Volltext Seite (XML)
St« Kind totgeprügelt. Fünf Jahre Zuchthaus Wege« KindeSmitzhandlung. Das Schwurgericht München-Gladbach-Rhehdt be faßte sich mit einer KindeStraaödie, dl« sich im Berg» mannSdorf Hückelhoven abgespielt hat. Der Berg mann Jostes hatte sich von seiner Frau getrennt um) war mit seinem 2V-jährigen Jungen zu den Eheleu ten Adelhütte gezogen. Die Frau Adelhüttes, die zu dem Bergmann intime Beziehungen unterhielt, war gegen das Kind von grimmigem Haß erfüllt. Sie hat das Kind in Anwesenheit deS Mannes wiederholt grausam mißhandelt nnd an einem Tage solange ans das Kind mit einem dicken Waschknttppel eingeschlagen, daß es an den Folgen der furchtbaren Verletzungen starb. x Die Frau wurde unter Versagung mildernder Um stünde wegen Körperverletzung mit Todeserfolg zu fünf Jahren Zuchthaus und fünfjährigem Ehrverlust ver urteilt. sMI um vt« AusNang in Hirschberg. — Rechtsprechung nach Volks« empfinden. — Ladenschluß am Heiligabend. — Der „gute Onkel«. — Acht Mark für den „mickrigen" Christbaum. Soll das ein Vorzeichen des Friedens und der Erlösung von allem Zwiespalt sein, von dem die Weih nachtszeit uns befreien soll» dieses Urteil, das in Hirsch berg gegen den Grafen Christian gefällt worden ist? Ich glaube, selten hat ein Gericht objektiver und ohne davor zurückzuschrecken, die schmutzigste Wäsche zu waschen, salomonischer geurteilt, als das Gericht von Hirschberg. Der Mann, der dort im Mittelpunkt des Sen sationsprozesses stand, ist ein Gras, der seinen Vater erschossen hat. Di« Sensation war da! Und nun ging in diesem Zeitalter, in der die Weltanschauungen auf- etnanderplatzen, von vornherein die „öffentliche Mei nung" auseinander. Für die einen war Graf Christian der Vatermörder, der die Tat aus Geldgier, aus Haß gegen den Vater, der die Ehre seiner Gattin verletzt hatte, verübte, für die anderen wurde di« lieber- zeuaung zur Leidenschaft, daß nur ein Unglücksfall vorliegen könne. Und weil der Kampf so ging, und weil dieser Prozeß Sensation werden mutzte, und weil di« Justiz behörde diesen beiden entgegengesetzten Standpunkten gegenüber beweisen wollte, daß sie unter allen Um ständen objektiv zu sein hat, hat sie sich zu der mo dernen Anschauung (in gutem Sinne) bekannt, daß die starre Handhabung des unbelebten Paragraphen mehr und mehr zurückgevrängt werden muß. Recht ist das, so sagte man sich in Hirschberg, was die Allgemeinheit als Recht auffaßt. Darum in diesem Prozeß vor einem Schöffen gericht, dem eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung zugrunde lag, das Suchen nach Mordmotiven, darum eine Verhandlung, als ob die Anklage aus Mord laute, darum das Heranziehen aller, auch der kleinsten und schmutzigsten Intimitäten dieser Familie, die an und für sich unterblieben wären, wenn man eben nicht, um der Volksseele Genugtuung zu verschaffen, die Mög lichkeit einer Ueberweisung der „Sache" an das Schwur gericht durchprüfen wollte. Diese Möglichkeit ergab sich nicht, und deswegen stehen nach diesem Urtells- spruch beide Parteien, die, die im Grafen Christian den „Mörder" gesehen haben und die, die ebenso von vornherein an einen grausigen, unglückseligen Miß brauch der Waffe geglaubt haben, auf dem Stand punkt, daß hier Recht gesprochen wurde. Und alle Welt wird mit mir nach Beendigung dieses Sen sationsprozesses wohl der Meinung sein, daß neun Monate Gefängnis eine geringe Strafe dafür sind, den eigenen Vater fahrlässig erschossen zu haben, gegen über den Empfindungen, die die Seele des Täters auseinanderretßen, und gegenüber der Tatsache, Haupt person in einem Sensationsprozeß gewesen zu sein. Die Hirschberger Richter haben also gewissermaßen den Frieden in einer Zeit gebracht, den die weihnacht liche Stimmung verheißungsgemäß im Gefolge haben könnte. Darüber freut sich die Menschheit. Sie freut sich auch, wenigstens in ihrem größten Teil, darüber, daß in diesen Tagen das Gesetz durchgegangen ist: Am Weihnachtshetligabend ist nun im allgemeinen um 5 Uhr Feierabend. Wenigstens in ihrem großen Teil freut sich die Menschheit. Bei manchen Geschäfts, leuten allerdings herrscht Entrüstung. Sie argumen tieren damit, daß gerade vor Toresschluß noch der oder jener seinen Einkauf besorgen möchte. Die anderen argumentieren anders. Wie hat man sich früher gegen die „Sonntagsruhe" gewehrt? Es ist doch gegangen! Und es wird auch jetzt gehen. Es den» heute kein Ge schäft mehr daran, den Angestellten ihre Weihnachts gratifikation wie früher erst am Weihnachtsabend aus zuzahlen, wenn es überhaupt eine gibt. Die so spät Bedachten wären auch .dann nach der Arbettsüber- bürdung nicht mehr in der Lage, noch zu kaufen, zu mal die „Bude" sowieso zu ist. Und die anderen, die sollen eben kaufen, solange es Zett ist. Bleibt schließlich noch ein Rest von „Kauflustigen", die von lieben Nichten usw. als „gute Onkels" bei ihrem Besuch gefeiert werden und im letzten Augen blick noch eine gute Flasche Parfüm usw. ersteben wollen. Diese Nichten sollen sich mit dem Wort der kleinen Exzellenz Adolph Menzel trösten: „Wer nicht stinkt, braucht nicht zu riechen." Im übrigen „riecht" eS ja jetzt nach dem silbernen Sonntag schon bedeutend weihnachtlich. Im Haushalt ist „allerhand los", und auf den Straßen und Plätzen duftet das Ozon des Chrtstbaums. Einen Schrecken bekommt man aber, wenn man folgende L'.eußerung auf dem Berliner Christbaummarkt hören muß: „Acht Mark det mickrig« Bäumchen? Da lösen wir uns ne Karte bis Bernau und holen uns drei Stück aus der Forst. Mit den übrigen beiden machen wir selbst 'nen Handel aus, dann haben wir det Fahrjeld raus und verdienen noch und noch!" Sie sollen sich nur nicht dabei erwischen lassen! S D XL D Ä SIMSNN H — Loks ^NnHsrlrt vebersus sünslls« mit wsnlg OsIA vlsl ru macken! 8ie kinäen meine bekannt guten Qualitäten nock in reicker äusvakl u. ». 58 88 75 25» 48» ttsmösnluek 80 breit, keltdare, gilMz» Vüscke-Liusl. Vert 42 H jetrt Ueter «sm^sn-vskeksnt c« 80 breit, de»ond«l» irriiktige Were, In sebvnen Streiken jeirt bleter 82, Vitrsgsn-Küpsr 80 breit, Irrtlktlae Were, krOkerer Verl dl» I.lO jetit »leier SO, einfarbig Latin 80 breit, »eldis», Nickte Vere, In «roüer Ksrb«nau»wolU jetrt meter WlMlloMMU.NMl'rmWe cs. lOO breit, Wr ardelt»rvck» u. Sckvrren v»rt krllber 1.72 jelrt vieler Sekllnesn-Viauctruelc VS. 100 breit, arlttios Var», SuS. »trapaaier- tildls jetat Ueter eicisrciaunsn IM breit, mit rrltotsb»»ld», kür bloraen- rvebe jetrt sieter 4.90, Ssreksnt-Vsttlleksr mit und odn« Unni«, In nur suter DustlUU, ,»«»! 400, 3.W, — > ftlr XivI6«r unli Mussn slvgants Sssvksnststsrtons — cs. 120X 200, aut, sckvere 0MI. 022 «0 qm Vsr», ksmelbssilardls, uwuk v , 0 , « , > Vor jsllsm einstsuf orst ru Lslmsnn - — Karos u. puiiovsrstoffs nur nute OoslltSten, berrl. mod. Oe»»In», « jctrt Meter l,20, 72, Woii-iVIousssIlno entrückende Muster ktir Kleider und Kock- RDkW n onsStrs jelrt Meter 2.42, 1.82, V kI Voii-Voiis-Sorcillran VS. 120 breit, k. rsnrldelder, reUende Muster, kl über Vert di» 422, jetrt Meter popoiin dopveldrelt, relsvolin« wvldervar«, viele Karden jetrt Meter S.90, 2.00, ersos-Caiü reine Voile, MeSend« Oevrede, von der Mode dexrnd. bevorzugt Mit Meter 4.00, 3.10, kroekflsnsll 70 drelt, reln« Voll», verackiadene Karden, jetrt Meter LrSps cia Lkins es. Iw dr, »ckv. reln» Seide ln uruodarv. Kard., trüker Veit dl, s.so jetrt Meter 2^0,4d», ca. Iw drei«, Modirmudelt Mr da» eleaant« rsoikleld jet»t Meter Vsrkauk nur krsts ktagv s Sonntag» von 11—8 gsvkknsi! s HIMMWI! - MlkM - WMlI« - «W - MIM - M, »W- Ullll sklMSRlIj!! 2um Tei! m» « knln IM« «MM! ßiur sinigs Bslsplsl«: Mitteldeutscher Rundfunk. Leipzig Welle 259. — Dresden Welle 319. : Gleichbleibendc Tageseinteilung von Montag bis Sonnabend. 10.00: Börse. 4- 10.05: Verkehrsfunk, Wetterbericht. * § 10.20: Tagesprogramm, 4- 10.25: Tagesnachrtchten. 4k 11.00: Werbenachrichten (außer Montag), anschließend Schallplatten konzert. 4- 11.45: Wetterbericht, Wasserstandsmeldungen. 4- ! 12.00—14.00: Schallplattenkonzert (Sonnabend von 12.00 bis ' 14L0). * 12.55: Zeitangabe: anschl.: Wettervoraussage, Preffe- ! und Börsenbericht. 4- 15.40: Wirtschastsnachrichten. 4- 17.55: Wirtschaftsnachrichten (außer Mittwoch und Sonnabend), 4- 18.20: Wettervoraussage, Zeitangabe (außer Dienstag). 4- i 18.55: Arbeitsnachweis (außer Sonnabend). 4- Etwa 22.00: i Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressedienst, Sportsunk. 4k An- ' schließend an die Abenduutcrhaltung bis 24.00: Tanz- bzw. ! Unterhaltungsmusik. > Sonntag, 15. Dezember. i ' 8.00: Priv.-Doz. Dr. A. Arland, Leipzig: Krankheits- i erreger im Boden. 4- 8.30: Orgelkonzert aus der Frauenkirche ( in Dresden. Organist: Alfred Hottiuger. 4> 9.00: Morgenfeier. Ein altdeutsches Weihnachtsspiel. Nach alten WethnachtS- ; spielen und Liedern eingerichtet und ergänz» von Otto Falcken- berg. Musik von Bernh. Stavenhagen 4- (1.00: Dr. Gerhard - Benzmer, Stuttgart: Reise nach dem Orient. * 11.30: Militär- > konzert ausgefiihr« vom Musikkorps des II. Batl. 11. (Sachs.) Jnf.-Regts. Dirigent: Musikdir. K. Giltsch, Leipzig. 41 Anscht.: ! Wettervoraussage und Zeitangabe. 4- 13.00: Schallplatten- ' konzert. 4> 14.00: Aktuelle Stunde. Am Mikrophon: Asmus ! von Weiher. 4- 14.45: Bühnenrückbliü. Sprecher: Walter ( Steinbach, Leipzig. 4- 15.15: Kammermusik. Das Genzel- j Quartett, Leipzig. 4- 15.45: Und hätte der Liebe nicht . . . Vor lesung aus Werken von Reinh. Braun, Dresden. Sprecherin: Hildegard Astgart-Seidmann, Dresden. 4- 16.15: Konzert des Dr. Engelbrechtsche» MadrigalchorS, Erfurt. Dirigent: Dr. Engelbrecht. 4- 17.00: Aus Operetten. Das Leipziger Funk- orchester. 4- 18.30: Prof. Dr. Paul Fiebig, Leipzig: DaS ster bende Jahr in den Kulten der Völker. 4- 19.00: Richard Rosen- j heim, Prag: Franz Werfels Barbara — ein Schlüsselroman. -P 19.30: Mandolinenkonzert. Ausaeführt von den Vereinigten j Musikgruppen Groß-Dresden des Tourtßenveretns -Die Natur freunde'. Leitung: Rich. Vogel. Am Flügel: Willi Wolff. 4- 20.30: „Die Beichte." Ein Akt von Fritz Mack. 4- 21.00: Walzerabend. Solistin: Elisabeth Gerö von der Leipziger Oper. DaS Leipziger Sinfonieorchester. 4- 22.15: Zeitangabe, Pressebericht und Sportfunk. 4- Anschl. bis 0.30: Tanzmusik. Montag, 1«. Dezember. 14Ü0: Mitteilungen d«S Deutschen Landwirtschaft-rotes, 4- 15.00: Stunde der Frau. Ella Manns, Halle a. d. Saale: Von der intern. Kinderbücherausstellung in Genf 1929. 4- 16.00: Englisch (kulturkundl.-literar. Stunde). 4- 16 30: Rachmittags konzert. Das Leipziger Funkorchester. 4- 1805: Die Senve- leitung spricht 15 Minuten für alle. 4- 18L0: Prtv.-Doz. Dr. Wilh. Friedmann, Leipzig: Das jüngste französische Schrift tum: Helden und Alltagsmenschen. 4- 19.00 Aus dem Leben für das Leben. Gespräch mit Verkehrspolizist A. Kade, Leipzig. 4- 19.30: Volkstümliches Orchesterkonzett. Die Dres dener Philharmonie. 4- 20.30: Dr. Artur Luther, Leipzig: Das Lebenswerk der Brüder Grimm. (Wilh. Grimm gen. 16. De zember 1859.) 4- 21.00: Beethoven-Stunde. Solist: Paul Aron (Klavier). Die Dresdener Philharmonie. 4- 22.15: Rundfunk stunde des Dresdener ärztl. Ausschusses für hygienische VolkS- belehrung. 4- 22.30: Funktanzunterricht. Marla-Prozesfio« In Madrid. «IM Maria-Empfängnistage fand in der spanischen Hauptstadt eine Prozession von etwa 30 000 Menschen statt, die die Statuen der Heiligen Jungfrau au» allen Kirchen mit sich führten. Unser Bild zeigt die verühnue Mutter-Gottes-Statue von Taloma.