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Für die Wissenschait, die dem Soziahsmus dienff UNIVERSITÄTSZEITUNG ä d ) 5. C 0 e nde bib.o hak 2 - Ag2S 7 JUL11960 | ORGAN DER SED E4RTEILEITUNG eg)) DER KARL MARX UNIVERSITÄT 4. JAHRGANG / NR. 26 LEIPZIG, 29. Juni 1960 PREIS 15 PF ------ Lenin-Konferenz der Literaturwissenschaffier (s^ 2) JungeTalente nach vorn (Seite.6) Jeden Tag um die Ziele der Partei kämpfen Aktivtagung der SED-Parteiorganisation Karl-Marx-Universität überprüfte Verwirklichung der Entschließung der Delegierten konferenz / Entscheidend ist die politisch-ideologische Arbeit Schwerpunkte: Schnellere Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Erziehung der Studenten / Selbstzufriedenes Auftreten einzelner Genossen vom Aktiv nicht geduldet Am Montag, dem 27. Juni, tagte im Geschwister-Scholl-Haus das Aktiv der Parteiorganisation unserer Universität und setzte sich mit der bishe rigen Erfüllung der Beschlüsse der Delegiertenkonferenz auseinander, Im Referat der Universitäts-Parteileitung wurden wichtige Schlußfolgerungen gezogen aus dem gegenwärtigen Stand der massenpolitischen Arbeit, der Verwirklichung wissenschaftlicher Aufgaben, besonders dem Verhältnis der Studenten zum Studium und der Erfüllung der Ziele in der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sowie aus der gegenwärtigen Arbeit der Parteiorganisation. Im Referat des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung, Ge nossen Hans-Joachim Böhme, und in der Diskussion wurden eine Reihe Beispiele des erfolgrei- Zum Tode von Prof. Dr. Dr. h. c. Duncker Aus dem Nachruf der Universitäts-Parteileitung Gemeinsam mit allen werktätigen Menschen trauern die SED-Parteiorga nisation und alle Angehörigen der Karl-Marx-Universität um Prof. Dr. Dr. h. c. Hermann Duncker, den glü henden Propagandisten des wissen schaftlichen Sozialismus den Mitbe gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands und engen Kampfgefähr ten von Rosa Luxemburg Franz Meh ring, Clara Zeikin, Karl Liebknecht und Wilhelm Pieck. In der ehrwürdigen Gestalt dieses großen Kämpfers und Sozialisten verkörpern sich die besten Traditionen der deutschen Arbeiterbe wegung Mehr als sechs Jahrzehnte op ferreichen Kampfes der Partei der Ar beiterklasse sind untrennbar mit sei nem Namen verbunden. Die Parteiorganisation der Karl- Marx-Universität fühlt sich von diesem schweren Verlust, der uns alle betroffen hat. besonders berührt, ist doch die Entwicklung und das Wirken des Ge nossen Hermann Duncker eng mit der Leipziger Arbeiterbewegung und der Leipziger Universität verbunden. In jungen Jahren wurde Hermann Duncker 1893 Mitglied der Sozialdemo kratischen Partei Deutschlands. Das Erlebnis des revolutionären Auf schwungs der Leipziger Arbeiter nach dem Fall des Sozialistengesetzes führte ihn zum Studium der Werke von Marx und Engels. Er gab sein Musikstudium am Konservatorium auf und studierte von 1896 bis 1900 ar unserer Universi tät Nationalökonomie. Geschichte und Philosophie. 1903 promovierte er an der Philosophischen Fakultät über „Das mittelalterliche Dorfgewerbe". Durch sein unermüdliches, selbstloses Wirken für die große Sache der Ar beiterklasse und dadurch daß für ihn zeitlebens die Wissenschaft Waffe im Kampf für den Fortschritt war die er meisterlich zu handhaben verstand, wurde Genosse Hermann Duncker auch chen Kampfes um die von der Delegiertenkonferenz gesteckten Ziele hervorgehoben, gleichzeitig aber wur den kritisch die Hemmnisse aufge deckt. die das Tempo bei der Ver wirklichung der Beschlüsse brem sen- Mangelndes Verständnis für den Kampf um friedliche Koexistenz in der Welt und für den Kampf gegen den deutschen Militarismus, die Un- terschätzung seiner Gefahr sowie mangelhaftes Verstehen des Zusam menhangs von Politik. Ökonomie und Ideologie. Die Folgen davon sind Inaktivität, Nachlässigkeit bei der Erfüllung der Ziele in Wissenschaft und Studium, die dazu beitragen sol- len. den westdeutschen Militarismus zu schlagen. Das Aktiv wies auf einige ernst hafte Erscheinungen von Studien- bummelei und mangelhafter Stu dienintensität besonders an der Me dizinischen und der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät Nin und führte diese Erscheinungen auf eine unverantwortliche Einstellung zum Studium zurück. Als Hauptaufgabe für die soziali stischen Studentenlager wurde das Ziel gestellt, Klarheit unter allen Studenten zu schaffen über den Deutschlandplan des Volkes und un seren Beitrag zu seiner Verwirk lichung. Die Sommerlager sollen weiterhin den Studenten vielseitig Gelegenheit geben zu selbständiger kultureller und sportlicher Betätigung, zu Frei- Zeitgestaltung und Erholung. Das Parteiaktiv kritisierte die bis her ungenügende Erfüllung des Plans der Promotionen und Habilitationen für dieses Jahr und es wurde her vorgehoben, daß wir darum kämp fen müssen, die bis 1965 gesteckten Ziele möglichst noch früher zu errei chen. Hierbei wurde deutlich, daß Selbst zufriedenheit und unkritische Ein schätzung die Arbeit hemmen. Des halb setzten sich die Genossen des Parteiaktivs mit dem unkritischen Auftreten einiger Genossen Wissen schaftler und Studenten auseinander. Die Medizinstudenten Marianne Loos, Mahmoud (Iran) und Elfriede Bloß (von links nach rechts) bei den Prüfungsvorbereitungen im Fach Dermato logie im Garten des Studentenwohnheimes in der Tieckstraße. Die beiden Studentinnen haben bereits in den Staatsexamensprüfungen in Pharmakologie und Neurologie die Nole 1 erreicht. Foto: Frotscher Die Grundlage für die entschei dende Verbesserung der massenpo- litischen Arbeit und das allseitige Begreifen des Zusammenhangs zwi schen Politik und Wissenschaft ist der konsequente Kampf der Par- teiorganisation und das parteimäßige Auftreten jedes einzelnen Parteimit gliedes. In seinem Schlußwort- arbeitete Genosse Böhme noch einmal die gegenwärtigen Hauptaufgaben für die Parteiorganisation unserer Uni versität heraus: Jeder Genosse muß vom Kampfgeist beseelt und mit der Kenntnis der Politik der Partei aus gerüstet'. frei von Sektierertum und Opportunismus, um die Erfüllung der Beschlüsse kämpfen, jederzeit den Universitätsangehörigen die Po litik der Partei erläutern und sie für unsere Ziele gewinnen. Ernennungen Das Staatssekretariat für das H och - und Fachschulwesen ernännte: Dipl.-Journ. Eugen Podrabsky zum Dozenten für Informationen in der Presse an der Fakultät für Journa listik; Dr. phil. Günther Großer wurde mit der Wahrnehmung einer Dozen tur für das Fachgebiet Internationale Arbeiterbewegung an der Philosophi schen Fakultät der Karl-Marx-Uni versität beauftragt. Dr.-Theodor-Neubauer- Medaille für Dr. Pezold Dr. Hans Pezold, Dozent am In stitut für Musikwissenschaft, Abtei lung Musikerziehung, erhielt die Dr.-Theodor-Neubauer-Medaife in Bronze. zum Vorbild für viele Wissenschaftler und für unsere studentische Jugend. Die Wirtschafiswissenschaftliche Fakul tät der Karl-Marx-Universität ehrte 1954 sein hervorragendes Wirken durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde. Die letzte große Begegnung hatten die Angehörigen der Karl-Marx-Uni- versität mit Hermann Duncker anläß lich der 550-Jahr-Feier. In begeisternden Worten sprach er zu den Angehörigen des Lehrkörpers und den Studierenden des Franz-Mehring-Instituts über die Aufgehen der iungen Generation bei der Vollendung des sozialistischen Aufbaus und im Kampf um die Bändi gung des westdeutschen Militarismus. Die Karl-Marx-Universität ist stolz darauf, daß sie Hermann Duncker, die sen hervorragenden Lehrer der deut schen Arbeiterbewegung und großen Kämpfer, zu ihren Studenten zählen kann Wh geloben an seiner Bahre, die Entwick’ung der Kari-Marx-Uni- versität zu einer sozialistischen Lehr- und Forschungsstätte zu vollenden und alle ihre Angehörigen - Wissenschaft ler Studenten Arbeiter und Angestellte — mit dem Bewußtsein der Sieghaftig- keit der Ideen des Marxismus-Leninis mus erfüllen zu helfen, di» Hermann Duncker bis zu seinem Tode mit so beispielhafte! Leidenschaft in Zehn- tausende Hirne und Herzen getragen hat. Schott heute Naunhofer Stintfttung Begeisterung, Wettbewerbsstim mung, Kampfgeist — mit nüchternen Worten sind die erlebnisreichen Tage der Leuchtenburg vom vorjährigen Studentenlager der Journalisten nicht zu beschreiben. Mit gleichen Eindrücken kamen die Reservisten zurück. Und jetzt ist es wieder so weit. Unsere Gruppe bereitet sich auf den sozialistischen Studenten- sommer im Jugendobjekt Naunhof, Spannbetonwerk, vor. Wir haben die Erfahrungen vom letzten Studentensommer zusammen getragen, um darüber zu beraten, was wir diesmal machen, werden. Das Ergebnis: Wir werden den Leistungs vergleich mit der Seminargruppe 9 im Lager fortsetzen, d. h. wir gehen mit Wettbewerbsstimmung ins Lager und werden dort um die beste ge sellschaftliche Arbeit wetteifern so ¬ wie alle meßbaren Leistungen ver gleichen. Damit wir nicht erst eine lange Anlaufzeit verstreichen lassen, bis man in Naunhof und Umgebung etwas von unserem Studentensom mer hört und sieht, hat sich unsere Gruppe schon jetzt bereit erklärt, am Kulturprogramm mitzuwirken. — Zu einem „Mittwochabendgespräch“ über Probleme einer sozialistischen Stu- dentengruppe wollen wir andere Se minargruppen einladen. (Diese Ge spräche, die seit etwa einem Jahr ab wechselnd bei den einzelnen Freun den stattfinden, haben uns sehr ge holfen, zu einem Kollektiv zusam menzuwachsen.) Die Studiengrup penleiter bereiten das Seminar übet Lenins Werk „Der linke Radikalis mus ..vor. — Wir zeichnen verant wortlich für eine politische Veran staltung außerhalb des Lagers, wie z. B. einen Roten Treff, eine Zei tungsschau oder eine Argumentation mit den Arbeitern. Das ist sehr viel, was wir uns da vorgenommen haben. Dazu kommen jetzt die Prüfungen, die wir dann im Sommerlager auswerten wollen. Aber nur Pessimisten lassen den Kopf hängen und stöhnen vor „Ueberarbeitung“. Wir haben für jeden Punkt einen Freund verant wortlich gemacht, jetzt für die Vor bereitung und im Lager für die Durchführung. Aber die ganze Gruppe macht sich natürlich Gedan ken. Und so, denken wir, sind wir ge rüstet. Gisela Gutkuhn Seminargruppe 8 Fakultät für Journalistik PS: In unserem Gepäck für Naun hof wollen wir auch gute Prüfungs- ergebnisse mitbringen. I n jüngster Zeit treibt die Clique der Adenauer, Strauß, Schröder und wie sie alle heißen ihren Verrat an der deutschen Nation immer mehr auf die Spitze. Adenauer ist kein deutscher Politiker, sondern wie es ein westlicher Politiker formu lierte, der Außenminister der USA. Adenauer ist der Statthalter der USA in Westdeutschland. In letzter Zeit werden die Bestre bungen immer deutlicher, die West- Zone vom Bestand der deutschen Na tion abzutrennen und in enge Ver bindung zur USA zu bringen. Man versucht, aus Westdeutschland einen Bundesstaat, einen Satellitenstaat der USA zu machen. In dem Ham burger Wochenblatt „Die Zeit“, das Wider den USA-Statthalter und seine Apologeten Von Hans-Joachim Böhme, Erster Sekretär der Universitäts-Parteileitung''' von dem reaktionären CDU-Abge ordneten Bucerius herausgegeben wird, rief der Bonner Kriegsminister Strauß am 3. Juni 1960 dazu auf. die Westzone voll und ganz den USA an zuschließen. Er fordert wörtlich eine über den allgemeinen Kosmopolitis mus hinausgehende „auf Leben und Tod zusammengehörende institutio neile Solidarität“. In seinem wilden Streben auf endgültige Verwandlung Westdeutschlands in den 51. USA- Staat zieht der Bonner Kriegsmini ster geifernd sogar gegen die Geo graphie zu Felde. Er schimpft: „Und doch trifft man immer wieder eine ahistorische Rückständigkeit, eine unpolitische Dimensionslosigkeit oder provinzielle Engstirnigkeit, die unter mancherlei Verkleidung davon spricht, daß Amerika und Europa, auch Nordamerika und Westeuropa, zwei verschiedene Kontinente seien, zwischen denen der Atlantik liege, der möglichst bald dazu benutzt wer den müßte, um die Truppen des ame rikanischen Partners in ihr Mutter land heimzubefördern.“ S trauß kann reden und schreiben • was er will: Europa und Ame rika sind zwei verschiedene Konti nente und bleiben es. Aber Adenauer und Strauß wollen Westdeutschland entdeutschen und voll und ganz ame rikanisieren und so das 1948 1949 mit der Abspaltung der Westzone aus dem deutschen Nationalverband be gonnene schändliche Werk der Spal tung Deutschlands in ungeheuerlicher Weise abschließen. Das ist nichts Neues bei Adenauer, das hat er schon nach dem 1. Weltkrieg ver sucht. Diese Politik des nationalen Verrats ist für diesen Mann typisch. Deshalb muß man alle Menschen darüber aufklären, was das für Poli tiker sind, die den nationalen Ver rat predigen. A n ihre Seite treten die Apologe- lten auf dem Gebiet der Philoso phie und Geschichte, die sie unter stützen und die theoretischen Grund lagen liefern. So schrieb Jaspers, der uns ja genügend bekannt ist, kürz lich einen Artikel unter der Über schrift „Wo stehen wir heute?“, m dem er fordert, daß man zu einer „menschheitlichen Perspektive“ kom men müsse. Das heißt also, daß man das Nationalbewußlsein aufgeben, auf die natipnale Zielstellung ver zichten und die „allgemein mensch- heitliche" Perspektive sehen müsse.. Das ist aber doch nichts anderes, als ein Eintreten für die Ziele der Impe rialisten, die die nationale Wieder geburt Deutschlands verhindern und die militaristische Politik im Inter esse des USA-Imperialismus, der reaktionären Kreise der USA, in Deutschland verwir klichen wollen. Wie hell leuchtet auf diesem W schwarzen Hintergrund des na tionalen Verrats der Adenauer-Clique, ihres Verbrechens an der deutschen Nation, die Gestalt unserer Republik, des einzig rechtmäßigen deutschen Staates, der die Lehren aus der Ge schichte gezogen hat und die besten (Fortsetzung auf Seite 2) • Aus dem Referat auf der Partei aktivtagung am 27. Juni