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Der Charakter unserer Epoche und das Klagelied des „Rheinischen Merkurs" über einen ernüchternden Studentenkongreß Wenn in folgenden Zeilen einiges V aus einem Artikel des adenauer- treuen „Rheinischen Merkurs“ zitiert wird, so allein aus dem Grunde, weil er — selbstverständlich ungewollt — einen sehr treffenden Nachweis da für liefert, daß die von den kommu nistischen und Arbeiterparteien gege bene Einschätzung der Weltlage haar genau stimmt, nach der der Sozia lismus der dominierende Faktor der Weltpolitik ist und der Imperialismus aufgehört hat, den Gang der Dinge zu bestimmen. Der Bericht des „Rheinischen Mer kur“ über die vor einigen Wochen stattgefundene 9. Internationale Stu dentenkonferenz in Klosters (Schweiz), die diejenigen nationalen Studenten verbände vereinigt, die nicht dem ISB angehören, ist ein einziges Heu len und Zähnklappern, ein einziges Wehklagen über verlorene Posi tionen. W ie ein Hinweis auf die Rolle der japanischen, südkoreanischen und türkischen Studenten zeigt, sind den westdeutschen Militaristen und ihren Apologeten die antiimperialistischen Paukenschläge in diesen Ländern ganz schön in die Glieder gefahren. Und in Klosters konnten sie auch nur konstatieren, daß es bei dieser Stu dentenkonferenz zwar um studen- Korpsstudenten In der Hamburger „Die andere Zeitung“ erschien kürzlich der folgende bemerkenswerte Leser brief von Hans Bertram Boch, München, der den faschistisch- militaristischen Ungeist zeigt, den der Bonner Staat an westdeut schen Universitäten pflegt: Vor einigen Tagen hatte ich die „Ehre", einen Nachmittag im Kreise von Korpsstudenten in München zu verbringen. Diese Tatsache wäre noch nicht bemer kenswert — aber die dort geäußer ten Meinungen jener unter „Freiheit — Treue — Ehre zusam mengeschlagenen Selbstüberwin der“, haben es nötig, der Öffent lichkeit bekannt zu werden. Das Durchschnittsalter dieser mutigen Korpsbrüder liegt zwischen. 23 und 25 Jahre. Ich führte diesen an gehenden Akademikern die ka strierte Platte „Speeches and songs of Nazi-Germany“ vor. Während die schneidigen Märsche erklan gen, ergriff sie der Preußengeist und bewegte die Beinmuskulatur. Die anschließende Diskussion er gab folgendes Bild: „Es war ja alles halb so schlimm! Der Nürn berger Prozeß war ein Verbre chen! Chruschtschow ist schlimmer als Hitler! Die in dem Film „Mein Kampf“ gezeigten Aufnahmen — aus dem Ghetto — sind gefälscht! Diese stammen aus russischen La gern! usw.“ Das musikalische Erkennungs zeichen dieser Gruppe ist: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ!“ Heinrich Manns „Untertan“ lebt also noch mitten unter uns! So also sieht das Gesicht der Leute aus, die später einmal im Dienste der Bonner Militaristen als Beamte die Demokraten kne beln, als Richter Kriegsverbrecher freisprechen und als Lehrer den Geist des Antikommunismus un ter der Jugend verbreiten sollen. tische Angelegenheiten ging daß das aber nicht in erster Linie Stipendien- und Wohnheimprobleme sind. „In ganz Südamerika, Afrika und Asien bedeutet Student — Politiker. Kämp fer, Revolutionär — sein. Die Studen tenverbände in diesen Ländern sind politische Kristallisationszentren von großer Bedeutung; sie haben oft ent scheidenden Einfluß auf das Geschick ihres Landes.“ Aber nicht nur, daß die Auseinandersetzung um politische Probleme dem Kongreß das Gepräge gab, erbost und erschreckt das CDU- Blatt, sondern vor allem welche Politik diese Studenten machen. wachsene ökonomische Macht, durch ihre unermüdliche Friedenspolitik und ihr konsequentes Eintreten für die Interessen der kolonialen, ab hängigen und ehemals abhängigen Länder, als daß man diesen Staaten die Sowjetunion noch als schwarzen Mann an die Wand malen könnte. Sie brachten das in Klosters so deutlich zum Ausdruck, daß selbst die Redak teure de® Adenauerschen Leibblattes verstanden, daß mit der Formulie rung „Kampf gegen Imperialismus, Kolonialismus und Totalismus" die amerikanischen, französischen, bel gischen usw. Imperialisten gemeint Illusionen brechen zusammen: „An und für sich Sache des Westens..." V erleumdung ist bekanntlich eines V der letzten verzweifelten Mittel dessen, der seiner vollständigen Nie derlage entgegensehen muß. So ist die Rede von „stimmgewaltigen süd amerikanischen Rattenfängern“, in deren Gefolge die 220 Studenten führer aus 76 Län- sind und nicht die Sowjetunion. „Man sagte nichts, was den politischen Be obachtern aus Prag und Moskau hätte mißfallen können im Gegen teil ...“ D ie bittere Enttäuschung seiner Verfasser strömt der Artikel über das Auftreten des VDS, der Dach organisation der westdeutschen Stu dentenverbände, auf dem Kongreß aus. Er habe die Gelegenheit, seinen Demagogen aus rinnen ser. Mit dem nach links ab schwenkten, da ist die Rede von „Chef- Befrem- l fest ¬ gestellt: „An und für sich ist die „In- Begriffe auf das bolschewistische System beziehen. Der Algerier sieht sich durch Frankreich bedroht, der Kongolese durch Belgien, der Lateinamerikaner durch die Vereinigten Staaten, der Südafrikaner durch die Apartheid-Politik, und über dieser ersten, nächsten Gefahr verliert er jeden Blick für die große, allge meine: den' Weltkommunismus. wie Was, Sie sehen ihre Felle davonschwim- } men. Illusionen ver- ; Uruguay und Kuba“, denen es angeblich an gedanklicher Klarheit mangelte. N Zur Grundidee der ISC gehört der Kampf für N Unabhängigkeit und Freiheit; das heißt in ihrer N Formulierung. Kampf gegen Imperialismus, Kolo- N nialismus und Totalitarismus! Das Wort Kommunis- N mus ist tabu. Sicher ist, daß nur ganz wenige der in N Klosters versammelten Studntenführer diese drei den“ wird ternational Student Conference“ (ISC) eine Sache des Westens ...“ tatsächlich aber nicht. Man wird sich aber daran gewöh nen müssen, daß manches über Nacht zusammenbricht, was man noch heute als stabile „Sache des Westens“ an sieht. Die Völker Asiens und vor al lem Afrikas schütteln die Ketten des Kolonialismus, der imperialistischen Bevormundung und Einschüchterung ab, reden ihre eigene Sprache und auch die Länder des südamerikani schen Kontinents werden es ihnen früher öder später — dem Beispiel des revolutionären Kuba folgend — nachtun. Denn wir leben eben in einer Zeit, In der das — so sagte es neuerworbenen „Mut zur Politik“, seinen „Abschied vom Elfenbein turm“ auf höchster Ebene zu demon strieren, sträflich mißbraucht, da der „Abschied vom Elfenbeinturm“ in einer Reihe von Seitensprüngen nach links bestanden habe, was dadurch nicht gebessert worden sei, daß der westdeutsche Verband sich in großer Gesellschaft befunden habe. Der „Rheinische Merkur“ wertet diese Haltung einfach als Politik ohne grundlegende Konzeption und meint damit natürlich die Politik des west deutschen Militarismus und das an maßende, arrogante, überhebliche Auftreten seiner Repräsentanten. Vielleicht hätte er dem VDS noch Chruschtschow .in NW** rKt.‘ i N - (Man denke nur N eWiKmaunte,y2. "Nan den vereitelten Eisenhower-Besuch in Japan oderN S nmensesutlin, an die jüngsten Umstürze in Korea und in der Türkei.) N wir pemmnaen uns , MwwwWWWWWWWWWGwwwww---N Jahrhundert des Kampfes um die Freiheit der Völker. In Gestalt des „Befremdens“ gräbt sich sogar schon in die Hirne der reak tionärsten Büttel der Militaristen das Bewußtsein, in einer sich verändern den Welt zu leben. Aber noch mehr. Sie müssen kon statieren: Ihre eigenen Waffen gegen die Freiheit und den Fortschritt sind stumpf geworden: „Das Wort Kommunismus ist tabu“ — Antikommunismus hat keine Chance G anz sicher vergeblich versucht der „Rheinische Merkur“ den revolu tionären Studenten erwachender Län der beizubringen, was die Haupt gefahr für die Welt ist. Die Sowjet union und die sozialistischen Staaten haben viel zu sehr an Ansehen ge wonnen — besonders durch ihre ge- verziehen, wenn er sich grollend in Schweigen gehüllt hätte, aber wenn die westdeutsche Delegation eine Re solution durchsetzte, die den süd- vietnamesischen Studentenverband wegen seiner antikommunistischen Haltung aus der ISC ausschließt, dann ist das eine zu bittere Pille für ihn. ITnd nach all seinem Wehklagen • mutet es seltsam komisch an, wenn er einen Schlußstrich zieht und die Protestresolution gegen die von den USA betriebene imperialistische Aggression in Kuba und die Reso lution gegen die französischen Impe rialisten und die NATO (dazu gehört auch Westdeutschland) wegen des al gerischen Kolonialkrieges als frag würdige Manifestationen von der Bildfläche hinwegzuwischen versucht — ein wahrlich mehr als fragwürdi ges Unterfangen. Günter Lippold Verantworlung des Propagandisten der Partei in unserer Zeit Aus dem Schlußwort des Genossen Klaus Höpcke auf der Zirkelleiterkonferenz am 10. Oktober 1960 Zur Eröffnung des Parteilehrjahres 1960/61 an der Karl-Marx-UniVersi- tät veranstaltete die Universitäts- Parteileitung der SED am 10. Okto ber im Kurt-Eisner-Heim eln e theo retische Konferenz. Nachfolgend Auszüge aus dem Schlußwort, des Genossen Klaus Höpcke, Stellvertre ter des Ersten Sekretärs der Univer sitäts-Parteileitung, zum Abschluß der etwa fünfstündigen Beratung. Von welchen Gesichtspunkten müssen wir ausgehen und uns leiten lasten, um eine richtige Vorstellung von der v- antwortung des Propagandisten der re volutionären marxistisch-leninistischen Partei der deutschen Arbeiterklasse in unseren Tagen zu bekommen? Erstens davon, was Genosse Wal ter Ulbricht in seiner programmatischen Staatsratserklärung vor der Volkskam mer mit folgenden Worten festgestellt hat: „Nach der Schaffung der materiel len Grundlage steht die noch kompli ziertere Aufgabe, das Bewußtsein und die Beziehungen der Menschen wirklich sozialistisch zu gestalten.“ — Ihr er innert euch sicher, daß Genosse Ulbricht in derselben Rede an anderer Stelle zum Prozeß der bisherigen — in der Geschichte Deutschlands größten — Umwälzung, die in den vergangenen elf Jahren der Entwicklung unserer Re publik vollzogen wurde, ausführt: „Diese Umwälzung hat eine riesige Auf- klärungs- und Überzeugungsarbeit er fordert, aber keinen Schuß Munition.“ Um wieviel mehr das jetzt der Fall ist, weiß jeder Zirkelleiter aus eigener Erfahrung, der aus den Beschlüssen des V. Parteitages die richtigen Schlußfol gerungen für die propagandistische Arbeit gezogen hat. Der Kampf um die Vollendung des sozialistischen Aufbaus rückt die sozialistische Bewußtseins bildung mehr denn je in den Mittel punkt der politischen Arbeit, und die Propaganda des Marxismus-Leninismus erhält immer größere Bedeutung, die Propagandisten werden die Haupthel fer der Parteileitungen bei der Schaf fung der Voraussetzungen für die all- seitige und konsequente Verwirklichung der Beschlüsse. Den Aufgaben, die sich hieraus für den ersten Zirkelabend des Parteilehr jahres 1960/61 am 17. Oktober ergeben, wird der Zirkelleiter am besten ge recht, wenn er die Mitglieder und Kan didaten dazu führt, daß sie aus der Hauptfrage des ersten Themas („Wie wirkt der Sieg des Sozialismus in der DDR auf die Sicherung des Friedens und die Lösung der nationalen Frage in Deutschland ein?“) Schlußfolgerungen für ihre eigene wissenschaftliche und Studienarbeit sowie für ihr Wirken un ter den parteilosen Freunden und Kol legen ihres Arbeitsbereiches ableiten. Und zwar, was die Studenten angeht, für die Überprüfung der Einzel- und Gruppenkompasse im Zusammenhang mit den am 24. Oktober beginnenden FDJ-Wahlen. Bei den Genossen Assi stenten sowie bei den Arbeitern und Angestellten geht es vor allem datum, gewichtige Beiträge für die bis zum 3. November, dem Tag der Universität 1960, auszuarbeitenden Kampfpro gramme für die Entwicklung des wis senschaftlichen Nachwuchses, der Lehre und der Forschung im Jahre 1961 zu leisten. Zum zweiten Gesichtspunkt, der die heutige Verantwortung des Propa gandisten der Partei deutlich macht: Durchdenken wir die von den kommu nistischen und Arbeiterparteien getrof fene Einschätzung des Hauptinhalts unserer Epoche, also die Feststellung, daß die Menschheit heute vom Kapi talismus zum Sozialismus übergeht, so wie die damit aufs engste zusammen hängende Tatsache, daß das sozialisti sche Weltsystem heute zum bestimmen den Faktor in der Weltpolitik geworden ist, so ergibt sich: Das spontane Ele ment in den internationalen Beziehun gen, das durch die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus/Imperialismus be stimmt wird, verliert an Wirksamkeit; die Bewußtheit der Volksmassen auf der Grundlage der Wissenschaftlich be gründeten, planmäßigen Friedenspoli tik. die vom sozialistischen Weltsystem ausgeht, setzt sich immer mehr durch. Das heißt aber nitchs anderes, als daß die Aufklärungs- und Überzeugungs arbeit der Marxisten-Leninisten heute auch international eine nie dagewesene Bedeutung und Erfolgsperspektive er langt hat. Die Politik unseres sozialistischen Lagers und im besonderen unserer Re publik entspricht voll den Aufgaben, die sich daraus ergeben. Manche Ge nossen, Freunde und Kollegen ver stehen das noch nicht richtig, was sich in verschiedenen Unklarheiten im Zu sammenhang mit der 15. UNO-Vollver sammlung — überspannten Erwartun gen wie skeptischen Zweifeln am Sinn der Verhandlungen in New York — äußerte. Genosse Lehmann, der am In stitut für Landmaschinenlehre unserer Landwirtschaftlichen Fakultät tätig ist, sagte z. B., er betrachte die jetzige UNO-Vollversammlung als einen letz ten Versuch, die internationalen Pro bleme friedlich zu lösen. Wenn dieser mißlänge, würde die letzte Tür zuge schlagen. Im Vorhandensein solcher Auffassun gen zeigt sich, daß wir noch längst nicht allen Universitätsangehörigen die inter nationalen Ereignisse der vergangenen Monate und ihre Ursachen bewußt ge macht haben. Führen doch alle Tat sachen aus dieser Zeit nur zu einem Schluß: Mobilisiert durch die Friedens vorschläge der Sowjetunion und durch die eindeutige Zurückweisung der Pro vokationspolitik der Bonner und Washingtoner Militaristen durch Ge nossen Chruschtschow in Paris, gestal teten die Volksmassen der verschieden sten Länder (Türkei, Südkorea, Japan, Kuba, Italien. Laos, Iran, Finnland) Frühjahr und Sommer 1960 zu einer hohen Zeit revolutionärer Aktionen ge gen die imperialistische Kriegspolitik: und ihre Vollstrecker. Es ist doch klar: Die mit den Reden und Deklarationsvorschlägen des Ge nossen Chruschtschow und der anderen Repräsentanten des sozialistischen La gers für Abrüstung und gegen den Ko lonialismus vor der 15. UNO-Vollver sammlung eröffnete neue Etappe der Friedensoffensive birgt nicht weniger, sondern eher noch mehr Möglichkeiten für die Entwicklung des Volkskampfes in, den nächsten Monaten. Und der Vor schlag, Anfang des nächsten Jahres die Gipfelkonferenz über den Friedensver trag mit beiden deutschen Staaten und die Westberlinfrage und im Februar, März oder April 1961 eine UNO-Sonder- tagung über die Abrüstung durchzufüh ren, setzt den friedliebenden Kräften insbesondere unseres deutschen Volkes konkrete Ziele für die Steigerung ihrer Aktionen zur Bändigung des deutschen Militarismus und der mit ihnen ver bündeten aggressiven Kräfte in den anderen Staaten. Also das direkte Ge genteil der Auffassung des Genossen Lehmann ist richtig. Die jetzige UNO- Vollversammlung kommt nicht einem verzweifelten „letzten Versuch“ gleich, sondern bildet den Auftakt zur weite ren Steigerung des bewußten Kampfes der Volksmassen und des Zusammen schlusses aller friedliebenden Kräfte. Wir mobilisieren die Millionenmassen unter den Losungen „Kampf den Kriegstreibern! „Für eine Welt ohne Waffen!“ und „Für die Freiheit aller Völker!“ In diesem Kampf müssen wir uns stets bewußt sein — und damit komme Ich zum dritten Gesichtspunkt, der die Verantwortung aller propagan distisch tätigen Genossen und der Pro pagandaarbeit unserer Partei überhaupt so deutlich macht —, daß die Möglich keit der Sicherung des Friedens gegen die Möglichkeit der imperialistischen Kriegsprovokationen in einem harten Kampf durchgesetzt werden muß. daß in diesem Kampf der subjektive Fak tor, das bewußte Handeln der Volks massen ausschlaggebende Bedeutung erhält. Um so schärfer gilt es, die Mili taristen zu entlarven! Um so dringender ist es, die Notwendigkeit ihrer Bändi gung immer wieder konkret und an neuestem Material nachzuweisen! Der Propagandist und Zirkelleiter darf da bei nicht vor der gelegentlich vor gebrachten Meinung zurückweichen, diese Notwendigkeit sei klar und keiner Debatte wert, es gelte nur, den Weg zur Bändigung der Militaristen zu beraten. Die historische Rolle unserer Republik und der wissenschaftliche Nachwuchs Aufruf des Prorektorats für den wissenschaftlichen Nachwuchs und der Universitäts-Gewerk schaftsleitung zu einem Forum über den wissenschaftlichen Nachwuchs Jawohl, es gilt, den Weg zur Bändigung des westdeutschen Militarismus zu be raten. Am Anfang dieses Weges aber steht die völlige Klarheit über seine verbrecherische und nationalverräteri sche Atomkriegskonzeption! Was den Weg zur geschlossenen Ak tion des deutschen Volkes für die Bän; digung des deutschen Militarismus und Revanchismus in der Westzone angeht, so ist er im Vorschlag auf Abschluß eines Friedensvertrages und in der Ab rüstungsdenkschrift unserer Regierung vorgezeichnet. Westdeutsche Bürger haben die darin enthaltenen Anregun gen aufgegriffen und begonnen, die Volksbefragung für die allgemeine, vollständige und kontrollierte Ab rüstung und gegen jede Art militäri scher Rüstung in Deutschland in die Wege zu leiten. Das ist die Plattform, auf der sich die westdeutschen Frie densfreunde einigen können. Ihnen gilt, wie Genosse Walter Ulbricht vor der Volkskammer ausführte, unsere Unter stützung. Wappnen wir die Mitglieder und Kandidaten unserer Partei in den Zir keln des Parteilehrjahres, daß sie auch hierzu mit aller Kraft beitragen kön nen. So gilt es, Genossinnen und Genos sen, nicht zuletzt durch die Hilfe der Propagandisten der Partei der Arbei terklasse, das Jahr 1960/61 zu einem neuen erfolgreichen Abschnitt in dem revolutionären Jahrzehnt der Sicherung des ewigen Friedens auf der Erde zu gestalten, in dem wir leben und kämp fen. Mit dem folgenden, von Prorektor Prof. Dr. Dr. Gertler und ilem stell vertretenden Vorsitzenden der Uni versitäts-Gewerkschaftsleitung, Ger hard Wäsch, unterzeichneten Aufruf, wenden sich das Prorektorat für den wissenschaftlichen Nachwuchs und die UGL vor allem an die Gewerk schaftsleitungen und alle Wissen schaftler und Angehörigen des wis senschaftlichen Nachwuchses. Die Universitäts-Gewerkschaftslei tung veranstaltet gemeinsam mit dem Prorektorat für den wissen schaftlichen Nachwuchs am 26. Ok tober 1960 ein Forum mit führenden Wissenschaftlern, Vertretern der Universitätsleitung und Angehörigen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wir rufen alle Wissenschaftler, Oberassistenten und Assistenten, Oberärzte, Ärzte und Aspiranten un serer Universität zur Teilnahme an diesem Forum auf. Unser Forum findet in einer Zeit Statt, in der die Werktätigen der so zialistischen Staaten und darüber hinaus alle friedliebenden Menschen in der Welt ihre ganze Kraft für die Erhaltung und Sicherung des Frie dens einsetzen. Die verstärkte offene Kriegsvor- bareitung des westdeutschen Impe rialismus, die sich in der Forderung nach forcierter Atomaufrüstung, im erneuten Führungsanspruch der ehe maligen Hitlergenerale und in einer zügellosen Revanchehetze äußert, ist ein großer Gefahrenherd für das deutsche Volk und die Völker Euro pas. Deshalb ist unser Beitrag zur Bändigung des westdeutschen Mili tarismus, zur Verwirklichung des Deutschlandplanes des Volkes und damit zur Erhaltung des Friedens von außerordentlicher Bedeutung. Die Denkschrift des Ministerrats der Deutschen Demokratischen Re publik an die 15. UNO-Vollver sammlung zeigt dem ganzen deut schen Volk, wie die deutsche Frage auf friedlichem Weg gelöst werden kann. Etappenweise Abrüstung, Ab schluß eines Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten und Her stellung der militärischen Neutrali tät Deutschlands, das sind die Schritte, die die Existenz und die glückliche Zukunft des gesamten deutschen Volkes sichern werden, In unserem Arbeiter-und-Bauern- Staat tragen die Wissenschaftler eine große Verantwortung im Kampf für die Sicherung des Friedens. Ihnen ist es in die Hände gegeben, mit ihrer Arbeit in den wissenschaftlichen Einrichtungen, Kliniken und Ver suchsstationen hohe Ergebnisse in Forschung und Lehre für den Sieg des Sozialismus, für den Frieden und für die Erhaltung des Lebens zu vollbringen. Unser Forum wird den engen Zu sammenhang betonen, der zwischen den Ergebnissen unserer wissen schaftlichen Arbeit und unserem Ringen um Frieden und Fortschritt besteht. Es verfolgt das Ziel, dazu beizutragen, auf alle uns bewegen den Fragen der nationalen und in ternationalen Entwicklung Antwort zu geben. Es soll uns helfen, darüber Klarheit zu erlangen, wie wir der Verpflichtung vor unserem Volk, die Studenten zu sozialistischen Fachleu ¬ ten zu erziehen und unsere eigene Qualifikation zu erhöhen, am besten gerecht werden können. Wir wenden uns an alle gewerk schaftlichen Leitungen, Gewerk schaftsgruppen und Wissenschaftler sowie an jeden einzelnen Angehöri gen des wissenschaftlichen Nach wuchses unserer Universität mit der Bitte, durch ihre Teilnahme an der Diskussion über die politischen An liegen unserer Gegenwart und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen für die rasche und planmäßige Qua lifizierung zur besseren Lösung un serer ökonomischen Hauptaufgabe, das Forum gut vorbereiten und er folgreich gestalten zu helfen. Wir rufen insbesondere dazu auf, Verpflichtungen zum vorfristigen Abschluß der Promotionen bzw. Ha bilitationen durch die breite Entfal tung der sozialistischen Gemein schaftsarbeit zu übernehmen und auf dem Forum der Universitäts öffentlichkeit zu unterbreiten. Universitätszeitung, 12. 10. 1960, S. 3