Volltext Seite (XML)
HOGHSGHULSPIEGE 19664 \ - V X \ Preis 10 Fteniig. • \ 1 •QeN ax-STp9, Den USA-Mordbrennern ein entschlossenes Halt! Großes Studentenmeeting mit Volkskammer abgeordneten Prof. Dr. Schirmer Über zweieinhalbtausend Studenten unserer Hochschule, der Fachschulen und weiterer Bildungseinrichtungen von Karl-Marx-Stadt versammelten sich am 4. Juli auf dem Rathausplatz zu einer machtvollen Kundgebung. „Wie soll es in Deutschland weitergehen?“, dazu sprach der Volkskammerabge ordnete und Stellvertreter des Staatssekretärs für. das Hoch- und Fach- Schulwesen, Prof. Dr. Schirmer. Unter den Teilnehmern des Meetings be fanden sich auch der Rektor der TH, das Mitglied des ZK der SED, Genosse Prof. Dr. Jäckel, sowie Vertreter der Bezirks- und Stadtleitung der SED. In seinen Ausführungen verurteilte Prof. Schirmer auf das schärfste den in Westdeutschland wiedererstandenen revanchistisch-militaristischen Un geist. „Bonn ist heute zum Hauptstörenfried in Europa geworden. Es will die Europakarte zu seinen Gunsten ändern. Aber es glaubt doch wohl nie mand im Ernst, daß unsere polnischen Freunde ein Drittel ihres Landes an die westdeutschen Revanchisten abgeben, und es glaubt weiterhin auch niemand, daß unsere Studenten an den Hoch- und Fachschulen ihre Stu dienplätze räumen, damit das Bildungsprivileg wieder einziehen kann.“ Zu dem auf der internationalen Pressekonferenz von Prof. Albert Norden veröffentlichten . „Grauen Plan“ der westdeutschen Monopole und den Bon ner Rechtsanmaßungen erklärte der Redner, daß diesen revanchistischen, antinationalen Konzeptionen der westdeutschen Imperialisten die ver nünftigen, auf die Sicherung des Friedens in unti für Deutschland und die Annäherung beider deutscher Staaten gerichteten Vorschläge der DDR gegenüberstehen, wie sie den demokratischen Kräften in Westdeutschland mit den 6 Punkten im Offenen Wort des ZK der SED erneut unterbreitet worden sind. Prof. Dr. Schirmer wies dann auf die große Gefahr hin, die der bar barische Krieg der USA in Vietnam, für den Weltfrieden heraufbeschworen hat. „Dieser Krieg“, so rief er aus, „ist gemeiner Mord. Unsere ganze Soli darität gilt dem vietnamesischen Volk, unsere Verachtung und unser Haß aber den USA-Aggressoren und dem Bonner Staat, der das Verbrechen unterstützt.“ In einer abschließend angenommenen Willenserklärung forderten die Teilnehmer des Meetings von den USA die sofortige Beendigung der ver brecherischen Aggression in Vietnam. Die Solidaritätsaktionen für Vietnam verstärkt weiterlühren! Die von den USA trotz des weltweiten Protestes fortgeführte Ausweitung des Krieges in Vietnam, insbesondere die brutale Bombardierung dicht bevölkerter Gebiete und offener Städte der Demokratischen Republik Viet nam, haben bei allen Hochschulangehörigen große Empörung hervorgeru fen. In zahlreichen Erklärungen von Gewerkschafts- und Studentengruppen werden die verbrecherische amerikanische Aggression schärftens verurteilt und die sofortige Einstellung des Krieges in Vietnam gefordert. Als Ausdruck ihrer Solidarität und festen Verbundenheit mit dem kämp fenden Volk Vietnams haben viele Hochschulangehörige ihre ständige So lidaritätsspende weiter erhöht oder haben sich zu besonderen Solidaritäts beiträgen für Vietnam verpflichtet, die sie bis auf weiteres regelmäßig zah len wollen. In vielen Gewerkschaftsgruppen wurden in den letzten Tagen erneut größere Geldbeträge zur Unterstützung des vietnamesischen Volkes gesam melt. So spendeten die Mitarbeiter des Instituts für Pädagogik 275 MDN und die Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Fremdsprachen 310 MDN. Im Institut für Längenmeßtechnik ergab die Sammlung einen Betrag von 528 MDN. Auch die Mitglieder des Akademischen Senats haben erneut einen nam haften Geldbetrag gespendet, der sich auf 773 MDN beläuft. Damit erhöhte sich die vom Senat in den letzten Monaten für Vietnam gespendete Summe auf weit über 2000 MDN. Dem Aufruf zur Blutspendenaktion sind weitere Mitarbeiter der Hoch schule gefolgt. Im Institut für Längenmeßtechnik haben sich bereit erklärt: Volkskammerabgeordneter Prof. Dr. Trumpold, Dipl.-Ing. Eberhardt Held, Dipl.-Ing. Nora Schubert, Ingenieur Augst und Kollege Paul Saupe. Erklärung des Akademischen Senats In seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Akademische Senat unserer Hochschule ausführlich mit den nationalen Grundfragen und nahm zu dem schmutzigen USA-Krieg in Vietnam Stellung. Eine einstimmig angenommene Erklärung hat folgenden Wortlaut: Der Akademische Senat der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt billigt in vollem Umfang die Politik der SED im nationalen Dialog. In wahrhaft nationaler Verantwortung er griff die SED die Initiative zum Gespräch mit allen Mitgliedern und Freunden der SPD. Das Grundanliegen des begonnenen Dialogs sind die Aussprache und Verständigung über die in Deutschland zu lösenden Hauptfragen. Das bedeutet, daß in erster Linie über die Voraussetzungen für die Erhaltung des Frie dens in und für Deutschland gesprochen wer den muß. Zu dieser alle friedliebenden Deut schen bewegenden Frage ist ein geneinsamer Standpunkt notwendig. Leider müssen wir feststellen, dsß maßgeb liche Führer der SPD sich nicht mit dieser Absicht am Dialog beteiligten. Vielmehr bil ligen und unterstützen sie aktiv.die Pläne des westdeutschen Imperialismus zur Unterhöh lung der DDR Und ihrer aggressiven Einver leibung in den westdeutschen Staat. So hinter trieb die SPD-Führung mit ihrer Zustimmung zur Ausdehnung der Bonner Gerichtsbarkeit auf die Bürger der DDR und dem beleidigen den Angebot auf sogenanntes freies Geleit bewußt den vorgesehenen Redneraustasuch. Wir begrüßen die offenen Darlegungen Prof. Albert Nordens, der auf der Pressekon ¬ ferenz am 29. Juni 1966 die ungeheuerlichen Aggressionsvorbereitungen des westdeutschen Imperialismus gegen unsere Republik in um fassender Weise enthüllte. Prof. Norden er klärte unmißverständlich: Alle Versuche, im Verlaufe des Dialogs mit einer nationalisti schen Kampagne in die DDR einzudringen, sind zum Scheitern verurteilt. In diesem Zusammenhang wenden wir uns energisch gegen die weitere Zuspitzung des schmutzigen Krieges, den die USA-Aggresso ren in Vietnam führen. Wir verurteilen voller Abscheu die barbarischen Luftüberfälle auf Hanoi. Haiphong und andere Städte. Wir for dern die sofortige Einstellung der Luftangriffe auf die DRV und verlangen den Abzug der amerikanischen Interventen und ihrer Vasal len aus Südvietnam. Voller Empörung wenden wir uns gegen die moralische und materielle Unterstützung des verbrecherischen amerikanischen Krieges durch die herrschenden Kreise der Bundesre publik. Wir versichern das heldenhaft kämpfende vietnamesische Volk unserer Solidarität und unterstützen seinen Freiheitskampf niit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln. Die friedensgefährdende Haltung der Bon ner Machthaber und das beschämende, ver- derblicha Engegement der SPD Fükrung wit dieser Politik machen es notwendig, den Dia log auf breitester Basis fortzusetzen. Mit Genugtuung haben wir deshalb das Offene Wort des ZK der SED an die Arbeiter klasse und alle friedliebenden Bürger der Bundesrepublik zur Kenntnis genommen. Wir sind der festen Überzeugung, daß es früher oder später auf der Grundlage der Gleichberechtigung zu politischen Verhand lungen über die Grundfragen der Nation kom men muß. Mit freudigem Interesse vermerken wir, daß in wachsendem Maße auch westdeutsche Wis senschaftler und Hochschullehrer entschieden für Entspannung und Verständigung in Deutschland eintreten. Die Gewißheit, durch unser Schaffen die Deutsche Demokratische Republik zu festigen, stärkt uns in dem Bemühen um gute Lehr und Forschungsergebnisse. Wir betrachten die Erziehung der Studenten zu bewußten soziali stischen Persönlichkeiten, die jederzeit bereit sind, für ihren Staat einzutreten, als die vor dringlichste Aufgabe des Lehrkörpers der TH. In diesem Sinne werden wir in den Fachrich tungen und Instituten, in allen Bereichen der Hochschule die Aussprache über den von der Partei der Arbeiterklasse gewiesenen Weg zur Lösung der nationalen Frage in Deutschland wrejte-fSE-35 Prof. Dr. rer. nat. habil. Jäckel, Rektor; Prof. Dr.-Ing. habil. Trumpold, Prorektor für den wissenschaftlichen Nachwuchs; Prof. Dr. oec. habil. Martini, Prorektor für Studienangelegenheiten; Prof. Dr. rer. nat. habil. Weißmantel, Prorektor für For schung; Prof. Dr. paed, habil. Beckert, (k) Prorektor für Lehrerbildung; Prof. Dr.-Ing. habil. Vocke, Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften; Prof. Dr. Ing. habil. Hagedorn, Dekan der Fakultät für Maschinenbau; Prof. A. Schläfer, Dekan der Fakultät für Technologie; Prof. Dr.-Ing. habil. Woschni, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik: Dipl.-Gesellschafts wissenschaftler Nawroth. 1. Sekretär der Hochschulparteileitung, Dr. paed. Fischer. 1. Vorsitzender der Hochschulgewerkschafts- leitung; Prof. Dr.-Ing. habil. Häußler, Vorsitzender der Plankommission; Dipl. hist. Scheffel, Direktor der Hochschulbibliothek; Oberstleutnant Wiegand, Leiter der Militärischen Abteilung. Ihr Bekenntnis zu unserem sozialistischen Staat Aus einer Arbeiterfamilie stammend wäre es mir wohl unter kapitalistischen Ver hältnissen niemals möglich gewesen, den Weg zu beschreiten, den ich in unserer sozia- listischen Gesellschaftsordnung gehen kann. Gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Meinungsaustausches mit der westdeutschen Arbeiterklasse und allen friedlieben den Kräften Westdeutschlands ist es besonders wichtig, Zusammenhänge zu erkennen, Erscheinungen zu klären, sich einen Klassenstandpunkt zu erarbeiten, der für mich ein Bekenntnis zu unserem Staat, zur Partei der Arbeiterklasse ist. Ich möchte aktiv am gesellschaftlich-politischen Leben teilnehmen; mithelfen, die Ziele des Sozialismus zu verwirklichen und habe deshalb um Aufnahme als Kandidat in die SED gebeten. Christel Werner, Seminar-Gruppe 64/111 Bonner Rechts anmaßung am Pranger „Als Staatsbürger der Deutschen Demokratischen Republik sind wir nicht gewillt, uns der Gesetzlichkeit der Bundesrepublik zu unterwerfen.“ Das erklärten die Studenten der Se minargruppe 64 — 10/11/12 unmiß verständlich und mit Stolz auf ihren sozialistischen Staat, als sie von der unverschämten Rechtsanmaßung Bonns hörten, die Anwendung der Gesetze der Bundesrepublik auf die Bürger der DDR und anderer sozia listischer Staaten auszudehnen. Sie sind der Meinung, daß der Beschluß des westdeutschen Bundestages, durch den der Allei nvertretungsan- spruch Bonns offiziell bestätigt wurde, eine ungeheuerliche Verlet zung des Völkerrechts darstellt. Wie diese Studenten denken alle Angehörigen unserer Hochschule. Sie empfinden diese neuerliche offen revanchistische Maßnahme der Bon ner Machthaber als eine Provokation gegen den Frieden in Europa, und erheben dagegen entschieden Pro test. In Erklärungen vieler Gewerk schaftsgruppen wird zugleich einmü tig zum Ausdruck gebracht, daß die zielstrebige und kontinuierlich aui die Lösung der nationalen Grund fragen in Deutschland gerichtete Po litik der SED ihre volle Unterstüt zung hat. Sie sind daher auch der Auffassung, daß der nationale Dia log jetzt tausendfach verstärkt fort geführt werden muß. „Unsere Forderung lautet: Weg mit der Atomaufrüstung, weg mit den Notstandsgesetzen — Achtung vor der Unverletzlichkeit der bestehen den Grenzen, Normalisierung der Be ziehungen zwischen beiden deutschen Staaten.“ Das ist die Meinung der Gewerkschaftsgruppe Internate,- die sich damit voll und ganz hinter die Vorschläge stellt, die das Zentral komitee der SED in seinem Offenen Wort allen demokratischen Kräften in Westdeutschland macht; und die solange auf der Tagesordnung des deutschen Gesprächs stehen werden,' bis ihre Verwirklichung durch die Kräfte des Friedens, und der Demo kratie in der Bundesrepublik mög- lich wird.