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dunsten aus kurzer Narbe schneller Auch die Düngungserfolge werden hierdurch beeinträchtigt, denn, wenn eine Pflanze produzieren soll, muß sie reichlich Blätter besitzen. - Für die Wiescn- pflege merke man, daß die Auswirkungen eines spät^i Einschnittes selten richtig eingeschäht werden Auf die Dauer wird aber der Pflanzcu- bestand hierdurch lückig! Denn durch eine längere ttberschattung wird die Lebenscuergic von Klee und wertvolle» Untergräseru bis zum Vergehen geschwächt. In den entstehenden Lücken siedeln sich Unkräuter und Moos an. Aus richtig ge pflegtem Grünland ist für Unkraut und Moos kein Platz! Treten Unkräuter in größeren Mengen aus, so ist die pflegliche Behandlung falsch mrd es muß etwas geändert werden. Wir schließen unsere Ausführungen mit Ler dringenden Mahnung: An die Nutzung des Dauergrünlandes als wirtschastseigcuen Euweiß- licferanten werden in der neuzeitlich,» Gegen wart die höchsten Forderungen gestellt Da darf seine pflegliche Behandlung nicht zurückslehen und, wie in früheren Jahren als nebensächlich eingeschätzt werden! GänseHattung unter Berücksichtigung der wichtigsten GänseWäge Bon Diplomlandwirt vr. A. «rauer Mit vier Abbildungen Neben der ungünstigen Preisbildung für Schlachtgänse, bedingt durch ungehinderte Ein fuhr, wirkte früher noch ein Umstand aus eine etwaige Ausdehnung der Gänsehaltung be hindernd. Die Verkoppelung sFeldbereinigung), die in sehr vielen Gemeinden durchgeführt wurde, nahm Hand in Hand mit der fortschreitenden Intensivierung des Ackerbaues immer mehr von Len Großländereien weg, die früher den Gänsen zur Verfügung gestanden hatten Damit ver schwand meist der .Gänsehirte*, der im Sommer alle Gänse des Dorfes aus der gemeinsamen Weide hütete. In manchen Orten starb darauf hin die Gänschaltung fast ganz aus. Anderseits haben sich größere und kleinere Bezirke unseres Vaterlandes, die wegen günstiger Umweltverhält nisse, namentkich größere Weidenflächen und Wasser, besondere Eignung dazu haben, eine ausgedehnte Gänsezucht erhalten. Dort bildet sie teilweise einen unentbehrlichen Erwerbszweig der Bevölkerung. In diesen Gegenden haben sich dann auch, je nach der angestrebten Nutz richtung, durch geeignete Zuchtwahl oder durch Einkreuzung bestimmte Schläge herausgebilvet. Sie alle haben sich jedoch bis auf eine Ausnahme stark den Typ der ehemals vorhandenen Land gänse erhalten, die wir auch heute noch in den nicht ausgesprochenen Zuchtgebieten allgemein, aber auch in ziemlich unausgeglichenen Formen vorfinden. Gerade dieser Umstand macht die deutschen Gänseschlägc besonders wertvoll: denn sie haben sich dadurch, ohne irgendwelche einseitig hohen Leistungen hervorzubringen, alle die Eigenschaften bewahrt, die sie als landwirt schaftliche Nutztiere gebrauchen: Robustheit, Anspruchslosigkeit, die Fähigkeit, Weideflächen gut auszunutzen, Brutverlust bei meist zwei maliger Eiablage, leichte und verlustlose Auf zucht, gute Fleischbildung, seinsaseriges Fleisch. Dagegen hat der eine in Ostfriesland be heimatete Schlag, der die schwere, alte ostfriesisch e Landrasse zur Grundlage hat, die Emdener Gat-s (Abb l), durch intensive züchterische Bearbeitung, insbesondere durch die in England vvrgenommene Einkreuzung von Toulouser Gänsen, teilweise diese Eigenschaften eingebüßt. Sie wurde durch das Toulonser Blut zu einer unzuverlässigen Brüterin, auch die Gössel sind in der Aufzucht anspruchsvoller geworden, und das Fleisch büßt an Feinfaserigkeit ein. Dafür wurden ihr aber zwei Eigenschaften angezüchtct, die sie gegenüber allen anderen deutschen Gänse schlägen auszeichnen' hohe Fruchtbarkeit (40 bis 50 Eier jährlich sind durchaus übliche und die Fähigkeit, gleichzeitig mit der Bildung faltiger Anhängsel, sogenannter Wammen, eine große Menge Fett anzusetzen Die übermäßige Wammenbildung mit Ausnahme der doppelten Bauchwammc und die damit verbundene Schwer fälligkeit wurden durch die neueren Bestrebungen der deutschen Züchter wieder beseitigt, ohne daß der Schlag dadurch an Gelvicht verloren hatte. Es beträgt je nach den, Grad der Ausmästung 10 bis 15 KZ, selten sogar l" üx- Kopf und Hals sind ini Vergleich zu dem übrigen geradezu mächtig wirkenden Körper schlank und fein, der Hals ist sehr lang und wird schwancnartig ge bogen getragen. Das Gefieder ist durchweg weiß In ihrer neueren Zuchtrichtung ist die Emdener Gans trotz ihres hohen Gewichts '»wieder ein recht gängiges Tier geworden, das überall da am Platz ist, wo gute Weiden (z. B. Marschweiden) vorhanden sind und wo eine ausgesprochene Fettgans erzielt werden soll. Nicht vergessen darf man dabei, daß zur Er- brütung der Gössel entweder Puten oder eine sicher brütende Hühnerrasse gehalten werden müssen. Auch alle übrigen Gänseschläge der nord deutschen Küstengebiete sind, wie die Emdener, zu den schweren zu rechnen, wenn sie auch nicht alle die ganz hohen Gewichte erreichen. Dagegen gehören die etwas weiter südlich in Hannover sowie in Biittel- und Süd- dcutschland gehaltenen fast durchweg den mittel- schweren und leichten Schlügen an. Unter mittelschwerer sind dabei solche Gänse zu verstehen, die ausgewachsen 6 — höchstens 8 leg wiegen; unter leicht solche, die es auf 4 biss S bringen. Sie alle stellen längst nickst b l einheitliche Typen dar wie die Emd ^c- ''' :s, da sie erst spät vom Rassezüchter in zänilcrische Bearbeitung genommen wurden, haben sich auch übereinstimmend, wie bereits erwähnt, den Grundzug der allen Landgänse bewahrt. Als zweiter, ebenfalls sehr richtiger und verbreiteter norddeutscher Schlag kommt die Pommersche Gans (Abb 2) in Betracht, der alle übrigen noch zu nennenden Küstenschläge, wie die Angelner und Prvbsleicr, beide in Schleswig-Holstein gehalten, die Mecklen burger, in Mecklenburg beheimatet, und die Ostprenßische Hausgans ziemlich ähneln, wenn sie auch nicht ganz ihr hohes Gelvicht (gemästet 8 bis 12 KZ, vereinzelt sogar bis 15 kß) erreichen Die Pvmmerngans hat als hervorstechendstes Merkmal die außerordentlich breite, sehr gnt befleiscktc Brust, die sie auch geeignet macht zur Herstellung der seit Jahr hunderten berühmten pommerscheu Gänsebrüste. Das Fleisch ist sehr fein, die Anlage zur Fctt- bilduug weniger ausgeprägt als bei der Emdener. Der Kopf ist gröber, der Hals kürzer und ge drungener. der Körper, der fast wagerecht ge tragen wird, ist sehr langgestreckt, Ivas ebenfalls zur Erzeugung einer großen Gänsebrust beiträgt Die Bauchwamme ist einfach und soll nicht zu tief herabhängen, damit die Tiere auf der Weibe nicht behindert sind Weiße Gänse sind heute allgemein bevorzugt. Die Pommersche Gans ist zur Ausbesserung kleinerer Gänscschläge bc sonders geeignet, da sie ihrer ganzen Art nach den Landganslyp vertritt und vor allem eine sehr gute Brüterin ist. Bei der in Nordhannover in der Gegend von Diepholz gehaltenen Diepholzer Gaus cAbb. ^) ist die Eigenschaft, schon im September bis Oktober und auch später während der Wiuter- monate zu legen und anschließend zu brüten, besonders herausgezüchlct. Dadurch ist cs möglich, begünstigt durch die Frühreife dieses mittelschweren Schlages, mitunter schon zu Weih nachten und in den Spätwintermonaten junge sogenannte „Aicrländer" Mastgänse auf den Marli zu vringen, die, im Alter von 9 bis 12 Wochen geschlachtet, 6 bis 10 Pfund wiegen und wegen ihres jungen, feinen Fleisches einen begehrte» und recht gut bezahlten Braten ab- gcben. Weitere beachtenswerte mittelschwerc Schläge sind dis Lippegans, in der Gegend von Lippe beheimatet, die neuerdings mehr in Zücht ge nommen wird, die Leincgans (Abb. 4f und Rhöngans, die beide auf kräftigen, etwas höheren Beinen stehen und deshalb eine gute Marschfähigkeit auch bei cnlscrntcn Weiden auf- zuweifcn haben Die Obcrlanfitzer oder Wendische Gaus stellt dagegen einen ausgesprochen kurzbeinigen Typ von breitem und gedrnngeuem Körperbau dar, dessen Breite und Tiefe noch durch starke Befiederung besonders betont wird. Die Gans, die bis 7 I<Z schwer wird, liefert deshalb neben einem ausgiebigen Braten noch einen guten Fcdcrertrag. Tie Wctterancr Gans, die in der fruchtbaren Provinz Obcrhesscn ge züchtet wird, ist von allen süd- und mittel-