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29. August 1980 UZ/32 Verpflichtungen zum X. Produktive Impulse durch neue Vorlesungsreihe Von Prof. Dr. sc. Gerd Loßner, Sektion Mathematik Die vielfältigen Aufgaben und An forderungen des Politbürobeschlusses vom 18. März erfordern ein breites Spektrum von Aktivitäten, die zum Teil weit über die Grenzen der Sek tion und der Universität hinaus aus strahlen müssen. Dazu gehören auch solche Bereiche, wie die planmäßige Weiterbildung der Hoch- und Fach schulabsolventen und verschiedene Fragen, die die weltanschauliche Relevanz der Fachwissenschaften betreffen. Entsprechende Überlegun gen in unserem Forschungskollektiv „Analysis III“ der Sektion Mathe matik führten zu zwei konkreten Vorhaben, die im Rahmen des naturwissenschaftlich-theoretischen Zentrums (NTZ) der KMU realisiert werden sollen. Zum einen handelt es sich um ei ne ab September dieses Jahres statt findende Vorlesung ..Grundbegriffe der quantenstatistischen Physik“, für die drei Mitglieder unseres Kol lektivs verantwortlich sind. Sie soll — beginnend mit der Vermittlung von Grundbegriffen der statistischen Thermodynamik und Quantentheo rie — sowohl Teile des mathema ¬ tischen Apparates zur Behandlung quantenstatistischer Phänomene als auch Anwendungen auf konkrete Modelle beinhalten und damit un mittelbar an aktuelle Fragen der gegenwärtigen Forschung heranfüh ren. Diese Veranstaltung, die gleich zeitig als Nebenfachausbildung un serer- Mathematikstudenten dient, wurde in entsprechenden Schreiben verschiedenen Betrieben. Instituten und wissenschaftlichen Einrichtun gen angeboten. Zum anderen geht es um ein Vor haben, das innerhalb der Vorle sungsreihe zu philosophischen Pro blemen der Mathematik und Natur wissenschaften verwirklicht wird. Diese ebenfalls ab September statt- findenden „Vorlesungen zum mathe matisch-physikalischen Weltbild“ (Beiträge aus der aktuellen For schung)' werden solche Fragen be handeln. wie Objektivität der ma thematischen Gesetze, Naturgesetze und Naturkonstanten, Einheit der Welt aus mathematisch-physikali scher Sicht und anderes mehr. Da mit sollen Studenten zur Beschäf tigung mit derartigen Fragen ange regt, soll sowohl die Diskussion mit Naturwissenschaftlern zu den dar gelegten Problemen belebt als auch dem Gedankenaustausch mit den entsprechenden Bereichen der Ge sellschaftswissenschaften Impulse gegeben werden, aus denen sich An satzpunkte gemeinsamer Arbeit er geben können. Es geht uns darum, die interdiszi plinäre Arbeit des NTZ zu fördern und mitzuhelfen, die in zentralen Dokumenten umrissene Weiterbil dungsfunktion des NTZ durch kon krete Mäßnahmen schrittweise zu verwirklichen. Zusätzliche Auf gaben geplant Von Prof. Dr. sc. Harald Gläß, Direktor der Sektion Wirtschaftswissenschaften In Auswertung der 11. und 12. Ta gung des ZK der SED und zu Eh ren des X. Parteitages wird von einem Kollektiv der Sektion Wirt schaftswissenschaften nach Abstim mung mit dem Generaldirektor des VEB Kombinat Mikroelektronik die Verpflichtung übernommen, zusätz lich zu den Planaufgaben der Sek tion das Kombinat bei der Weiter entwicklung von Leitung und Pla nung des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts zu unterstützen, Gegenstand der Verpflichtung ist die Ausarbeitung von theoretisch fundierten und unmittelbar praxis wirksamen Beiträgen zur besseren Beherrschung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts, besonders bei den Überleitungsprozessen im Kombinat Mikroelektronik. Zur Realisierung der Verpflich tung wurde durch die Sektion Wirt schaftswissenschaften und das Kom binat Mikroelektronik eine gemein same Arbeitsgruppe gebildet, die vom Generaldirektor des Kombina tes und vom Direktor der Sektion Wirtschaftswissenschaften geleitet wird. Mit der Realisierung der Ver pflichtung wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Produktion von Mikroprozessoren ohne zusätz liche Arbeitszeit und ohne größeren Materialaufwand zu erweitern und die Exportkraft der Volkswirtschaft zu erhöhen. Drei Motive für ein Kampfziel Von Peter Müller, Sektion Philosophie/ Wissenschaftlicher Kommunismus Bei aller Kontinuität der Politik unserer Partei sind ihre Parteitage kein Alltag, sondern — wir alle wissen es — sie sind Höhepunkte im Leben der Gesellschaft. Der in weni gen Monaten stattfindende X. Partei tag ist also Anlaß genug, nachzu denken über den eigenen Beitrag in Vorbereitung dieses Ereignisses. Ich stelle mir das Ziel, meine Disserta tion zur Promotion A vorfristig ein zureichen. Eine Aufgabe, die vollen Einsatz fordert. Meine Motive für diese Verpflichtung sind vielfältig. Da ist zum ersten der Wunsch, sich den eigenen Voraussetzungen entsprechend den hohen Forderun gen zu stellen, die der Politbürobe schluß zum Hochschulwesen, aber auch das Konzil der KMU im Mai zu Fragen der schnellen und niveau vollen Qualifizierung des wissen schaftlichen Nachwuchses formu liert haben. Da ist zum zweiten der Stolz auf die eigene Wissenschaftsdisziplin, den Wissenschaftlichen Kommunis mus, und die Bereitschaft, an ihrer weiteren Profilierung teilzuhaben. Und, zum dritten, das Wissen um den Stellenwert der eigenen Quali fizierung für die Übernahme poli tischer Funktionen und Lehraufga ben und damit für die Entlastung anderer Genossen. ziner Neue Initiative der Nuklearmed 111111111111111111111111111111 < 111111111111111111 zur V. Hochschulkonferenz Zweite Schicht mit Leistungsanstieg Mit der Einführung einer zweiten Schicht an einem Tag in der Woche konnte das Kollektiv der Nuklearmedizinischen Abteilung der Radiologischen Klinik unter Leitung von Prof. Dr. Schneider ihre Arbeitsproduktivität um mehr als fünf Pro zent erhöhen. Konkret heißt das sowohl eine verbesserte Patientenbetreuung wie Verkürzung der Wartezeiten, Behandlung von Berufstätigen nach Arbeits schluß als auch eine Intensivierung der Forschungstätigkeit. So werden die wert- intensiven Geräte pro Woche um zehn Prozent mehr ausgelastet und damit das Tempo von Forschungsarbeiten aus dem Bereich Medizin wesentlich erhöht. , Fotos: UZ/Archiv zweite Etappe abgeschlossen Neuerer der KMU leisten Ihren aktiven Beitrag zur Erreichung von Spitzenleistungen /Zahlreiche Aufgaben werden gelöst Dieser Notfallstimulator wurde von einem Kollektiv der Medizinischen Klinik für Herzchirurgie entwickelt. Das Gerät wird zur Überwindung von Herzstillständen und zur Beherrschung bradycarder Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Verpflichtungen zum X. über die eigene Tätigkeit kritisch nachdenken Von Dr. sc. Detlef Rehorek, Sektion Chemie Der bevorstehende X. Parteitag un serer Partei bietet uns genügend Gründe, über die weitere Gestaltung unserer wissenschaftlichen Tätigkeit nachzudenken und mit neuen Initia tiven einen würdigen Beitrag zu seiner Vorbereitung zu liefern. Bei diesen Initiativen drf es sich je doch nicht um spontane, einmalige und lediglich „publikumswirksame“ Aktivitäten handeln, sondern sie müssen sich in eine langfristig ange legte Forschungskonzeption einord nen. Eine solche Forschungskonzeption wurde in unserer von Genossen Pro rektor Prof. Dr. sc. Horst Hennig geleiteten Forschungsgruppe „Photo chemie ■ von Koordinationsverbin dungen“ bereits vor knapp zehn Jahren ausgearbeitet und hat sich — die Fakten belegen es — bewährt. Und. was das Wichtigste an dieser .Konzeption ist, sie orientierte von. Anfang an auf eine enge Bindung an die Industrie. In der jetzigen Phase unserer wis senschaftlichen Entwicklung kommt es für uns kurz vor Beginn einer neuen Fünfjahrplanperiode vor al lem darauf an, die bestehenden gu ten Beziehungen zum VEB Filmfa brik Wolfen zu festigen und durch optimale Abstimmung der For schungsvorhaben noch effektiver als bisher produktionswirksam zu wer den. Für mich persönlich bedeutet das, die zur Zeit laufenden Untersuchun gen bis zum nächsten Jahr zum Ab schluß zu bringen und damit einen, wenn auch, am Umfang des Gesamt projekts gemessen, kleinen Beitrag ) ■ • ■I . ... zur Überführung von wissenschaft lichen Forschungsergebnissen in die Produktion zu liefern. Wenn ich eingangs geschrieben habe, daß es darauf ankommt, über die weitere Gestaltung unserer wis senschaftlichen Tätigkeit nachzu denken, so meinte ich damit auch die Ausbildung der Studenten. An schauliche, für den Studenten in teressante und dabei auf hohem wissenschaftlichem Niveau stehende Lehrveranstaltungen durchzuführen, in denen fachwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Er: kenntnisse zusammenfließen, das ist sicher leichter gesagt als getan. Es erfordert vom Lehrenden, immer wieder ein vorheriges gründlichen Durchdenken des darzubietenden Stoffes, ständige Weiterbildung und nicht zuletzt das Streben nach ei nem auf gegenseitigem Vertrauen beruhenden kameradschaftlichen Verhältnis zu den Studierenden. Hohe Anforderungen an das Sprachmittlungswesen Von Prof. Dr. sc. Gert Jäger, Sektion TAS Das Sprachmittlungswesen stellt in unserer sozialistischen Gesell-- schäft einen Bereich dar, der hin sichtlich Umfang, Art und Qualität seiner Aufgaben wesentlich durch die gesamtgesellschaftliche Entwick lung bestimmt ist. Von entscheiden der Bedeutung sind hierbei vor al lem die Erfordernisse, die sich aus den außenpolitischen und außen wirtschaftlichen Beziehungen un serer Republik ergeben. Die Entwicklung in diesen Be reichen hat bezüglich der Sprach mittlung drei Probleme in den Blickpunkt des gesellschaftlichen Interesses gerückt: die Effektivie rung der Ausbildung von Sprach mittlern, die Objektivierung der Maßstäbe für sprachmittlerische Leistungen und den Einsatz von EDVA beim bzw. zum Vollzug sprachmittlerischer Leistungen. Auf allen drei Gebieten sind weitere Fortschritte wesentlich an neue Er kenntnisse in der sprach- und über setzungswissenschaftlichen For schung gebunden. Die sich daraus für die Forschungstätigkeit an der Sektion TAS und speziell für das FK Übersetzungstheorie ergebende Verpflichtung gewinnt • unter dem Gesichtspunkt der würdigen Vorbe reitung des X. Parteitages der SED und des Aufrufs unserer Partei, der aus der sich verschärfenden Klas senauseinandersetzung entstehenden Herausforderung an uns mit Lei stungen zu begegnen, die über das bisher übliche Maß hinausgehen, ein noch größeres Gewicht. Für mich persönlich bedeutet dies zum einen, durch die Übernahme der Leitung eines laufenden ZP-Pro- jekts zur Übersetzungstheorie an stelle eines schon mehrere Monate kranken Genossen den erfolgreichen Abschluß dieses Projekts und dami. den erforderlichen Vorlauf für die übersetzungswissenschaftlichen For schungsvorhaben des kommenden Fünfjahrplanes leitungsmäßig zu si- ehern. Zum anderen sehe ich für mich einen Schwerpunkt darin, als Leiter des für den neuen Fünfjahrplan vorgesehenen übersetzungstheoreti schen ZP-Projekts auf eine weitere Erhöhung von Niveau und Effektivi tät der Forschung des Kollektivs hinzuwirken, indem als Kriterium dafür die Einheit von theoretischem und methodologischem Erkenntnis gewinn, Erkenntniszuwachs im Hin blick auf konkrete Sprachenpaare und Anwendbarkeit der Ergebnisse noch besser verwirklicht wird.