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2t» Nachdruck verboten. Warum erst morgen, Hans, Liebster? Warum willst vu nicht gleich heute mit mir kommen und bei mir bleiben,gezeichnet. Versöhnendes Lächeln glitt nun darüber hin. Der Mann, der dafür mit dem Leben gesühnt hat. sie die Stimme ihm feucht an den sein Haar, das es Aufburg dich küsfen . hätten die Wahrheit Augenblick, als ich, die Briefe blickte dich in dem wollte. Nun dachte gesprochen." Sie strich über zu Hilfe I" Sie stand eine Sekunde starr da, als Er richtete sich auf. Durfte er an ihrer Seite bleiben? Durfte er ihre Hilflosigkeit ausnutzen und eine Ver söhnung herbeiführen, die sie vielleicht gar nicht anstrebtc? Doch der innige Ton, in dem sie eben seinen Namen ge sprochen ...? Er mühte sich um Beherrschung. „Ich werde Sorge dasür tragen, daß man dich in dein Hotel zurücktransportiert, Renate I" sagte er förmlich. „Und wenn du gestaltest, will ich morgen im Sprung zu Dir kommen, mich nach deinem Befinden zu erkundigen." Seine Worte rüttelten sie wach. Unsägliche Angst, der schöne Traum könne in nichts zerrinnen, gab ihr Mut. des Geliebten vernahm — und diese Sekunde nutzte Preberg zu seinem Vorteil. Mit hartem Stoß schleuderte er sie vom Riff hinunter in die Wogen, dann jagte er in langen Sätzen zurück — galt es doch, daß er den Felsen verlassen konnte, ehe seine Verfolger ihn betraten und ihm dadurch den Weg der Flucht abschnitten. Es gelang ihm. Unbehelligt kam er an Westin vorbei, der nur Augen hatte für jene Stelle, an der Renate ver sunken war — aber da war noch der zweite ... Wer mochte das sein? Aufburg? Unmöglich! Der lag gewiß in bewußtlosem Schlummer. Auf Daisy tonnte man sich verlassen, die tat nichts halb. Dann gab es kein Ausweichen mehr — die beiden prallten auseinander. Es war doch Aufburg. In unheimlicher Geschwindigkeit erwog Prebergs Gehirn: Was ist geschehen? Es konnte nur Böses sein — Gewalt gegen Daisy. Anfburg war nun erklärter Feind. Mit beiden Händen faßte Anfburg nach Prebergs Lehle. „Schuft! Du hast sie getötet. Sie wird den Kopf an den Steinen zerschmettert haben, die du hinlegtest. Aber du sollst büßen. Nicht lebend verläßt du die Stelle." Preberg war der Gewandtere. Behend entzog er sich der Gewalt des anderen. .Oder du!" stieß er leise und drohend hervor. Äufburg kämpfte. „Das werden wir sehen!" „Wir.sehen es schon!" Preberg hatte ein Mester gezogen. Hellauf blitzte es Im Mondlicht, um gleich darauf tief in Aufburgs Brust zu fahren. Der streckte die Arme gegen den Himmel und versuchte -zu schreien. Es ging nicht mehr. Ein Blutstrom entquoll seinem Munde, und während Preberg in wahnsinniger Hast von dannen eilte, sank er lautlos zu Boden. Di, Kurt! hard, Beyer Reinhi Dippol aus D Kötzsch Forker Bauer Frida Franz aus D Mi Kath> giöser « am vor der Bb die heil Pfarrai Stern" auch schon die Augen aus. „Renate, Liebling!" flüsterte er heiß und innig. In fassungslosem Glück wollte sie aufschreien, doch wurde nur ein unverständliches Murmeln daraus. „Hans — du...!" nicht nur für eine kurze Besuchsstunde, sondern für immer?" Er preßte die Zähne zusammen. Es galt, stark zu bleiben. „Warum ich nicht so handeln kann, das weißt du selbst am besten, Renate!" 'In grenzenlosem Erstaunen schaute sie au „Ich?" Er schwieg. Mil leiser, zitternder Stimme fing sie von neuem an: „Willst du mir denn immer noch nicht glauben, daß ich unschuldig bin?" „Und deine Briefe, Renate, in denen du anders sprachst?" „Meine Briefe? Nie schrieb ich dir; ich hielt mich an dein Gebot und wartete, bis du selbst zu mir zurückkehrcn würdest!" Er preßte ihre Hände. „Renate — und ich — ich Tor — ich fiel auf eine teuf lische Intrige herein. Höre: Meine rasende Eifersucht batte ihren guten Grund. Längere Zeit schon wurde ich mit anonymen Briefen förmlich bombardiert, die dich verleumdeten. Die ersten warf ich Wohl in den Ofen — doch dann las ich einen — den nächsten wieder — und der Stachel saß. Dann geschah das Schreckliche: Ich er- Ohne sich zu besinnen, war Westin Renate nackt gesprungen. Das Meer stand ziemlich ruhig, so wurde ihr Körper nicht abgetrieben. Hier sah er etwas Lichtes — es kam zum Wasserspiegel empor — nun faßte er es — ein hauchdünnes, weißes Kleidchen — nun eine Hand — den Arm — den schlanken Körper ... Eine Minute später hielt er Renate an seiner Brust und trug sie an den Strand. Mit sachkundiger Hand stellte er Wiederbelebungsversuche an, und nun — nun schlug sie, die wie durch ein Wunder unverletzt geblieben war, Schläfen klebte. Kein Vorwurf lag in ihren Worten. „Du Aermster, was mußt du gelitten haben! Warum sprachst du dich mit mir nicht aus?" „Ich scheute davor zurück. War ich doch deiner Liebe zu mir genau so sicher gewesen wie meiner Liebe zu dir. Geschworen hatte ich dir, du würdest es niemals zu be reuen haben, dein Leben dem meinen zu vereinen — und. nun hatte ich den deutlichsten Beweis, daß es mir nicht gelungen war, dich glücklich zu machen. Nur eine unzu-* friedene Frau vermag so zu handel». Ich war außer mir und wollte dich freigeben. Dein Sträuben hielt ich für Verstellung. Verzeihe mir, Renate, mir sind inzwischen die Äugen aufgegangen! Doch lange dauerte eS, denn' unsere Feinde ließen nicht ab, die Giftflammen der Eifer-' sucht in meinem Herzen gegen dich stets neu anzufachen." Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Wie das, Hans?" „Als ich langsam von meiner schweren Verwundung genas, erhielt ich wieder Briefe — ich dachte, sie stammten von dir. In ihnen wurde mir das Schicksal, das du nun lebtest, als vollauf befriedigend geschildert, als selbst gewählt und selbstgewollt. Und die Bitte um Geld stand drinnen, um eine beträchtliche Summe, die ich an be stimmtem Ort zu hinterlegen hatte. Gleichzeitig verkündete mir der Brief, daß du, um offiziell makellos dazustehen» alle meine Anerbieten durch den Advokaten ablehnen würdest. Dieses doppelte Spiel empörte mich — der ich geblendet von Schmerz und Eifersucht, geschwächt durch eine tückische Kugel war — außerordentlich. Heimlich ver langtest du von mir horrende Beträge — während du kalt und verächtlich das Geld ablehntest, das ich dir durch Doktor Lechwald übermitteln lassen wollte. Doch meine Liebe zu dir war so übermächtig groß, daß ich darauf einging. Dann wurdest du plötzlich Star im .Schwarzen Falter'. Ich hörte Wunderdinge von deiner Schönheit, deinem Talent und deinem untadeligen Lebenswandel. Da stiegen mir die ersten Bedenken an der Echtheit der Schreiben auf, die ich von dir erhalten hatte. Doch ich überlegte es mir, damit zu einem Gelehrten zu gehen und sic sachverständig auf Echtheit prüfen zu lassen — ich wollte den Namen Westin nicht noch mehr bloßstellen, als er durch die Vorgänge bereits bloßgestellt war. Dann las ich in der Zeitung von deiner plötzlichen Erkrankung und ließ — sehr diskret durch Doktor Lechwald — Er kundigungen anstellen. So erfuhr ich von deinem Engage ment an der .Strandfee'. Nun vermochte ich mich nicht mehr zu beherrschen: ich reiste dir nach. Renate, du ahnst nicht, was ich Abend für Abend litt, wenn ich sah, wie die Leute dich bewunder ten — aber ich nahm es als gerechte Strafe für mein Ver halten hin. Ich folgte dir heimlich Nacht für Nacht hierher an den Strand — doch nie sand ich den Mut, dich anzu sprechen, Aufklärung von dir einznholen. Da geschah das Schreckliche, vor dem ich dich nicht zu bewahren vermochte, und nun — nun..." Er preßte ihren zarten Körper an sich. Sie vergaß alles um sich her und lebte nur dem Glück des Augen blicks. „Es war nicht schrecklich, Liebster, denn es vereinte uns nach qualvoller Zeit der Trennung wieder, und nichts soll «ns wieder voneinander reißen!" „Renate, noch eine Frage: Du sangst das eine Lied der Revue stets mit so besonderirr, inniger Betonung, vaß ich empfand, .jetzt denkt sie an den Mann, dem ihr Herz ge hört! Renate, wer war es? tlrksberreobtscbutr: künk lürme-Verlag (8bale). In Renate erstand unendliches Erbarmen. Das Bild des Sterbenden ließ sie alles Leid vergessen, das sie um dieses Mannes willen erdulden mußte. Er war ein Ver führter, ein Schwächling, abe^ kein Verbrecher wie Preberg, das wußte sie, seit sie im „Schwarzen Falter" das Gespräch in der Nebenloge belauscht hatte. „Ich will laufen, einen Arzt holen, und Sie werden gewiß wieder gesund, Baron!" munterte sie ihn auf Er hielt sie zurück. „Ich mag ja gar nicht leben!" stieß er hervor. „Nur angeben möchte ich noch, was ich weiß — angeben, was ich verbrochen habe, die schwere Schuld, die mich drückt, bekennen vor aller Welt!" Er richtete sich plötzlich aus, ohne des rieselnden Blutes zu achten, und in seinen Augen stand letztes Wollen. „Es hat keinen Zweck, wenn ich Ihnen beiden alles aufkläre — viele müssen es wissen und die Verbrecher dingfest machen, ehe sie noch einmal daran denken können, Schandtaten gegen Sie zu verüben. Herr Westin, greifen Sie hier in meine Tasche — ja, so — nehmen Sie oie Pistole heraus und feuern Sie Schüsse in die Luft ab. Sie werden gewiß irgendwen herbeirufen, und dann ...!" Er schwieg erschöpft. Widerspruchslos erfüllte Westin des Sterbenden Wunsch. Weithin hallten die Schüsse, und es dauerte nicht lange, da strömten viele Leute herbei, darunter vier Polizisten. Renate war nur von Besorgnis um Aufburgs Wohl erfüllt. Nun ihr das Glück geworden, daß Westin wieder an sie glaubte, kannte sie nichts als Liebe und Erbarmen. Verzeihen und Vergeben für ihre-Mitmenschen. „Wir brauchen vor allem einen Arzt!" rief sie: „Ich bin Arzt!" erwiderte ein Herr aus der Menge und kniete neben dem Verwundeten nieder. „Sie müssen mir die Wahrheit sagen — nicht wahr, ich sterbe?" Beinah flehend sagte es Aufburg. Nach kurzer Untersuchung erhob sich der Arz». „Wenn Sie es durchaus wissen wollen — nun ja, es gibt keine Rettung mehr für Sie!" Mit seligem Lächeln schloß Aufburg die Augen. „Lieber Gott, ich danke dir!" Dann nahm er noch einmal alle Energie zusammen. „Gehen Sie zuerst ins Hotel" — er nannte den Namen . des Etablissements, in dem er, Preberg und Daisy Logis genommen hatten — „und verhaften Sie dort Herrn und Frau Brüggen, die in Wirklichkeit Ulrich Preberg und Daisy Fletz heißen. Sie haben unzählige Verbrechen aus dem Gewissen." Sofort begaben sich zwei Polizisten nach dem bezeich neten Ort, die anderen blieben bei dem tödlich Ver- wundete». , „Ich muß die Zeit nützen, die mir noch vergönnt ist", hauchte Aufburg. „Zeichnen Sie genau ayf, was ich an. gebe: Ich war dem Trunk verfallen, Preberg las mich buchstäblich aus der Gosse auf. Er gab mir Geld, ich konnte mich nach Herzenslust dem Alkohol hingeben und war ihm darum für seine Pläne verfallen. Ich arrangierte aus seinen Wunsch eine kompromittierende Szene mit Frau Westin, die den Erfolg hatte, den er vorausahnte. Das Ehepaar ging auseinander. Daisy ist eine ausgezeichnete Schriftenfälscherin; sie verwandte ihr Talent, einige Briefe zu schreiben, über deren Inhalt Herr und Frau Westin die Polizei aufklären können — ich will mich damit nicht aufhalten. Bei der nächtlichen Zusammenkunft des Ehe paares Westin im Tannenwäldchen hielt sich Preberg ver borgen und feuerte den Schuß gegen Westin ab, dann tra» ich in Aktion. Ich muß hier einjchiehen, daß ich wohl zu den seltenen Menschen zähle, die auch volltrunken noch einen verhältnismäßig nüchternen Eindruck, machen, dem» ich stehe fest auf den Beinen und spreche normal. Das kam Preberg für seine lichtscheuen Pläne zustatten, denn er hatte in mir einen Helfershelfer, willig durch den Alkohol- genuß und der Welt gegenüber dennoch im Bereich der Glaubwürdigkeit. Ich las den Brief auf, den Frau Westin im ersten Schrecken zu Boden flattern ließ, verbarg ihn geschickt und legte den Revolver in ihre unbehandschuhte Rechte, ihre Fingerabdrücke darauf zu bekommet». Preberg und ich hatten Handschuhe getragen. Auf ihren und Westins Stolz bauend, erpreßten nun Daisy und Preberg von dem unglücklichen, getäuschten Gatten große Summen durch gefälschte Briefe. Auch über die will ich hinweggehen und Sie bitten, nähere Auskunft bet Herrn Westin cinzuholen, denn ich fühle, meine Zeit ist knapp bemessen. Als ich in einem Augenblick der Nüchternheit erkannte, in welch unermeßlichen Jammer ich durch meine Halt losigkeit zwei Menschen gestürzt hatte, als ich erkannte, daß ich so tief gesunken war, zum Dieb zu werden — denn ich stahl in der Nacht des Mordversuchs Herrn Westins Geld —, da ging ich in mich. Große, heilige Liebe für Frau Westin erfüllte mein Herz — eine Liebe, die gut- machen wollte, was verbrochen worden war. (Schluß folgt.) Ohne seine Anwesenheit mehr verborgen halten zu wollen, schnellte Aufburg hinter dem anderen drein. Dieser vernahm das Geräusch der hastenden Schritte und wandte sich um. Blindwütig sprang ihm der Baron an die Kehle. „Mörder! Du darfst sie nicht töten, ich werde es zu verhindern wissen!" Mit ungeheurer Kraft schüttelte ihn der andere ab. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?" Eine Stimme, deren Klang er vor langer Zelt ver- nommen hatte — nicht Prebergs Stimme... Aufburg schaute empor. Vor ihm ragte Westins Ncckcngestalt. Blitzartig wurde ihm alles klar. Sein Blick suchte Renate. Jetzt stand sie an der Spitze des Felsenriffs — jetzt beugte sie sich nieder, die schimmernde Merkwürdigkeit zu betrachten — und jetzt schlich auch schon ein Mann auf sie zu — er war knapp hinter ihr — nun hatte er sie er reicht ... Aufburg brüllte wie ein zu Tode getroffenes Tier. „Dort — dort — ich Narr!" Westins Blicke folgten dem ansgestreckten Arm seines Angreifers. Da sah und verstand auch er, was sich dort obspiclic. Ein Mann rang mit Renate, vic entsetzt um ihr Leben lämpfte. Kein Zweifel, er wollte sie Hinabstürzen in die Fluten, die gierig um das Gestein leckten und auf ihr Opfer nur zu warten schienen. „Renate, halte aus!" schrie er gellend. „Ich komme dir in der reichte alle Ai freundli »enden führung Gemein wollte meinsan Violine^ len, aes das Wl lieben." allen re Gott? Mensch den Zul Ledens Helt? 2 ist Glü< christlich tiefen C Pfarrer den für Glauben am Son Gestern, trennten Sch Sebnitz nehm» Preis«: Schmiet Note 8< Lauf, § Lanqla» deberg. Ku« ist von Amtsgei leidigen! insbeson Frei läßlich ! die in ' lewe un und dei Die Rü Mei reits vo nunmehi in seine, mentenst Selfs sich in , wesentlst Tilgung! nicht m« mehr ar meinde - guyg au ständige > während Bürgscha 135 000 Handlung jetzt den Sie lächelte fUp. „Wie kannst du zweifem, Liebsteri Du bist das Glück...!" Mit jubelndem Laut neigte er sich über,sie, seine Lippen heiß auf die ihren zu pressen, als ein dumpfer Schmerzens- laut das junge Paar auL seliger Versunkenheit riß. / Erschrocken sahen sie einander an. „Es hat jemand gestöhnt — eS muß ein'Unglück ge. schehen sein!" schaute sich Renate um. Und dann schrie sie leise auf: „Dort liegt eine Gestalt. Schnell, wir müssen zu Hilfe eilen." - Trotz des »affen, anklebenden Kleides erhob sie sich behend und lief auf die Stelle zu. Westin folgte ihr auf dem Fuße. Er neigte sich zu dem Verletzten nieder, um gleich darauf zurückzuschrecken. „Baron Aufburg! Der Zerstörer unseres Glücks." Aufburgs Antlitz war mit dem Stempel des Todes