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Zusammenfassung der Kunstyanowerker Gemeinsames Auftreten auf der Leipziger Messe Der Landeskulturwalter, Pg. Salzmann, hat im Einvernehmen mir dem Sächsischen Ministerium für Wirtschaft die inSachseu bestehendcnKunsthandwerkerver- eine in den „Verband Sächsischer Kunsthandwerker-Ver- eine" zusammengefaßt. Gleichzeitig wurden für folgende Gebiete R e u g r ü n d u n g e n von Kunsthandwerker- Vereinen vorgcnommen: für das Vogtland in Plauen, Geschäftsführer Museumsdirektor Dr. Engel mann Plauen, Ostenstraße 28; für die Lausitz in Bautzen, Geschäftsführer und kommissarischer Vcreins- leiter Kurt Heinecke, Bautzen, Fischergasse 31, mit dem Zweigverein in Zittau unter Geschäftsführung von Mu seumsdirektor Dr. Herbert Hoffmann, Städt. Handwer ker- und Gewerbe-Museum. Die Vcrbandsgeschäftsfüh- rung liegt in Händen des derzeitigen Vereinsleiters des Kunsthandwerkvereins, Architekt Lehmann, Dresden-A., Blasewitzer Straße 40. Der Dachverband soll die einzelnen Vereine unter Berücksichtigung ihrer besonderen Aufgaben zu einheit licher Weiterbildung und Fortentwicklung führen, auch in wirtschaftlicher Beziehung gemeinsame Interessen wahren und insbesondere ein einheitliches Auftreten der Vereine bei Ausstellungen und Messen sicherstellen. Llllen noch nicht organisierten Kunsthandwerker» soll Gelegenheit gegeben werden, durch Beitritt in die Kunst handwerker-Vereine ihre Erzeugnisse unter Führung des Verbandes, insbesondere auf der Leipziger Messe, auszu stellen; auch das hochwertige Kunstgewerbe soll einbe zogen werden. Als besonders wichtige Aufgabe ist die Be schaffung eines gemeinsamen repräsentativen Aus stellungsraumes im Grassi-Museum zur Leipziger Messe in Aussicht genommen. Die Ausgestaltung des Raumes wird Kunstmaler und Architekt Pg. Ricken übertragen werden. Damit ist dem Kunsthandwerk und Kunstgewerbe der Weg zu einer planvollen und systematischen Entwicklung geebnet. Es bleibt zu wünschen, daß sich die sächsischen Kunsthandwerker und Kunstgewerbler zahlreich an den neuen Aufgaben und Arbeiten beteiligen. Turnen und Sport Der Pokalsieger auSgcschallct. Der Gewinner des Tscham mer-Potals 1936, der BjB. Leipzig, wurde bei den Voraus scheidungen für den Pokal 1937 bereits aus dem Nennen gv worscn, da er gegen den SC- Planitz nach Verlängerung mb 3:4 Toren verlor. Die Leipziger holten sich die Niederlage a» dem gleichen Taäe,.a» dem der von ihnen im Pokrlendspiel ge> schlagene SC. Schalke 04 Deutscher Fußballmeister wurde! Berlin schlug Krakau 3': 1. Esne Futzballstädtemannschaß Berlins sptette in Krakau gegen die dortige Stadtmannschap und gewann mir 3:1 «I: 1) Tor^u. Alchimist in London siegreich. Beim zweiten internationa- ien Osfiztersjagdspringen des Londoner Reitturniers gelang es Oberleutnant Brinkmann mit Alchimist unter 40 Bewer- bcrn den einzigen kehlerlose» Ritt zu schaffen. Der erste Lünderkamps zwischen den Gewichtheber» Deutschlands, und Oesterreichs, der in Wien stattfand, wurd« --- vor allen Dingen durch die hervorragende Leistung des Olympia-Siegers Manger — von Deutschland mit einer Leb stung von 173(1 Kilogramm gegenüber 1697H Kilogramm dei Oestcrrcicher gewonnen. Nüßlein bester Tennislchrer. Bei den Tenntslehrer-Mei- sterjchasicn non Frankreich, an denen mir Ausnahme des Ame- rikaners Vines die besten Bcrufstennisspieler der Welt teil- nahmen, schlug der Deutsche Hans Nützlein nach einem leichte» Siege über Tilden im Endspiel auch den Franzosen Loche« leicht in 3 Sätzen. rettfpruch für LS. Juni Durch Standhaftigkeit und Treue in dein gegcnwär- s Ligen Zustand ganz allein werden wir der höheren Stufe eines folgenden wert und sie gu betreten fähig, eS sei j nun hier zeitlich und dort ewig. Goethe. Volkswirtschaft Berliner Effektenbörse , Die Börse eröffnete die Woche in unsicherer Haltung. An Aktienmarkt gab es überwiegend Kursabschwächungcn infolg, Abgaben der Spekulationen. Bei Chemie-Werten wies du Farbeuuktie den verhältnismäßig größten Verlust aus. Bei de» Elektrowenen hatte Samens eine» größeren Rückgang. Auck die Monranalticn waren von Verlusten betroffen. Auch di< meisten Kaliwene, vor allem Salzdctsurt, hatte« größere Ein bußen. Befestigt dagegen waren fast alle Schisfahrtswerte. Auch der Rentenmarkt wurde von vcc unsicheren Hattuns ersaßt. Hier wiesen Altbcsitzanleihe und Wiedcrausbauzuschläg, leichte Rückgänge ans. Zinsvergiimngsscheine und Kommunal« Umschuldnngsanlcihe waren dagegen unverändert. Am Geldmarkt blieb der Satz sür TagrSgeld mit 2,50 bis 2,75 Prozent wieder nnvcränderi. Am Devisenmarkt wirkte sich bei den Kassanoticrungen di« Regierungskrise in Paris sür die französische Währung »ich« stärker aus. Eher war dies aus den Dcporlsätzen zu erkennen Devisenkurse. Belga «Belgien! 42,13 «Geld! 42,21 (Briefs däu. Krone 55,01 55,13, engl Pfund l2,32 12,35, franz. Fran« 11,11 11,13. holl. Gulden 137.lt 137,12, ital. Lira 13,09 13,11, norm. Krone 61,92 62,0l, östcrr. Schilling 48,95 49,05, pol» Zloty 47,10 47,20, schweb. Krone 63,53 63,65, schweiz. Franle» 57,17 57,29, span. Peseta 16,98 17,02, ischcch. Krone 8.671 8,689, amer. Dollar 2,496 2,050. Amtlicher Großmatt ,ür Getreide- und Futtermittel zu Berlin. In altem Getreide kamen Abschlüsse insolge fehlenden An gebots so gut wie gar nicht zustande. Die Versorgung der Ber liner Mühlen mit Weizen und Rogge» war cmsreichend. Auch das Mchlangebot genügte dem Bedarf der Verarbeitungs betriebe. Weizenmehl blieb im allgemeinen mehr als Roggen- mehl beachtet - Fu Maismehl wurde nur der kleine Bcdars gedeckt. Futlcrgctrcidc war nickt am Martie. Preisfestsetzung für Hühnereier durch die Haupwereiniguntz der Deutschen Eierwirischafl mit Zustimmung des Reichsmini sters sür Ernährung und Landwirlschast in Rps. je Stück süi waggonweisen Bezug, frachtfrei Empfangsstation, verzollt und versteuert, eiufchlictzlich Unicrschicdsbcträg, einschließlich Kenn zeichnung. Verpackung »nd Banderolierung. A) Jnlandeier: G 1 (vollsrifch, Sondcrtlasfe 65 Gramm und darüber 9.25. A 66 bis 65 Gramm grotze 6.75, B 55—60 Gramm mittelgroße 8,25, L 50—55 Gramm normale 7,75, D 45—50 Gramm kleine 7,25, G2 «frisch, Sonderklasse 9. A 8,50, B 8. L 7,50, D 7, aussor- tierte «absallende Ware» 7,25: Enteneier in- und ausländischer Herkunft über 60 Gramm 9.25, do. sortiert bis 60 Gramm 8,25. B) Anslandeier: Holländer, Dänen. Schweden, Norweger, Fin nen, Belgier, Estländer, Irländer, Bulgaren, Ungarn. Jugo slawen, Polen, Türken. Rumänen Albanier, Argentinier Son- , derklasse 8.75. A 8,25, B 7,75, C 7,25, D 6,75: Bulgaren Original 54—55 Gramm unsortiert 7,50: Polen Original 54—55 Gramm ' unsortiert 7,50. C) Kühlhauseier «zur Zeit nicht greifbar): Sonderklasse 10. A 9,50, B 8.75, C 8.25, D 7,75. Auf dem Berliner Fleischgrotzmarkt vom 21. J»»i standen ausreichende Fleischmengen aus hiesigen und Provinzschlach- lnngen znr Verfügung. Das Geschäft verlief durch den Witte» rungsumschwung bei Rind- und Schweinefleisch glatt, bei Ham melfleisch mittelmäßig, bei Kalbfleisch ruhig. Es wurde bezahlt iu RM. für 50 Kilogramm: Rindfleisch 52—78, Kalbfleisch KS bis 95, Hammelfleisch 70—103, Schweinefleisch 70, do. von aus wärts 66—70, geräucherter Speck mager 98, do. setter 94M. 23. Jzmi. 1804: Der Industrielle Johann Friedrich August Borsig inj Breslau geb. (gcst. 1851). — 1916: Erstürmung des Panzer-! Werkes Thiaumont von Verdun durch die Deutschen. — 1919:! Das Deutsche Reich nimmt die feindlichen FriedeUsbedingungen an. — 1933: Errichtung von Reichs-Snttobahnen von der« Reichsregierung beschlossen. Sonne: A.: 3.37, U.: 20.27; Mond: U.: 3.08, A.: 20.03. Vollmond 23.59 Uhr Rundfunk Deutschlandsender - Mittwoch, 23. Juni . 6.20: Wetterdurchsage sür den Deutschland)»»«. — 6.30: Fröhliche Morgenmusik. Kapelle Otto Dobrindt. — 9.40: Kleine Turnstunde. — 10.00: So sahen sie Deutschland! Hörfolge zum Preis der deutschen Landschaften von Ger» Randols- Schmalnaucr. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 11.00: Sendepause — 11.30: Sendepause. — 11.55: Wetterbericht. — 12.00: Aus Beuchen «OS.): Musik zum Mittag. Das Ost landorchester. — 15.15: Beliebte Ouvertüren (Jndustrieschall- platten). — 15.45: Tie verpaßte Ouvertüre — oder: So denkt Krause darüber! — 16.00: Musik ain Nachmittag. DaS Landes orchester Gau Berlin, In der Pause: 17.00: Gcsckichtsbe(rach- mngen des Professors Strauch in Heieran. Von Nikolaus Schwarzkopf. — 18.00: Klaviermusik. Hanna Arens «am Flügel). — 18.20: Der Dichter spricht. Heinrich Zerkauten liest seine Geschichte „Unser Schiss". — 18.40: Die Kampsspiele der Hitler-Jugend. Vorschau auf Nürnberg. Ein Gespräch mit dem Ches des Amtes Mr Leibesübungen in der Neichsjugend» sührung, Gebtetssührer Schlünder. — 19.90: Und setzt ist Feierabend! Kapelle Waldemar Haß. Als Einlage: Maria Riener singt Wiener.Lieder. — 19.50: Weiterdurchsage sür den Deutschlanbslug. — 20.10: Olle Kamellen — beliebte Kapellen! Die Kapellen Otto Kcrmbach und Carl Woitschach. — 23.00 bis 24.00: Zum Tanze erklingen die Geigen (Jndustrieschall- platten). Rctchsfender Leipzig Mittwoch, 23. Juni 6.30: Aus Köln: Frühkonzcrt. Das Westdeutsche Kammer orchester. — 8.20: Kleine Musik. (Jndusirieschallplatten.) — 8.30: Musik ani Morgen. Der Musikzng der 48. SS.-Standarte. — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sendepause. — 10.00: Aus Hamburg: Aus der Lüneburger Heide. Land und Leute in Dich tung und Musik. Hörfolge von Reinhold Stapelbera. — 11.35: Heute vor ... Jahren. — 11.40: Aus der Werkstätte des Boden- sorschers. — 12.00: Aus Groß-Rössen: Musik für die Arbeits pause. Das Musikkorps der Fliegerhorstkommandantur Jüter bog, Altes Lager. — 13.15: Aus Stuttgart: Mittagskonzert. Das Kleine Funkorchester, Karl Jautz (Tenor). — 14.15: Musil »ach Tisch. (Jndusirieschallplatten und Ausnahmen des deut schen Rundfunks.) — 15.00: Kleine Welt am Wegesrand. — 15.30: Guter Mucki, nimm mich auch mit. Reiserlebnisse von Dr. Ilse Obrig. — 16.00: Nachmittagskonzett. Das Funk- orchestcr. — 18M: Die Babenberger und die Anfänge Oester reichs. — 18.20: Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich' Sommerzeit! Volksliedkantate zu Sommersbeginn. Von Hel muth Bräutigam. Ausgesührt von der Rundfunkspielschar der HI. — 18.40: Wissen und Fortschritt. — 18.50: Umschau am Abend. — 19.00: Dies und daö — für jeden waS. Zwei bunte Stunden. — 21.00: Erste Abendnachrichten; Witterungsvorher sage sür die nächsten zehn Tage, herausgegeben von der For- schungsstellc für langfristige Witterungsvorhersagen des Reichs- Wetterdienstes in Bad Homburg v. d. Höhe. — 21.15: Die vier zehn Nothelfer von Gottleuba. Funkdichtung von Martin Raschke. — 22.50 bis 24.00: Aus Breslau: Tanzmusik. Tanz kapelle des Reichssenders Breslau 10. Fortsetzung. „Das wird nicht nötig sein. Zwischen uns genügt die mündliche Abmachung. Und nun will ich noch einen kleinen Morgenspaziergang unternehmen. Bis zum Frühstück habe ich noch eine halbe Stunde Zeit." Sie verließen zusammen die Veranda. Blanka ging in die Küche -und Marianne in den Park. Sie suchte den Platz auf, der ihrem Vater stets der liebste gewesen. Es war eine alte Steinbant, die tief im Grünen stand, über schattet rwn den hohen Wipfeln zweier Linden. Auf dieser hatten sie beide unzählige Male gesessen. Als sie nach kurzem Alleinsein ins Haus zurückkehrte, hatten ihre Wangen wieder Farbe und ihre Augen,Glanzt Blanka uytd Pstderk) die bereits' in der Veranda^ waren, nahmen voll Freude wahr, welche Veränderung mit ihr vorgeLdngen war. Nachdem sie sich mii„Wj-dern begrüßt, fragte sie: „Weißt du schon, was ich will?" „Nein", antwortete statt seiner Blanka, „ich habe ihm nichts davon gesagt. Das wollte ich dir überlassen." Widdern sah sie erwartungsvoll an. „Du kannst es dir wohl schon denken?" fragte sie. „Du bist entschlossen, mir die Bewirtschaftung deines Gutes anzuvertrauen — ist es das?" „Ja, unter dem Vorbehalt, daß du all meine Be dingungen, die ich zu stellen habe, erfüllst. Willst du das?" „Ohne weiteres, Marianne. Ich danke dir sür deinen Entschluß." Er faßte ihre Hand. „Du sollst dein Ver bauen, das du mir entgegenbringst, nie zu bereuen haben." „So, nun wollen wir frühstücken", sagte Blanka. „Ihr müßt ja einen Bärenhunger haben." Sie setzten sich um den runden Tisch, und Marianne Übernahm es, die Tassen zu stillen. Dann schob sie ihrem Vetter den Korb mit den Schwarzbrotschnitten und die Butter zu.- „Weißbrot gibt eS bei uns nicht. Blanka, unser spar- sanier Hausgeist, hält das für Verschwendung." „Das ist es auch", gab er lächelnd zu. „Es liegt im IJnicresse ver Lanvw«». .5.st als Dseiß- ^broi zu genießen." „Nun. dann iß auch tüchtig!" , Er'reichte den Korb erst den Damen. „Du starst bereits aus den Feldern?" fragte Marianne. „Ja, und ich fand die Leute eifrig öci der Arbeit. ES ! ist auf den ersten Blick zu erkennen, daß ein guter Zug in ( ihnen ist. Es wird leicht sein, mit ihnen zu arbeiten." 1 -Ja, Papa war immer recht zufrieden mit ihnen. Sie j sind alle durchweg zuverlässig. PKpa hielt seine Leute fest in der Hand und das dadurch, daß er mit ihnen Schulter an Schulter arbeitete. Er war stets strenger gegen sich als gegen seine Leute, dadurch erwarb er sich ihre Achtung und ihren Respekt." Widdern verstand, daß Marianne ihn» damit sagen wollte: das mußt du auch tun. „So muß es sein. Ich werde dem Beispiel deine- Vaters folgen." „Das ist eine von den Bedingungen, die ich zu stellen habe", erwiderte Marianne ernst. „Und die zweite ist: Daß ich durch meine Arbeit, Buchführung und Korre spondenz, Uederblick über die Wirtschaft behalte." In Widderns Gesicht stieg eine leichte. Röte. , „Wem» du das für notig hältst — selbstverständlich." „Du mußt das nicht als Mißtrauen auffassen, Vetter, oas liegt mir natürlich völlig fern. Ich halte es aber für meine Pflicht, das Meine dazu zu tun. um Hansfelde in ordentlichem Gang zu halten." > „Das verstehe ich vollkommen. Ich würde es auch sehr gut verstehen, wenn du aus dem Bedenken heraus, ich könnte deine Erwartungen enttäuschen, diese Bedingung gestellt hättest, denn ich muß mir ja erst dein Vertrauen erwerben." „Wenn ich dir nicht schon jetzt vertraut?, so wäre ich l auf dein Anerbieten, Hansfelde zu verwalten, gar nicht zurückgekommrn. Solltest du mich in meinen Erwartungen s enttäuschen, dann müßte ich dich bitten, dein Amt nieder zulegen." Blanka, die diese Sprache etwas zu scharf fand, wurde verlegen. Widdern dagegen nahm sie Marianne dnrchaus nicht übel. Im Gegenteil, sie nötigte ihm Achtung ab. „Ich werde mir Mühe geben, dich nicht zu enttäuschen", sagte er. „Und wann witst du deine Stellung antrete«?" fragte Marianne. - ' „Ich denke, daß es in etwa einer Woche sein wird. Ich werde noch heute nach Berlin fahren, wo ich den be- treffenden Herrn sprechen muß, der sür mich in Schönslicß einspringen soll." „Wird der gleich dazu bereit sein?" „Sicher! Es handelt sich um einen Diplomlandwirt, her mit dem Besitzer von Sckönfließ befreundet ist. Ick lernte tyn kürzlich kennen, als er als Gast auf dem Gute war. Er gestand mir, daß er seit längerer Zeit ohne Stel lung und in der Hoffnung nach Schönflietz gekommen sei, bei seinem Freunde eine Anstellung zu finden. Ich erbot mich, von meinem Posten zurückzutreten, sobald ich einen neuen gefunden hätte. Er wird diese schnelle Lösung freudig begrüßen." „Hoffen wir, daß alles glatt und nach Wunsch geht",! sagte Marianne. Blanka brachte noch einmal die Wohnungsfrage zuri Sprache. „Bringen Sie mich unter, wo und wie Sie wollen, Fräulein Boje — ich bin mit all Ihren Anordnungen ein verstanden." . . f Seine Anspruchslosigkeit gab Blanka den Mut, vor zuschlagen: - „Ich bin dafür, wir richten die. Wohnung über der, Garage für Sie ein. Würden Sie mit ihr vorliebnehmen?" Marianne war dieser Vorschlag peinlich. Es verdroß'/ sie, datz.Blanka, nachdem doch bereit-, beschlossen war, dgß Widdern im Gutshause wohnen sollte, dies rückgängig/ machte. Sie sprach aber nicht mehr dagegen. Als sie vom Frühstückstisch aufstanden, bat Widdern^ darum- sein zukünftiges Hei« attfchaüen zu dürfen, und ? sie gingen alle drei zur Garage, von der aus eine schmales steile Treppe zur Wohnung hinauffsihrte. „Nein, das geht nicht — hier kannst du unmöglich? wohnen", sagte Marianne, als sie in dem vordersten Raum j standen, der wohl groß, aber sehr niedrig war. „Du stößt' ja mit dem Kopf an die Decke." „Ein bißchen niedrig ist die Derkenlckge, aber ganz reiche ich doch nicht mit dem Kopf heran." . „Und die Wände sind etngeräuchert", bemängelte Marianne. „Die laste ich selbstverständlich streichen, und die Fuß böden auch", erklärte Blanka. Sie traten in den zweiten Raum, dessen eine Wand schräg abfiel. , „Da- ist nun nicht zu ändern", sagte Blanka. „Es geniert mich nicht im geringsten, Fräulein Boje."! „Nun, dann ist ja alles in Ordnung. Innerhalb einer Woche steht die Wohnung prächtig auS", versprach sie, „ich! richte sie Ihnen mü meinen Sachen ein." Die Stunden bis zu WiddernS Abfahrt flogen. Geim Abendessen sagte Blanka zu Marianne: „Merkwürdig, nachdem wir mit Widdern einen ein zigen Tag verlebt haben, empfinde ich, daß sein Fortgehen > «ine Leere hinterlassen hat." ^Fortsetzung folgt.) * . .