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i 1 2 Dez 1960 II Für die WissensdiaÜ, die dem SoziaVismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG oRCandensed-arteilaitunc (62 Der iuar MARX UNIVERSITÄT 4. JAHRGANG / Nr. 49 LEIPZIG, 30. NOVEMBER 1960 Preis 15 Pf T n diesen Tagen finden und fanden 1 z. T. schon in allen Grundorganisa tionen unserer Partei Mitgliederver sammlungen zum Umtausch der Mit gliedsbücher und Kandidatenkarten der Partei statt. Um damit auch an unserer Universität die Rolle der Partei weiter zu erhöhen als der füh renden Kraft im Kampf um unsere hohen wissenschaftlichen Ziele, für den Sieg des Sozialismus, für einen dauerhaften Frieden und die Bändi gung des westdeutschen Militarismus entsprechend der programmatischen Staatsratserklärung, wollen wir in den Mitgliederversammlungen eine exakte Einschätzung darüber geben, wie die Grundorganisation die poli- Schule der Parteierziehung tisch-ideologischen Aufgaben in ihrem Bereich erfüllt. Insbesondere sollen sie zeigen, wie der politisch- ideologische Plan verwirklicht wird. Im Zusammenhang damit sind auch solche Fragen, wie die Gewinnung neuer Kandidaten für die Partei, Kandidatenzeitüberschreitungen, Bei- tragsabrechnung und die Teilnahme der Genossen an Mitgliederversamm lungen, am Parteilehrjahr sowie am Marxistischen Kolloquium ein zuschätzen. V or allem erheischen diese Fragen Antwort: • Wie versteht es die Grundorgani sation, die dominierende Rolle des sozialistischen Lagers in der Welt und die dominierende Rolle unserer Republik in Deutschland allen Wis senschaftlern, Studenten, Arbeitern und Angestellten ihres Bereiches so zu erläutern, daß sie die Perspektiven des Sozialismus voll erfassen und daß sie mit größerer Verantwortung ihre täglichen Aufgaben erfüllen? • Wie stellt die Parteiorganisation die Staatsratserklärung in den Mit telpunkt ihrer Arbeit, um alle Vor züge, die der Sozialismus und die Entwicklung der sozialistischen Pro duktionsverhältnisse mit sich brin gen, zu nutzen? Das ist in erster Linie die Frage nach der Entwick lung der sozialistischen Gemein schaftsarbeit — in der Ausbildung der Studenten, der Lehre und Erzie hung, bei der Anfertigung der Dis- sertations- und Habilitationsschriften [Küns//erischer Wettbewerb l Universitäts-Gewerkschafts- 3. Studentensommer 1960 Die leitung und die FDJ-Kreisleitung un serer Universität haben einen Auf ruf zu einem künstlerischen Wettbe werb anläßlich der Woche der sozia listischen Volkskunst an unserer Uni versität im Januar/Februar 1961 be schlossen. In dem Aufruf, dessen Wortlaut wir in unserer nächsten Ausgabe veröffentlichen, heißt es: Die Arbeiten sollen folgende' The menkreise widerspiegeln: 1 . Unser Beitrag im Kampf um den Frieden, für Völkerfreundschaft und sozialen Fortschritt gegen Militaris mus und soziale Unterdrückung; 2 Aufbau unserer Universität und ihre Entwicklung zur sozialistischen Bildungsstätte; Es können eingesandt werden: 1 . Fotografische Arbeiten (schwarz weiß. farbig. Diapositive); 2 Literarische und musikalische Arbeiten wie Gedichte. Balladen, Fa beln. Kurzgeschichten. Gruppentage bücher, Kurzszenen. Sketchs. Black outs. Lagerlieder. Songs.. Tanzlieder, Massenlieder; 3. Arbeiten auf dem Gebiet der bil denden und angewandten Kunst (Ma lerei, Grafik. Plastik, volkskünstle rische Arbeiten). Die besten Arbeiten jedes Gebietes werden selbstverständlich ausge zeichnet. Am Donnerstag, dem 24. Novem ber, fand in Anwesenheit des stell vertretenden Vorsitzenden der Ge werkschaft Wissenschaft, Dr. Ehmke, eine Beratung des Gewerkschafts aktivs der Verwaltung statt. In der Stellungnahme des Aktivs zum Ent wurf des Arbeitsgesetzbuches heißt es u. a.: • Wir sehen in den Normen des so zialistischen Arbeitsrechts einen ent scheidenden Beitrag zur Verwirk lichung der vom Genossen Walter Ulbricht auf dem 5. Parteitag der SED formulierten Prinzipien der so zialistischen Ethik und Moral und derjenigen Grundsätze, die in der Staatsratserklärung festgelegt sind. Jeder Werktätige kann beim Stu dium des Entwurfes des Arbeitsge setzbuches erkennen, daß nur die so zialistische Gesellschaft in der Lage ist, dauerhafte Rechte und umfassen de soziale Errungenschaften für die Arbeiter und Angestellten und auch die Angehörigen der Intelligenz zu sichern. Während die Werktätigen in der Westzone darum kämpfen müs sen, daß die wenigen, im harten Klassenkampf errungenen Rechte, die sie und ihre Gewerkschaften besit zen, erhalten werden, können die Bürger der Deutschen Demokrati schen Republik ihre ganze Kraft der friedlichen Arbeit und dem wirt schaftlichen und kulturellen Aufbau widmen. Die Mitglieder des Gewerkschafts- Ab 10. Dezember 1960 wird unser Zentrales Volkskunstensemble den Namen „Luis Fürnberg“ tragen. Unser Bild zeigt den Chor während des Programms zu den diesjährigen Arbeiterfestspielen Foto: Ullrich Diskussion über Arbeitsgesetzbuch begann Beratung des Gewerkschaftsaktivs der Universitätsverwaltung Die Diskussion über den Entwurf des Arbeitsgesetzbuches der DDR hat auch in den wissenschaftlichen Ein richtungen, Kliniken, Verwaltungen and an allen Arbeitsplätzen unserer Universität begonnen. Kollege Kruschwitz, aus der Fahrbereitschaft der Hauptverwaltung brachte die Meinung vieler Kollegen zum Aus druck, indem er sagte: „Solange ich lebe, sind mir die Gesetze nur fertig vorgelegt worden, jetzt in unserem Staat habe ich das Recht und die Pflicht, über den Inhalt der Gesetze mitzuentscheiden.“ aktivs der Verwaltung der Karl- Marx-Universität werden deshalb alle Möglichkeiten nutzen, um mit den Arbeitern und Angestellten westdeutscher wissenschaftlicher Ein richtungen über das Arbeitsgesetz buch zu beraten. Wir stellen uns das Ziel, in allen Bereichen der Verwaltung die sozialistische Gemeinschaftsarbeit, die in verschiedenen Formen ver wirklicht werden kann, durchzuset zen. Lehrerstudent, wo drückt der Schuh? (Seite 4) • Gruppenabende und Talente (Seite 5) Die „Universitätszeitung“ führte mit acht Studenten aus latein amerikanischen Staaten, die gegen wärtig am Institut für Ausländer studium studieren, ein Gespräch über Probleme des antiimperialistischen Volkskampfes in den Ländern Süd- und Mittelamerikas und über Pro bleme des Studiums in der DDR. An diesem Treffpunkt UZ nahmen auch Genosse Karl Krüger vom Institut für Ausländerstudium und Rolf Rothe, Erster Sekretär der FDJ-Orga- nisation der Medizinischen Fakultät teil. „Universitätszeitung“: Sagen Sie uns bitte, weshalb sind Sie in die DDR zum Studium gekommen? Elieser Gonzalez, Kuba: Haupt sächlich aus dem Grunde, weil hier die .Möglichkeit des Studiums sehr günstig ist. Fünf kubanische Studen ten - darunter ich — wollen Metall urgie studieren. Das ist eine Fach richtung, die wir im Prozeß der Revolution jetzt sehr brauchen. Bei uns gibt es eine solche Fakultät nicht. Vera Continbo, Brasilien: In mei nem Lande konnte ich nicht studie ren, da ich den ganzen Tag arbeiten mußte. Es ist an unseren Universi täten nicht möglich, nebenbei zu arbeiten. Wovon sollte ich da leben? Also war es mir als Arbeiterin nicht möglich zu studieren. Wir sind des- Kuba, Gfonduras, Peru ... und wir Pio Torre aus Peru erläutert der „UZ“ die Lage in Lateinamerika. Foto: Barth halb dankbar, daß uns die Möglich keit gegeben wurde, hier zu stu dieren. Marco Bravo, Ekuador: Mich inter essiert die DDR und das gesellschaft liche System hier. „Universitätszeitung“: Dürfen wir Sie fragen, wie Sie die letzten poli tischen Ereignisse in Süd- und Mit telamerika beurteilen? Pio Torre, Peru: In den südameri kanischen Ländern herrscht eine ungeheure Armut. Das Volk sieht, daß es ausgebeutet wird und. ent wickelt immer mehr ein politisches Bewußtsein. Marco Bravo, Ekuador: Ich denke, daß die gegenwärtigen Ereignisse in Südamerika aus der ökonomischen Lage in unseren Ländern zu er klären sind. Die nordamerikanischen Ausbeuter schleppen alle Reich tümer Südamerikas in ihr Land. Zum Beispiel gibt es viele Waren mit dem Etikett „Made in Ekuador“, aber das Geld, das dafür bezahlt wird, geht alles in den Yankee-Geld sack. Die Armut wird immer größer. Die Gegensätze verschärfen sich immer mehr. Pio Torre, Peru: Auch in unserem Land gibt es sehr viel Elend. Im Süden von Peru müssen die Arbeiter und Bauern ständig großen Hunger leiden. Auch im Norden, in den Petroleumgebieten, reicht der Lohn nicht einmal für das Essen. Der schönste Badestrand an der Küste bei Lima ist den Peruanern verboten. Dort haben sich die Yankees ein- genistet So fühlt .man sich im eige nen Vaterland wie ein Fremder. Im Gegensatz zum Elend des Volkes werden tausende Tonnen von Kau tschuk und Erzen, ohne daß die Amerikaner nur einen Cent Zoll oder Steuern zahlen, aus unserem Land verschoben. „Universitätszeitung“: Welche Un terstützung findet die kubanische Volksrevolution in den anderen lateinamerikanischen Staaten? Robert Caballero, Honduras: Kuba wird von allen Völkern Süd- und Mittelamerikas unterstützt.. Bekannt ist die tatkräftige Unterstützung durch Mexiko. Aber auch in Hondu ras gab es — trotz einer amerikani schen Marionetten-Regierung — gro ßen Jubel, als die kubanische Revo lution triumphierte. Besonders stark ist die Solidarität mit den kubani schen Revolutionären auch in Venezuela und Brasilien. Elieser Gonzalez, Kuba: Man braucht nur daran zu erinnern, mit welchem Jubel Fidel Castro in die sen Ländern vom Volk empfangen wurde, obwohl die Regierungen das unterdrücken wollten. (Fortsetzung auf Seite 2) und in der Forschung überhaupt — als der Methode, die höchste Quali tät und maximales Entwicklungs tempo sichert. • Wie ist der Einsatz jedes einzelnen Mitgliedes und Kandidaten in der po litischen Arbeit: wie arbeitet er in der FDJ. in der Gewerkschaft? Der Umtausch der Parteidokumente muß überall zum Anlaß dazu genommen werden, jedem Genossen im Ver laufe der Aussprache bewußt zu machen, daß seine erste Aufgabe als Angehöriger der Partei der Arbei terklasse darin besteht, die führende Rolle der Partei an dem Platz zu verwirklichen, wo er täglich steht. Die wesentliche Erhöhung der Ge schlossenheit und Kampfkraft der Partei, die wir mit dem Umtausch der Parteidokumente an unserer Universität erreichen wollen, ist nur möglich, wenn wir in den Partei gruppen. und Mitgliederversamm lungen eine gründliche Einschätzung der auf unserer marxistisch-leninisti schen Weltanschauung gegründeten Einheit und Festigkeit unserer Par teiorganisation erarbeiten. bereits die große Mehrheit der Uni- • versitätsangehörigen greift die Vor schläge und Anregungen der Partei auf und unterstützt sie aktiv. Das ist das Ergebnis der Veränderungen im Kräfteverhältnis in der Welt, der Richtigkeit der Politik unserer Par tei, der zielstrebigen Arbeit der Par teiorganisation an der Universität und des bewußteren Auftretens der Mehrheit der Genossen. Wenn wir die aufgeworfenen Pro bleme beachten, dann wird der Um tausch der Mitgliedsbücher und Kan didatenkarten zu einer großen Schule der Genossen, und wir wer den unsere Partei noch besser befähi gen, die großen politischen Aufgaben der Zukunft zu meistern.