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Körpers gemacht, so dal's zu hoffen steht, dal's bald eine zuverlässigere Methode in Anwendung kommen kann. Bestimmung von Phosphor. Für Roheisen findet die alte Glühmethode Anwendung. 0,5 oder 1 g, je nach Phosphor gehalt, werden in einer Schale mit 25 cc Sal petersäure 1,2 versetzt, zur Trockne eingedampft, die Säure durch Glühen vertrieben, dann abge kühlt, mit 10 cc concentrirter Salzsäure versetzt und bis zur Syrupsconsistenz eingedickt. Nun mehr werden 10 cc concentrirte Salpetersäure und nach einigen Minuten heifses Wasser zuge- fügt. Hierauf wird filtrirt und mit salpetersäure haltigem Wasser ausgewaschen. Das Filtrat wird mit einem Ueberschufs von Ammoniak versetzt, der Ueberschufs mit Salpetersäure weggenommen und der kochenden Flüssigkeit 50 cc Molybdän lösung zugefügt. Nach 1/2 stündigem Stehen bei 70 bis 80° kann filtrirt werden. Stahl wird nach der von mir angegebenen Methode (»Stahl und Eisen«, 1887, S. 401) be stimmt. Da sie dort ausführlich angeführt ist, kann ich mich hier kurz fassen. 5 g Stahl werden in 80 cc Salpetersäure gelöst und erhitzt, mit 25 cc Permanganatlösung (falls nöthig, auch mehr, in jedem Falle so viel, dafs die rothe Färbung wenigstens 1/2 Minute bleibt) und 25 cc Chlorammonium gekocht, bis die Lösung ganz klar erscheint. Hierauf werden sofort 25 cc Ammoniumnitrat und ebensoviel Molybdän lösung zugefügt, und dem Niederschlag bei 70 bis 80° 15 Minuten lang Zeit zum Absetzen gegeben. Nachdem die Lösung dann etwa 15 Minuten lang zum Abkühlen gestanden, wird abfiltrirt und im übrigen wie gewöhnlich ver fahren. Ich ziehe vor, statt des phosphormolyb- dänsauren Ammonium das Pyrophosphat zu wiegen, da ersteres beim Ueberführen in wägbaren Zu stand bei Massenanalysenleichter dem Verunglücken ausgesetzt ist, als letzteres. Die Concentration der oben benutzten Flüssigkeit ist in der ange führten Abhandlung angegeben. Wenn es sich darum handelt, Phosphorbestimmungen in kürzester Zeit fertig zu stellen, so verwendet man mit Vortheil die Titration des Molybdän - Nieder schlages mit Ammoniak und Salzsäure, welche Methode ebenfalls in der besagten Abhandlung beschrieben ist. Bei Betriebsproben gebe ich im allgemeinen der gewichtsanalytischen den Vorzug vor der titrimetrischen Methode, da man bei grofsen Mengen Proben weniger Ablesungsfehlern beim Wägen ausgesetzt ist, als bei einer Reihe schnell aufeinanderfolgender Titrationen. Bestimmung von Arsen. Das Verfahren ist anfangs gleich dem bei Phosphorbestimmungen; nur wird Stahl hier ebenfalls nach der Glühmethode behandelt, um i die Kieselsäure auszuscheiden, die sonst störend | auftritt. Da beim Glühen der Rückstand von 5 oder 10 g Stahl feste Kuchen am Boden bildet, die sehr schwer von der Salzsäure ange griffen werden, müssen sie vorher mit einem Platinspatel möglichst zerkleinert werden. Da die Verbindung der Arsen- mit Molybdänsäure sich sehr langsam abscheidet, mufs der gelbe Niederschlag wenigstens 24 Stunden bei 40 bis 50° Zeit zum Absetzen haben; ebenso lang mufs der Magnesia-Niederschlag stehen. Dieser wird ab filtrirt, gewaschen, in verdünnter Salzsäure ge löst, erhitzt, mit Schwefelwasserstoff gefällt und das ausgeschiedene Schwefelarsen filtrirt und ge waschen. Dieses wird nun in ein kleines Becher glas gespült, mit Hülfe von chlorsaurem Kali und Salzsäure oder von Ammoniak und Wasser stoffsuperoxyd oxydirt, wieder mit Magnesia mixtur gefällt und nach 24 Stunden filtrirt und gewogen. Ledebuhr (»Stahl und Eisen«, 1884, S. 640). Bestimmung von Schwefel. 5 g Eisen oder Stahl werden in einem De- stillirkolben von etwa 500 cc Fassungsraum mit 100 cc Wasser übergossen. Durch den Pfropfen des Kolbens geht ein Gaszuleitungsrohr und ein mit Hahn versehener Trichter, aus dem nach und nach 50 cc concentrirte Salzsäure zugeführt werden. Die Gase passiren zuerst ein etwa 100 cc fassendes Kölbchen, das an dem Ableitungsrohr angebracht ist, dann ein mit Kugel von etwa 100 cc versehenes Leitungsrohr mit feiner Oeffnung, das in ein Becherglas von etwa 300 cc führt. Dieses ist mit 50 cc Wasserstoffsuperoxyd und 50 cc 21/2 procentigem Ammoniak beschickt. Wenn die Gasentwicklung nach dem Säurezusatz allmählich aufgehört hat, wird langsam erwärmt, eine Zeit lang gekocht, und dann der Rest der Gase mittels eines Kohlensäurestroms in den Becher getrieben. Der kleine Kolben am Ab leitungsrohr dient zum Auffangen der über- destillirenden Salzsäure. Die Flüssigkeit im Becher glase wird 5 Minuten lang gekocht, mit Salz- ■ säure angesäuert und mit 10 cc Chlorbarium ge fällt. Nach 5- bis 6 stündigem Stehen bei etwa 80° kann abfiltrirt werden. Für schnelle Aus führung von Schwefelbestimmungen scheint die coiorimetrische Methode von Wiborgh (»Stahl und Eisen«, 1886, S. 581) sehr empfehlenswerth. Ich habe die Methode nicht selber probirt; aus in Schweden eingezogenen Erkundigungen geht aber hervor, dafs diese Methode dort schnell Eingang gefunden bat und sehr gute Resultate liefert. Bestimmung von Mangan. Zu dieser Bestimmung wird die Wölfische Methode (»Stahl und Eisen«, 1884, S. 702) mit