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eine Schrägstrebe einlegte, wenn der Träger nicht vollwandig war. Letztere Construction zeigt Fig. 16. Die Endsäule trägt 300 t, und Fig. 18. die Endverticale des Trägers ist so schwach ge halten, dafs sie diese Last nicht tragen kann, sondern sofort nachgiebt, worauf die Strebe in Fenster anzulegen, und dies ist auch immer in ausgedehntem Mafse geschehen. Sämmt- liches Eisenwerk wird mit feuerfesten Steinen umkleidet, die man, wenn nöthig, durch eiserne Klammern und Hefteisen an die Säulen und Träger anklammert. Ebenso sind die Aufsen- mauern durch Anker und Flachstäbe mit den Säulen und Trägern verbunden. Die Decken sind natürlich auch feuersicher hergestellt. Zwischen die Hauptträger, welche an die Säulenreihen an geschlossen sind, werden gewöhnlich in Ent fernungen von 11/2 bis 2 m Deckenträger (meistens T-Träger) eingespannt und dazwischen scheit Wirksamkeit tritt. Man hätte die Endverticale auch weglassen können, sie soll aber zur gleichmäfsigen Ver- theilung der Lasten mit beitragen. Bei der oben gezeichneten Anordnung hat inan auch die Drücke der übrigen Säulen durch Streben auf eine sehr grofse Fläche gebracht. Das Aeufsere. Die Aufsen- architektur dieser Art von Gebäuden ist in der Regel sehr einfach gehalten, da es gewöhnlich nur darauf an kommt, aus dem Grundstück mög lichst viel herauszuwirthschaften. Der auf Seite 259 abgebildete Masonic Temple gehört schon zu den reicher gehaltenen Anlagen, die meisten sind noch schlichter in ihrer äufseren Er Fig. 19. scheinung. In ein zelnen Fällen hat man allerdings auch für das Aeufsere viel gethan, wie z. B. bei dem Belz-Gebäude in Philadelphia,des sen Fa^aden in ge- prefsten Steinen reich ausgebildet sind (Fig. 17). Mit unter 'sind in den unteren Stockwer ken Quader ange wandt, die oberen Aufsenmauerndann aus Ziegeln oder Terracotta hergestellt, in der Regel werden aber die ganzen Aufsenmauern aus Backsteinen, Form steinen oder Terracotta aufgebaut. Sie werden, wie schon erwähnt, einfach als Verblendung des Stahlgerippes behandelt, setzen sich von Stockwerk zu Stockwerk auf eiserne Träger, von denen sie getragen werden. Die Stärke der Aufsenmauern beträgt gewöhnlich 25 bis 40 cm, und man stellt sie auch häufig aus Hohlziegeln her, mit besseren, geprefsten Ziegeln als Ver blender, oder mit Terracotta und Marmor davor. Die Construction ermöglicht es, viele und grofse Fig. 20. rechte Bögen aus grofsen Hohlziegeln eingewölbt (Fig. 18). Auf diese kommt dann noch eine Betonlage, welche den Fufsboden aufnimmt. Fig. 19 zeigt die Fufsbodenconstruction eines aus welcher die Lage der Haupt- und Zwischen träger, sowie die Anord nung der Spannbogen zu erkennen ist. Die Bogen hat man mit einer 5 cm starken Betonschicht über deckt, in diese die Lager-