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450 ( " ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Aus der Fakultät für Technologie Beratung des Fakultätsrates mit Studenten Auswertung der Beratung des Akademischen Senats vom 22. Dezember 1965 und erste Schluß folgerungen aus dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED — das war der Inhalt der Tagesordnung einer öffentlichen Sitzung des Rates der Fakultät für Technologie, die am 19. Januar 1966 im großen Hörsaal des Hochschulteils Reichenhainer Straße stattfand und zu der die FDJ-und Seminargruppen sekretäre aller Fachrichtungen der Fakultät sowie die Betreuerassistenten eingeladen waren. Als Gäste nahmen an der Beratung der 1. Sekretär der Hochschulparteileitung, der 1. Sekretär der FDJ-Hoch- schulgruppenleitung, als Vertreter des Rektors, Dr. Werner Lohse, Vertreter des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen und der Industrie teil. Eingeleitet wurde diese Fakultätsratssitzung durch Ausführungen von Spectabilis Prof. August Schläfer und Prof. Dr. Kulka über Fragen der sozia listischen Erziehung der Studenten. Ausgehend von den hohen Anfor derungen, die in der sozialistischen Gesellschaft an die Absolventen der Hochschulen gestellt werden, betonte Professor Schläfer noch einmal die otwenaigkeit aer engen Verbin dung von Ausbildung und Erziehung und die große Verantwortung des Hochschullehrers für die sozialisti sche Erziehung der Studenten. Im Zusammenhang damit erklärte er, daß die bedeutungsvollen Senatsbe schlüsse über Erziehungsfragen vom Dezember 1965 jetzt in der Fakultät praktisch verwirklicht werden müs sen. Von den Studenten der Fakultät für Technologie forderte er, sich ihrer Verantwortung gegenüber der sozia- listischen Gesellschaft bewußt zu sein und nicht nur ausgezeichnete Fachkenntnisse, sondern auch eine hohe sozialistische Moral sich anzu eignen. Er hob dabei hervor, daß im Prozeß der Selbsterziehung der Stu denten vor allem auch der Kampf gegen jede Verletzung der Studien disziplin geführt werden muß. Anschließend gab Prof. Dr. Kulka einen Überblick über die einzelnen Seiten der politisch-moralischen Er ziehung der Studenten, wobei er seine Ausführungen mit einer An zahl von Beispielen aus den Erfah rungen der Fakultät und der Hoch- senule verband, auch seine Darle gungen bestätigten, daß der Bil- dungsprozeß nur als ein einheitlicher Prozeß von fachlicher Ausbildung und ideologisch-politischer und mo ralischer Erziehung betrachtet wer den kann und als solcher mit allen Kräften verwirklicht werden muß. Als besonderen Schwerpunkt der Er ziehungsarbeit bezeichnete er die stärkere Einflußnahme auf das erste Studienjahr und forderte, dort auch die besten Betreuerassistenten einzu- setzen. Die auf der Grundlage der Er kenntnis seiner großen Verantwor- tung durchgeführte Beratung des Fa kultätsrates war durchdrungen von dem gemeinsamen Anliegen, nach neuen wirksameren Formen und Methoden in der erzieherischen Arbeit zu suchen. Von besonderer Bedeutung war in diesem Zusammenhang der Beschluß, in sämtlichen Seminar gruppen aller Fachrichtungen sofort eine gründliche Auswertung des 11. Plenums des ZK der SED und der Beratung des Fakulätsrates vor zunehmen. Die Betreuerassistenten penversammlungen teilzunehmen und die FDJ-Sekretäre bei der Vor bereitung zu unterstützen. Die Ergeb nisse der Gruppenberatungen sind dem Dekan über die Fachrichtungs leiter mitzuteilen. Die Sitzung des Fakultätsrates vom 19. Januar sollte der Ausgangs punkt für die Entwicklung eines en gen Verhältnisses zum sozialistischen Jugendverband sein. Es wäre zu be grüßen, wenn als nächster Schritt ein gemeinsames Programm des Fakul tätsrates und der Freien Deutschen Jugend beschlossen würde, das- der Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens an der Hochschule dient. Die Beratung des Rates der III. Fakultät sollte zum Anlaß genommen wer den, um im Sinne der Beschlüsse des 11. ZK-Plenums und der Senats- beschlüsse in allen Bereichen unse rer Hochschule die Effektivität der Erziehungsarbeit zu erhöhen.. Für die Erhöhung der marxistisch-leninistischen Bildung! Seminar der Hochschulparteileitung mit Bezirkssekretären Am 17. Januar begann die Hoch schulparteileitung in einer ersten seminaristischen Beratung mit der gemeinsamen gründlichen Durchar beitung der politischen und theoreti schen Grundprobleme der 11. Ta gung unseres Zentralkomitees. Die Bedeutung des Seminars wurde durch die Teilnahme der beiden Se kretäre der SED-Bezirksleitung, Ge nossen Albert Wappler und Günter Erdmann, und des Genossen Dr. Nietzold, Mitarbeiter der Abt. Wis senschaft beim Zentralkomitee, unterstrichen. Sinn und Ziel der Aussprache in diesen Seminaren ist, alle Genossen .der Hochschulparteilei tung zu befähigen, die Grundfragen des 11. Plenums in ihrer Gesamtheit und in ihren Zusammenhängen zu verstehen und richtige Schlußfolge rungen für die. Leitungstätigkeit zu ziehen. Die Diskussion konzentrierte sich vor allem auf die Fragen der ideo logisch-politischen Arbeit im Zusam menhang mit den Erziehungsauf gaben an unserer Hochschule. Es wurde davon ausgegangen, daß mit dem 11. Plenum eine qualitativ neue Entwicklungsetappe unserer soziali stischen' Ordnung begonnen hat, in der der umfassende Aufbau des So zialismus au höherer Ebene fortge setzt wird, und damit sowohl neue ökonomische Aufgaben als auch die Forderung nach Höherentwicklung des Bewußtseins aller Bürger unse rer Republik gestellt sind. In diesem Sinne muß auch die weitere Ver wirklichung des sozialistischen Bil dungsgesetzes betrachtet werden. In der Aussprache wurde mehrfach hervorgehoben, daß die Hochschul- lehrer eine hohe gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung haben. Ihr Vorbild ist für die Erziehung der Studenten zu sozialistischen Per sönlichkeiten von großer Bedeutung. Das Klassen- und staatsbürgerliche Bewußtsein unserer Jugend wird um so fester sein, je überzeugender und offensiver wir die Politik unse rer Partei und unseres Staates, dar legen und je größer auch die politi schen Forderungen sind, die wir an die jungen Menschen stellen. In .der i Diskussion, an der sich auch die Sekretäre der Bezirkslei tung und Genosse Dr. Nietzold be teiligten und dabei wertvolle Hin weise gaben, wurde im Zusammen hang mit den. Fragen der Verbesse rung der ideologischen, Arbeit der Parteiorganisation die Notwendig keit des gründlichen Studiums der i, A I IX L 4 ■ ] Ai 2 F' o0 Dokumente des 1L Plenums durch alle Genossen unterstrichen. Die Probleme der zweiten Etappe des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung müßten allsei tig durchdacht werden, wobei auch die auf dem 11. Plenum behandelten Fragen der Weiterentwicklung unse rer, sozialistischen Kultur Anlaß sein sollten. Schlußfolgerungen für die ideologische Arbeit zu ziehen. Eine besonders wichtige Auf gabe bei der weiteren Entwicklung des Bewußtseins aller Genossen und Hochschulangehörigen ist die Er höhung der marxistisch-leninisti schen Bildung. Das zielstrebige, tiefere, Eindringen in die mar xistisch-leninistische Theorie be fähigt nicht nur, die Politik der Par tei besser zu verstehen; es wächst da bei auch das Vertrauen und festigt sich der Klassenstandpunkt. Das erste Seminar der Hochschul- Parteileitung trug erfolgreich dazu bei, die Beschlüsse des 11. Plenums für unsere Parteiorganisation richtig auszuwerten. Die Diskussion über de Grundfragen des Plenums wurde inzwischen sowohl in der Hoch- schulparteileitung als auch in zahl reichen Versammlungen der Partei organisation fortgeführt. Monika Luft erhielt Wilhelm-Pieck-Stipendium Anläßlich der Beststudentenkonferenz unserer TH am 31. Januar wurde der Studentin Monika Luft (62 11) das Wil helm-Pieck-Stipendium verliehen. Sie zeichnet sich durch kontinuierlich gute fachliche Leistungen und hohe gesell schaftliche Aktivität aus.. Luna 9 wissenschaftliche Großtat Mit Hochachtung schauen die Men- sehen in aller Welt auf die neue Großtat der sowjetischen Wissen schaft, die mit der weichen Landung der Mondsonde „Luna 9" vollbracht worden ist. Wissenschaftler unserer Hochschule äußerten dazu; Prof. D.-Ing. habil. Paul, Institut für Elektronische Bauelemente: „Für mich sind die Leistungen auf elek tronischem Gebiet, die mit der Be fehlsübertragung auf so große Ent fernung zum Raumschiff Luna 9 für die sowjetischen Ingenieure, Arbeiter und Techniker verbunden waren, ein fach imponierend. Sie legen ein be redtes Zeugnis ab vom hohen Stand der sowjetischen Raumfahrttechnik.“. Prof. Dr. rer. nat. habil. Wickieder, Institut für Physik: „Die erfolgreiche weiche Landung der Mondsonde Luna 9 war zweifellos einer' der be deutendsten Fortschritte in der Er forschung des Kosmos. Das weltweite Echo widerspiegelt die Hochachtung, die man dieser wissenschaftlichen Großtat überall entgegenbringt. Wir freuen uns aber auch vor allem darüber, daß damit von Neuem ein- drucksvoll demonstriert wurde, zu welchen wissenschaftlichen I.eistun* gen ein sozialistisches Land befähigt ist. Wir wünschen den sowjetischen Wissenschaftlern weitere so impo sante Erfolge im friedlichen Wett streit um die Erforschung des Welt raumes.“ Ihre Fachrichtung beurteilt sie so: Die atuaentin Nonisa Luit ist senr fleißig und arbeitet zielstrebig. Sie liegt mit Ihren Noten mit Ab stand vor ihrer Seminargruppe und ist in der Lage, ihre Komilitonen zu unterstützen. Sie findet außerdem noch Zeit, um an unserem Institut als Hilfsassistentin tätig zu sein. Der FDJ-Sekretär berichtet von ihr: Unsere Jugendfreundin Monika Luft ist schon seit längerer Zeit FDJ-Gruppensekretär; Sie nimmt ihre Aufgabe ernst und beweist, daß hohe gesellschaftliche Aktivität und'gute Studienleistungen sich einander nicht aus- schließen, sondern ergänzen Ihr Ziel ist es, ein sozialistischer Fachmann zu weiden. Dazu nutzt sie die an unserer Hoch schule gebotenen Möglichkeiten und bemüht sich darum, daß auch alle Freunde ihrer Gruppe das gleiche tun. 1- . . Genügen unsere Anforderungen für das Leistungsstipendium? Interview mit dem FDJ-Sekretär Hochschulspiegel: Wie wir er fahren, beschäftigte sich die Hoch schulgruppenleitung . • der. FDJ kürzlich mit Problemen, des Lei stungsstipendiums. Gibt es dazu Beschlüsse? Jörg Schladitz: Ja. die gibt es. Die HSGL beauftragte drei ihrer Mitglieder, die selbst Leistungs stipendiaten sind, einen Vorschlag auszuarbeiten, in dem die Grund sätze dargelegt werden, nach de nen die Gewährung von Lei stungsstipendien erfolgen sollte. Die HSGL gab dazu bestimmte Hinweise. Sobald' wir den Vor schlag beraten und bestätigt ha ben, werden wir ihn allen Freun den unserer Grundorganisation zur Diskussion unterbreiten. Wir hoffen damit allen Gruppen zu helfen, bei der Beurteilung der Leistungsstipendiaten gründlicher und einheitlich vorzugehen. Hochschulspiegel: Von welchen Grundsätzen soll dabei ausgegan gen werden? Jörg Schladitz: Wir gehen da von aus. daß die Forderung an unserer Hochschule eindeutig lau tet. sozialistische Fachleute auszu bilden. Leistungsstipendium kann amumgamunnonunusememmammomun also : nur derjenige erhalten, der diesem-Ziel am nächsten kommt. Konkreter gesagt: Bei der Gewäh rung • von • Leistungsstipendien fordern wir nicht nur ausgezeich nete fachliche Leistungen, sondern auch, eine hohe gesellschaftliche Aktivität., . Fachliche Leistungen drücken sich in den Noten exakt aus. An ders ist es mit der gesellschaftli chen Arbeit. Deshalb kommt es darauf an. einmal eindeutig fest zustellen. was wir unter hoher ge sellschaftlicher Aktivität zu ver stehen haben. Das erscheint uns notwendig, weif diese Seite bei den Beurteilungen, die doch mit als Grundlage für die Gewährung von Leistungsstipendien dienen, oft noch sehr formal behandelt wird. Darum gibt es auch einen Widerspruch zwischen der Anzahl der ..gesellschaftlich aktiven“ Freunde und dem tatsächlichen Leben in unserem Verband. Wir verstehen unter gesellschaftlicher Aktvität besonders, daß sich, jeder Student sorgfältig und allseitig auf seinen Beruf vorbereitet, daß jeder sich einen festen Klassen standpunkt aneignet und für den Sozialismus aktiv Partei ergreift. Partei ergreifen und lernen! Seit Jahresbeginn werden in allen unseren Parteiorganisationen die Probleme der 11. Plenartagung des Zentralkomitees beraten. Es wurde begonnen, Schlußfolgerungen für die eigene Arbeit zu ziehen. In einer Vielzahl von Versammlungen kam es dabei zu lebhaften und interessan ten Diskussionen. Fragen der ideolo gisch-politischen Erziehung, der Ent- Wicklung des geistig-kulturellen Le bens und andere Probleme nahmen einen breiten Raum ein. Offensichtlich aber müssen bei der weiteren Diskusion über die Pro bleme des 11. Plenums die ökonomi schen Fragen stärker in den Mittel punkt gestellt werden, von denen aus alle anderen Fragen erst richtig ein geschätzt werden können. In diesem Zusammenhang muß erreicht wer den, daß alle Genossen die Doku mente des 11. Plenums ausreichend kennen. Manche Genossen erklärten, sie hätten für das Studium der Mate rialien des Plenums nech keine Zeit gehabt. Natürlich ist dazu ein be stimmter Zeitaufwand nötig. Die Ge nossen sollten sich aber doch über legen, daß nur gründliches Studium die Voraussetzung für das Verstehen der neuen Probleme und Aufgaben schafft und die wichtigste Bedingung für weiteres richtiges Handeln ist. Nach dem 11. Plenum heißt die Lo sung nicht ohne Grund: Studieren — beraten — handeln! Oder meinen manche Genossen, über die Probleme unserer weiteren gesellschaftlichen Entwicklung mitberaten . oder diese gär mitbestimmen zu können, ohne sich vorher dazu die notwendigen Kenntnisse angeeignet zu haben? Mögen die Genossen auch noch einmal über die schon oft wieder holte einfache Wahrheit nachdenken, daß die führende Rolle unserer Partei sich nur durch das einheit liche Handeln aller ihrer Mitglieder verwirklicht. Deshalb: Wer anders als unsere Parteimitglieder und Kan didaten müssen sich also auch z u- e r s t mit den Aufgaben vertraut machen, die von der Parteiführung gestellt sind? Bisher Versäumtes sollte schnell stens nachgeholt und dabei das Wort Walter Ulbrichts beherzigt werden, das er auf der 11. ZK-Tagung prägte: „Nur wer Partei ergreift und lernt, wird den neuen Anforderungen ge recht werden!“ H. M. A50