Volltext Seite (XML)
Beiblatt rum Zschopau» Tageblatt und Anzeta» 2* Montag, 28 Februar 1^28 Aus gschopau und dem Sachsenland Am 28. Februar 1938. Spruch des Tages Der ist nicht witzig, der nicht Weitz, Löann er ein Narr sein soll! Spruch (um 1660). Jubiläen und Gedenktage 1. März. 1268 Markgraf Dietrich von Landsberg nimmt die Be- sucher der Leipziger Märkte in seinen Schutz. 1815 Landung Napoleons I. bei Cannes. 1868 Der Admiral und preußische Staatsrat Adolf von Trotha in Koblenz geb. 1871 Einzug der Deutschen in Paris. 1935 Das Saargebiet kehrt zum Deutschen Reich zurück; Adolf Hitler in Saarbrücken. Sonne und Mond: 1. März: T.-N. 6.18, S.-U. 17.37; M.-A. 6,00, M.-U. 17.10 Don Schneeglöckchen, Hyazinthen und Maikäfern Auf dem Nasen ist ein Wunder geschehen. Da blühen Schneeglöckchen, die Kammermädchen des Frühlings. Aber wenn der Wind oder das Wetter zu frostig ist, macht das Schneeglöckchen die „Bude" zu. Nur wenn dis Sonne scheint, öffnet sich die Blüte. Was die Schneeglöckchen auf dem Nasen des Parks in den geschützten Vorgärten sind, das sind die Hyazinthen in den Stuben. Mit ihnen gehen wir geduldig dem Früh« fing entgegen. Die Fensterscheiben mögen beschlagen sein, über die Hyazinthen blühen in vielen Woünunaen. Es wäre nicht das erstemal, daß diejenigen, die den hohen Gläsern mit den schützenden papierenen Spitzkegelssnitzen zuerst gleichgültig gegenüberstauden, eines Tages selbst Hyazinthen au ihren Fenstern hegen, dann und wann die spitzen Häubchen heben und nengicrlg nachsehen. Es ist die Neugier auf den Frühling, zu dessen ersten Boten die Hyazinthen gehören. Man kann aus ihrem Wachstum ungefähr ablcsen, wie es nm den Lenz steht. Nicht jeder erhält ja einen Maikäfer als Anzeichen des «atzenden Frühlings ins Haus geschickt. Aber da und dort lief einer ein. Lief ein — das ist übertrieben. Er wurde aut verpackt zugestellt. Unversehens stand eine Schachtel, die reichlich mit Luftlöchern versehen war, auf dem Tisch. In der Schachtel war der bewußte Maikäfer und ein biß« chen Grünzeug. Man müßte lügen, wollte man behaup ten, das liebe Tierchen hätte einen sehr munteren Eindruck gemacht. Die Morgenkühle schien ihn etwas mitgenommen zu haben. Mißmutig und langsam kroch er aus seinem Blättchen. Nachdem er sich aber einige Zeit in der Wärme des Zimmers erholt hatte, machte er einen lebendigeren Eindruck. Mit einem lahmen Maikäfer wäre kein Staat zu machen, aber jetzt krabbelt er vergnügt und zutraulich herum, und da kann man ihn auch als einen der Zeit vor angeeilten Frühlingsboten schon gelten lassen. gschopau zur Fosend Zschopau wird morgen ganz im Zeichen der Fosend stehen. Wohl werben die Veranstaltungen nicht in dem Nahmen wie z. B. gestern in Chemnitz der Fcstzug -urch- geführt werben können. Es sollen aber trotzdem alle auf ihre Kosten kommen. Nachmittags wird die Jugend das Feld behaupten. Die Abendveranstaltungen beginnen dann um 8 Uhr am Rathaus. Nach einem kleinen Zug durch die Stabt werden dann in den einzelnen Lokalen der Stadt Faschingsvcranstaltungen durchgeführt. Wohin man gehen kann, bas verrät der Anzeigenteil in der vorliegenden Num mer. Es ist also darnach auch in Zschopau „allerhand los" und keiner braucht wo anders den Fasching zu verleben! * Brennendes Spanien. Wie oft haben wir'den Heilungen entnommen, mit wel chen Greueltatcn die Roten in Spanien herrschen und ver suchen .sich mit aller Macht zu halten. Aber all' diese Zeitungsberichte sollen jetzt erhärtet werden durch den einzigartigen Filmvortrag des SA-Obersturmführers Pg. Ernst Oehme, Krumhermersdorf, der am kommenden Mittwoch abends 8 Ahr über die Grcueltaten der jüdisch- bolschewistischen Verbrecher sprechen wird. Verwaltungsakademie. Die 2. Vorlesung der Verwaltungsakademie über bas Programm der NSDAP., die ursprünglich am Dienstag, dem 8. März, stattfindcu sollte, wird auf Donnerstag, den 8. März v o r verlegt. Diese Vorlesung findet wie immer in der Handels- und Gewerbeschule in Zschopau statt und be ginnt 19 Uhr. Die Teilnahme aller Beamten, Angestellten und Lehrer ist erforderlich. * Infolge der Straßenglätte vcruttglückt Gestern nachmittag gegen 8 Uhr wollte auf der Marien berger Straße in der Nähe der Auto Union ein von Hohn- borf kommender Lastkraftwagcuzngführcr sein Fahrzeug noch mehr abbremsen, geriet dadurch ins Nutschen und landete schließlich mit seiner ganzen Ladung im Straßengraben. Während Personen nicht verletzt wurden, ist der angerichtete Materialschaden beträchtlich. Lagu-g drs Elternkreis, Kreis Flöha. Ans wird geschrieben: Kürzlich hielt der Kreis Flöhu In der Schule zu Plaue-Dernsdorf seine erste Arbeils- Agung für die Ortsverbandsführer und Kassierer ab. Bll- Frenzel begrübe eingangs alle erschienenen Mitarbeiter, die Gäste von der Partei und deren Gliederungen, per Presse, sowie den von der Hauptleitung des Elternkreises erschienenen Redner Pg. May, Dresden. Nach dem von den Oungmädeln gesungenen Lied: „Auf hebt unsre Fahnen" ging der Kreisführer zu dem Thema Vergaß Del Hamit net Der Hauptausschuß für das Heimatfest tagte Im „Ratskeller" fand gestern vormittag eine außer ordentlich arbeitsreiche Sitzung des HauptauSschusseS für das In der Zeit vom 2. bis 4. Juli d. I. unter dem Motto „Ver gaß Dei Hamit net" stattfindende Heimat- und Schulfest statt. Nach den letzten vorgefundenen Urkunden, so erklärte der Bürgermeister nach begrüßenden Worten, ist festgestellt worden, daß Zschopau nicht nur ein« 650-, sondern eine 700- Jahrfeier begehen kann. Die Neinzeichnung für bas Plakat wurde gutgeheißen. Das Plakat wird auch in Postkarten form erscheinen. Die Postkarten sollen, um der Heimatfest kasse einen gewissen Beitrag abzuftthren, zumeist in eigener Regie verkauft werden. Ueber die Vergebung -es Auftrages mit den Klebcmarkeu wurde ein« Entscheidung noch nicht gefaßt. Oberstadtbaumcister Seifert legte im weiteren Ver laufe der Sitzung den genauen Plan für die beiden Märkte vor. Auf dem Neumarkt wird ein großes Bierzelt, ein Riesenrad und die Naupenbahn zur Aufstellung kommen, während auf dem Altmarkt ein Kaffeezelt, die Freitanzdiele und Kinberreitschulen untergebracht werden. Außerdem ist die Aufstellung von zahlreichen Bier-, Würstchen-, .Kuchen- und sonstigen Verpflegungsbuden vorgesehen. Ueber die Geschcnkartikel, die man den Kindern zum Schulfest überreicht, wurde Genaues noch nicht fcstgclegt, man will erst die Neuerscheinungen auf der Messe abwarten. Das Programm des Schulfestes hat entgegen der bisher von uns berichteten Form dahingehend eine Aenderung er- sahren, daß auf Wunsch des Schulrates Pg. Schürer noch Mannschaftskämpfe im Sport in den einzelnen Altersstufen durchgeführt werden. Um aber eine Ueberlastung des Schul festmontags zu vermeiden, werden die Sportkämpse bereits am Sonnabend entschieden. Mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten ist es verbunden, die Schüler und Schülerinnen der Berufsschule und der Handels- und Gewerbeschule am Schulfest teilnchmen zu lassen. Man erklärte sich schließlich damit einverstanden, baß die beiden Anstalten sich nicht am Fest beteiligen, während die Deutsche Oberschule mit ihrer Schülerschaft daS Fest mit feiert. Der Schulfestmoiitag wird weiterhin dadurch eine Be reicherung erfahren, daß vormittags «in Fcstaktus und ein Festkonzert deS Schulchores auf «ln«m öffentlichen Platz stattfinden werden. Bon der Schaffung eines Heimatsestspicles will man nach reiflicher Ueberlegung absehen, da Zschopau arm an historischen Stoffen ist, die sich zu einem wirkungsvollen Freilichtspiel verarbeiten lasten. Zudem sind die Kosten und das Risiko für eine einmalige Durchführung zu hoch. Man will aber versuchen, doch Theateraufführungen burchzuführen, doch sollen nach dieser Richtung di« Verhandlungen erst aus genommen werben. Ein genauer Vorschlag für die Ausgestaltung des Fest- »ugeS lag von Pg. Steglich vor. Der Festzug sieht folgend, vier Abteilungen vor: Heimat ist Geschichte, Heimat mar und ist Arbeit, Fest« und Feiern und eine erfreuliche Zukunft. In außerordentlich feinsinniger Weise wird dieser Festzug einen Querschnitt durch daS Schaffen von Zschopau geben und wir hoffen, bereits in allernächster Zeit genaue Anhalts- punkte für den Festzug veröffentlichen zu können. Die Angelegenheit des Glockenspiels soll weiter verfolgt werden. Die Stadtverwaltung und der HauptauSschuß hof fen, daß cs durch Spenden aus den Reihen der Einwohner schaft möglich sein wird, dieses Glockenspiel zu beschaffen, das dann zu gewissen Stunden am Tage die Zschopaucr erfreuen soll. Vis jetzt ist bereits eine namhafte Spende eingegangen und in hoffentlich nicht zu ferner Zeit dürfte wohl die J-inan- zierung durch den damit beauftragten Pg. Arno Ulbricht rcst. los geglückt sein. Der Wohnungsausschuß ist außerordentlich rege gewesen. Bis jetzt sind reichlich 2000 Adressen abgegeben worden. Für 1300 Personen besteht gleichzeitig UcbernachtungSmöglichkcit, währ«nd für die restlichen 700 noch UebernachtungSmöglich- leiten geschaffen werden müssen! Und dann berichteten die Vorsitzenden der einzelnen Ausschüsse noch über die von ihnen bisher geleistete Arbeit. Aus allen di«fen kurzen Rechenschaftsberichten war zu er sehen, daß jeder Ausfchuß zu seinem Teile bemüht ist, di« ihm übertragenen Aufgaben restlos zu erfüllen und wenn der Wcttergott nicht einen Strich durch die Rechnung macht, dann dürfte ibohl das Zschopaucr Heimat- und Schulfest 1938 ein Erfolg werden, wie ihn die erhoffen, die jetzt täglich an den Vorbereitungen an irgend einer Stelle beschäftigt sind! der Gründung des Elternkreises über. Aus den Ausfüh rungen war ersichtlich, daß im Kreise Flöha zunächst die Gründung von Ortsverbänden in Zschopau, Augustus burg, Frankenberg, Flöha und Plaue-Bernsdorf im Vor dergrund stand. Inzwischen sei nun fast in allen Orts gruppen des Kreises der Elternkreis ins Leben gerufen worden und zähle heute bereits weit über 1002 Mit glieder. Nach den Einführungsworten des Kreisführers sprach der Propagandaleiter von der Hauptleitung des Elternkreises Pg. May zu den Erschienenen über Zweck und Ziel und Wesen des Elternkreises. Er führte u. a. folgendes an: Es bestehe kein Zweifel darüber, daß die heutige Jugend durch die Schule und durch di« Jugend- Verbände zu wahren Nationalsozialisten erzogen würden. nl ES ist aber unbedingt notwendig, baß sich außerdem das Elternhaus als der Haupterzieher in diese Erzieherschaft mit hineinbaut und sich seiner hochpolitischen Aufgabe bewußt wird. Aufgabe des Elternkreises ist es deshalb, Eltern mit den Erziehungsfragen vertraut zu machen. Alle Eltern sollen sich deshalb im Elternkreis zusammen finden. Durch eine große Gemeinschaft wird es infolge der damit verbundenen höheren Einnahmen an Mit gliedsbeiträgen möglich sein, der Jugend auch durch Zu schüsse zu Jugendheimen, Ferienaufenthalt oder Gepäck wagen usw. zu helfen. Pg. May schloß seinen Vortrag mit den Worten des Hauptlriters des Elternkreises Pg. Göpfert: „Der Elternkreis ist die organisierte Vater- und Mutterliebe". Der Kreisführer dankte dem Redner für seine Aus führungen und kam dann anschließend auf noch einige allgemeine den Elternkreis betreffende Fragen zu spre chen. Alsdann brach!« der Kreiskassierer noch kassentech nische Angelegenheiten zur Kenntnis. Zum Schluss« dankte der Kreisführer allen Erschienenen für ih-r Kom men, für die bisher geleistete Arbeit und brachte zum Ausdruck, daß auch der Clternkreis nur ein Weg zu Deuisckland sei, ein Weg zu Deutschland über unsere Iuge Mit einem „Sieg-Heil" auf den Führer endete diese ? deitstagung. Garnen. Große WHW-Veranstal ung. Die Ortsgruppe der NSV veranstaltet am kommenden Sonnabend, 5. März, ein Konzert, das vom ReichSarbeitSdienst-Gaugruppen- musikzug 154 (Neukirchen) zu Gunsten des WHW durch geführt wird. Das Konzert beginnt um 20 Ahr, vorher werden an verschiedenen Stellen im Ort« Platzkonzerte durchgeführt. Im Anschluß an das Konzert findet Tanz statt, außerdem wird eine Tombola durchgeführt. Heidenau. Tödlicher Sturz. Der dreißigjährige Zimmermann Erich Große war vor einigen Tagen bei Abbruchsarbeiten von einem Baugerüst gestürzt. Der Verunglückte ist jetzt den schweren Verletzungen erlegen, die er bei dem Unfall erlitten hatte. Meißen. Der Spitzhacke verfallen. DaS Jägcrschlößchcn auf dem Felsen am alten Ratsweinberg und die Gcipelburg an der Siebeneichener Straße am Fuß des Martinsberges sollen demnächst abgebrochen werden, da der immer fortschreitenden Zerstörungsarbeit des Wassers kein Einhalt zu bieten ist. Freiberg. Ausbrecher fest genommen. Der am 20. Februar aus dem Freiberger Stadt- und Be zirkskrankenhaus entwichene Untersuchungsgefangene Georg Schmietow konnte in Dittersbach wieder festge nommen werden. Mittweida. Mittweidaer Ingenieure in aller Welt. In Kopenhagen hat die Gründung des „Internationalen Mittweidaer Jngenieurvereins" statt gefunden, zu dem Ingenieure aus 25 Ländern ihren Bei tritt erklärt haben. Die Ingenieurschule Mittweida ist die im Ausland bekannteste deutsche technische Ausbil dungsanstalt. Seit ihrer Gründung (1867) ist sie von über 32 000 Studierenden besucht worden; davon sind etwa 40 v. H. Ausländer gewesen. Wermsdorf. L i e b e s t r a.g ö d i e. Hier wurde der 35jährige Alfred Kunze tot aufaefunden. Er hatte sich das Leben genommen. Das bei ihm in Stellung befind^ liche 20jährige Hausmädchen lag erdrosselt in ihrer Kam mer. Chemnitz. Das Leben für eine Mütze. Dep Motorradfahrer Paul Röller aus Niederlungwitz verlöt: auf der Straße Hohenstein-Ernstthal—Glauchau seine Mütze. Als er anhalten wollte, geriet er mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, fuhr gegen einen Baum und wurde getötet. Falkenstein i. V. Lehrer gehen in Betrieb e.- Jn diesem Jahr werden sämtliche Falkensteiner Lehrer während eines Teiles der großen Ferien in die Betriebe gehen, um als Handarbeiter mit ihren Arbeitskameraden zu werken, denen dadurch ein zusätzlicher Urlaub vermit telt werden soll. Rektor Meichsner von der Hans-Schemm- Schule, der Ortsgruppenleiter der NSDAP., hatte be reits im Vorjahr im Betrieb der Falkensteiner Gardinen weberei und Bleicherei als Färbereiarbeiter gearbeitet. Schwarzenberg. Ausbrecher wieder fest ge nommen. Vor einigen Tagen waren aus der Straf anstalt Gräfentonna drei Häftlinge entwichen, von denen zwei schnell wieder ergriffen werden konnten. Jetzt gelang es, auch den dritten der Ausbrecher in Schwarzenberg bei einem abermaligen Einbruch zu stellen und festzu- Nehmen. ! * Niesky. Unfall am Bahnübergang. Am Bahnübergang beim Güterbahnhof Wehrkirch wurde ein Personenkraftwagen von einem vom Ablaufsberg abrol lenden Güterwagen erfaßt und vollständig zertrümmert. Dabei wurde der Kraftwagenfahrer Kurt Schüritz aus Penzig (Oberlausitz) getötet. Der Besitzer des Wagens Direktor Dr. Heinris aus Friedrichshain (Niederlausitz) trug Kopf- und Nückenverletzungen davon. Lie Marrplakette üss WM 19N/ZS