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46.Iahrg. 1^27 Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gattenbau und Hauswirtschaft Beilage zue Welßeritz-Zeitung ^eoer Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom iv.^unt 1S0^ Weidebüngung und Vflege im Gommer Die Kompost- und auch die Stallmist- abdüngung der Weide während der Winter- monate ist äußerst weit verbreitet. Weniger hat man sich damit befaßt, der Weide während des Sommers nach dem ersten oder zweiten Umtrieb oder bei der Mähweide nach der Heumahd eine Stallmistgabe zu verabreichen, trotzdem bekanntlich gerade die Stall- mistdüngung der Weide im Som mer beste Ertragsauswirkungen zeigt. Der Erfolg liegt darin begründet, daß brachter Stallmist oder auch Kompost gut verrottet bzw. reif sein. Auch für eine Iauchegabe ist die Weide während der Wachtumszeit dankbar. Zumeist kümmert man sich im Sommer zu wenig um die Pflege der Weide, da andere wichtige Arbeiten drängen. Man hat ost ein fach jetzt nicht die Zeit, um Stallmist auf die Weide zu bringen. Daher ist es angebracht, den Stallmist bereits während der Winter monate auf einem Haufen auf der Weide an Fladenverteilung, hier mit einer Radreifenschleppe und Sommerdüngung mit Stallmist m ^er warmen Jahreszeit die Umsetzung der Humusstoffe infolge der starken Bakterien tätigkeit sehr rasch und daher ohne merkliche Verluste vor sich geht. Der Stallmist hat jetzt einen besonders günstigen Einfluß auf die Bodengare, und der durch die Humusdecke erreichte Schutz vor Austrocknung bringt ein« dichte und nachtriebsfreudige Grasnarbe her- >or. Man hat schon vielfach beobachtet, daß eine Stallmistgabe im Sommer auf der Weide auch insofern weit mehr Erfolg als die gleiche Gabe im Februar oder März hatte, da nach letzterer die Futteraufnahme während der ersten Umtriebe zu wünschen ütriglieh. Selbstverständlich muß im Sommer aufge- zufahren und ihn mit Erde abzudecken, um ihn dann im Sommer verteilen zu können. Wird die Weide etwa alle drei bis vier Fahre mit Stallmist versehen, so ist dadurch eine größere Gewähr gegeben, daß auch der Stickstoffdünger eine noch lohnendere Anwendung findet, da die anderen Nähr stoffe nun gleichfalls vorhanden sind. Bon der Stickstoffnachlieferung in diesem Jahre werden verschiedentlich noch einige Mengen zur Verfügung stehen, und man muß nun richtig entscheiden, wie hoch die Stickstoff gaben nach jedem Abtrieb für die Weide sein dürfen. Es ist hinreichend bekannt, daß auf der Weide eine stark« Stickstoffgabe die Mög ¬ lichkeit einer ausgiebigen und lohnenden Er zeugung von Eiweibfutter wie sonst nirgends erschließt. Das müssen wir nach dem Abtrieb des Viehs von jeder Koppel oder nach der Heuernte oder Gewinnung von Gärfutter von der Mähweide besonders bedenken, um die Weide recht beim nächsten Auftrieb bzw. zur Grummeternte oder aber maligen Gärfuttergewinnung nutzen zu können. Der Weide im Sommer noch eitle reiche Stickstoffgabe zu Aden, ist heut« Ver pflichtung, da hier die größte Möglich keit zur Gewinnung von Eiweiß gegeben ist, einem Nährstoff, der uns bekannt lich am allermeisten fehlt. Zur Weidepflege gehört jetzt vor allem die ständige Verteilung der Kot fladen. Auf 1 da entfallen während der Wcidezeit etwa 300 bis 400 Zentner frischer Kot. Auf das Entstehen der Geilstellen durch liegengebliebene Kotfladen ist schon ost hin gewiesen worden und ebenso, daß diese Stellen längere Zeit für die Nutzung ausfallen, da die Tiere das Futter von diesen Stellen nicht aufnehmen. Auf der Umtriebskoppel mutz wenigstens die Verteilung der Fladen am Tage des Abtriebs erfolgen. Für die Aus führung des Fladenverteilens kann die Gabel oder die Fladenschaufel ebenso gut benugr werden wie etwa auf größeren Koppeln die Strauchegge oder die in der Abbildung ge zeigte Radreifenschleppe. Wer sich für das Verteilen der Fladen auf der Weid« nicht die notwendige Zeit nimmt, der wird bald «ine schlechte Weide besitzen. Bereits Lberständige Gräser müssen sofort nach dem Abtrieb ab gemäht werden. Sofort nach dem Abtrieb von der Koppel müssen also Pflegemaßnahmen und Düngung einsetzen. Danach muß di« Koppel völlige Ruhe und Zeit zur Erholung haben, damit die Grasnarbe sich erneut fest schließen kann und die Nachtriebskrast der Weid« nicht gestört wird. Die Weide kann diese Maß nahmen nur mit einer Ertragssteige rung lohnen, die bekanntlich, auch dringend notwendig ist. Lbs. ! Bo« »tpup« wr Zeichnungen (ch! «rchi» M Abb. 1? Feld, Chirmpian»- Den Feldchampignon (Abb. 1), dm wir bekanntlich zu den wohlschmeckendsten Speisepilzen rechnen können, finden wir vor nehmlich auf trockneren Miesen, und zwar ge deiht er besonHrs aus i Weiden, wo der Dünger des Weideviehs iyni eine willkommene Nahrung bietet. Hier breitet sich das sonst von ins nicht weiter beachtete Mycel Les Pilzes nis und durchzieht den Boden wie ein feines Geflecht aus weißen Fäden. Aus diesem ent wickeln sich — nicht eines schönen Tages, sondern an einem reanerischen, aber doch warmen Sommertag oder nach tau feuchter Nacht — kleine, weiße kugelige Gebilde, die man mit kleinen Eiern vergleichen möchte. Wer schon am zweiten Tage hat sich das Bild geändert, man sieht einen Stiel, an dem später die zerrissene Pilzhülle als Ring hängen bleibt, und einen Hut, der zunächst kuglig ist, sich dann aber mehr und mehr aus breitet. Die anfänglichen weißen Lamellen auf der Unterseite des Hutes werden dann rötlich und färben sich später noch dunkler, bis sie einen braunschwarzen Farbton erreichen. Die LS 23.—27 6. Z7.