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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger A»»«igenpr«ise: Die 40 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; di« V3 mm breite Millimeter»eile im LexttUl SS Mg^ Nmhlaßftaff/ 8. Zille» und NachMiSgebühr SV tzfg. »uKgt. Port» «blatt und 4in»et,er" ist da« zur «erSgruUichung d« amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmanaschaft Flöha und de« Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt anntmachrmgen de« Ftmmzamte» Zschopau — »««Honte»: Erzgeb^^ Hand^bank r.». «.b. H.Zschopau. Vemeindegirokonto: Zschopau?kr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 43SV4— Zett»», s»r dtt Orte: lkr»mher««r»dors, Waldkirchen, BSrntch««, Hohud-rs, WUischthal, Weißbach, DitterSdMks, »«ruau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Schars«nstein, Schlößchen Porschendort Montas, LS. 1938 ISS. Iat»»s«»ns Kammermeyrhett für Cyanteinps Etwa 160 GttmmentyaNansen Die außenpolitische Aussprache in der französischen Kammer fand mit der Bekanntgabe des Abstimmungs ergebnisses über die Lcrtraucusentschließung für die Negierung ihren Abschluß. Für die Negierung haben 439, gegen die Negierung zwei Abgeordnete gestimmt; der Nest von etwa 160 Abgeordneten hat sich der Stimme enchatten. Die Negierung hatte die Vertrauensfrage Der vom Lipksausschuß vorgelegte Antrag, zu dem die Regierung die Vertrauensfrage stellte, hat folgenden Wortlaut: „Die Kammer billigt die Erklärungen der Negierung und vertraut auf sie, daß sie die nationale Würde, den Frieden und die Achtung vor den Verträgen im Nahmen der kollektiven Sicherheit und des Genfer Bundes zu wahren wissen werde/ In seiner Rede erklärte Chautemps, die Negie rung lehne den Verzicht auf die kollektive Sicherheit ab. Was die Verständigung mit den totalitären Staaten an gehe, so erlaube es weder die Sorge um die französische Sicherheit noch diejenige um die Würde Frankreichs, eine Verzichtspolitik zu betreiben. Mit deutlicher Anspielung auf die kommunistischen Forderungen erklärte Chautemps dann, daß die Negierung andererseits aber auch eine so genannte Aktivierungspolttik ablehne, da sie für den Frie den gefährlich sei. Der französisch-fowjetrus- sische Pakt stehe allen offen und bedrohe nie manden. Er sei ein Friedens- und kein Krieg instrument. Das Ziel Frankreichs sei nicht, zwei sich gegenüberstehende Blocks zu bilden, sondern alle fried liebenden Nationen zu sammeln, um den Krieg zu ver hindern. Er glaube, daß Frankreich, ohne die Freundschaft zu England, die die Grundlage der französischen Politik darstelle, irgendwie zu trüben, seine überlteferungsgemäße Politik fortsetzen könne. Die Genfer Liga sei die beste Garantie des Friedens und der Zivilisation. Auf die englisch-italienischen Bespre chungen eingehend, gab Chautemps dem Wunsche Aus druck, daß sie im Interesse des Friedens erfolgreich ab geschlossen würden. Wenn Frankreich genügende Garan tien für die Nichteinmischung in die spanischen Angele- genheiten und die Aufrechterhaltung der Lage im Mittel meer erhalte, würde es sich außerordentlich glücklich schätzen, die Beziehungen zu Italien enger zu gestalten. Der Ministerpräsident ging sodann auf diedeutsch- französischen Beziehungen ein. So friedlie bend Frankreich auch fei, und so sehr man eine Annühe- rung wünsche, so müsse man doch zugeben, daß die letz ten Ereignisse und Erklärungen nicht geeignet seien, diese Annäherung zu erleichtern, s?) „Ich bestätige nach Avon Delbos", so betonte Chautemps, „daß Frankreich sich nicht seiner Pflicht entziehen kann, die mitteleuropäischen Staa ten und die Tschechoslowakei zu beschützen." Frankreich könne auch nicht die Einmischung ausländischer Mächte in Spanien dulden. Es werde nicht unter dem Druck von Drohungen auf eine Politik verzichte», die ihm zur Ehre gereiche. Chautemps gab sodann der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm gelingen werde, deutsch-französische Annäherungs- Verhandlungen zu einem glücklichen Abschluß zu führen. Auf „gewisse Drohungen" habe die französische Neaieruna durch die Verstärkung der Landesverteidigung und die Beschleunigung der Herstellung des Nüstungs- materials geantwortet. DaS französische Volk müsse sich darüber klar werden, daß man in eine „Periode der Ener gie" eintrete. Die französische Republik werde im Frie den und nicht im Kriege die Hindernisse überwinden, die sich ihr entgegenstellten. Delbos sagt nichts AeueS Auch weiterhin „Festhalten am Sowjetpakt". Der französische Außenminister Delbos erklärte in seiner Rede vor der Kammer, in der gegenwärtigen Lage Europas sei cs die erste Pflicht Frankreichs, „seine mate riellen und moralischen Kräfte auf ein Höchstmaß zu ent wickeln". In diesem Sinne habe die Regierung eine neue Anstrengung für die Landesverteidigung beschlossen. Die von den Rednern behandelten Ereignisse seien schwerwie gend, aber Frankreich sei nicht ilosiert, „noch sei die Gen fer Liga unwiderruflich zur Schwäche verurteilt". Der Krieg sei keineswegs unvermeidlich. Einige schlügen seine Politik der Zurückhaltung und der Beschränkung auf den Westen vor. Das hieße vergessen, daß Frankreich außer feinem materiellen Vermögen auch ein moralisches zu verteidigen habe. Die Regierung lehne eine solche Politik entschieden ab. Frankreich müsse auf dem „ersten Platz der Völker bleiben, die den Frieden organisieren wollen"« Die Zurückhaltung, die er, DelboS, hinsichtlich der englischen Krise beobachten müsse, hindere ihn nicht, seinem zurückgetretenen Kollegen Eden Worte der Hoch achtung zu widmen. Er vergesse im übrigen nicht die vollständige Uebereinstimmung, die stets zwischen Cham berlain und der französischen Regierung geherrscht habe. Die Frage der Beziehungen zu Italien sei mit den englischen Ministern ansführlich bchandelt worden. Es sei wünschenswert, daß den Streitigkeiten in Spanien ein Ende gesetzt werde. Wenn die Entsendung von Men schen und Waffen eingestellt würde, würde eine allge meine Liquidation möglich werden, in die die abessinische Angelegenheit eingeschlossen werden könnte und die von Genf gebilligt werden würde. Nachdem Delbos sodann sein Vertrauen in die Solidarität zwischen England und Frankreich bekundet hatte, erinnerte er an die Freund schaft Frankreichs gegenüber Polen und der Kleinen Entente. Weiter erklärte DclboS, er vertraue auf die „Fried fertigkeit des französisch-sowjetrussischen Paktes" fl). Die Regierung sei entschlossen, ihn loyal anzuwenden. Die Regierung werde nach wie vor die Genfer Liga verteidi gen, deren Schwächen man Rechnung tragen müsse. Einige Großmächte feien gegen Gens. Die französische Regierung schließe daraus nicht, daß eine Verständigung mit diesen Staaten unmöglich sei, aber eine Verständigung setze einen gemeinsamen Witten voraus, Europa vor dem Zusammen bruch zu retten, von dem es bedroht sei. Wenn Europa nicht untergchen wolle, müsse eS aufhören, sich zu zer reißen. DelboS ging dann auf die Donaufrage ein und bc- kräftigte aufs neue die Freundschaft Frankreichs zur Tschechoslowakei. Er erklärte, daß „die Verpflich- tung Frankreichs gegenüber der Tschechoslowakei gegebe- nenfalls treu eingehalten werden würde". Die Bestrebun gen der Neaieruna würden darauf gerichtet sein, loyal Möglichkeiten der Entspannung zu suchen. Sie habe jedoch den Willen, um dieser Entspannung willen nichts prcis- zugcben. Die Rede des Außenministers hat keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Es fiel allgemein auf, daß er die brennenden Fragen der Gegenwart nur kurz gestreift hat. Gegen dle Außenpolitik der Volksfront Der ehemalige Ministerpräsident Flandin übte scharfe Kritik an der Außenpolitik der Volksfront, die sich auf wertlose Garantien der Genfer Liga stütze. Als Flan- din erklärte, er sei der einzige, der mit Recht aus solche Irrtümer Hinweisen könne, da er die Kammer zeitig ge nug gewarnt habe, kam es zu ziner Auseinandersetzung mit Löon Blum. Blum versuchte, die Schuld für die da maligen Fehler Flandin zuzuschieben. Flandin bemerkte anschließend, daß das System der „kollektiven Sicherheit" überall platze. Der Genfer Verein habe so oft versagt, daß man sich nicht auf ihn stützen könne. Zum Schluß trat Flandin für Verhandlungen mit Italien und Deutschland ein. Diejenigen, die von Unter handlungen mit Deutschland abrieten, hätten die Jugend beider Länder nicht befragt. Der weitaus überwiegende Teil der Jugend sei für eine Verständigung. Auf neue Ereignisse könne man eben nicht mit alten Formeln antworten. Wenn die Negierung eine Entschei dung noch länger hinansschiebe, könnte es zu spät sein. Kriegshetzer Reynau- Jm weiteren Verlauf der Kammersitzungen hetzte auch der Abgeordnete Nehnaud unter phrasenhaften Frie densbeteuerungen zu einem Kriege gegen Deutschland, wo infolge des kurzen Bestehens der Wehrpflicht noch nicht genügend Reserven vorhanden seien; auch Rohstoffe fehl ten den Deutschen glücklicherweise. Der Abgeordnete stellte dann die dreiste Behauptung auf, daß sich Deutschland nie auf die Fragen der Politik geäußert habe (I). BeMWM in Ser BMMWi Front Bundeskanzler Schuschnigg hat, wie amtlich gemeldet wird, eine Reihe von bedeutenden Personalveründerungen in der Vaterländischen Front angeordnet, die mit der notwendigen Konzentration aller Patrioten begründet werden. Die bemerkenswerteste Umbesetzung ist die des Landesleiters der Vaterländischen Front in Steiermark. Der bisherige Landesleiter Dr. Gorbach ist in das Amt des Frontführcrs berufen worden. Seine Stelle hat der Generalsekretär der Vaterländischen Front, Zernatto, selbst übernommen nnd mit ihrer Leitung den Generalsekretär- Stellvertreter der Vaterländischen Front, Ing. Dworschak, betraut, der bereits nach Graz abgereist ist. Die Landes- hauptleiter von Niederösterreich Dr. Neither, von Salz burg Dr. Nehrl und von Tirol Dr. Schumacher sind zu den Landesführungen der betreffenden Gebietsorganisa- Konen der Vaterländischen Front berufen worden. Schließ lich ist Dr. Jury zum Stellvertreter des Volkspolitischen Referenten beim Amt der Frontsührung ernannt worden. Volkspolitischer Referent beim Amt der Frontführung ist bekanntlich Innenminister Dr. Seyß-Jnguart. Dr. Hugo Jury entstammt dem nationalen Lager und gehörte dem Siebenerausschuß für nationale Befriedung an. Mere Einheit ist unfere Stärkt! Ganparteitag der Jnngdeutfchen Partei für Polen in Kattowitz Die Jungdeutsche Partei für Polen hielt in Kattowitz ihren ostoberschlesischen Gauparteitag ab, der unter dem Leitwort stand: Unsere Einheit ist unsere Stärke. Dieser Großkundgebung kam dadurch besondere Be deutung zu, daß sämtliche deutschen Organisationen von Oberschlesien ihre führenden Männer entsandt hatten und die schon lange erstrebte und jetzt Wirklichkeit gewordene Einigung aller Angehörigen der deutschen Volksgruppen in Polen vor der gesamten Oefsentlichkeit in sinnsülligcr Weise zum Ausdruck kam. An der Kundgebung nahm ferner als Vertreter des Deutschen Reiches Generalkonsul Dr. Nöldeke teil. In seiner Rede unterstrich der Landesleiter der Jung- deutschen Partei für Polen, Senator Wiesner, insbeson dere die Notwendigkeit, alle Kräfte des Deutschtums zu- sammcnzufassen, um den Kampf um die Lebensrechte des Deutschtums in Polen erfolgreich gestalten zu können. Es gehe dann anch nicht allein darum, das Vorhandene zu erhalten, sondern in Zukunft fruchtbringend auszubauen. Die Ausführungen Senator Wiesner klangen aus in den Appell an die deutschen Volksgruppen, sich ans der Sorge um Arbeit und Brot, um Grund und Boden und um die deutsche Schule Herans zu einer Einheit des Wollens und Handelns auf nationalsozialistischer Grundlage zusam menzuschließen. Es M im rote« SMen Teruel-Niedeckge erschüttert die Macht -er rote« Bonzen Die Niederlage der spanischen Bolsche- wisten an der Teruel-Front hat eine schwere Krise in dem nur durch den Terror der Sowjets zusammengehal- tencn Notspaniengebilde hervorgerufen. Ueberall erheben sich die Anhänger gegen die in sicherer Etappe sitzenden Bonzen, die zwangsweise Rekrutierte oder Verführte in einen aussichtslosen Kampf schicken. Vor allem ist der Widerstreit der roten und noch röteren Elemente erneut ausgeslammt. Zuverlässig« Nachrichten, die auS Sowjetspanien rln- besagen, daß die Anarchosyndikalisten den Rücktritt des BonzenkollegiumS, da« durch die Teruel- Niederlage s^ne Unfähigkeit bewiesen habe, »erlangen. Die Komniunlstische Partei hat daraufhin ihren Mitglie dern den Befehl erteilt, „anarchistischen Gewaltaktionen" entgegenzutreten. Die gespannte Lage im bolschewistischen Gebiet findet ferner deutlich ihren Ausdruck in den fort gesetzten Aufrufen der sowjetspanischcn Rundfunksender, „beding,ingsloser denn je" zu den bisherigen Macht- Habern zu halten. Daß man ans sowjetspanischer Seite wiederum blutige Unruhen der aufsässigen Bevölkerung erwartet, geht auch daraus hervor, daß die Oberbolschewisten in Valencia und Barcelona sich eine schwer bewaffnete starke Leibgarde gebildet haben, die sich „subalterne Stcherheits- garde" nennt. In der Hafenstadt Cartagena fanden Revolten gegen die Sowjetmachthaber statt, doch wur den sogleich Kommandos ausländischer Bolschewisten ein gesetzt, die mit Waffengewalt gegen die Aufrührer vor gingen. Gehorsamsverweigerung im roten Barcelona Nach Meldungen aus Perpignan soll der sogenannte rote „Ministerrat" in Barcelona beschlossen haben, sämtliche in der katalanischen Hauptstadt liegende Milizicn an die Teruel-Front zu schicken. Die bolsche wistischen Bonzen scheinen aber nicht mehr über sonder liche Autorität zu verfügen. Andererseits haben ihre An hänger kein Interesse daran, sich für die bolschewistische Sache an gefährlichen Stellen einzusetzen. Die Regi menter haben nämlich den ihnen unbequemen Befehl ein fach ignoriert und den Gehorsam verweigert, indem sie erklärten, sie hätten keine Lust, sich umsonst zu opfern.