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Für die Wissenschah, die dem Soziarismus dien ft UNIVERSITATSZEITUNG ] 1, Se — ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG qh) DERKARLMARX -UNIVERSIAF—=- " 4. JAHRGANG / Nr. 36 LEIPZIG, 8. SEPTEMBER 1960 PREIS 15 PF NATO-Consilium nach altem Rezept (Seite3) e Studentensommer im Bild (Seite 4) Revanchisten in die Schranken gewiesen Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellte der Universität verurteilen scharf den Mißbrauch Westberlins für Revanchehetze / Einmütige Zustimmung zur Erklärung und zu den Sicherheitsmaßnahmen unserer Regierung Prof. Dr. Heinz Holzapfel, Institut f. Anorganische Chemie: Revanchisten haben nichts gelernt Viele Deutsche haben im letzten Krieg ihre engere Heimat verloren — und sicher nicht alle nur aus eige ner Schuld. Wir sollten sie unter stützen, wo wir können, und ihnen dadurch zu einer wirklichen neuen Heimat verhelfen. Und so haben wir in der DDR auch gehandelt — die damaligen „Neubürger“ erhielten die gleichen Rechte wie die Altbür ger in den Gemeinden und vor allem: Sie erhielten — soweit sie Bauern waren — Land aus der Aufteilung der Rittergüter. Heute haben sie eine neue Heimat; der beste Beweis dafür ist. daß der Begriff „Neubür- ger“ aus unserem Wortschatz ver schwunden zu sein scheint. — Wie anders ist die Entwicklung im We sten unserer Heimat: Dort sollen noch heute „Flüchtlinge“ in Lagern leben — will man in dortigen, mit der Adenauer-Regierung sympathi sierenden Kreisen gar nicht, daß sie eine neue Heimat finden? Vielleicht will man Unzufriedene haben, denen man leicht viel versprechen kann für den Fall, daß die „alte Ostgrenze des Reiches“ wiederhergestellt würde! Eine solche Hetze zur Re vanche — und damit zum Kriege — das ist das Verwerflichste, was man sich denken kann. Schon einmal waren es die „ver lorenen Ostgebiete“ und die „verlo renen Kolonien“, die als Schlagworte der Kriegshetze dienen mußten. Hat man im Westen unserer Heimat aus dem Ausgang des letzten Krieges wirklich nichts gelernt? Die Meldun gen unserer Presse von Revanchi- Ernennungen Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte: Prof. Dr. rer. nat. Hermann Neels zum Professor mit vollem Lehrauf trag für Mineralogie an der Mathe- matisch-Naturwissenschaftlichen Fa kultät. Der Rektor ernannte: Prof. Dr. rer. nat. Hermann Neels zum Direktor des Instituts für Mine ralogie und Petrographie an der Ma thematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Frau Prof. Riemeck: „Ohne-mich"-Haltung unmöglich Zum ersten Mal seit ihrer Maß regelung durch den CDU-Kultusmi nister von Nordrhein-Westfalen sprach Frau Prof. Dr. Renate Rie meck von der Pädagogischen Aka demie in Wuppertal in der vergan genen Woche in der Öffentlichkeit. Vor der Düsseldorfer Ortsgruppe der Internationale der Kriegsdienstgeg ner erklärte sie unter anderem: „Wer den Frieden will, der kann die Hände nicht einfach in den Schoß legen Wer den Frieden will, der kommt an der Auseinanderset zung mit den politischen Problemen nicht vorbei. Die bloße .Ohne-mich’- Haltung ist in der Frage Krieg oder Frieden unmöglich. Wer nur sagt: ,Ich will nicht teilhaben an der Schuld“, der macht sich in Wahrheit mitschuldig. Schon das Wort Kriegs dienstverweigerung ist eine uner laubte Einengung des Begriffes. Kriegsdienstverweigerung allein ge nügt nicht im Zeitalter der Vernich tungskriege.“ Frau Professor Riemeck appellierte an die Kriegsdienstverweigerer, in jeder Situation politisch zu handeln und dem kalten Krieg entgegenzu treten. stentreffen in Westberlin lassen wenig Hoffnung dafür zu. Umsomehr müssen wir unserer. Regierung für die prompte Gegenreaktion dankbar sein. Machte sie doch die Weltöffent lichkeit auf jene unverbesserlichen Kriegshetzer nachdrücklich aufmerk sam; so nachdrücklich, daß auch in kapitalistischen Ländern viele Stim men gegen die Revanchisten laut wurden und selbst Amerikaner ihre Teilnahme absagten. Für jeden ein zelnen von uns aber ergibt sich die Verpflichtung, alles in unseren Kräf ¬ ten Stehende zu tun. den Militaris mus und Nazismus in Westdeutsch land zu bekämpfen, damit neues, größeres Unheil vereitelt wird! Den Kriegstreibern Einhalt zu bieten ist unsere nationale Pflicht Eine Reihe Kolleginnen und Kol legen der Hautklinik äußerten sich zur Regierungserklärung gegen den (Fortsetzung Seite 2) j Prof. Kaul kam nach Badrina Rechtsanwalt Prof. Dr. Friedrich Karl Kaul (auf unserem Bild in der Mitte) besuchte in der vergangenen Woche die Studenten der Juristenfakultät im Zeltlager „Arthur Becker" in Badrina. Links: Prof. Dr. Rudolf Arzinger, Direktor des Instituts für Staats- und Rechtstheorie. (Einen Bericht über den Vortrag von Prof. Kaul siehe auf Seite 5.) Chemiker im Sommerlager Bad Schmiedeberg: Ravanchistastragan - PoUlisätaf Bis jetzt sind wir noch nicht ein mal eine Woche im sozialistischen Studentenlager Bad Schmiedeberg, und doch haben wir schon große Er folge erreicht. Als Hauptaufgabe stand in den ersten Tagen des Lagers neben dem körperlichen Einsatz in der Produk tion unsere erste sozialistische Ernte einzubringen Die Hälfte der Freunde (die nicht in der Produk tion arbeiteten) veränderten ihre Programme in den FDJ-Gruppen, die für die Zeit des Lagers schon während des Semesters vorbereitet waren. Mit Elan und viel Schwung wurde unseren Bauern bei der Ber gung der Ernte geholfen. Gleichzei tig wurde auch mit den Genossen schaftsbauern über das Studium und die Tagesereignisse gesprochen. Die Bauern interessierten sich sehr da für, warum wir Studenten ein Stu dentenlager in Bad Schmiedeberg durchführen und für unser Lager leben. Die Gruppe des IV. Studienjahres der Pharmazeuten vereinbarte mit den Bauern einen Dorfabend, den die Studenten ausgestalten. Der LPG-Vorsitzende wird an einem po litischen Seminar im Lager teilneh men. Ein schöner Beweis der Ver bundenheit unserer ' Studenten mit den Bauern im sozialistischen Dorf. Nach dem Bekanntwerden der Re vanchistentreffen in Westberlin und der damit verbundenen Verordnung unserer Regierung, diskutierte das ganze Lager darüber. Ein Rund- Tisch-Gespräch über den Lagerfunk gab die Diskussionsgrundlage. Bald erschienen die ersten Protestresolu tionen an den Wandzeitungen, die das Revanchistentreffen in Westber lin verurteilten und eine entmilita risierte Freie Stadt Westberlin for derten. Die Seminargruppen IV/1 und IV/5 der Chemischen Institute brachten zum Ausdruck, daß die Gebietsfor derungen der Revanchisten gegen über der DDR der CSSR und der Polnischen Volksrepublik prinzipiell der Charta der Vereinten Nationen und dem Potsdamer Abkommen wi dersprechen. Weiter heißt es in ihrer Erklärung: „Wir haben uns über die Erklärung der Regierung der DDR ausgesprochen und sind der Meinung, daß diese Maßnahmen im Interesse des friedlichen Lebens der Bevölke rung der DDR notwendig sind. Wir betrachten diese Revanchistentreffen auf dem Territorium der DDR als einen politischen Piratenstreich.“ Gesemann Am Sonntag, dem 11. September 1960, findet anläßlich des Internationalen Gedenktages für die Opfer des faschistischen Terrors eine Großkundgebung % auf dem Dimitroffplatz statt. Die Angehörigen der Karl-Marx-Universität treffen sich 9.20 Uhr, Brüderstraße, Spitze Wilhelm-Leuschner-Platz Für eine große Zahl der Studen- I ten unserer Universität ist der erste Studienabschnitt nach der Sommerpause, nach dem erlebnis reichen Leipziger Studentensommer ein vierwöchiges Berufspraktikum. Will man in allgemeingültiger Form die Aufgaben der Studenten und ihrer wissenschaftlichen Betreuer zusammenfassen, so steht an erster Stelle das Ziel, jeden einzelnen Praktikanten politisch und fachlich zu befähigen, sozialistische Arbeits kollektive zu- leiten, eine Fähigkeit, die von den Absolventen in der Praxis in immer stärkerem Maße verlangt wird. Um schnell dabei Das Kernstück des Praktikums voranzukommen, um die Ausein andersetzung über diese Probleme zu fördern und um die Ausbildung und Erziehung während des Seme sters erfolgreich fortführen zu kön nen. sollten die sozialistischen Stu dentengruppen nach Möglichkeit in einem Bereich praktizieren und das Praktikum — besonders geeignet da für, daß sich die einzelnen Freunde bewähren und zeigen, was in ihnen steckt — zu ihrer schnellen Weiter entwicklung nutzen. Schließlich sollten es sich die Er zieherkollektive angelegen sein las sen, die Studenten während der Praktika kontinuierlich zu betreuen und ihnen zu helfen, die von den Fachrichtungsleitungen zusammen mit den FDJ-Leitungen ausgearbei teten festumrissenen Praktikums* aufträge zu erfüllen. S o verschiedenartig auch in diesem Jahr wieder die Praktikums betriebe entsprechend dem Cha rakter der einzelnen Fachrichtungen sind, so zeichnet sich doch deutlich' ein Schwerpunkt ab: die sozialisti sche Landwirtschaft, insbesondere die weitere Unterstützung der im Frühjahr neuentstandenen land- wirtschaftlichen Produktionsgenos senschaften vom Typ I. Das ist das inhaltliche Kernstück des diesjähri gen Praktikums. So werden die Landwirtschaftsstudenten, die in LPG vom Typ III praktizieren, die zusätzliche Aufgabe haben, beson ders den neuen LPG bei ihrer Festi gung und der Organisierung der ersten genossenschaftlichen Herbst bestellung zu helfen. Ähnliche Auf gaben haben die Veterinärmediziner. Auch die Lehrerstudenten des ersten Studienjahres beginnen ihre prak tische Ausbildung in diesem* Jahr in der Landwirtschaft. TInd schließlich werden die Stu- • denten der Wifa. der Juristen fakultät und des FMI gemeinsam mit Landwirten und Veterinärmedi zinern es als ihre wichtigste Aufgabe ansehen, in den Bezirken Leipzig, Dresden und Cottbus die Genossen schaftsbauern zu unterstützen bei der Festigung der LPG. bei der best möglichen Nutzung der genossen schaftlichen Arbeit, bei der Entwick lung der innergenossenschaftlichen Demokratie usw. Deshalb ist es für jeden Studenten wichtig, sich geistig auszurüsten mit den Beschlüssen der 8. Tagung des Zentralkomitees sowie die Fragen gründlich zu studieren, die auf der Tagesordnung des 9. Plenums standen und die uns dar über Aufschluß geben, wie die Fron ten stehen im Kamnf um die Siche rung des Friedens. Der Optimismus, den uns die dort gesehene exakte Analyse der internationalen Situa tion und der Lage in Deutschland verleiht, muß uns Ansnorn sein, im Praktikum all unsere Kräfte ein zusetzen für die Festiung des So zialismus auf dem Dorfe. T m Herbst 1960 schaffen wir in der I sozialistischen Landwirtschaft un serer Republik wichtige Voraus setzungen für die maximale Steige- rnng der Marktproduktion und die Überbietung des Plans 1961. somit wichtige Voraussetzungen für die Erfüllung der .ökonomischen Haupt aufgabe. Dabei mitzuhelfen ist eine gute Bewährungsprobe für jeden Praktikanten unserer Universität, s