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HOCHSCHULSPIEGEL 12 1966 Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Fotos: ADN/ZB AD IMIIIIIIIIIIIIEIEEIIIIIIIIIIEIIIIIIIEEEEIIIIIIIIIIIIElllEIEIIIIIIBIIEIIEEHBIIIEEEIIIIIEEEIIIIIliiRiiiiiiHHniiHfiiHiiiHiiiiiiniiiiiHiiiiin dem vietnamesischen Volk = I sich IIIRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIBIIIIIIRIIIIiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii nach den neuesten amerikanischen Luft kriegsaktionen in Vietnam, insbesondere auf der heute die Geister. Während Bonn die ame rikanische Aggression unterstütz, gilt die Solidarität der DDR dem vietnamesischen Volk. Während sich die DDR für eine sofor tige Herstellung des Friedens in Vietnam einsetzt, hilft Bonn, den verbrecherischen Krieg gegen das vietnamesische Volk aus zuweiten. So wird offenbar: In der DDR regiert die Menschlichkeit, in Bonn da- = = nach den grausamen Bombenangriffen dichtbevölkerten Städte und Gebiete Demokratischen Republik Vietnam. In der Tat, an Vietnam scheiden „Vietnam Ist heute für jeden der Prüf stein der Menschlichkeit. Was gegenwärtig in diesem leidgeprüften Land geschieht, ist nackter brutaler Massenmord. Wir sind der Ansicht, daß die USA-Aggression Kriegsverbrechen darstellt, das genauso zu sühnen ist wie die Verbrechen der Hit lerfaschisten. Besonders sind wir empört darüber, daß das Bonner Regime die USA-Verbrechen unterstützt und selbst die SPD-Führer bis her sich nicht für den Frieden in Viet nam einsetzten.“ Das erklärten die Mitarbeiter des Insti tuts für Ökonomie des Maschinenbaus Unsere Solidarität gilt gegen herrscht ein Regime der Unmensch- lichkeit. Es gibt keinen Angehörigen unserer Hochschule, der diese Tatsache nicht klar erkennt Das wird durch das ständige An- wachsen der Solidaritätsbewegung für Vietnam eindeutig dokumentiert. Hier die neuesten Ergebnisse der Geldspenden aktion: Institut für Getriebetechnik 305 MDN, Institut für Angewandte Mechanik 200 MDN, Institut für Betriebsanlagen 410 MDN, Institut für Mathematik 656 MDN, Institut für Maschinenlehre 185 MDN, Abteilung Polytechnik 167 MDN. Kriegsverbrechen Die menschliche Sprache findet kaum eine Vokabel für jene bru tale Gewalt, mit der die Johnson und 'McNamara in Vietnam ihr »Gesicht wahren“ wollen. Sie möchten retten, was längst verloren ist, sie wollen ein „Prestige“ verteidigen, welches ihnen schon seit langem abhanden kam. Was die USA im Verein mit ihren Bonner Helfershelfern in Vietnam tun, ist Mord, ist Verbrechen wider das Völkerrecht, ist Kriegsverbrechen. ve Tatsachen: Vor 12 Jahren, am 20. Juli 1054, erfolgte in Genf durch eine Reihe von Staaten die Unterzeichnung des Indochina- Abkommens. Gemäß diesem Abkommen wurden alle Kampfhand lungen in Vietnam eingestellt. Eine Festlegung verbot die Heran führung von Truppen, Waffen und die Bildung neuer Militärstütz punkte. Die amerikanische Regierung, unterzeichnete das Genfer Abkom men wohlweislich nicht, ließ aber dennoch heuchlerisch erklären, daß „sie sich im Hinblick auf die Abkommen und Para graphen jeder Drohung mit oder des Gebrauchs von Gewalt zu deren Störung enthalten wird“. Schöne Worte. Doch ist seither kein Tag vergangen, an dem nicht dieses Abkommen in irgendeiner Weise von den USA verletzt wurde. Eine erneute Verschärfung des grausamen Krieges, der ohne jegliche Kriegserklärung geführt wird, begann in jüngster Zeit durch die brutalen Luftbombardements der Städte Hanoi und Hai- phong. ' Deutlicher denn je beweist dies alles: Was die Nazis vor den Nürnberger Gerichtshof und an den Galgen brachte, wird jetzt durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika praktiziert. Über führt des Kriegsverbrechens erklärten die Rusk und Humphrey dennoch erst kürzlich: „Wenn sich Hanoi verstärkt zur Wehr setzt, werden wir Nordvietnam völlig zerstören.“ Der Angreifer droht also den Angegriffenen, dessen berechtigten Widerstand zu ahnden. Das ist wahrhaftig der Gipfel der Unverschämtheit! Die Verbrechen der USA sind nur vergleichbar mit denen der Faschisten während des zweiten Weltkrieges. Aber selbst die Nazis scheuten sich, chemische Kampfstoffe einzusetzen. Die USA hingegen vergiften heute in Vietnam täglich ganze Landstriche. Voller Abscheu und Empörung • wenden sich die friedliebenden Menschen der ganzen Welt gegen diese Schandtaten, genauso wie sich der Zorn der Völker einst gegen den Barbarismus der Hitler faschisten richtete. Mögen die Urheber und ihre Werkzeuge in USA und Westdeutschland daher stets daran denken: Auch die Kriegs verbrechen in Vietnam bleiben nicht ungesühnt! Sozialistische Rationalisierung und die Aufgaben unserer Hochschule Die Auswertung der Konferenz über Rationalisierung und Standardisierung vom Juni 1966 hat begonnen. Die Parteiorganisation der Fakultät für Technologie führte im Juli eine Mitgliederversammlung durch, in der der 1. Sekretär der Fakultätsparteileitung, Ge nosse Dr.-Ing. Hans Kunow, der an der Rationalisierungs-Konferenz teilgenommen hatte, erste Schlußfolgerungen für die Arbeit an der Hochschule zog. Nachstehend veröffentlichen wir dazu ein Interview mit Genossen Dr. Kunow, der an unserer Hochschule die Abtei lung Standardisierung und Aufwandsnormung im Institut für Betriebsanlagen leitet. „Hochschul-Spiegel“: Auf der Kon ferenz über Rationalisierung und Standardisierung haben die Genos sen Walter Ulbricht und Dr. Günter Mittag Wesen und Inhalt der soziali stischen Rationalisierung erläutert. Dabei hob der Erste Sekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staats- rates der DDR hervor, daß zur Lö sung der Aufgaben eine noch engere und bewußte Zusammenarbeit der Techniker. Arbeiter und Wissen schaftler notwendig ist, wobei ausdrücklich auch die Hoch- und Fachschullehrer genannt wurden. Worin sehen Sie die hauptsächlichen Wege und Möglichkeiten für unsere Technische Hochschule, bei der sozia listischen Rationalisierung im Sinne der Forderungen der Konferenz mit zuwirken? Dr. Kunow: Ich hatte die ehren volle Aufgabe, an der Konferenz über Rationalisierung und Standardisie rung in Leipzig teilzunehmen, und ich kann sagen, daß ich von dort sehr viele Eindrücke und Anregungen mitgenommen habe. Die sozialistische Rationalisierung ist als ein Prozeß zu betrachten, der nicht nur eine technische Seite hat, sondern weit darüber hinaus das ge samte gesellschaftliche Leben beein flußt. Zu den Aufgaben, die uns die Konferenz stellt, gehört deshalb vor allem die Überwindung einer zu engen Auffassung von der Rationali sierung. Wir müssen erkennen, daß Ratio nalisierung und Standardisierung engstens mit der Durchsetzung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung verbunden sind, der Verwirklichung der wissen schaftlich-technischen Revolution dienen und daher auch eng mit der Ausarbeitung der Perspektivpläne im Zusammenhang stehen. Wissen schaftlich - technische Revolution, neues ökonomisches System der Pla nung und Leitung und sozialistische Rationalisierung bilden eine untrenn bare Einheit. Es muß klar sein, daß die soziali stische Rationalisierung die konse quente Weiterführung der kontinu ¬ ierlichen Politik des umfassenden Aufbaus des Sozialismus darstellt, wie sie im Programm des VI. Partei tages der SED und auch in den be deutsamen Beschlüssen des 11. Ple nums ihres Zentralkomitees fest gelegt wurde. Das sind die wichtig sten Voraussetzungen für die Lösung der uns von der Rationalisierungs- Konferenz gestellten Aufgaben. „Hochschul-Spiegel“: Was sollte Ihrer Meinung nach jetzt an unserer Hochschule getan werden, um den Forderungen der Konferenz vor allem in bezug auf die Ausbildung unserer Studenten gerecht zu wer den? Dr. Kunow: Wir müssen uns darüber klar sein, daß die Probleme der sozialistischen Rationalisierung alle Gebiete unserer Hochschultätig- keit erfassen muß: die Lehre, die For schung und die Arbeit für die Indu strie. In der Lehre wird die Rationa lisierung nicht etwa eine besondere Disziplin darstellen, sondern muß ein grundlegendes Arbeitsprinzip sein. Bekanntlich fordert die Verwirk ¬ lichung der „Prinzipien zur weiteren Entwicklung von Lehre und For schung an den Hochschulen der DDR“ keine quantitative Erweiterung des Stundenfonds, sondern eine qualita- tive Veränderung der Lehrveran staltungen. Die Rationalisierung muß also alle Lehrveranstaltungen durchdringen, in allen Lehrveranstaltungen müs sen bestimmte Probleme der Ratio nalisierung behandelt werden. Dar über hinaus müßten sie den Studie renden auch in einer kurzen Über blicksvorlesung geboten werden. Das ist jedoch eine noch offene Frage. Man muß noch darüber diskutieren. Bedeutsam ist, daß auf der Konfe renz nachdrücklich gefordert wurde, alle Ingenieure mit einem gründ lichen Wissen in ökonomischen Dis ziplinen auszurüsten. Unsere Absol venten müssen die grundlegenden Zusammenhänge der Ökonomie be herrschen, sowohl der Ökonomie im Bereich der Volkswirtschaft, als auch der Zweigökonomie. Um die- (Fortsetzung auf Seite 2) Absolventen feierlich verabschiedet Am 28. Juli erfolgte im Rah- = men einer Festveranstaltung die = feierliche Entlassung von übe = 200 Absolventen des Lehrerstu- = diums, darunter über 150 Direkt- = Studenten der Matrikel 1962 und E mehr als 50 Studenten des kom- E binierten Studiums der Matrikel = 1961. In -einer Ansprache wies der = Dekan der Fakultät für Mathe- E matik und Naturwissenschaften, = Prof. Dr. Vocke, die letztmalig an = ihrer Alma mater gemeinsam = versammelten Absolventen, die = in wenigen Wochen als junge E Lehrer an den Schulen unserer = Republik tätig sein werden, noch = einmal auf die hohe Verantwor- = tung hin, die mit dem erwählten = Beruf verbunden ist. Unsere Ge- E Seilschaft erwartet von ihnen, daß = sie unserer Jugend nicht nur = Wissen vermitteln, sondern als E Pädagogen in höchstem Maße = dazu beitragen, sie zu staats- = bewußten Bürgern der DDR, zu E sozialistischen Menschen zu er- = ziehen, = ^70 Vor der Überreichung der = Staatsexamens-Zeugnisse durch E die Fachrichtungsleiter erfolgte = eine Auszeichnung der besten Ab- = solventen. An der Spitze stand = dabei Ingeborg Heinig (62/4), die = ihr Studium „mit Auszeichnung" = abgeschlossen hatte. Ihr folgten = vier Studenten, die mit „sehr gut“ = bestanden haben: Werner Ham- E bach, Bernd Hellmich, Frank Hei- = nig (62/4) und Ullrich Schmidel § (62/5). Mit „gut“ schlossen ihr = Studium ab; Horst Kreißei (62/2), = Rolf Kirchbichler (62 3), Eberhard Kober (62/6), Gisela Wagner (62 7) und Frank Morgenstern (62 8). Ebenfalls ausgezeichnet wurden eine Reihe Absolventen des kom binierten Studiums. Alle haben als Hauptfach Mathematik stu diert. Prof. Dr. Vocke beglück wünschte die Ausgezeichneten herzlich und wünschte allen Ab solventen viel Erfolg in der be ruflichen Arbeit und alles Gute für ihr persönliches Leben.