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Stellung des auskomponierten Akkordfun daments mit den ursprünglichen melodi schen Linien kommen mußte. Mozart ging aber noch weiter. Er änderte nicht nur die Instrumentation, sondern auch gelegentlich die von Händel vorgeschriebene Harmoni sierung und nahm außerdem einige Kür zungen vor. Der Drang, seiner Bearbeitung den Stempel des eigenen künstlerischen Verständnisses, seines eigenen Wesens auf zudrücken, mag ausschlaggebend gewesen sein. So hat die stilistische Kluft, die Original und Bearbeitung trennt, wesentlich höhere Ausmaße angenommen, als es auf den ersten Blick erscheint. Am weitesten geht hierin die Arie „Das Volk, das im Dunkeln wan delt“ (Nr. 7), aus der in der Bearbeitung tatsächlich etwas ganz anderes geworden ist, als Händel es beabsichtigt hatte. Das Original wird hier zum bloßen Substrat für eine neue Schöpfung des Bearbeiters. Das mag uns heute, die wir so sehr am „Urtext“ hängen, blasphemisch vorkommen. Doch damals sah man es anders und viel natür licher. Ähnliche Be- und Überarbeitungen aus äl terer Zeit haben sich nicht erhalten, sind der Vergessenheit anheim gefallen. Auch Mozarts Fassungen wurden später nicht mehr aufgeführt. Doch immer mehr be sinnt man sich heute darauf, gerade den „Messias“ in dieser äußerst reizvollen Ver sion zu beleben, ihm eigene Betrachtungs momente zu entlocken. Eines allerdings ist und bleibt deutlich, es ist nicht mehr Händel, aber auch nicht Mozart. Es ist eine Musik ganz eigener Prägung, die eine sehr eigene, vielleicht auch eigenartige Wirkung hat, uns aber keineswegs unberührt lassen wird. Es gibt einen Fachstreit darüber, ob in der Mozart- Version überhaupt ein Generalbaß- Instrument besetzt werden sollte, denn in den Kirchen werken der Zeit wurde die Orgel immer noch dafür verwendet. Doch in van Swietens Haus, dem Aufführungsort des „Messias“, gab es kein solches Instru ment, und Mozart hat nicht ausdrücklich auf die Beteiligung einer Orgel hinge wiesen. Andererseits würde aber entschei dendes fehlen, so daß auch wir uns für die Einbeziehung der Orgel ausgesprochen haben.