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- 115 - I. Maurer: Richtig. Laß mal sehen. Waagerecht. Na, stimmt ziemlich. Und senkrecht! Nun, du hast recht, Junge, die Mauer hängt hier etwas nach außen. Bist eigentlich gar nicht dumm, hast ein gutes Augenmaß, wenn du das gleich siehst. Lehrling (froh): Ja, das hab' ich gleich gesehen. 1. Maurer: Schön. Also fleißig die Wasserwaage brauchen! Und ich komme schon öfter bei dir Nachsehen. Lehrling: Jetzt kann ich's. Handlanger: Vorsicht, hier ist der Balten! 1. Maurer : Leute, Packt mal alle an! Wir wollen ihn raufzichcn! Achtung! .ye — ruck! He — ruck! -sesthalten! So, hierher kommt der Balken. Holz — weg! 2. Maurer: Einer alleine kriegt den aber nicht raus! 3. Maurcr : Ist doch auch nicht nötig, daß sich einer schind'«, wenn fünfe da sind. Handlanger: So, jetzt ist alles oben. l. Maprer: 's ist^auch grade Früh- stückszeit. — Schicht! (Glocke oder Pfeife von ferne.) Lehrling: Jetzt hab' ich aber Hunger gekriegt! » 1. Maurer: Ska, dann pack' schnell aus. Du hast deine Sache heute ja gut zemacht; da schmeckt'- sich«! fim Vogelnest. Neben Nachbars Garten ist ein Spiel platz für die Kinder. Da liegt in der Mitte vom Platz ein großer Sandhaufen. Und dort spielen die Kinder den ganzen Tag, wenn sie nicht bei ihrem Vater oder ihrer Mutter im Garleu sind. Und besonders nachmittags, wenn die Sonne so schön warin auf den Spielplatz scheint, da sind die Kinder dort laut und lustig. Da spielen sie Ringelreihen oder sie bauen Burgen im Sande. Oder sie Haschen sich. Oder sie spielen mit dem Ball. Und dabei schreien und rufest sie immer laut, daß man es wer weiß wie weit hört. Und wenn die Kinder nun mal zu «laut werden, dann geht der Nachbar manchmal an seinen Gartcnzaun. Dani, klatscht er in die Hände, daß die Kinder alle schnell stillstchcn und horchen. Und dann nimmt der Nachbar seine Paps- pfeife aus dem Munde und droht mit dem Jingcr und dann spricht er: „Paßt auf, ihr Schreihälse, wenn ihr nicht still seid, dann schneide uch euch die Ohren ab." Oder manchmal spricht er auch: „Wartet nur, ihr Schlingel, ich klebe euch ein Pflaster auf den Mund, wenn ihr so weiter schreit." Und dann lachen die Kinder, weil sie wissen, daß der Herr Nachbar ja doch bloß Spaß macht. Aber sie sind wieder eine Zeitlang ein bißchen still. An einem Tage waren die Kinder nun wieder mal recht lustig und machten einen mächtigen Lärm. Da ging der Nachbar an den Zaun und rief, sie möchten alle mal zu ihm kommen. Aber die Kinder kamen nicht. Sie dachten, sie sollten heute wirklich Strafe bekommen. Da rief der Herr Nachbar die Kinder noch einmal und sagte ihnen, er wolle ihnen gar nicht«, tun. Er wolle ihnen was recht Schöne« und was recht Tran- riges zeigen. Das glaubten die Kinder aber nickst. Da sagte der Nachbar zu einem Jun gen: „Komm her, HanS, du kennst mich doch. Ich will dir ehst mal zeigen, Wa ich den anderen dann guch zeigen will. Detin wenn du es aestchsn hast, Vann kannst du eS ja den hMerUr sagen." Und dq nahm der NachM den Jungen mit