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UZ/07 20. Februar 1981 Wissenschaft 5 Gelehrtengesellschaft erforscht auch Mundarten In einem solchen Rahmen haben die Einen wichtigen Schritt zur Erhö hung der Effektivität unseres Wir kens erblicke ich im Ausbau der Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Hochschulwesens und der Aka demie der Wissenschaften der DDR. Vor allem durch einen engeren Kon takt mit Forschungsstätten und In stituten des sächsisch-thüringischen Raumes zeichnen sich vielfältige Möglichkeiten ab. Besonderen Wert legen wir dabei natürlich auf eine noch engere Kooperation mit der Karl-Marx-Universität Leipzig. Prof. Dr. W. Bahner, Präsiden der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Althochdeutsches Wörterbuch wird erarbeitet senschaftlichen Einrichtungen tätig und hierbei zum Teil führend an der Bewältigung jener Aufgaben be teiligt, die fester Bestandteil einer gezielten, Schwerpunkte setzenden, koordinierten und durch, nationale wie internationale Kooperation ge kennzeichneten Forschungsplanung sind. und persönlichen Arbeitsgebiete un serer Mitglieder ihren Platz. Die hierbei von ihnen aufgeworfenen Probleme und gewonnenen Erkennt nisse bringen sie als kompetente Vertreter ihres Faches in diesen in terdisziplinären Dialog ein und er halten daraus zugleich weitere An regungen für ihre eigene Arbeit. In diesem Zusammenhang ist fol gendes hervorzuheben: Die zur ma thematisch-naturwissenschaftlichen und zur philologisch-historischen Klasse gehörenden Mitglieder der SAW sind an Universitäten und Hochschulen, an Forschungsinstitu ten der Akademie der Wissenschaf ten der DDR und an anderen wis- wissenschaftlichen Interessen Sammlung basierend, erfaßt es den gesamten für die Zeit von etwa 750 bis 1050 überlieferten ältesten deut schen Wortschatz nach Formen und Bedeutung und stellt diesen syste matisch nach wissenschaftlichen Kriterien dar. Zur Zeit wird am 4. Band gearbeitet, der die Buchstaben G - H umfaßt. Schließlich sei dar auf hingewiesen, daß innerhalb der sprachwissenschaftlichen Forschung der DDR die Mundartforschung an der SAW konzentriert ist. Mehrere kleine Arbeitsstellen der SAW wid men sich der lexikalischen Erfas sung der in der DDR gesprochenen Dialekte. Beachtung finden auch die von der Historischen Kommission der SAW initiierten und geförderten Untersuchungen zur Regionalge schichte des sächsisch-thüringischen Raumes. Auf naturwissenschaftli chem Gebiet sind unter Leitung von Akademiemitgliedern ebenfalls meh rere Forschungsgruppen tätig, die sich meistens mit bestimmten ökolo gischen oder biologisch-physiologi schen Problemen beschäftigen. So werden u. a. Untersuchungen durch geführt über Strukturprobleme und Umweltaspekte des Wassers, insbe sondere der therapeutisch nutzbaren Wässer im Süden der DDR oder über Naturhaushalt und Gebiets charakter. Leider ist es mir in die sem Rahmen nicht möglich, alle For schungsthemen zu erwähnen und kurz zu charakterisieren. Zur SAW gehören ferner einzelne Forschungsgruppen, die auf diszipli närer Ebene innerhalb der jeweili gen Gesamtaufgaben des betreffen den Fachgebietes in der DDR spezi fische Aufgaben unter der Leitung einzelner Akademiemitglieder zu lö sen haben. Teilweise handelt es sich hier um akademische Unternehmun gen, die in der internationalen Fach welt sehr bekannt sind und denen innerhalb des Spektrums der betref fenden Disziplin ein wichtiger Stel lenwert zukommt. Außer dem be kannten „Biographisch-Literarischen Handwörterbuch der exakten Natur wissenschaften“ von J. C. Poggen dorff sei in diesem Zusammenhang vor allem das einen hohen Lei stungsstand dokumentierende „Alt- Die Möglichkeit solcher Kommu- wuation, insbesondere deren zielbe- “ite Wahrnehmung, bildet eine Eine Gelehrtengesellschaft wie die Sächsische Akademie der Wis senschaften (SAW) hat dank der so zialistischen Gesellschaftsordnung gute Möglichkeiten, ihrer gesell- schaftlichen Verantwortung für die Gestaltung des wissenschaftlichen, geistig-kulturellen Lebens und den Tortschritt der Wissenschaft gerecht zu werden. In wachsendem Maße ist sie bemüht, diese Möglichkeiten so zu nutzen, daß sie ihrer Spezifik gemäß zu dem durch unsere soziali stischen Produktionsverhältnisse ge prägten Gesamtprozeß der Gewin nung. Reproduktion, Vermittlung und Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse wirkungsvoll beiträgt. Auch die SAW erachtet es als not wendig, immer wieder darüber nachzudenken, wie die Effektivität ihres wissenschaftlichen Potentials auf den einzelnen Ebenen im Sinne der sozialistischen Wissenschaftspo litik der SED weiter erhöht werden kann. Interdisziplinäre Arbeit hat hohen Stellenwert j sFin wesentliches Anliegen der SAW stellt zweifellos das interdiszi plinäre Gespräch dar. Die moderne Wissenschaftsentwicklung, die durch zunehmende Arbeitsteilung und das wachsende Bedürfnis nach Koopera- non und interdisziplinärer Zusam- menarbeit gekennzeichnet ist, hat ner, gegenseitigen Information, dem Dialog zwischen den Disziplinen benn Wichtigen Stellenwert gege- wichtige Voraussetzung für das Ver ständnis genereller disziplinüber greifender Entwicklungstendenzen. Sie verstärkt das für die Inangriff nahme bzw. Bearbeitung wissen schaftlicher Projekte vorhandene Problembewußtsein, legt aber auch gewisse Verständigungsschwierigkei ten zwischen den Disziplinen bloß, angefangen bei terminologischen Problemen, die sich zuweilen nicht nur auf unterschiedliche Sprachre gelungen zurückführen lassen. Hier kommt einer Gelehrtengesellschaft wie der SAW eine wichtige Aufgabe zu, die zugleich eine echte Chance zu noch größerer Wirksamkeit bie tet. Unter den genannten Gesichts punkten haben sich zahlreiche Vor träge von beiden Klassen im Plenum der SAW mit der sich daran an schließenden Diskussion als anre gend und fruchtbar erwiesen. Es konnten wertvolle Einsichten in wissenschaftsgeschichtliche Prozesse gewonnen und das dialektische Ver hältnis von Tradition und Neuerung in verschiedenen wissenschaftlichen und geistig-kulturellen Bereichen aufgehellt werden. Für die weitere Forschung ergaben sich daraus wich tige Hinweise und Orientierungen. Ebenso verlangt die mitzutragende Verantwortung für die Entwicklung bestimmter Disziplinen entspre chende Stellungnahmen. Welche Aufgaben erfüllt die Sächsische Akademie der Wissenschaften im wissenschaftlichen hochdeutsche Wörterbuch“ erwähnt. । , 3 1,, Auf einer einzigartigen Material- Leben unserer Republik? P ie von R. Mocek vorgelegte Bro- V schüre ist anspruchsvoll, pro blemorientierend und in leicht verständlicher Sprache geschrieben. Sie spricht gleichermaßen Philoso phen, Natur-, Human- und Gesell- Schaftswissenschaftler an, und — ein nicht unbedeutender Faktor — der Leser wird zum Mit- und Nachden ken angeregt. Dabei umfaßt die Ar beit ein ganzes Spektrum von Pro blemen, angefangen von philoso phisch-weltanschaulichen Fragen der Wissenschaft über interessante er- kenntnistheoretisch-methodologi- sehe und wissenschaftstheoretische Fragestellungen bis hin zu philosophi schen Problemen der modernen Bio logie, zu ökologischen Fragen der Gegenwart, zur Tragfähigkeit wis senschaftlicher Weltmodelle und zu Problemen der Wissenschaftsethik. Aus der Fülle des Angebotenen werde ich nur ein aktuelles Pro blem herausgreifen, nämlich die Wechselwirkung zwischen Philoso phie und Naturwissenschaft. Gerade zu diesem Problemfeld entwickelt der Verfasser einige interessante Gedanken. Zunächst geht er von der Tatsache aus, daß die Philosophie „einfacher“ als die Spezialwissen schaft ist, denn sie „führt größere Zusammenhänge auf wenige grund legende Charakteristika zurück“. Da das Mannigfaltige als For schungsebene der Einzelwissen schaften „die Vielfalt der Betrach tungsweisen, Forschungsmethoden, differenzierende Gesichtspunkte“ etc. liehen Erkenntnis, auch erkennbat ist; 3. Anerkennung der Gesetzlich» keit als in dieser Wirklichkeit xi4 stierend. Diese materialistischen Grundlas gen des naturwissenschaftlichen Er» kennens sind die „allgemein akzep tierte Basis, um überhaupt hoff nungsvoll an die Erforschung der Natur gehen zu können“. Sie bilden damit auch das Fundament für das Bündnis zwischen philosophischem Materialismus und Naturwissen schaft. Zur zweiten Gruppe rechnet der Autor jene bewußt eingesetzten philosophischen Kenntnisse, die der Naturwissenschaftler kennen muß, um sie im Forschungsprozeß nutzen zu können. Dazu gehören die von der Philosophie zur Verfügung ge stellten handhabbaren Kategorien,' die Erkenntnisse über allgemeine gesetzliche Zusammenhänge (Grund gesetze der Dialektik) sowie ein gan zes Ensemble generalisierender Denk? hilfen wie z. B. Empirisches-Theo- retisches, Wahrheitskonzeption, Be weistheorie etc. Es wird also von der Philosophie „Werkzeugwissen“ angeboten. Die bisherigen Darie» gungen scheinen die Meinung des Autors zu bestätigen, daß sich aus praktischen Gründen die „philoso- phischen Probleme der Naturwissen schaft“ zu einer „philosophischen Disziplin“ etabliert haben. Er stellt eine solche Disziplin sofort wiedei in Frage, indem er darauf verweist. Philosophie bietet „Werkzeugwissen“ an Zur Wechselwirkung zwischen philosophischem Materialismus und naturwissenschaftlichen Problemen Überlegungen zur Broschüre von Reinhard Mocek „Gedanken über die Wissenschaft" — Die Wissenschaft als Gegenstand der Philosophie, Dietz Verlag, Berlin 1980,335 Seiten. daß es bei solchen naturwissen schaftlichen Problemen, die allein mit den Mitteln der Spezi al Wissen schaft nicht gelöst werden können, zur Lösung der ganzen Philosophie bedarf. Gerade das Letztere zwingt zur Überlegung, ob die philosophi schen Probleme der Naturwissen schaften vielmehr keine spezifische philosophische Disziplin neben an deren Disziplinen sind. Sie stellen doch gerade eine Überwindung apar ter Naturphilosophie dar. Weil die ganze Philosophie bei der Naturbe trachtung weltanschaulich, erkennt nistheoretisch und methodologisch wirksam wird, sind die philosophi schen Probleme der Naturwissen schaften Bestandteil des dialekti schen und historischen Materialis mus. Eine auf Schulung des Den kens ausgerichtete Philosophie kann die Denkstruktur des Naturwissen schaftlers wesentlich beeinflussen. Umgekehrt wird sie ständig ihr Ka tegoriensystem anhand der natur- wissenschaftlichen Erkenntnisse prä zisieren müssen. Es besteht also echte Wechselwirkung, ohne Über ader Unterordnung einer der beiden Bereiche. Die genannte Veränderung der Denkstruktur des Spezialwissen- schaftlers durch das methodische Wirksamwerden der Kategorien und Prinzipien der materialistischen Dia lektik untersucht der dialektische und historische Materialismus in seiner Funktion als philosophisen allgemeine Methodologie. Im Streit der Meinungen haben sich viele Auslegungen des Begriffs Methodo logie herausgebildet. Dieser Begriff ist aber nicht so unscharf, wie der Autor es darstellt. Methodologie — die „Weisheit der Methoden“ — ist eine' Wissenschaft über die in einer speziellen Wissenschaft bzw. in einer Klasse von Wissenschaften ange wandten Methodensysteme. Ent sprechend ist die marxistische Philo sophie als philosophisch allgemeine Methodologie die Wissenschaft über die auf den ganzen Reichtum des Materialismus und der Dialektik be ruhenden ganzheitlichen Operation wissenschaftlicher Verfahrens- und Betrachtungsweisen, die die speziel len Methodologien nicht absorbieren, sondern sie durchdringen und sie mit neuen Ausgangspositionen aus rüsten. Gerade die Problematik der Theo- riezbildung und Entwicklung in den Naturwissenschaften ist deshalb auch heute noch außerordentlich ak tuell. Hier sind die Möglichkeiten gegeben, „weltanschauliche, katego riale und erkenntnisthecretische Grundlagen zu fixieren“. Der von mir ausgewählte kleine Ausschnitt kann natürlich die reichhaltige Pro blematik der Schrift von R. Mocek nicht annähernd ausschöpfen. Allen denjenigen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht nur dekla rieren, sondern versuchen, sie aktiv zu verwirklichen, ist diese Schrift besonders zu empfehlen. Rudolf Rochhausen, Sektion Mb Bilder aus anderen Hochschuleinrichtungen unserer Republik verlangt , wird durch die Einfach heit der Philosophie ihre Eignung begründet, „im System der theoreti schen Aneignung der Welt eine syn thetische Rolle zu spielen“. Zugleich ist die Einzelwissenschaft in gewis- ser Weise der Philosophie inhärent, denn der historische Erkenntnispro zeß zeigt die Sonderung einzelner Wissensgebiete von der Philosophie. Einen Grund für die Wechselwir kung zwischen Philosophie und Ein- zelwissenschaft sieht der Verfasser deshalb in dieser Inhärenz, die im „kategorialen Grundansatz der Phi losophie“ sowohl historisch als auch systematisch nachweisbar ist. „Einfachheit“ und „Inhärenz“ sind aber gerade die Aspekte, die das wechselseitige Aufeinanderwirken von Philosophie und Naturwissen schaft notwendig machen. Einerseits können deshalb philosophische Prin zipien haturwissenschaftliche Denk strukturen prägen und dazu führen, ein über den mathematischen, physi kalischen, biologischen Sachverhalt hinausgehendes Weiterfragen zu in spirieren. Andererseits besteht der „rationelle Kern“ der von F. Engels getroffenen Aussage, daß der „Ma terialismus mit jeder epochemachen den Entdeckung auf naturwissen- schaftlichem Gebiet seine Form än dern muß“ nach der durchaus rich tigen Auffassung des Verfassers dar in, daß eine Reihe Kategorien des dialektischen Materialismus präzi siert werden mußten und neue hin zukamen. Wissenschaftlicher Fort schritt ist deshalb mit dem Zusam- menwirken von marxistisch-leninisti scher Philosophie und Naturwissen schaft verbunden. Schließlich ist hervorzuheben, daß der Autor sehr umfassend auf die verstärkte Offen sive der bürgerlichen Philosophen eingeht, die die Ergebnisse der mo dernen Naturwissenschaft für ihre Zwecke nutzen. Das Gebiet der philosophischen Probleme der Wissenschaft wird damit mehr und mehr zum bevor zugten Feld ideologischer Auseinan dersetzung. Die philosophischen Grundlagen des naturwissenschaftli chen Erkennens werden in zwei Gruppen eingeteilt. Das sind einmal diejenigen, die dem naturwissen schaftlichen Erkennen zugrundelie gen, ohne daß sie vom forschenden Naturwissenschaftler bewußt reflek tiert werden. Wird aber über die geistige Tragweite der modernen Na turwissenschaft etwas ausgesagt, so treten diese sofort zutage. Dazu ge hören folgende philosophische Über legungen: 1. Anerkennung einer außerhalb und unabhängig vom erkennenden Wissenschaftler existierenden Wirk lichkeit; 2. Anerkennung des Grundsatzes, । daß diese uns gegenüberstehende Wirklichkeit, das Objekt der mensch- INGENiEURHOCHSCHULE BERLIN-WARTENBERG: Hier werden Agraringe nieure ausgebildet. Die Studenten lernen dabei auch die Funktionsweise des Melkkarussels für 2000 Milchkühe kennen. Ingrid Lindner und Hans-Joachim Dietzel (sitzend) überprüfen z. B. die Membranpulsatoren der Melkmaschinen auf ihre Funktionstüchtigkeit und genaue Einstellung. Im Juli vergangenen Jahres wurde der Hochschule das Promotionsrecht zur Verleihung des akade mischen Grades „Dr.-Ing." verliehen. INGENIEURHOCHSCHULE FÜR SEEFAHRT WARNEMUNDE/WUSTROW: Er fahrene Dozenten wie Dr. Heinz Ebert, Direktionsarzt Schiffahrt des Medizini schen Dienstes des Verkehrswesens, unterrichten die künftigen Nautiker an der Ingenieurhochschule. Rund 150 Stunden sieht der Lehrplan vor. Die späteren Schiffsoffiziere müssen an Bord exakt feststellen können, welche Krankheit vor liegt, ob sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln behandelt werden kann oder ob Hilfe geholt werden muß. Fotos: ADN/ZB Initiativen der Nachwuchswissenschaftler der Sektion Psychologie in Vorbereitung des X. Parteitages der SED Mit hohem persönlichen Einsatz haben die Nachwuchswissenschaftler der Sektion Psychologie der KMU durch wissenschaftliche Beiträge und durch die Erfüllung organisa torischer Aufgaben während des XXII. Internationalen Kongresses für Psychologie ihren Anteil zum Gelin gen dieses wissenschaftlichen Groß ereignisses und zum Ansehen unse res sozialistisch.cn Staates beigetra gen. Von den vielfältigen Leistungen der jungen Psychologen berichtete Dr. M. Röhr vor dem Kongreß in der UZ. Nach der V. Hochschulkonfe renz ist allen Nachwuchswissen schaftlern klar, daß wir auf dem er reichten Stand nicht verharren dür fen. Wir haben die Aufgabe, quali tativ noch höhere wissenschaftliche Leistungen anzustreben und wollen uns deshalb schnell auf das Schritt- maß der 80er Jahre einstellen. In Vorbereitung des X. Parteitages der SED haben wir deshalb Schlußfolge- rungen aus dem XXII. ICP und der V. Hochschulkonferenz abgeleitet und uns neue Aufgaben gestellt. Über erste Initiativen wollen wir berichten: Wissenschaftlicher Meinungsstreit, Erweiterung der Qualifizierungs möglichkeiten und Diskussion eige ner Ergebnisse und neuer For- schungsprojekte sind die Zielstel lung der ab jetzt geplanten monat lichen Spezialvorlesungen und Se minare zu aktuellen Problemen der Persönlichkeitspsychologie. Daran nehmen Nachwuchswissen schaftler und interessierte Studen ten teil. Diese Veranstaltungen sol len auch der Förderung unserer be- Lähigten Studenten dienen. Wir er- hoffen uns dadurch neben der Er weiterung der politisch-weltan schaulichen und fachlichen Bildung auch gegenseitige Anregungen und schöpferischen Wettstreit sowie Er mutigungen für die neuen For schungsziele. Wir hoffen dabei auch, den Funken der wissenschaftlichen Neugier noch stärker auf die Stu denten übertragen zu können. Auf einem Symposium der Nachwuchs wissenschaftler werden Vertreter aller Forschungsgruppen mit wis ¬ senschaftlichen Beiträgen auftreten. Die besten. Arbeiten sollen als Sam melband ein Exponat für die zen trale Leistungsschau der Studenten und jungen Wissenschaftler der KMU darstellen. Dieses Projekt ist bereits der zweite Band zu aktuellen Forschungsprojekten von Nach- wuchswissenschaftlern. Der erste Band hat auf dem Kongreß und bei den Studenten beträchtlichen An klang gefunden und konnte als In formationsquelle über methodische und theoretische Fragen die For schung und Lehre befruchten. Die gegenwärtig entstehende Broschüre enthält neben methodischen Ansät zen und empirischen Ergebnissen auch ein wissenschaftshistorisches Thema. Wir halten diese Form der eigenen Publikation für eine origi näre und unkonventionelle Lösung, die der produktiven wissenschaftli, chen Arbeit dient und hilft, wissen schaftliche Spitzenleistungen vorzu bereiten. Effektive wissenschaftliche Arbeit und damit die zukünftige For schungsarbeit in der Psychologie hängen in starkem Maße davon ab, wie es uns gelingt, interdisziplinäre Forschung zu entwickeln. Die Be reitschaft und Aufgeschlossenheit der Psychologen dafür liegt vor. In diesem Jahr beginnen Studenten des 4. Studienjahres, sich die Fähigkei ten zu interdisziplinärer Arbeit an zueignen, sie erwerben damit sehr frühzeitig die Befähigung zur Mit arbeit in interdisziplinären For schungskollektiven. Zwei Studenten wurden von der Sektion Psychologie in den inter disziplinären Studentenzirkel „Streß sensibilität“ des Bereiches Medizin delegiert. Neben diesen speziellen Aktivitä ten haben sich alle Nachwuchswis senschaftler in ihren persönlichen Plänen für 1981 zu hohen Leistun gen in Lehre und Forschung ver- pflichtet. Qualitativ hochwertige und verantwortungsbewußte Lehre und Forschungsergebnisse, die sich am internationalen Niveau messen kön nen, sind das gestellte Ziel. K. Reschke plus AMNSN zum X. Spezialvorlesungen, Sammelband, Studentenzirkel