Volltext Seite (XML)
Warum rotieren einige Kompaßnadeln? Wenn wir nach den Wahlen in den FDJ-Gruppen und vor den Wahlen in den Grundeinheiten das Programm der jungen Generation — den „Siebenjahr plan der Jugend“ — als Maßstab für die Tätigkeit des Jugendverbandes an unserer Universität nehmen, so zeigen sich ansehnliche Fortschritte neben ernsthaften Versäumnissen. Während sich fast überall die erhöhte Intensi tät, mit der die FDJ den Lehrkörper in Lehre und Erziehung unterstützt, in besseren Noten und Einschränkung der Studienzeitüberschreitungen ausdrückt, scheint in diesem täglichen Kampf zu weilen die große Perspektive vom Sieg des Sozialismus aus dem Blickwinkel gerückt. Viele Grundeinheits- und Gruppenleitungen haben manchmal außer acht gelassen, daß wir nicht nur ■schlechthin Fachleute in die Praxis senden wollen, sondern solche Fach leute, die sich über die politische Trag weite ihrer Tätigkeit in der sozialisti schen Industrie, Landwirtschaft usw. jederzeit im klaren sind und sie be wußt mitgestalten. Das forderte auch die 3. Zentralratstagung der FDJ: „Das Größte und Wichtigste, der tiefste In halt des Programms besteht darin, daß im Kampf und in der Arbeit um den Sieg der neuen Gesellschaftsordnung eine neue, sozialistische junge Genera tion heranwächst ... Aber das neue Bewußtsein entsteht nicht schlechthin durch Arbeiten. Die Freie Deutsche Jugend muß den Jugendlichen den Zu sammenhang zwischen ihrer unmittel baren Arbeit, dem Sieg des Sozialis mus, dem Kampf um die Sicherung des Friedens und der Entwicklung unserer ganzen Gesellschaft erklären; denn das sozialistische Bewußtsein entsteht in der bewußten Arbeit für den Sieg des Sozialismus.“ Sind aber in allen Gruppenversamm lungen Siebenjahrplan und Programm der jungen Generation tatsächlich mehr gewesen als nur eine allgemeine Prä ambel, haben die aktuellen politischen Ergebnisse bei der Erläuterung der Perspektive eine Rolle gespielt und wurden schließlich die Kompaßauf gaben daraus abgeleitet? Oder wurde das versäumt und findet sich in den Kompassen demzufolge statt einer poli tisch klaren Orientierung und exakten wissenschaftlichen Zielen ein Sammel surium der verschiedensten Einzelauf gaben? Kurz — „rotiert“ die Kompaß nadel oder weist sie den geraden Weg zur Verwirklichung des Programms der jungen Generation? Nicht zufällig „rotiert“ sie in vielen Gruppen der Veterinärmediziner, wo die Probleme des 7. Plenums und der Brief Walter Ulbrichts an Flora und Jolanthe keine Rolle spielten, oder bei den Historikern, wo in einer Mitglie derversammlung aus „Zeitgründen“ die Politik bewußt aus der Diskussion aus geklammert wurde. — Dagegen zeigen sich wesentliche Fortschritte z. B. im 1. Studienjahr der Medizinischen Fakul tät, wo die Leitung den Perspektivplan der medizinischen Wissenschaft und des Gesundheitswesens in den Mittelpunkt der Diskussion stellte. Deshalb muß ein Leitgedanke für die Grundeinheitswahlen sein: Um den nötigen Schwung für die Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben im Stu dium zu erreichen, müssen wir alle Unklarheiten über die Perspektive der Wissenschaft im Sozialismus aus der Welt schaffen, die jetzt noch die In itiative bremsen. Am 9. Dezember 1959 kamen die Aktive der Arbeitsgruppen CM 6 und CM 7 der ABF zusammen, um einen Leistungsvergleich durchzuführen. Es sollte untersucht werden, welche Fort schritte beide Gruppen bei der Ent wicklung zu Gruppen sozialistischer Studenten gemacht hatten. Dabei wurden folgende Fragen in den Mit telpunkt gestellt: 1. Wie versteht es die Gruppen leitung, die Grundfragen des Sieben jahrplanes und den Inhalt des „Pro gramms der jungen Generation für den Sieg des Sozialismus“ allen Freunden zu erklären, das heißt, ihnen zu erläutern, daß die Erfüllung des Studienplanes eine wichtige poli tische Aufgabe ist? 2. Wie organisiert die Gruppenlei tung den Kampf um höhere Studien ergebnisse? 3. Wie ist es gelungen, in den Grup pen eine interessante, vielfältige und lebhafte kulturelle und sportliche Ar beit zu entwickeln? Beide Arbeitsgruppen hatten bis her nicht isoliert voneinander gear beitet, aber im großen und ganzen hatten die Freunde der einen Gruppe sich nicht in die „inneren Ange legenheiten“ der anderen gemischt. Es ist deshalb ein Fortschritt, daß die Vertreter beider Gruppen zum Ent schluß gelangten, zusammenzukom men, um die Ergebnisse ihrer Arbeit auf den Tisch zu legen, die Ursachen für die Erfolge und Mängel aufzu- Bei der Aufstellung persönlicher Arbeitspläne Erfahrungen der Wissenschaftler nuten Das Programm der Physiker zur Er höhung der Studienergebnisse stellt je dem Freund unserer Grundeinheit die Aufgabe, das Studium pünktlich und mit besten Leistungen abzuschließen. Wie müssen wir nun arbeiten, um nach fünf Jahren unser Studium mit bestem Erfolg zu beenden? Die Antwort kann nur sein: Termin gerechte Erfüllung der Teilaufgaben, das heißt der entsprechenden Studien Erkenntnisse sammeln müssen. Es ist auch völlig klar, daß man sich zu Be ginn des vierten Studienjahres keinen detallierten Arbeitsplan bis zum Ende des Studiums aufstellen kann, doch die gründliche Erarbeitung von persön lichen Arbeitsplänen für die nächsten drei oder vier Monate wird uns bei unserem Streben nach besseren Stu dienergebnissen ein gutes Stück voran bringen. Horst Frischleder Wie die Arbeitsgruppen C 6 und C 7 ihre Leistungen verglichen decken, die Erfahrungen auszu tauschen und sich gegenseitig zu un terstützen. * Dieser Leistungsvergleich brachte eine Reihe interessanter Ergebnisse. Dafür einige Beispiele: Beide Gruppen führten regelmäßig Zeitungsschauen bzw. Gespräche über aktuelle politische Probleme durch. Dabei zeigte sich aber, daß sich zahl reiche Freunde damit nicht gründlich genug beschäftigten, ihnen aber meist alles „klar“ schien, während sie tat sächlich kaum ein persönliches Ver hältnis zu diesen Fragen hatten. Das kam besonders in der letzten Zeit zum Ausdruck, als die Gruppen das Programm zur Verbesserung der Studienleistungen diskutierten und erarbeiteten. Die Gruppenleitung der C 6 mußte im. Rechenschaftsbericht auf der Wahlversammlung feststellen, daß viele Freunde der Gruppe die fachliche Arbeit noch nicht als poli tische Arbeit auf fassen. Die Freunde beider Gruppen berie ten miteinander, wie sie am besten diese Fragen klären können. Die C 6 empfahl der C 7 u. a., die Gestaltung der Wandzeitung zu bestimmten ak tuellen politischen Problemen jeweils einer Studiengruppe zu übertragen. Durch diese Methode wollen die Freunde der C 6 erreichen, daß sich die Studiengruppen intensiver mit politischen Fragen beschäftigen und eine größere Rolle bei der soziali stischen Bewußtseinsbildung spielen als bisher. Die Freunde beider Grup pen kamen zu dem Ergebnis, daß sich vor allem die Leitungen noch besser als bisher mit den Problemen befas sen müssen, um sie dann allen Freunden richtig erläutern zu kön nen. * In der Aussprache über die fach liche Arbeit ergab sich, daß die Gruppe C7 deshalb als erste Gruppe des C-Studienjahres ein Programm zur Verbesserung der fachlichen Lei stungen aufstellen konnte, weil die Leitung sofort nach der Wochenend schulung in Tiefensee im September 1959 daranging, allen Freunden be wußt zu machen, daß die Verbesse rung der Studienleistungen ihr Haupt beitrag für den Sieg des Sozialismus ist. Die Leitung der C 7 analysierte zunächst den gegenwärtigen Lei stungsstand der Gruppe und deckte die Ursachen für die Erfolge und Mängel in der Studienarbeit auf. Sie führte Aussprachen mit den Freun den, die Fehlleistungen aufzuweisen hatten und die den Anforderungen nicht gerecht wurden. Aber nicht nur die Leitung befaßte sich mit der Analyse, sondern alle Studiengruppen schätzten ihre Arbeit ein und berie- ten, wie jeder einzelne Freund, wie die ganze Studiengruppe die fachliche Arbeit in den verschiedenen Fächern verbessern kann. Bereits bei dieser Analyse zeigte sich, daß bei dn Freunden dieser Gruppe das Bewußt sein der gegenseitigen Verantwor tung gewachsen war. Die Leitung der C 7 stellte eine Liste auf, aus der ersichtlich war, wie die Leistungen aller Freunde in den einzelnen Fächern gegenwärtig waren und welches Ziel sich die Freunde entsprechend ihrer Verpflich tung im persönlichen Kompaß ge stellt haben. Jeder Freund nahm sich vor, mindestens in einem Fach die Leistungen um eine Note zu verbes sern, ohne sich in den anderen Fä chern zu verschlechtern. Die Gruppe C 7 will bis zum Abitur einen Durch schnitt von 2,16 erreichen (2,28 am Ende des B-Jahres). Sie legte in ihrem Programm großes Gewicht auf die Verbesserung der Arbeit der Studiengruppen. Die Studiengruppen wurden neu zusammengesetzt. Einige Freunde gingen in andere Studien gruppen, um dort die Arbeit voran zubringen. Damit gab die C 7 ein Beispiel für das ganze C-Studienjahr. * Während die meisten anderen Grup pen der C 7 nacheiferten, ließ sich die Gruppe C 6 Zeit mit der Erarbei tung eines solchen konkreten Pro gramms als Kernstück des Kompas ses. Die Gruppenleitung der C 6 griff die guten Anregungen, die von der C 7 ausgingen, nicht sofort auf, z. B. 1. genaue Analyse des gegenwärti gen Leistungsstandes und eine sorg fältige Untersuchung und Festlegung, welche Leistungen jeder einzelne Freund erreichen kann. 2. Planaufschlüsselung auf die Studiengruppen. 3. Arbeitsplan der Studiengruppen u. a. Sie beschränkte sich zunächst dar auf, einen allgemein gehaltenen Plan aufzustellen, ohne konkrete Fest legungen. Sie stellte sich nur ein Ziel bis zum 20. Dezember, nicht aber bis zum Abitur. Interessant ist, daß im Gegensatz zu vielen anderen Grup pen der Leistungsdurchschnitt der C 6 von 2,25 am Ende des B-Jahres auf 2,4 im Oktober 1959 absank. Der Leistungsdurchschnitt der C 7 sank nicht nur nicht ab, sondern verbes sert sich weiter. Ende November be trug er 2,23. Dieses Ergebnis ist nicht zufällig entstanden. Es resultiert aus der zielstrebigen Arbeit der Gruppen- leitung der C 7. Inzwischen hat die Leitung der C 6 begonnen, den Rückstand aufzuholen. Die Gruppe hat sich das Ziel gestellt, bis zum 20. Dezember 1959 den Durchschnitt, den sie am Ende des B-Jahres hatte, wieder zu erreichen. Der Rückfall wäre vermeidbar gewe sen, wenn die Leitung der C 6 es ver ¬ standen hätte, alle Freunde sofort zu Beginn des Studienjahres auf die maximale Verbesserung der Studien leistungen durch gute Arbeit der Studiengruppen zu orientieren. Die Leitung hat jetzt den Studiengruppen bestimmte Schwerpunktaufgaben ge- stellt. Das gibt es in der C 7 auch. Aber hier arbeiten die Studiengrup pen außerdem nach einem genauen Plan. Monatlich werden die Leistun gen zwischen den einzelnen Studien gruppen verglichen, werden die Stu diengruppen von der Leitung ange leitet und auf die Erfüllung ihrer Planaufgaben hin kontrolliert. * Beim Leistungsvergleich ergab sich folgende bemerkenswerte Tatsache: In der C 7 gibt es eine Studien gruppe, die bisher so gut wie hoch nicht gearbeitet hat. Die Folge ist, daß sie gegenüber den anderen Studiengruppen den schlechtesten Durchschnitt hat, und zwar von 2,4. Der Gruppendurchschnitt beträgt demgegenüber 2,28. Die Auswertung der ersten Planetappe zeigte, daß zahlreiche Freunde der C 7 (auch der C 6) noch nicht verstehen, ihr Selbst studium planmäßig, regelmäßig und konzentriert zu betreiben. Die da durch notwendig gewordene Nach- arbeit führte zu Unkonzentriertheit und schlechter Mitarbeit im Unter richt. Diese Erscheinung zeigte sich besonders bei zwei Freunden jener Studiengruppe, die bisher noch nicht gemeinsam gearbeitet hatte. Die Lei tung der C7 hat sich deshalb vor genommen, die individuelle Studien arbeit besser zu beachten, um da durch die Voraussetzungen für eine gute Arbeit der Studiengruppen zu schaffen. Im ganzen gesehen war der Lei stungsvergleich ein Erfolg. Er brachte zwar keine sensationellen Ergebnisse, aber immerhin tauschten beide Gruppenaktive wertvolle Erfahrun gen aus und machten sich Gedanken, in welcher Richtung sie Weiterarbeiten müssen. Beide Gruppen vereinbarten, mit einander in einen Wettbewerb zu treten und im Januar erneut einen Leistungsvergleich durchzuführen. H. Nimschowski jahresziele. In den ersten drei Studienjahren kann man sich entsprechend den Vorlesungen und Jahreszielen leicht einen Arbeits plan aufstellen, der die Termine für den Abschluß der einzelnen Arbeiten enthält. Dann aber könnte man sagen: Im vierten und fünften Studienjahr gibt es keine solchen konkreten Termine. Man erhält die Aufgabe der Vor diplom- oder Diplomarbeit, beginnt zu arbeiten, es treten Schwierigkeiten auf, aber schließlich strebt man dann ja auch danach, so schnell als möglich fer tig zu werden. Dazu aber muß man fragen, Ob jeder . zu jedem Zeitpunkt beurteilen kann: Wo stehe ich? Habe ich Zeitvorsprung oder Zeitverlust gegenüber meinem Endziel? Arbeite ich richtig — oder werde ich mit meinem Arbeitsstil meine Aufgabe nicht erfüllen können? Wie muß ich meine Arbeit einteilen? Einige FDJ-Grunpen des vierten und fünften Studienjahres sind in ihren Wahlversammlungen zu dem Beschluß gekommen: Wir fertigen uns persön liche Arbeitspläne an, die genau ent halten, bis zu welcher Zeit ich diese und jene Teilaufgabe gelöst haben will. Die FDJ-Gruppe und jeder einzelne kann dann den Stand seiner Arbeit überprüfen. Wichtig ist natürlich, daß diese Ar beitspläne überlegt und in enger Zu sammenarbeit mit den lehrenden Pro fessoren und Assistenten aufgestellt werden. Diese besitzen eine reiche Er fahrung und können uns bereits jetzt auf diese und jene Schwierigkeiten in der Arbeit aufmerksam machen. In einer FDJ-Versammlung der Gruppe „Kernresonanz“ betonte Herr Profes sor Lösche, daß er gern bereit sei, mit den einzelnen Freunden über ihre Ar beitspläne zu sprechen. Natürlich wird es Anfangsschwierig keiten geben, und jeder wird selbst Universitätszeitung, 5. 1. 1960, Seite 1 i Siebenjahrplan - Grundlage der FDJ^Arbeit Erfahrungen Die FDJ-Fachschaftsleitung des Mathematischen Instituts stellte bei der Vorbereitung der Wahlversamm lung fest, daß sie noch keine ent scheidende Wende zur konkreten Führungsarbeit erreicht hat. Als Ur sachen wurden hierbei festgestellt: 1. Ideologische Auseinandersetzun gen begannen wir meist nicht in der Leitung und im Aktiv. Auf diese Weise waren dann viele Freunde nicht in der Lage, die Diskussionen in den Gruppen richtig zu leiten. 2. Einige Freunde „vergaßen“ außer halb der Sitzungen, daß sie Leitungs oder Aktivmitglieder sind. Dadurch löste sich die Grundeinheitsleitung von den Gruppen und wurde ein „höheres Wesen“, das über die tat sächliche Lage am Institut nicht im mer richtig unterrichtet war. 3. Wir haben versäumt, uns recht zeitig Kader heranzubilden. Da von den elf Freunden unserer Leitung im Laufe des Jahres infolge längerer Krankheit, Wahl in höhere Leitun gen und fachlicher Schwierigkeiten 7 ausschieden, mußten die verbleiben den vier Freunde eine Zeitlang die Leitungstätigkeit -praktisch allein durchführen. Wie wollen wir diese Mängel be seitigen? Die Leitung mußte feststellen, daß an unserem Institut nur wenig über die Aufgaben, die der Siebenjahrplan an uns stellt, diskutiert wurde. Auf diese Weise haben wir viel Zeit ver loren. Auch hierfür liegen die Ur- der FDJ-Leitung des Mathematis Sachen in den erwähnten Mängeln der Führungstätigkeit. Beide Pro bleme können deshalb nur gemein sam gelöst werden. Wir müssen also vor allem die Fra gen klären, warum der Siebenjahr plan Grundlage unserer Arbeit sein muß und wie wir die gestellten An forderungen in fachlicher und auch erzieherischer Hinsicht erfüllen kön nen. Aber wir wollen nicht wieder den Fehler machen, solche Probleme nur in der Leitung oder in Leitung und Gruppen getrennt zu diskutieren. Wenn auch die Auseinandersetzungen in der Leitung beginnen müssen, so kommt doch die Führung der Leitung erst darin zum Ausdruck, daß alle Freunde mit in die Diskussion einbe zogen werden. Bis jetzt war es oft so, daß die FDJ-Leitung das Aktiv und die Gruppenleiter vor vollendete — und nicht immer befriedigende — Tatsachen zu stellen versuchte. Die Beratungen des Aktivs und der Grup penleiter sollen nun dazu dienen, die genannten Fragen gemeinsam zu lö sen und Erfahrungen auszutauschen. Eine wichtige Aufgabe für uns ist die Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit. Der zukünftige Diplommathematiker wird die Auf gaben, die bei der Standardisierung und in Verbindung damit bei der Mechanisierung und Automatisierung zu lösen sind, nur im Kollektiv mit Arbeitern und anderen Wissenschaft lern lösen können. Bei uns nehmen aber nur vier Gruppen am Wettbe en Instituts werb um den Titel „Gruppe soziali stischer Studenten“ teil, und nur eine Gruppe machte tatsächlich wesent liche Fortschritte. Es scheint so, als seien die Mathematikstudenten hier an nicht interessiert. Die Gruppen wahlen zeigten aber, daß diese An sicht falsch ist. Natürlich wurde auch im vergangenen Jahr über die „Gruppe sozialistischer Studenten“ gesprochen. Aber viele Freunde konn ten sich hiervon keine rechte Vor stellung machen. Als wir dagegen jetzt in einer Lehrergruppe darüber diskutierten, welche Anforderungen der Siebenjahrplan an einen Lehrer stellt, zeigte sich, daß die Freunde an Hand der realen Situation in ihrer Gruppe selbst den Schluß zogen, daß die Entwicklung zur „Gruppe soziali stischer Studenten“ eine Notwendig keit ist. Es wurde aber dabei auch deutlich, daß wir eben nur dann vor- ankommen, wenn wir von der wirk lichen Lage ausgehen und unsere Aufgabenstellung politisch erläutern. Hieraus ergeben sich besonders für unsere Lehrerstudenten einige wich tige Schlußfolgerungen. In den Lehrergruppen des ersten und zwei ten Studienjahres sah es bei uns sehr schlecht aus. Infolge eines verhältnis mäßig niedrigen Leistungsniveaus ließ das Interesse am Studium immer weiter nach. Es ging also vor allem darum, ein mal die große politische Bedeutung des Lehrerstudiums zu erläutern und zum anderen mußten unmittelbare Maßnahmen zur Hebung des Lei stungsstandes getroffen werden. Auch hier wurde durch die mangelhafte Führungstätigkeit der Leitung die Frage nach der Bedeutung des Stu diums, die ja letzten Endes die Grundlage für die Verbesserung des Leistungsniveaus ist, sehr in den Hintergrund gedrängt. Das trifft be sonders bei den Diskussionen um die Schulordnung und das Schulgesetz zu. So haben wir hier vor allem im zwei ten Studienjahr die Lage noch nicht sehr verändern können. Wir haben uns deshalb die Auf gabe gestellt, in der Vorbereitung der Wahlversammlung unserer Grundeinheit dieses Problem beson ders zu beachten. Dabei geht es uns zunächst darum, in Zukunft bei sol chen Auseinandersetzungen und Dis kussionen planmäßig zu arbeiten und so die Führung durch die Leitung besser zu sichern. Das bedingt natür lich eine genaue Kenntnis der Situ ation am Institut. Deshalb kommt es jetzt darauf an, bei allen Leitungs mitgliedern Klarheit über ihre Auf gaben zu schaffen und gleichzeitig eine enge Verbindung zu allen Grup pen herzustellen. Wir hoffen auch, daß uns bei der Lösung dieses Problems die Hoch schulgruppenleitung der FDJ stärker unterstützt, damit wir mit richtigem Einsatz der eigenen Kräfte und bei Auswertung der Erfahrungen anderer Grundeinheiten die Wende zur kon kreten Führungsarbeit am Mathema tischen Institut noch schneller voll ziehen können. Bernd Preußer, 1. Sekretär der FDJ-Leitung des Mathematischen Instituts