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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITATSZEITUNC ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DER KARL MARX-UNIVERSITÄT Sächsische Landesbibliothek 3 Q JUU 1962 6- JAHRGANG, NR. 30 LEIPZIG, 26. JULI 1962 PREIS 15 PF Lustiges Leben im Luch (Seite 4) „Geht hin zur Jugend der Welt.. > M (Seite 6) ABF hat ihre Mission in Ehren erfüllt Festveranstaltung zur Beendigung der Tätigkeit der Arbeiter-und-Bauern- Fakultät der Karl-Marx-Universität / 5000 Kinder von Arbeitern und Bauern erwarben hier in den letzten zwölf Jahren die Hochschulreife Zum Abschluß der mehr als zwölfjährigen erfolgreichen Tätigkeit der Arbeiter-und- Bauern-Fakultät der Karl-Marx-Universität, die im Jahre 1949 aus der 1946 gegründe ten Vorstudienanstalt hervorgegangen war, fand am Freitag vergangener Woche im Weißen Saal des Zoo eine Festveranstaltung statt. „Eine wichtige Einrichtung unserer Arbeiter-und-Bauern-Macht hat ihre Aufgabe gut erfüllt, an ihre Stelle treten neue Formen der Vorbereitung auf das Hochschulstudium, die sich von Keimformen zu einer Ilöhe entwickelt haben, daß sie die Funktion unserer Arbeiter-und-Bauern-Fakultät übernehmen können“, führte Genosse Heinz Herder. Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschulwesen, aus. Große Leistungen voll bringen die Studenten unserer Universität ge genwärtig im Rhin- Havel-Luch. Unter nicht einfachen Bedingungen meistern sie mit gro ßem Elan die zahlrei chen Schwierigkeiten, und viele zeichnen sich durch eine hohe Norm erfüllung aus. Unser Foto zeigt Medizin studenten des 1. Stu dienjahres A. Sie ge hören zur Graben brigade I im Einsatz ort Ludwigsaue. Foto: Richter 10. Plenum und die Arbeit der Gesellschaftswissenschaftler Senatskommission beriet über Vorbereitung des neuen Studienjahres Er würdigte eingehend die Verdienste der ABF und der Vorstudienanstalt bei der Brechung des bürgerlichen Bildungsprivi legs und der Öffnung der höchsten Bil dungsstätten für die Kinder der Arbeiter und Bauern, von denen allein an der ABF . ■ die Hoch schulreife erwarben. Heute sind 55 Prozent der an den Universitäten und Hochschulen der DDR Studierenden Arbeiter- und Bauernkinder. Nunmehr führt der Haupt- Weg zur Hochschule über die zehnklassige Polytechnische Oberschule und Berufsaus bildung. 81 Prozent derer, die in diesem J ahr ihr Studium an der Karl-Marx-Uni versität beginnen, bringen bereits Erfah rungen aus einjähriger praktischer Tätig keit mit. Genosse Herder erinnerte daran, daß 1951 auch erstmalig ausländische Studenten aus kolonialen Ländern sich an der ABF auf ein Studium vorzubereiten begannen. Weiterhin nannte er eine Reihe Absol venten der ABF, die heute an hervor ragenden Stellen des gesellschaftlichen Und wissenschaftlichen Lebens tätig sind: u. a. ist der ehemalige ABF-Student und heutige Diplom-Ingenieur Musiol im Ver einigten Kernforschungsinstitut in Dubna tätig. Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer bezeichnete die Leistungen der ABF als aufgehoben in doppeltem Sinne: Sie sind An die Direktion, den Lehrkörper und die Studenten der Arbeiter-und-Bauern- Fakultät der Karl-Marx-Untversität Leip zig.’ Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Genossinnen und Genossen! Mit dem heutigen Tag beendet die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Karl- Marx-Universität ihre Tätigkeit. Sie hat ihre Aufgabe, junge Arbeiter und Bauern zum Hochschulstudium vorzubereiten, in Ehren erfüllt. Die Veränderung der gesell schaftlichen Verhältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik, der Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung und des sozialistischen Bildungswesens ist so weit vorangeschritten, daß die Arbeiter- und-Bauern-Fakultäten als Instrument zur Brechung des brügerlichen Bildungsprivi legs und zur Demokratisierung und sozia listischen Umgestaltung des Hochschul wesens ihr Wirken beenden können. Das ist ein Ausdruck unseres siegreichen sozia listischen Aufbaus und erfüllt uns mit Freude und Stolz. Die Arbeiter - und - Bauern - Fakultäten, hervorgegangen aus den 1946 gebildeten Vorstudienanstalten, haben entscheidend dazu beigetragen, die Zahl der studieren den Arbeiter, und Bauernkinder — den neuen gesellschaftlichen Bedingungen ent sprechend — zu erhöhen. An der Karl- Marx-Universität beträgt heute der Anteil der Arbeiter- und Bauernkinder 51,2 Pro zent. Allen Versuchen reaktionärer Kräfte zum Trotz, die Arbeiter- und Bauemkinder als bildungsunfähig und unbegabt hinzu stellen, zählen sie seit langem zu den besten Studenten an den Universitäten der DDR. Viele Absolventen der ABF gehören heute zum wissenschaftlichen Nachwuchs, einige sind bereits als Professoren tätig und durch ihre Leistungen in Forschung und Lehre anerkannt und geachtet. Groß ist die Zahl derer, die leitende Positionen in unse rem Staat, in der Wirtschaft und im gesell schaftlichen Leben einnehmen, die eine eingegangen in die Geschichte der Univer sität und des Bildungswesens der DDR überhaupt, und sie werden fortleben an den Fachfakultäten der Universität sowie in allen Bereichen des Lebens in unserer Re publik. Genosse B ö h m e, Sekretär der Univer sitäts-Parteileitung, überbrachte die Grüße des Büros der Bezirksleitung und verlas ein Grußschreiben der Universitäts-Parteilei tung.'Er hob hervor, daß der ABF als er ster Position der Arbeiterklasse an der Uni versität stets die besondere Aufmerksam keit der Partei gehörte. In diesem Jahr haben 308 Studenten mit einem Zensurendurchschnitt von 2,23 das Abitur erworben, teilte der Direktor der ABF, der Verdiente Lehrer des Volkes Ger hard Müller, bei seiner Auswertung des letzten Studienjahres mit. Die GruppeC 13 erreichte beim Kampf um die Noten Eins und Zwei einen Durchschnitt von 1,94, und zwei Studenten der Fakultät bestanden das Abitur mit Auszeichnung sowie 17 mit „sehr gut“. Anschließend wurden eine Reihe ver dienter Lehrkräfte sowie Absolventen die ses Jahres ausgezeichnet, unter ihnen der stellvertretende ABF-Direktor Gerhard Gerth mit der Dr.-Theodor-Neubauer-Me- daille in Silber, und vier der besten Absol venten dieses Jahres konnten ihre Abitur zeugnisse in Empfang nehmen. verantwortliche Arbeit als Funktionäre in Partei- und Staatsorganen, als Wirtschafts funktionäre in Industrie und Landwirt schaft, als Lehrer und Ärzte, als Juristen, Journalisten und in vielen anderen Berufen leisten. Somit hat die Arbeiter-und-Bauern- Fakultat entscheidend zur Heranbildung einer neuen sozialistischen Intelligenz bei getragen, deren Kern die Arbeiter- und Bauernstudenten bilden. Von besonderer Bedeutung für die sozia listische Umgestaltung unserer Universität war das Wirken der Arbeiter-und-Bauern- Fakultät auch deshalb, weil die Absolven- (Fortsetzung auf Seite 3) Am Donnerstag, dem 19. Juli 1962, fand eine bedeutsame Stizung der Senatskom- mission für die Gesellschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität statt. Der Hauptinhalt dieser Beratung war eine erste Auswertung des 16. Plenums unserer Partei für die gesamte Lehr- und Forschungsarbeit an den gesellschaftswis- senschaftlichen Instituten und Fachrichtun gen unserer Universität. Es wurde hier die Orientierung für die Vorbereitung des kom menden Studienjahres bei den Gesell schaftswissenschaftlern gegeben. Der Vorsitzende der Senatskommission, Genosse Prof. Dr. Mosler, wies einlei tend auf die große politische und wissen schaftliche Bedeutung des Grundrisses der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung hin und begründete, warum dieses Doku ment nicht nur für die Historiker, sondern für alle Gesellschaftswissenschaftler (für die Wirtschaftswissenschaftler, Philosophen, Journalisten, Literaturwissenschaftler u. a.) richtungweisend für die kommende Arbeit ist. Genosse Dr. Wehling, stellvertreten der Direktor des Instituts für Deutsche Ge schichte, gab dann in einem gut fundierten Referat einen Überblick über die umfas sende nationale und internationale Bedeu tung des Grundrisses im Zusammenhang mit dem nationalen Dokument, warf eine Reihe von wissenschaftlichen Problemen auf und gab für alle anwesenden Gesell schaftswissenschaftler interessante An regungen zur Auswertung des 16. Plenums. Im Anschluß daran sprach Genosse Prof. Dr. Gentzen, komm. Leiter der Fach richtung Geschichte, darüber, wie die Ge ¬ nossen Historiker bereits begonnen haben, konkrete Schlußfolgerungen aus dem 16. Plenum, speziell dem Grundriß, für die Veränderung und Verbesserung der Lehr-, Erziehungs- und Forschungsarbeit an den historischen Instituten zu ziehen. Genosse Prof. Dr. Gentzen ging z. B. von den Prü fungsergebnissen aus und stellte fest, daß die Studenten oft ungenügend in der Lage sind, eigene Schlußfolgerungen zu ziehen und geschichtliche Lehren auf die Gegen wart anzuwenden. Die wichtigste Ursache besteht darin, so sagte Genosse Prof. Dr. Gentzen, daß verschiedene Vorlesungen in Geschichte nicht genügend theoretisch durchdrungen sind, mehr Faktologie dar stellen und daß es noch nicht gelungen ist, ein gründliches Studium der Werke der Klassiker bei den Studenten durchzusetzen. (Auf der nächsten Sitzung des wissenschaft lichen Rates der Fachrichtung Geschichte am 26. Juli 1962 liegt bereits eine konkrete Beschlußvorlage zur Diskussion und Be schlußfassung vor;) In der anschließenden sehr regen Diskus sion wurde klar, und das ist gleichzeitig das wichtigste Ergebnis dieser Beratung, daß es auf Grund der prinzipiellen Bedeu tung des Grundrisses und des nationalen Dokuments darauf ankommt, an allen ge sellschaftswissenschaftlichen Instituten und Fachrichtungen die gesamte Lehr- und For schungsarbeit zu überprüfen, neu zu durch denken und für die kommenden Jahre einen den gegenwärtigen Erfordernissen entspre chenden Arbeits- und Perspektivplan auf- zustellen. Genosse Prof. Dr. Bönninger von der Juristenfakultät brachte zum Aus druck, daß verschiedene gesellschaftswis senschaftliche Richtungen diese prinzipielle Bedeutung des Grundrisses für ihre Er ziehungs- und Forschungsarbeit bisher unterschätzt haben und bezog das auch be sonders auf die Juristen. Dabei ist es aber gerade für die Juristen notwendig, so be tonte Genosse Prof. Dr. Bönninger, aus dem 16. Plenum und dem Grundriß z. B. Schluß folgerungen für die Diskussionen um die Entwicklung des Strafrechts und um die Aufgaben des Zivilrechts zu ziehen. In der Diskussion wurde deutlich, daß das 16. Plenum, speziell der Grundriß, des halb grundlegend für alle gesellschaftswis senschaftlichen Disziplinen ist, weil durch den Grundriß die Probleme der nationalen Frage noch gründlicher wissenschaftlich fundiert, präzisiert und weiterentwickelt werden und die Fragen des Kampfes um die Lösung der nationalen Frage und des Sieges des Sozialismus in der DDR das Grundproblem in allen gesellschaftswissen schaftlichen Instituten sein müssen, ferner weil es auf dem 16. Plenum gerade um die Einheit von nationalem Dokument und Grundriß mit den Fragen der Ökonomie, des Sieges des Sozialismus in der DDR und der höheren Etappe der sozialistischen in ternationalen Arbeitsteilung geht und sich gerade aus dieser Einheit Schlußfolgerun- (Fortsetzung auf Seite 2) nen Studentensommer 1962 gestalten wir* Vdie Seminargruppe 4 des IV. Studien jahres der Veterinärmedizinischen Fakul tät, in unserer Paten-LPG Reibitz-Löbnitz. Bisher haben wir uns vielseitig beschäf tigt, vorwiegend in der Viehwirtschaft. Wir ließen es uns jedoch nicht nehmen, auch beim Kartoffelhacken unsere Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. In Zusammenarbeit mit dem zuständi gen Tierarzt, Herrn Dr. Dobrowolski, im munisierten wir Rinder gegen Brucellese, tuberkulinisierten Kälber und nahmen an Trächtigkeitsuntersuchungen teil. Um der gegenwärtig drohenden Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche vorzubeugen, wollen wir in einem Großeinsatz sämtliche Rinder der LPG impfen. Sommerlager- Korrespondenz Um in den Ställen die Übersichtlichkeit und Ordnung zu vervollständigen, beschäf tigten wir uns mit dem Zeichnen von Rin dern und Zuchtsauen sowie mit dem An legen von Rindergesundheitskarten. Bezüglich der Seuchenlage in der LPG stellt die Rinderbrucellose einen Schwer punkt dar. Deshalb gingen unsere Bestre bungen auch dahin, auf die Einhaltung der Hygiene und der Desinfektion hinzuwei sen und Unklarheiten beseitigen zu helfen. So organisierte unsere Gruppe am 9. Juli eine zentrale fachliche Veranstaltung, auf welcher Dr. Rauch, Oberassistent an der Ambulatorischen Tierklinik, einen Vortrag über die Bekämpfung der Rinderbrucellose hielt. An der Zusammenkunft rahmen außer unseren Freunden auch Tierpfleger der Landwirtschaftlichen Produktionsge nossenschaften Reibitz-Löbnitz und Badrina sowie Studenten unseres III. Studienjahres aus Badrina teil. - Zusammen mit den Schäfern badeten wir die Schafe der LPG," um die Ektoparasiten zu bekämpfen. Nach acht Stunden waren 1200 Schafe gebadet, und auch wir hatten keinen trockenen Faden mehr am Leibe. Zur Unterstützung der Tierpfleger sind ständig im Wechsel Freunde im Kuhstall tätig. Bei dieser schweren Arbeit hat sich besonders Manfred Puschmann hervorra gend eingesetzt. In der FDJ-Gruppe des Dorfes gibt es einige Schwächen. Wir führten insbesondere mit dem Leitungsaktiv mehrere Ausspra chen durch. In Vorstandssitzungen und anläßlich der Rechenschaftslegung der Gemeinden Rei bitz und Löbnitz sowie der LPG Reibitz- Löbnitz konnten wir uns mit dem Stand der Produktionserfüllung und den Proble men der Menschen vertraut machen. Lei der nutzten nicht alle diese Gelegenheiten. Dieser Studentensommer hat uns allen gut gefallen. Wir haben der LPG durch unsere Arbeit helfen können, selbst dazu gelernt und sind uns innerhalb der Gruppe nähergekommen. Studenten unserer Landwirtschaftlichen Fakultät, unter ihnen Freunde aus Afrika und dem Irak, auf der Landwirtschaftsausstellung in Markkleeberg. • Foto:ll®p Grußschreiben der Universitäts-Parteileitung