanski, der auch die Urauf führung (Mai 1916 unter Blochs Leitung) übernahm, dazu angeregt hatte. Insbeson dere liegen die Worte des Predigers Salomo „Alles ist eitel“ der Komposition zugrunde, in der die Stimme des Predigers durch das Solocello symbolisiert wird. Giora Feidman, der weltweit gefeierte „King of Klezmer“, hat sich bereits vor län gerer Zeit dieses Werkes angenommen und den Cellopart für die Baßklarinette trans kribiert. Damit belebte er diese Rhapsodie auf ganz neue Art. Sein Instrument, der man ohnehin die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme nachsagt, wird zur Stimme des biblischen Königs Salomo. Feidmans einzigartiges Spiel interpretiert auf bewegende Weise die Botschaft Salo mos und verleiht ihr rechte Glaubwürdig keit und Tiefe, eine besondere Eindring lichkeit und Authentizität. Diese Botschaft, von der der Interpret überzeugt ist, daß die Brüderlichkeit aller Menschen gemeint ist, möchte Giora Feidman mit seiner per sönlichen Interpretation vermitteln. Es scheint, als sei das Werk von Anfang an für Klarinette geschrieben. Aufführungsdauer: ca. 21 Minuten