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Steigendes MMmmen Wirtschaft der Woche. Während das Internationale Arbeitsamt über eine Er höhung der Arbeitslosigkeit in nicht weniger als neun Ländern, darunter auch Frankreich, Polen und die Schweiz, berichtet, wird in Deutschland mit immer neuen Mitteln versucht, den Rest der Arbeitslosen in die Wirtschaft zurück zuführen. Aus diesem Bestreben heraus ist in Berlin erst mals die Pflichtarbeit für Wohlfahrtsunterstützte eingeführt worden. Aus diese Weise wird nicht nur gemeinnützige Arbeit geleistet, sondern es werden auch die guten arbeits willigen und arbeitstätigen Volksgenossen von den arbeits unwilligen geschieden. Selbstverständlich ist durch diese erhöhte Arbeitslei stung in der deutschen Wirtschaft nicht nur das Gesamtein kommen der Arbeiter gestiegen, sondern auch das durch schnittliche Monatseinkommen des einzelnen Arbeiters hat sich von 1932 bis 1934 etwa um 18 Prozent erhöhen kön nen. Dies ist nicht eine Folge der Lohnerhöhung, sondern einer Steigerung der Arbeitszeit bei trotzdem gleichbleiben den Lebenshaltungskosten. Fast 4 Milliarden Stunden sind im Jahre 1934 allein in der deutschen Industrie mehr ge arbeitet worden als im Jahre 1932. Während so auf der einen Seite die gesamte gewerbliche Produktion gegenüber dem Tiefstand von 1932 um rund 75 Prozent, die Zahl der Beschäftigten und die Transportumsätze der Reichsbahn je um 30 Prozent erhöht worden sind, «st es mit Hilfe einer einheitlichen Preisüberwachung gelungen, daß sich auf der anderen Seite die Großhandelspreise und die Lebenshal tungskosten nur geringfügig veränderten. Damit ist der deutsche Arbeiter imstande, für Berbrauchsgüter heute durchschnittlich mehr auszugeben als 1932. Trotzdem das Volkseinkommen sehr schwer festzustellen ist, kann mit Sicher heit angenommen werden, daß es im Jahre 1934 etwa 50 Milliarden Reichsmark betragen hat gegenüber 40 Mil liarden Reichsmark im Jahre 1932. Die gewaltige Steigerung ist auch im Aufkommen der drei hauptsächlichsten Steuern, der Einkommen-, Körper schafts- und Umsatzsteuer, zu erkennen. Sie betrug 1934 nicht weniger als 31 Prozent gegenüber dem Vorjahre, so daß den Gemeinden Mehrüberweisungen bis zu 50 Pro zent über dem Voranschlag gemacht werden konnten. Ein anderes mächtiges Kennzeichen für die fortschreitende Ge sundung der deutschen Wirtschaft ist die Zunahme der Sach gütererzeuguna. Nach den Feststellungen des Institutes für Konjunkturforschung ist die Erzeugung von landwirtschast- lichen und industriellen Gütern in den letzten beiden Jahren der Menge nach um rund 28 Prozent gestiegen. Selbst unter Berücksichtigung der niedrig gehaltenen Preise hat sich damit der Herstellungswert der Sachgütererzeugung von 1932 bis 1934 um 6,6 Milliarden Reichsmark erhöht. Bei dieser Arbeits- und Erzeugungsintensität ist die Bereitstel lung geeigneter Kredite für landwirtschaftliche und gewerb liche Betriebe von allergrößter Bedeutung. In dieser Hin sicht ist der Bericht der Bank für Deutsche Industrieobliga tionen interessant. Hier wird zum Ausdruck gebracht, daß nicht nur die Entschuldung der landwirtschaftlichen Betriebe durch Ueberlassung weniger belastender Kredite sich außer ordentlich bewährt habe, sondern auch die Kreditgewährung an gewerbliche Betriebe. Diese wurden weniger zum Zwecke der Sanierung als für Neuanschaffungen' infolge der allge meinen Wirtschaftsbelebung benötigt. Eine besondere Beachtung verdient der Kapitalbedarf des Handwerks, denn hier hat während der vergangenen Krisenjahre der größte Substanzverlust stattgefunden, ande rerseits ist das Handwerk gezwungen, Kapital für eine ver mehrte Verwendung von Maschinen und verbesserten Werk zeugen aufzuwenden. Die steigende Bedeutung des hand werklichen Sektors unserer Wirtschast ist eindringlich daran zu erkennen, daß der Gesamtumsatz des deutschen Handwerks für das Jahr 1934 mit 14 Milliarden Reichsmark einge schätzt wird, was gegenüber 1932 eine Zunahme von rund 2 Milliarden Reichsmark sein würde. Aus den Berichten der industriellen Wirtschaft in dieser Woche entnehmen wir. daß die Lage im ganzen unverändert ist, während sonst in diesen Sommermonaten mit leichtem Rückgang in verschie denen Zweigen zu rechnen war. Die Bedeutung der Reichsbahn als des größten Ar beitgebers in Deutschland kommt auf der jetzigen Jubiläums ausstellung besonders eindringlich zum Ausdruck. Sie äußert sich auch in der Tatsache, daß im ersten Halbjahr 1935 Aufträge im Werte von rund 40 Millionen Reichs mark an die deutsche Wirtschaft vergeben werden, davon allein 35 Millionen Reichsmark an die Waggon-Jndustrie. Auch die erhöhte Bautätigkeit gibt der Wirtschaft immer wieder neue Antriebsmöglichkeiten. Dabei ist interessant daß diese Tätigkeit sich nunmehr auf die kleineren Gemein den verlagert hat und daß zunehmend Wohngebäude mit einer geringeren Zahl von Wohnungen gebaut werden. Ein in seiner Eigenart besonders aufschlußreicher Bericht ist der der Torpedowerke. Aus ihm geht hervor, daß in den be kannten Fahrrädern im letzten Geschäftsjahr eine 4klfache Umsatzsteigerung erzielt werden konnte, was aus die Ein kommensteigerung der minderbemittelten Volksgenossen hin weist Frau Hanau s Paris, 20. Juli. Die ehemalige Direktorin der „Gazette du Franc" und Herausgeberin der Finanzzeitschrift „Forces", Frau Marte Hanau, ist im Frauengefängnis von Fesnes nach längerer Krankheit gestorben. Frau Hanau hatte in den letzten Jahren eine Reihe aussehenerregender Prozesse ge führt und sich trotz aller gegen sie gerichteten Beschuldigun gen weder in ihrem Kamps gegen die Gerichte noch in ihren geschäftlichen Unternehmungen entmutigen lassen. Sie war eine Zeitlang das Tagesgespräch von Paris, als sie aus einem Krankenhaus, in dem sie polizeilich überwacht wurde, nächtlicherweise zu entweichen verstand und von einem klei nen Kaffeehaus aus persönlich die Polizei telephonisch von dem Vorgesallenen in Kenntnis setzte. Später wurde Frau Hanau, nachdem sie wegen betrügerischen Bankerotts zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, sich aber nicht freiwillig zur Abbüßung der Strafe meldete, festgenommen. Sämtliche Anträge ihrer Verteidiger, sie vorläufig auf freien Fuß zu setzen, damit sie ihre durch einen schweren Kraft wagenunfall erschütterte Gesundheit wiederherstellen könnte, blieben erfolglos. M MUche Kinder erholte» Ich in einem Jahr im BSV-Sinderheim Gohrisch In den Bergen der Sächs. Schweiz liegt ein reizender Gebirgsort: Gohrisch, das Ziel vieler Sommerfrischler. Laub und Nadelwald umschließen den Kurort. Ueoer die Wipfel ragt der Block des Liliensteins. Hier errichtete vor einem Jahr die NS-Volkswohlfahrt ein Kinderheim, ein Haus, das in der Vergangenheit als Iuaenderholungsheim marxistischer Verbände diente, über nahm sie. Die letzten Spuren marxistischer Iugendverseu- chung wurde entfernt, und der Nationalsozialismus errich tete sich ein Haus, das seinen Wesenszug trägt. Einfach gehaltene Räume, im Keller das Bad, im Erd geschoß ein großer Aufenthaltsraum und die Küche, in der für fünfzig Jungen und Mädel die Mahlzeiten hergerichtet werden. Das obere Stockwerk enthält die Schlasräume für die Kinder und die die Kinder betreuenden Volksgenossen. Vor dem Haus erstreckt sich ein Sportplatz, der im Sommer für Spiele dient und eine geräumige Liegehalle enthält. Seit Juli 1934 wurden neun Belegungen zu je fünfzig bis sechzig Jungen und Mädel im Alter von sieben bis drei- zehn Jahren untergebracht, Kinder aus allen sächsischen Ge bieten, Kinder, deren Eltern ihnen keine Ferien geben konnten, die aber durch den ewigen Gleichklang m den Mietskasernen und Hinterhöfen unserer Städte der Erholung bedürftig sind. Die Lage von Gohrisch — Waldeinsamkeit und kristall klare Luft — ist für eine vierwöchige Erholung der beste Platz. Heimleiterin und Kindergärtnerinnen betreuen die seelische Entwicklung und legen Gemüter und Herzen frei von allem jahrelangen Schutt. Bei Wanderun gen, Spielen, bei Bastelstunden und an dem Abend im Heim weitet sich der Blick, nimmt die Seele das Gefühl für alles Große und Erhabene auf. Was das Leben später von ihnen fordern wird, dazu leitet sie das Leben in der Kameradschaft unter der Obhut geschulter Kräfte an. Im Heim liegt eine Tagebuch aus, in dem die Leiterin die Erlebnisse mit ihrer kleinen Schar festhält; es spricht aus den Blättern ganz erschütterndes, aber auch ganz star kes Schicksal. Mit den Worten „Gebt Sonne dem Kind, damit es erstarke, körperlich und seelisch, für unser Volk — für unser Deutschland!" wurde das Buch begonnen, — das sind Worte, deren Inhalt die Arbeit kennzeichnet. Mit jeder neuen Belegung, die in Gohrisch eintrifft, erlebt das Heim das gleiche wieder. Der Aufenthalt in den Bergen, für viele zum erstenmal, vertreibt bald Heimweh. Die Liebe, die die „Tanten" für die Kinder aufwenden, läßt alles vergessen, nichts liegt mehr im Weg, das die Erho lung stören könnte. Mit einem Kernspruch wird der Tag eingeleitet, Kör perübungen, ein Bad und das Frühstück füllen, den Mor gen schon aus. Fahrtenlieder erklingen, dann geht es hin aus ins Freie. Dampferfahrten auf der Elbe nach Bad Schandau, Wanderungen aus den Gohrisch und den Pabststein. — Ein kräftiges Mittagessen, nachmittags einigeStundenSchlas bieten beste Erholung. Stimmungsvolle Abendstunden be enden den Tag; in diesen erzählen die Tanten, die Kinder sprechen von ihren Eltern und Geschwistern, die Augen leuchten auf über das, was sie hier erleben. Einmal, es war zur Zeit der Saar-Abstimmung, spra chen sie über das Schicksal der deutschen Brüder und Schwe stern. die der unglückliche Friede ihrem Heimatland ent rissen hat. Am nächsten Morgen wurde bekannt, daß das Saarland wieder deutsch wäre. Alle standen unter dem tiefen Erlebnis, und es kennzeichnet wohl am besten, was sie bewegte, als ein Mädel ganz unter dem Eindruck der Größe zur Leiterin sagte: „Weißt Du, als das Saar gebiet damals von Deutschland weagerissen wurde, da lebte ich doch noch gar nicht, ich bin doch doch jetzt erst elf Jahre alt." Die siebente Belegung weilte während des Osterfestes in diesem Jahr oben im Heim. Vieles fiel in dieser Zeit zusammen: der Geburtstag des Führers und Ostern, das den' Frühlingsfest. In feierlicher Slimmung Tante W die Leiterin, vor ihren Schützlmgen das Schicksal A . Hitlers erstehen; bis in Innerste bewegte sie alle, moch-en sie acht, zehn oder dreizehn Jahre alt sein. In der folgenden Nacht, in der Nacht zum Ostersonn tag, wanderten die Größten von ihnen lange vor Sonnen aufgang auf den Pabststein, um hier den Ostereindruck zu erleben. Die Kräfte der Natur, die unsern Ahnen voller Geheimnisse war, erfaßte die Kinder der Großstadt. Tage später, als der Aufenthalt beendet war, wußte noch jedes vom Sonnenaufgang auf den weit ins Land hineinragenden Beraen zu erzählen Nun ist die neunte Belegung im Aufbruch begriffen. 500 Kinder hat damit das Heim im ersten Jahr seines Be stehens ausgenommen. Wiederum beging auch diese Be legung ein Absckiedsfest; wiederum wehten von den Masten vor dem Haus die Hakenkreuzsahnen. Im Innern herrschte fröhliche Stimmung; frischer grüner Schmuck gaben den Räumen festliches Gepräge. Ein Abschied, den keines der Kinder vergessen wird. Auf wenige Stunden drängte sich noch einmal der tief« Eindruck kindlichen Erlebens vom herr lichen Ferienaufenthalt zusammen. Heute sitzen die Kleinen schon wieder zu Hause, erzählen Bater und Mutter alle Erlebnisse. Hin und wieder kommen im Heim Briefe an, Briefe dankbarer Mütter und freudige Briefe von ungelenker Kin derhand. Fäden haben sich angesponnen, die unsichtbare Kräfte vom Kinderheim Gohrisch ins Land hinaustragen. Vater und Mutter lernen an ihren Kindern die Sorge des Nationalsozialismus für ein gesundes deutsches Volk BettlebsWrer, stellt nur Arbeitslrontmttglleder eln! Begrüßenswert ist die richtige Folgerung, mit der von manchen Werken zu dieser wichtigen Frage der Mitglied schaft zur Deutschen Arbeitsfront Stellung genommen wird. Wir freuen uns jedenfalls darüber, wenn in den verhält nismäßig wenigen Zweigen der Wirtschaft, die allein noch mit Ausnahme srischer Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt zu beleben und die Arbeitslosenziffer herabzusetzen imstande sind, allen Arbeitsuchenden ein Aufruf schon draußen vor der Tür klipp und klar besagt: „Arbeitsgesuche von Nicht mitgliedern der Deutschen Arbeitsfront sind zwecklos!" Obwohl zu solcher Stellungnahme der Wirtschaft von keinerlei Seite irgendein Zwang vorliegt, ist eine solche Auf fassung vom nationalsozialistischen Grundsatz des Gemein nutzes aus doch nur eine selbstverständliche Schutzmaßnahme gegen jene Menschen, die wohl Anspruch auf einen Arbeits platz erheben, aber entweder zu vornehm, zu unanständig oder zu geizig sind, dieselben Opser sreiwillig zu tragen wie alle anderen Kameraden als Mitglieder in der großen Schick- salssront der Deutschen Arbeit auch. Im Zug dieser Erkenntnis orangen auch, weder zum Spaß noch zum Zeitvertreib sondern vielmehr als Beweis des Vertrauens zur hauptsächlichen Grundsorderuna unserer Zeit, und als Anklage und Aufmunterung für andere Be triebe zugleich, schon heute an vielen deutschen Fabriktoren und über den Stätten der Arbeit die weithin sichtbaren In schriften. die als Teilerfolg aus dem Weg zur Volksgemein schaft verkünden: „Dieser Betrieb steht geschlossen in der Deutschen Arbeitsfront!" Reichsdeutsche in Böhmen verhaftet Von der Gendarmerie wurden in Komotau der 34jäh- rige Kaufmann Alfred Koser aus Chemnitz und der 25jahrige Herbert Schumann aus Altenburg i. Th. ver haftet. Gegen Koser soll angeblich Spionagever dacht bestehen. Schumann soll ohne Paß'die tschechoslo wakische Grenze überschritten haben Die Gendarmerie in Lindenau bei Haida verhaftete den Heber Joses Hrdlicka aus Wellnitz. Der junge Mann war kurz nach Weihnachten nach Deutschland gereist und jetzt Heimgekehrt. Hrdlicka ist unter Deutschen aufaewachsen. kein Bate«- 'lt Tscheche. Vermischtes Hannibals Alpenzug kann beginnen. Die Durchquerung der Walliser Berge mit einem Ele fanten, die sich, wie kürzlich gemeldet, der amerikanische Schriftsteller Halliburton in den Kopf gesetzt hat, kann jetzt! beginnen. Der Elefant, der die wichtigste Rolle in diesemi sonderbaren Unternehmen spielt, ist jetzt in Martigny (Wal-! lis), dem Ausgangspunkt des Marsches, eingetroffen. Hal-j liburton ist also tatsächlich fest entschlossen, seine Idee, Han-j nibals Leistung zu wiederholen, durchzusühren. Nachdem ihm von den italienischen und Walliser Behörden freier! Durchgang gewährt wurde, wird er von Martigny aus überi den Großen St. Bernhard, nach Pisa und schließlich nach Rom pilgern. Diese Elesantenreise wird voraussichtlich 35 Tage! dauern. Gleichzeitig mit dem Elefanten hat sich der Ameri-! kaner auch einen Treiber aus Paris kommen lassen. Beisetzung der c in Dortmund. itergrund Reichs- ationsleiter Dr. er bei der Bei der verunglück- wgleute die Ge- nkrede hielt.