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Ml- -ein Sachsenlan- Abnahme der WohlfahrtscrwerbSlosigteit Rach den im Statistischen Landesamt zusammenge stellten Meldungen der Bezirksfürsorgeverbände betrug die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten WohlfahrtS- erwerbslosen in Sachsen am 31. März 1937: 23 314 ge gen 27 402 am 30. April 1937. Damit stellt stch seit dem Höchststand am 28. Februar 1933 die Gesamtabnahm» auf 295 698 oder 92,7 Prozent. Bom DeulWandslug Die noch im Wettbewerb liegenden 61 Verbände des Deutschlandfluges müssen stch nun nach Abschluß des Einzelfluges auf einem der ungefähr dreißig Tankhäfen im Reich zusammenfinden. Bis zum Schluß des Wett bewerbes am Sonntagnnachmittag lösen sich die Ver bände nicht auf. Am Sonntagvormittag haben alle Ver bände zu einer vorgeschriebenen Zeit in Rangsdorf ein zutreffen, und am Nachmittag schließt der Deutschland- flug mit dem Ueberfliegen des ganzen Sportfluggeschwa ders über die Ziellinie auf dem Berliner Flughafen Tempelhof, wo nur die Siegerkette zur Siegerehrung landet. Deutscher Erfolg in Mel Der im Rennen der „Kieler Woch e" mit Span nung erwartete Endkampf der 6-Meter-R-Boote um den „Preis des Reichskanzlers" fand am Donnerstag mit der Entscheidungswettfahrt der drei besten Boote seinen Ab schluß. Als Sieger ging das deutsche Boot „Jrmi V" mit Dr. Lubinus am Ruder, hervor. Damit konnte zum erstenmal ein deutsches' Boot sich ein Anrecht auf den Reichskanzlerpreis erwerben. Weltbild <M). Panzerschiff „Admiral Graf Spee" nach Spanien ausgelaufen. Zur Wahrnehmung deutscher Interessen ist das Panzer schiff „Admiral Graf Spee" nach Spanien ausgelaufen. knUötlschtt Ro-tkuscher Der Stnn der Londoner Viermächtevereinbarung vom 12. Juni war der, jedem künftigen Angriff gegen eines der im internationalen Kontrolldienst tätigen Kriegsschiffe durch eine gemeinsame Aktion zu begegnen. Die Behand lung, die der Torpedoangriff großer Seepiraten gegen die „Leipzig" im Londoner Kontrollausschub erfahren hat, läßt die Auffassung zu, daß England und Frankreich dieser Ver einbarung nur betgetreten waren, um Deutschlands und Italiens aktive Beteiligung an dem Seekontrolldjzpst wie der sicherzustellen. Nach den mancherlei Erfahrungen, die man in der Behandlung der spanischen Vorgänge auf deut scher Seite hat machen müssen, konnten stch die beiden Staaten nur schwer zur Wiederaufnahme der Kontroll- tätigkeit entschließen. Da aber an den Geist der „europä ischen Solidarität" appelliert wurde, wie er auch in der fraglichen Vereinbarung niedergelegt worden ist, so hat man sich zu erneuter aktiver Mitarbeit bereit erklärt. Die Behandlung des „Leipzig"-Ueberfalles hat gezeigt, daß die deutsche Gutgläubigkeit nicht angebracht war, weil gewisse Mächte stch von altgewohnten diplomatischen Machenschaf ten und Auslegungskünsten nicht frei machen wollen. Man hat sich dazu eines auf dieser Seite gern benutzten Mittels zur Schaffung der notwendigen Atmosphäre bedient durch Entfachung eines Pressetrommelfeuers von Verleumdun gen, Verdächtigungen und Verhöhnungen gegen Deutsch land und Italien. Damit hoffte man, die deutschen und italienischen Entscheidungen beeinflussen zu können. Die Zurücknahme der deutschen und italienischen Kriegsschiffe aus der Seekontrolle in den spanischen Gewässern und die ruhige und bestimmte Erklärung der beiden Regierungen in London und Paris haben alle Verschleierungs- und Einschüchterungsmanöver der Londoner und Pariser Stel len zunichte gemacht. Das erkennt man deutlich aus der grauen Katerstimmung, die jetzt in der englischen und französischen Presse herrscht. Von dem, was man Deutsch land und Italien wider besseres Wissen unterstellte, ist nicht das mindeste eingelroffen. Jetzt meldet stch dort so etwas wie das böse Gewissen, man fragt stch, was Deutsch land und Italien wohl vorhaben, da man angesichts der ungeheuerlichen frevelhaften Ueberfälle auf deutsche und italienische Kriegsschiffe sich selbst sagt, daß es bei einer demonstrativen Geste nicht bleiben kann. Diese Haltung der englischen und französischen Presse bringt nachträglich auch von dorther die Bestätigung von dem feststehenden Torpedoangriff roter U-Boote auf die „Leipzig". 24 Stun den vorher hatte man es noch zu bestreiten gewagt. Man erkennt im übrigen aber an, daß durch-die ruhige und sach liche Haltung Deutschlands die am Mittwoch stark ge spannte Lage als wesentlich gemildert gelten kann. Ernst lich besorgt ist man aber über Moskau, weil man einsieht, daß durch verkehrte Taktik den Moskauer bolschewistischen Giftköchen in der spanischen Angelegenheit weitgehend Vorschub geleistet wird. Die Ueberzeugung herrscht des halb allgemein vor, daß man jetzt mehr denn je mit neuen Spannungen wird rechnen müssen, weil die Bolschewisten es gerade auf Herbeiführung von Zwischenkällen abge sehen haben. Meder BoNslront in Frankreich Die gegen jede Prophezeiung schnelle Bildung des Volksfront-Kabinetts Chautemps ist wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, daß einmal die außenpolitische Lage schnelle Entscheidungen erforderlich machte, auf der anderen Seite von Moskau die Wiederkehr einer Volks- front-Regiermla »erlangt wurde. Offenbar ist man in Moskau überWstpt nicht mit dem Sturz des Kabinetts Blum einverWttlden gewesen, was man daraus schließen kann, daß die Kommunisten anfänglich Ablehnung des Er- mächUaungsgesetzes beschlossen hatten, bei der entscheiden den Abstimmung in der Kammer jedoch für das Ermächti gungsgesetz eingetreten sind. Wahrscheinlich waren inzwi schen die Moskauer Anweisungen eingetroffen. Das läß sich auch aus der Tatsache schließen, daß die Kommunisten nach dem Sturz Blums sofort erklärten, einem neuen Volksfront-Kabinett ihre Unterstützung zu gewähren. Die Neubildung des unter der Ministerprästdentschaft Chau temps' segelnden zweiten VolkSfrontkabinetts war deshalb lediglich eine Frage der Postenverteilung auf die beiden in Betracht kommenden Parteien (Radikalsozialisten und So zialdemokraten), die je zehn Minister stellen, die Radikal sozialisten außerdem den Ministerpräsidenten. Das neut Kabinett ist ein Volksfront-Kabinett mit genau dem glei chen Volksfront-Programm, wie das vom Senat zum Rücktritt gezwungene Kabinett Blum. Es haben lediglich die Ministerpräsidenten gewechselt. Blum gehört dem Kabinett aber als Vizepräsident an, und wird, wie in dem zurückgetretenen, in erster Linie die politischen Richtlinien geben. Die Wiederkehr BlumS gehörte zu den Forderun gen de- Kommunisten. Es wird zwar behauptet, daß die Sozialdemokraten stch nur schwer hätten entschließen kön nen, weil sie stch der außerordentlichen Aufgaben, die auf ftnanz- und wirtschaftspolitischem Gebiet zu lösen sind, durchaus bewußt waren. Sie fürchten ferner, daß sie da mit tnnerpolitische Belastungen auf stch nehmen, durch die zahlreiche ihrer Anhänger den Kommunisten in die Arme getrieben werden. Wir erleben eben zur Zeit in Frank reich die gleichen Entwicklungen, wie wir sie damals in Deutschland hatten. Die Radikalisierung der Massen nimmt zu, eine zwangsläufige Erscheinung der systematisch durchgeführten Moskauer Agitation. Man braucht deshalb kein großer Politiker zu sein, um vorauszusagen, daß das Kabinett Chautemps nicht die Lebensdauer des Kabinetts Blum haben wird, das ja nach fast genau einjährigem Be- ' stehen abdankte. Fnteruationale Binnenhasenkonserenz Unter Teilnahme von etwa 1000 Vertretern von ins gesamt 13 Nationen hat am Donnerstag in Köln die Internationale Binnenhafenkonferenz ihren Anfang ge nommen. Wider Erwarten ist das Interesse an dieser Konferenz nicht nur im Inland, sondern gerade im Aus land außerordentlich groß. Mehr als 150 Teilnehmer aus Holland, Belgien, Frankreich, aus der Schweiz, aus Oester reich und anderen europäischen Ländern haben sich zu ge meinsamer Beratung der die Binnenschiffahrt betreffen den Fragen eingefunden. Welche Bedeutung die Binnen schiffahrt für die Volkswirtschaft hat, kann man aus dem Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Gemeindetages entnehmen. Danach gibt es in Deutschland 246 Binnen häfen mit einem Güterumschlag von mehr als 1000 Ton nen. Davon werden in 134 Häfen mehr als 100 000 Ton nen im Jahr umgesetzt, 32 dieser Häfen liegen in Groß städten, 24 in Gemeinden zwischen 50 000 und 100 000 Ein wohnern. Insgesamt verkehrten auf den deutschen Wasser straßen 17 863 Schiffe mit 6,4 Millionen Tonnen Trag fähigkeit. Im Jahre 1936 betrug die Ankunft der Güter in deutschen Binnenhäfen 77 Millionen, der Abgang 75 Millionen Tonnen (1934 61 bzw. 63 Millionen). Im Ver gleich zu der Eisenbahn wurden auf den deutschen Wasser straßen 21,4 Prozent des Gesamtverkehrs befördert. Men genmäßig stehen in der Beförderung auf den Wasserstraßen Kohle und Erze an der Spitze, es folgen Getreide und Düngemittel. Wettbewerb der Lustwaise Um den Ehrenpreis des Generalobersten Göring. Um die Vielseitigkeit der Ausbildung der deutschen Luftwaffe unter Beweis zu stellen, findet in der Zeit vom 18. August bis zum 1. September 1937 ein Wettbewerb der Jagdstaffeln der deutschen Luftwaffe um den Ehren preis des Generalobersten Göring statt. Die Uebungen des Wettkampfes bestehen aus Schie ben mit Gewehr, 5000 Meter Geländelauf, Wartungs zustand der Maschinen, Ueberlandflug von 500 Kilometer und Schießen aus der Luft auf Erdziele. jiriegrschissbesiich aus dem Rhein Duisburg, 25. Juni Anläßlich des Bundestages des Na tionalsozialistischen deutschen Marinebnndes am 17. und 18.! Juli in Düsseldorf hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine die Entsendung von Flottenstreitkrästen für den Juli dieses Jahres aus den Rhein angeordnet. Es werden daher zum ersten Male seit 25 Jahren deutsche Kriegsschiffe wieder den Rhein befahren und ihre Flagge — die Kricgsflaggc eines geeinten starken und stolzen Volkes —! voraussichtlich bis Mainz rheinaufwärts tragen. ! Entsprechend dem Wachsen unserer Kriegsschiffe kommens kür diese Reise nur noch die kleinsten Einheiten der Flotte, die oer Ersten Schnellbootslottille und der Ersten Näumbootsloi- tillc in Frage, da bereits Torpedoboote, die noch 19Ui Köln be»! sucht Haven, die vielen Nhcinbrücken nicht mehr würden pas sieren können. 1 Nalins Vorliebe für Juden Eine ausschlußreiche Liste von Neuernennungen Im Zuge der Neubesetzung der örtlichen kommunisti schen Partcisekretariate in der Sowjetunion ist jetzt die Leitung der Kommunistischen Partei der Ukraine neu er nannt worden. Aus der Zusammensetzung der führenden Büros ergibt sich, daß der jüdische Einfluß nicht nur nicht zurückgegangen, sondern noch gewachsen ist. Von den 16 Mitgliedern und Kandidaten des Polit büros der Ukraine sind 7 Juden (44 Prozent): Kudrjaw zew, Pramnek, Mendel Markussohn Chatajewitsch, Sche- lecheS, Margolin, Weger und Schlichter. Von den 9 Mit gliedern des Organisationsbüros sind 4 Juden (ebenfalls 44 Prozent): Kudrjawzew, Markitan, Siderski und Chata jewitsch. Mendel Markussohn Chatajewitsch ist stellvertre tender Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine und als solcher Nachfolger des in Ungnade gefal lenen Russen Postyschew. Bei den zahlreichen Umbesetzungen, die in den letzten Monaten in der Sowjetunion erfolgten, sind auch sonst eine große Anzahl von Juden auf wichtige Posten ge langt. Es seien aus der letzten Zeit nur folgende Ernen nungen erwähnt: Rosalia Semljatschka (Salkind)), stellvertretende Vor sitzende der jhommission für Sowjetkontrolle; Jakob Su- ritz, Botschafter in Paris; Bilik, stellvertretender Volks kommissar für Verkehr; Rüben Jakobsohn Lewin, stellver tretender Volkskommissar für Finanzen; Moses Lazarus- sohn Granowski, stellvertretender Volkskommissar für Ju stiz; Salomon Kantorowitsch, stellvertretender Volkskom missar für Gesundheitswesen; Markus Tjomkin, stellver tretender Volkskommissar für Staatsgüter; Wolkowitsch. Vorsitzender des Nates der Volkskommissare (Minister präsident) von Weißrußland; Scharangowitsch, General sekretär der Kommunistischen Partei Weißrußlands; In. M. Kaganowitsch, l. Sekretär des Gebiets- und des städ tischen Parieikomitees in Gorki; A. M. Kaganowitsch, Mitglied des Kiewer Parteikomitees; A. Ja. Stoljar, 1. Sekretär des städtischen Parteikomitees in Swerdlöwsk; Wrublewski, 1. Sekretär des Gebiets-Parteikomitees Mari; Swerdloff, 1. Sekretär des Parteikomitees von Qst-Kasak- stan; Litwin, 2. Sekretär des städtischen Parteikomitees von Minsk; Taganski, 2. Sekretär des Parteikomitees von Süd-Kasakstan; Susmann, K. Sekretär des städtischen Parteikomitees von Kuibyschew; Tatarkin, Leiter des Ver» küHes „Sowjetische Gesetzgebung": Bychowski, Chefredak teur der Zeitschrift „Parteiorganisator des Eisenbahn transports"; Altmann, Chefredakteur der Zeitschrift „Das Theater". Sehr aufschlußreich für den gegenwärtigen Stand deS jüdischen Einflusses ist das Urteil der in Warschau erschei nenden jüdischen Zeitung „Hajnt" vom 15. 6. 1937, die ausdrücklich feststellt, daß unter den zuletzt von ihren Po sten entfernten Sowjetgrötzen kaum Juden seien, dagegen „in derselben Zeit eine Reihe Juden auf sehr hohe Posten ernannt" seien. > Bemerkenswert ist ferner die Neubesetzung wichtiger Stellen mit Mitgliedern der jüdischen Sippschaft Kagano witsch. Daraus geht hervor, daß der Einfluß des Schwie gervaters und engsten Mitarbeiters Stalins, der Mitglied > sämtlicher oberster Parteigremien und Nerkehrskommts- sar ist, noch im Steigen begriffen ist. Eden mutz Vreuel-Enien berichtigen Falschmeldungen über die deutschen Kriegsschiffe im Mittelmeer Im Anschluß an eine Befragung Edens im Unter haus über die Beweguna der deutschen Kriegsschiffe im Mittelmeer durch den Sprecher der Opposition, Attlee, fragte der konservative Abgeoxdnete Lamb, ob man Schritte ins Auge fassen wolle, um Presseerklärungen in irgendeiner Weise zu bestrafen, die sich als unrichtig er wiesen hätten. Obschon ihm keine Antwort zuteil wurde, erntete er mit seiner Frage Beifall auf den RegierungS- bänken. Ter Abgeordnete Noel Baker (Arbeiter-Opposi- tion) hielt die Frage für angebracht, ob es erwiesen sei, daß die Arbeit der Journalisten in Spanien sich als kor- rupt herausaestellt habe. Als Antwort kam von der Bank der Regierungspartei der Ruf „Nein!" Eden hatte vorher erklärt, die von den Blättern ge meldeten Bewegungen ver deutschen Kriegsschiffe im Mittetmeer würden durch die amtlichen Berichte der bri tischen Admiralität nicht bestätigt. Englands Sorgen in Indien 40 000 Mann gegen die Aufständischen in Waziristan eingesetzt In London wurde ein Weißbuch herauSgcgeben. daS sich mit den Unruhen und Aufständen an der Nordwcst- arenzc Indiens beschäftigt. ES acht daraus hervor daß 4VVV0 Mann britische Truppen zur Unterdrückung der Aufständischen in Waziristan eingesetzt worden sind Aul Seilen der Aufständische» wurden 720 getötet und fast die gleiche Zahl verwundet. Aus britischer Seite wurden 143 Soldaten getütet und 400 verletz« Die britische Luft waffe bewarf feit Ausdruch der Uurnhcli zehn Dörfer mit