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Nr-167 Sonnabend, am 20. Juli 1935 101. Jahrgang ler UMgeben Lich, sel ein Horizont )! daran, daß der Wind ihr Haar zerzaust hatte und daß sie noch atemlos vom Laufen aa. /6>/V Monaten stand dec lahme be kannt um >, die aus zur Vor- üdbsträge -n Rescr- bctrugen o nahezu rund 23 rika rund und aus r Hans iev von . 1844). acht in i g r u n d. d geben -r einigen >ie Felsen ks kommt se stürzen. das sich mehr als rnd nach uppe ent- gab ihm einen derben Stoß und rannte so schnell, wie sie nur laufen konnte, in das Wirtshaus zurück. Sie dachte nicht können. 'Als der nächst- Tanz begann, mußte sie, daß Jens wieder zu ihr kam, aber sie konnte ihm doch nicht entgegen gehen, sie hatte eine Scheu, die sie nicht überwinden konnte, denn sie fühlte schon seine Arme. Schweigend nahm er sie und schweigend tanzten sie, fest, laut stampfend. Als der Tanz beendet war, starken ihm dicke Schweißtropfen auf der Stirn, und Stine lockerte an ihrem Mieder und hätte es am liebsten ausgehakt, so heiß war ihr. „Kümm buten", sagte da Jens und ging auch schon zur Tür, und Stine ging - ihm nach. Draußen wartete Jens bei den Fischernetzen. Als sie nach all dem Tabaks- und Menschendunst den frischen Wind einatmete und das monotone Rauschen der Wellen hörte, kam Jens ihr langsam von den Fischernetzen entgegen und legte schwerfällig leinen Arm um ihre Hüfte. Aber sie fühlte nichts als die Schwere seines Armes, und als sein Kopf sich zu ihr herunterbeugte, da konnte sie nicht anders, sie .07 .40 er Eötz - 1824: De geb. „Iltis" matum ldmiral n", in Bii raer ufest des eröffnet Festplatz n Reicks eitag auf nd leicht- amps der l in An teils am An Dippoldiswalde! i. >.08 !.16 Gregor war. Stine stand hilflos. Da gerade ein Kicht nong. Als Mevcr den Laven verließ, saß ein Junge In seinen» Auw unv hupic „Pervammlcr Bcngel!" schrie Mevcr. .Ich werde viel» lehren, an meinem Auw zu hupen!" .Danke! — das kann ich von allein!" sagie oer Junge. Chcm. r Wag- Thü- 2 Pro- Zeichnung: Grunwald. Sie gab ihm einen drüben Stotz und rannte schnell in das Wirtshaus zurück. : Hand- zwischen des ATV ien. Eine Isen cin- n einlei- Kamps, eher als e bereits Städie- elstärkere ünseßten, nachdem In der Gegner rmerspiel l. Ueber Uhr und hrt. Mit r-Stassel ie Feier- chesporl- die gro- chmittag ,rn- und a leichi- ner und rehrung. Dippoldiswalde, du Perle im Sachsenland, . Dich grüßen deine Söhne als Heimatstadtl sü Ob man Sich kennt im FrühUngsgewand Zur Sommer-, Herbst- und Winterszeit, Dein« Lag« vom Saume der Heid: geschaut, Bon Reichstädter und Berreuther Höh'n, Bist Augenweide, unsere Braut, Des Wandrers Lust, prachtvoll und schön. Heimweh nach Dipps. 1. Bor meinem Fenster steht ein Lindenbaum, Ganz leise senkt oer Abend sich hernieder. Und aus der Jugend wundersamem Traum Kehren mir fernverlraule Bilder wieder. ' 2. Ich seh' dich alte, liebe Heimatstadt Mit hohen Giebeln und den engen Gassen: Kein Plätzchen, das nicht ein Erinnern Hal, Mit Allgewalt will Sehnsucht mich erfassen. 3. Und ganz zu tiefst aus meines Herzens Grunde Steigt ein Gebet für meine Heimat auf: „Ich grüße Dich!" schluchz' ich mit wehem Munde Und hemme nicht der Tränen freien Lauf. Dora Mantey-Sachse. neuer Tanz begonnen hatte, rannte sie aus all dem Ge stampfe und Gedränge zur Tür hinaus. — Als sie bei dei» Fischernetzen war, hätte sie weinen können. Plötzlich hörte sie Schritte. Das konnte nur Jens sein. Schnell duckte sie sich. Jens kam herbeigestampft, beide Hände in den Hosentaschen. An den Netzen blieb er stehen, nickte ein paarmal bedächtig und ging mit schweren Schritten weiter. Stine meinte, er müßte ihr Herz klopfen hören. Immerzu dachte Stine an Jens' Arme und Augen, unb wie er „Na Deern" gesagt hatte und — wie sie ihn fort- gestoßen hatte. Zu Hause konnte sie mit einemmal weinen, was sie so selten bis jetzt getan hatte, so daß sie es noch zählen konnte. Und als sie sich in die dicken Kissen zurück legte, glaubte sie sich in Jens' Armen und schlief mit ge falteten Händen. Am Morgen, als sie aufwachte, war ihr erster Ge danke wieder Jens. Was er wohl gemacht hat, als er sie nicht mehr gesehen hatte. Ob er wohl mit einer anderen getanzt hatte. Sicherlich mit der Dörte, die so rote Lippen hatte und alle so dreist anlochte. Und jetzt wußte Stine mit einemmal, warum die Frauen von Dörte so schlecht redeten, und die Männer die Augen dabei zukniffen. Es war über haupt alles anders. * Am Nachmittag saß sie oorm Haus und flickte Netze. Da sah sie Jens von weitem kommen. Sie wurde rot und fühlte, wie ihr Arm zentnerschwer wurde. Schnell stand sie auf, rannte in ihre Kammer und drückte ihr Gesicht tief in die Kissen. Dann trat sie ans Fenster und konnte gerade noch sehen, wie Jens in Tulemanns Haus ging, wo die Dörte wohnte. Sie preßte ihre Hände ganz fest zusammen. Scheinbar gleichmütig ging sie wieder an Ihre Netze. Aber bald wanderten ihre Gedanken zu Tulemanns Haus und blieben dort. Sie sah jetzt deutlich, wie Jens aus dem Haus trat, und wie er gerade seine Schritte zu ihrem Platz lenkte. Da fühlte sie das Zittern wieder und hatte einer» roten Kopf. Sie vertiefte sich noch mehr in die Flickerei. Als Jens vor ihr stand, wußte er so gut, daß sie ihn längs» gesehen hatte, und das machte sie noch verwirrter. „Na. Deern". sagte er. und es klang ihr wie Spott. Aber sie konnte sich nicht wehren. Nach einer Weile fragte er: „Kömmst hstt abend buten?" Als die Frage vor ihr stand, wunderte sie sich, daß ihr Herz nicht vor Seligkeit stillstand, und nickte wortlos. Jens sagte nichts mehr und ging mit langsamen, wiegenden Schritten weiter. Aber wer ihn kannte, wußte, daß er glücklich war. Als es wieder Tai» im Dorf gab, lief Stine ihrem Lieb sten genau so in die Anne wie die anderen Mädchen. und stieß ihr« Ellenbügsn in ük Hüften der -Nachbarin wie alle anderen Mädchen und tonnte genau so Hon ihrem Liebsten erzählen wie alle anderen Mädchen, denn Ne batte da» größte Erlebnis ihrepMebens hinter sich. ll. So weh'n deine Fahnen: Gelb und Blau Aus freundlicher Häuser langer Reih'n, lieber Markt und Plätze, grün« Au'n, Friede mög' stets dir beschieden sein! Deine Geschichte erzählt uns von Silbererz, Bon altem Handwerk's Schweiß und Stolz; Doch auch von vielem bittren Schmerz, Bon Bürgrrkreue aus Eichenholz. Die klappernden Mühlen an Bach und Ried Stehen meist still, die Zeit ist verklungen. Noch immer aber tönt des Müllers Lied Boni Wandern und von Lust umschlungen. Das technische Können in deutscher Müllerei Tragen „Glück zu"-Jünger jetzt in die Welt. Nach Dippold's Reich kommen gern auch herbei Die „alten Herren" in ihr trauliches Lehrgezelk. Sie nahmen uns manch' liebes Mädel fort, Doch deshalb gerade schließt sich ein Band Bom fernsten Gestade nach unserem Ort, Deutsche Herzen vergaßen nie Heimat und Land. III. Komm, steh' Baler Dippold, deine Kinder, Eie alle treten Heuke zum Heimatfest an. Mußt gehen und hören und spielen nicht minder Mit uns, die wir dich lieben und stoßen (die Gläser) an: Es lebe Dippold's junge und alte Schar, Dl: staunend dich seh'n im Stadkwappenschild. Gekreuzt: Fichten, ein Miriquidi-Paar, Du als bärtiger, trutziger Mann im Bild. — Unser Dlppold in dunkler Heide erwacht«, Berdutzt rieb er sich di« Augen aus. Man klopfte ihn laut und leise und sachte Aus seinem langen Waldschlafe auf. So blüht dein Bölkchen hier und über Land und Meer! Sie jauchzen dir zu und rufen Glück auf! Deinem Wesen, deiner Art und Arbeit zur Ehr — Bor allem aber Treue in der Zeilen Laus. Ist verrauscht dann das Fest, ein jeder wieder heim, wmnwünjche. — Fortsetzung des Mittagskonzertes. —s 14.00: Kinaersunkspiele: Das Lumpengesindel. — 14.40: Unter haltungsmusik aus Amsterdam. — 15.35: Stunde des Landes! „Die Bauern wollten Freie sein . . Hörspiel von Otto voni Vacano. — 16.00: Musik im Freien. — 18.00: Leichathletik-Olym^ pia-Prüsung der Kernmannschaft der Frauen (aus Wuppertal- Elberfeld). — 18.20: Fahrt in den Süden — mit der Kapelle Ott» Dobrindt. — 10.30: Deulschland-Sportecko. — 20.00: Feuerwerk in Runxendors. Ein Volksfest mit Manfred Ludwig Lommel. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Anschließend: Deutschlandccho. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 22.45: Deut scher Seewetterbericht. — 23.00—0.55: Wir bitten zum Tanz! Montag, den 22. Juli. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Sendepause. — 10.15: Kleine Tänza für Kinder. — 10.45: Sendepause. 11.30: Hauswirtschaft — Volkswirtschaft Insekten-Schadlinge an Textilwaren und Holz^ — 11.40: Von der Bestellung der ersten Herbstsaaten. — Anschlie ßend: Wetterbericht. — 15.15: Werkstunde für die Jugend. Mit) Meldeblock und Kamera. — 15.45: Unter der Erde — Märchen aus) dem Siebenjährigen Kriege von Ernst Geher. — 17.45: Gibt esi „schöne" und „häßliche" Tiere? — 18.45: Musizierstunde der Hit lerjugend. Volksmusik gus der Zeit vor Bach. — 18.30: Vop „Deutschland—Schweiz". Ausblick zum Länderkamps der Leicht athleten. — 18.40: Wer ist wer? — Was ist was? — 18.50: Fe rien zu Haus. — 19.00: Alls Karlsruhe: Bei Schwarzwälder- Speck und Kirsch . . . — 19.45: Deutschlandecho. — 20.10: „Sein» Majestät blasen hie Flöte . . " Musik um Friedrich den Großen. — 21.00: „Die Jahreszeiten des Lebens." Ein fröhliches Lieder- spiel von Aisred Prügel. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanz. Reichssender Leipzig: Sonntag. 21. Juli 6.00 Hamburger Hasenkonzert; 8,00 Morgenfeier; 9,00 Da« ewige Reick der Deutschen; 10,00 Deutsche Morgenfeier de» HI; 11,00 Platzmusik aus Dresden; 12,00 Musik am Mittag; 14,05 Erasmus Gerber, ein deutscher Vauernsührer; 15,00 Alt» deutsche Gambenmusik; 15,30 Sachsens Teichlandschast um Kö nigswartha- 16,00 Vesperkonzert; 18.00 Olqmpiaprüsung de» leichtathletischen Frauen-Kernmannschast; 18,20 Zur Unterhal tung; 19,30 Kurt Martens liest aus seinem Roman: Gabriel» Bach; M50 Sondersportfunk; 20,00 Heitere Opernmusik; 21,04 Buntes Abendkonzert; 22,00 Nachrichten und Sportjunk; 22,3» Tanzfunk. Reichssender Leipzig: Montag. 22. Juli »2,00 Schloßkonzert aus Hannover; 14,15 Allerlei von Zwei bis Drei: 15,15 Kinderstunde mit Liebern und Märchen; 16 0» Konzert-Etüden; 16,35 Junge Zeit; Gedichte; 17,00 Nachmib tagskonzert; 18,30 Wilhelm Lampadius, der Chemiker der Bergbaues; 18,50 Ferien zu Haus; 19,00 „Ich bin der Erd» kühles Blut"; eine Brunnenhörsolge: 19,30 Ein Singabend a» Ostpreußens Bernsteinkiiste; 20,00 Nachrichten; 20,10 Marsch- Potpourri; 21,10 An der Wiege des Kalibergbaues; Stossel- sunkbericht aus dem 1000jährigen Staßfurt; 22,00 Nachrichte» und Sportsunk; 22,30 Siegfried Kuhn zum Gedächtnis; 23,0» Musik zur Guten Nacht. In der kleinen Schenke im Fischerdorf war Tanz. Man hörte die Ziehharmonika bis zu den ersten Dünen am Strand. Alles, was jung war im Dorfe, war heute dort zu finden. Ein dichter Tabaksquaim lagerte in dem kleinen niedri gen Holzsaal. Die Männer laßen mit ihren großen Stie feln in einer Ecke. Jeder eine Pfeife im Mund und ein Glas Grog oder Korn vor sich Sie spuckten von Zeit zü Zeit aus, klopften ihre Pfeife am Schenktisch leer, und wenn sie etwas sagten, so klang es laut und rauh, denn ihre Stim men waren gewöhnt, das Rauschen der Wellen und das Heulen des Sturmes zu übertönen. An der Wand entlang, auf schmalen Bänken, saßen die Mädchen. Feste, runde Gestalten, mit Hellen Augen und derben Händen. Sie stießen sich mit ihren Ellenbogen in die Hüften und quietschten dazu und sagten dann: „Kieck, der Hinners", oder „Was is der Tietje für 'nen forschen Kirl", und dann stießen sie sich wieder an und lachten, daß ihre gesunden Zähne zu sehen waren. Wenn die Musik loskreischte, legten die Männer ihre Pfeifen fort, und gingen breitbeinig und schwer zu ihren Mädchen, die ihnen meist schon entgegenkamen, und nahmen ste tn ihre derben Arme. Stine Henersen saß mit klopfendem Herzen und hoch rotem Gesicht unter den anderen Mädchen. Sie ging noch keinem entgegen, wenn sie jemand zum Tanz holte, und darüber lachten die atideren Mädchen, und machten derbe Späße. Stine Henersen durfte heute zum erstenmal auf den Tanzboden. Sie hatte ihre Hände ganz fest zusammengefal tet, als säße sie auf der Schulbank, und wenn sie jemand zum Tanze holte, sah sie fort. Es war ein leises Zittern, wenn der lange Jens kam und sie zum Tanzen in die Arme schloß. Sie wollte dann ganz nach seinem Rhythmus tanzen, und trat dabei doch immer auf seine Füße. „Na, Deern", sagte er, und da guck ten sie sich beide in die Augen, und es war so, daß sie gleich wieder fortblickte und so verlegen wurde, daß sie gar nichts sah. Da legte er seinen Arm noch fester um sie, daß sie beinah sein Herz schlagen hört«. „Na Deern", sagte er noch einmal, und es klang so ganz anders, als bei den andern. Wie im Traum saß sie dann wieder auf ihrer Holzbant und wunderte sich plötzlich, daß die Mädchen so laut von ihren Liebsten reden tonnten. Sie hätte kein Wort sagen Wald, Wiese, Wa ler UMgeben Lich, Bel welkem Talkesel ein Horizont Bon seltner Landschaft erhebet sich, Ist das nicht reizend liebliche Front! Biel« Bächlein rieseln um dich her, Baum- und Strauchwerk aller Art Im Gelände, Fruchtbar« Felder gereichen zur Ehr' Dem Bauern und seines Boines Stände. Tönen des Sonntags die Glocken vom Turm, Im Sonnenglanz zur Andachtszeit, Erhebt sich die Seele, legt sich der Sturm; Im Herzen jubelt's: Heimalbereil! Rundsunl-Brogramm Deutschlandsender. Sonntag, den 21. Juli. 6.00: Hamburger Hofenkonzert. — 8.00: Stunde der Scholle. — 9.00: Deutsche Feierstunde. — 9.45: Deutsches Volk — Deutsche Luftfahrt. — 10.00: Morgenfeier der Hitlerjugend. Aus dem „Deutschen Bekenntnis" von Heinrich Spitta. — 10.30: Phanta sten aus der Wurtitzer Orgel. — 11.00- Saaten der Zeit. Gedichte von Herbert Molcnaac — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Musik von Schollplattcn. — 12.00: Allerlei — von zwölf bis zwei! — 12.55: Zeitzeichen der Leutsch:,, Seewärts. — 13.00: Denkt gern ans Städtchen, an Heimalrvonne, Im Herzen -ringt's fester und tiefer noch ein: Bon der Jugend her leucht«! goldene Sonne. P. O.