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Pferd hat Galle am Borderfußwurzelgeluck. Mein Pferd hat seit einem halben Jahr vorn links oberhalb des Kniegelenks an der Außen seite eine Galle. Seit einigen Monaten lahmt es stark. Feuchte Packungen und Einreibungen mit Fluid haben nicht geholfen. Was kann ich gegen die Lahmheit tun? P. Sch. Antwort: Am Bordersuß hat das Pferd nein Knie. Sie meinen jedenfalls das Borderknie, richtiger Vorderfutzwurzelgelenk genannt. Sollten Umschläge mit Heitzer Antiphlogistine nicht helfen, müssen Sie die Galle von Ihrem Tierarzt punk tieren lassen, der eventuell noch eine Lhromo- gallin-Einspritzung machen könnte. Bet. Ziege hat SutrrelltzLnduug. Drei Wochen nach dem Lamuirn erhielt eine Ziege am Euter größere Knoten, und letzt auch am Strich. Der Milchertrag ist zurückgegangen. Wie muh ich das Euter behandeln? E- N. Antwort: Die bei der Ziege im vorliegen den Falle aufgetretenen Verdickungen am Euter, di» gleichzeitig einen starken Rückgang in der Milchleistung mit sich brachten, sind als Folge erscheinung einer Entzündung anzusprechen. Zur Behebung dieser Euterentzündung ist das Euter möglichst häufig restlos auszumelken und mit nichtreizenden Salben kräftig zu massieren. Lk. Zweigdürre der Kirschen. Ich sende Ihnen einige Kirschbaumzweige vori kranken Bäumen. Die Zweige verdorren am Baum. Das Verdorren geht weiter und greift fast sämtliche Aeste an. Seit zwei Jahren macht sich das Verdorren bemerkbar, aber in diesem Jahre ist es besonders schlimm. Woran kranken die Bäume, und welche Mittel mutz ich anwenden? P.B. Antwort: An dem plötzlichen Absterben der Kirfchenzweige ist eine weitverbreitete pilz liche Krankheit schuld, die sogenannte Zweig- dürre der Kirschen, meist Mo'nilia genannt. Des öfteren find schon größere Kirschenpflanzungen dieser Krankheit zum Opfer gefallen, insbefon» dere, wenn nicht frühzeitig genug Bekämpfungs- mahnahmen vorgenommen werden. Zunächst sind stets alle durch kreisförmige FaulsteNen gekennzeichneten, später eintrocknenden Kirschen- fruchte einzusammeln und zu verbrennen, und alle kranken Triebe und trockenen Zweigfpitzen müssen abgeschnitten und am besten verbrannt werden. Darüber hinaus ist ein Rückschnitt der Triebe im Winter, unter Umständen sogar ein Rückschnitt der ganzen Krone angebracht, denn der Pilz überwintert unter anderem auch in den von ihm befallenen Trieben. Wenn ein starker Rückschnitt notwendig erscheint, so dürfte es zu empfehlen sein, einen Fachmann mit dieser Arbeit zu beauftragen. Eine Bekämvfung mit irgendeinem Spritzmittel kommt bei Monilia nicht in Betracht. Schfd. Rosen habe» Rosenrost. Die Blätter meiner Edelrofen finv mir einem gelblichen Pilz befallen, werden trocken und fallen nach und nach ab. Sämtliche Rosen stehen ganz entlaubt da. Was ist. dagegen ^u ^n? Antwort: Die Rosen sind in starkem Matze von einer Pilzkrankheit, dem Rosenrost, befallen. Wenn die Krankheit beteits soweit vor. geschritten ist, dah dadurch das Laub ganz und gar vorzeitig zum Abfallen kommt, ist eine Bekämpfung nicht mehk leicht. Es ist notwendig, im späten Herbst und im Frühjahr vor dem Austrieb die Rosen mit einem Kupfer- oder schwefelhaltigen Mittel zu spritzen. Eine Spritzung mit einem kupferhaltigen Mittel, e.wa einer einprozentigen Kupsersodabrühe, ist dann im kaufe des Sommers mehrmals nötig. Weiterhin ist Sorge zu tragen, datz im Herbst oder auch schon vorher das kranke Laub gesammelt und verbrannt wird. Dah nebenher eine gute Pflege der Rosen durch Bodenlockerung usw. nötig ist, ist selbstverständlich. Schsd. Die Unfruchtbarkeit in den Großvieh beständen hat einen Mangel an Nachzucht, einen Ausfall an Milch, eine Abnahme des Wertes der Bestände und schließlich einen Rückgang in der Tierhaltung ganz allgemein zur Folge. In einer Landcs- bauernschaft konnte festgestellt werden, daß von 140 00l> zuchtreifen Rindern nur 78 000 Kälber erzeugt wurden. Es ist daher ver ständlich, daß jeder Bauer und Landwirt bemüht sein muh, durch Bekämpfung der Unfruchtbarkeit bei seinen Grohtieren, be sonders bei den Kühen, eine Leistungs steigerung zum Wohle des Volkes zu be wirken. Lk. Durch zweckmäßigen Maschineneinsatz werden nicht nur die Arbeiten erleichtert, sondern auch Erträge gesteigert und Saat-, Ernte-, Dresch- und andere Verluste ver mindert. In der Landwirtschaft sind heute z. B. erst 25 000 bis 28 000 Schlepper in Betrieb. 2,6 Mill, da werden noch mit der Hand besät. Von 11,7 Mill. lw werden erst 3,8 Mill, da durch Bindemäher ab geerntet. Da die im Obstsaft vorhandenen Gä rungserreger nicht immer eine gute Gärung bewirken, setzt man bei der Obstweinberci- hing' sogenannte Reinhefen zu. Eine solche Reinheferasse ist aus einer einzigen Hese gezüchtet. Dazu werden beispielsweise aus einem edlen Traubenwein einzelne Hefe zellen isoliert und getrennt vermehrt, und die Nachkommen dann auf ihre Fähig keiten hin geprüft. Gut gärende und rich tige Geschmacksstoffe erzeugende Heferasscn kommen dann zumeist unter dem Namen des Weines, aus dem sie genommen sind, in den Handel. Goldregen ist vom Baumschwamm r». Ein Goldregenstrauch leidet schon seit Jahren an Wucherungen. Einige Zweige sende ich ein. Ich habe die Wucherungen immer heraus geschnitten und die Stellen mit Obstbaum- karbolineum bepinselt, doch kommen immer wieder neue Pilze. Im Anfang bildeten sich die Pilze mehr unter der Rinde. Ich schnitt Aeste schon 15 bis 20'om lang auf, um einen fingerdicken, langen Pilz zu entfernen. Aber jetzt treten die Pilze in den alten Narben ganz offen, sichtbar und breiter auf. Früher machten sie fast den Eindruck von großen, Licken Holz würmern. die sich lange Gänge fraßen. Schaden diese Pilze dem Strauch, oder kann man sie ruhig wachsen lassen? G. M. Antwort: Der auf dem Goldregen wach sende Baumschwamm gehört zu den Polyporus- Arten. Da das Myzel dieser Pilze mitunter mehrere Jahre im Holz der befallenen Bäume wächst und dann erst die Fruchtkörper aus bildet, ist eine direkte Bekämpfung nicht mög lich. Dian kann nur an sich anfällige Bäume vor einem Nnstecken schützen, indem man alle Wunden sorgfältig behandelt und mit Siein- kohlcnteer verstreicht. Durch ein rechtzeitiges Abschneiden der Fruchtkörper verhindert man ein Ausstreucn der Sporen. Es ist möglich, daß ein befallener Baum noch lange Jahre lebt, jedoch muß mit einer Schädigung durch den Baumschwamm gerechnet werden. Stark be fallene Bäume stellen aber einen Ansteckungs- Herd für gesunde dar, so daß es sich ge gebenenfalls empfiehlt, die kranken Bäum» zu entfernen. Schfd Tulpen sind vom Botrytis-Pilz befallen. Ich habe ein schönes Tulpenbeet, welches im zweiten Jahre steht. Im vorigen Jahre war cs eine Pracht, dies Beet anzusehen, es stand etwa vier Wochen lang in voller Blüte. In diesem Jahre kamen die Pflanzen ebenfalls kräftig und frisch aus der Erde, setzten Blüten an, einzelne brachen auf. Eines Tages fingen die Blätter an abzusterben, und die Blüten knospen kamen nicht mehr zur Entwicklung. Bei anderen wieder fing der Stengel in halber Höhe an abzustcrbcn. Woran liegt das? Einige Pflanzen sende ich ein. C. St. Antwort: Die eingesandlen Pflanzen waren vom Botrytis-Pilz befallen. Zur Be kämpfung dieser Krankheit schneiden Sie das Kraut der befallenen Pflanzen ab und ver brennen dieses. 2m Juli nehmen Sie du Zwiebeln aus dem Boden, nach dem Ab- trocknen legen Sie diese für eine Stunde ii Viprozentige Uspulun-Lösung: danach werde, die Zwiebeln wieder möglichst in der Lust getrocknet und werden dann bis September kühl und trocken aufbewahrt. Im Septembei werden die Zwiebeln neu gepflanzt, möglichst auf einem anderen Stück Land. Soll die alte Stelle wieder bepflanzt werden, so ist das Land gut zu kalken und umzugraben. Dann wird je Quadratmeter mit 10 bis 20 Liter r/zpro- zentiger Uspulun-Lösung gegossen, tief durch- gcarbeitet und die Zwiebeln nicht zu dicht, 20 bis 25 om im Geviert, gepflanzt. Im nächsten Jahre ist mit einer Blüte nicht zu rechnen, da die Zwiebeln dieses Jahr weder ausgewachsen noch ausgerrift sind. Wir raten Ihnen, sich frische, blühfähige Zwiebeln zu beschaffen. Rz Pelzkäfer. Ich finde seit einem Jahr in meiner Woh nung verschiedentlich einen Käfer, der sich meist auf dem Teppich und vor allem an den Fransen desselben aushäll. Irgendwelchen Schaden Hal der Käfer bisher nicht angerichtet, doch ver mehrt er sich in letzter Zeit sehr. Um was für einen Käfer handelt cs sich? Richtet dieser irgendwie Schaden a,^ und was kann ich da gegen tun? Ich wohne in einem sehr alten Haus, und es wird schwer sein, gegen die Käfer etwas zu unternehmen, da sie sich in Dielenritzcn, die nicht zu verstopfen sind, ver kriechen können. E. 3. Antwort: Der cingesandte Käfer ist der gewöhnliche Pelzkäfer, dessen Larve sich von Haaren, Wolle, Federn und dergleichen ernährt und gelegentlich an allerlei Woll- oder Pelz- sachcn im Haushalt Schaden anrichtet. Wenn nach Ihrer Angabe die Dielenritzen in Ihrer Wohnung sich nicht verstopfen lassen, würde bei tatsächlichem Schadenauftreten des Käfers nur eine Vergasung der Wohnung mit Schwefel kohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff oder Areginal in Frage kommen, die durch einen geprüften Desinfektor durchzuführen wäre. Vorläufig ist das Wcgfangcn aller aufzusindendcn Käfer schon von erheblichem Wert Sch. Bedingungen für die Beantwortung Von Anfragen: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Jede Anfrage muß genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersak so Rpf. beizusügen. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt: in Rechtsfragen oder n Angelegenheiten, Vie sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpassen, wird keine Auskunft ertcUt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Schriftleituna: Bodo Labes, Neudamm.— Alle Zusendungen an die Schristleitung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag J.Neumann, Neudamm (Bez.Ffo.)