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Eisens auf Seite 517 wiedergegeben) lieferte Hans Sachs folgende Beschreibung: Ich mach Nadel aus Eysendrat Schmid die Leng jeder gattung glatt, Darnach ich’s feil, mach öhr und spitzen, Als dann hert ichs ins Feuwers hitze, Darnach sind sie feil, zu verkauffen, Die Krämer holen sie mit Hauffe, Auch grobe Nadel nemen hin Die Ballenbinder und Beuwrin. Am Schlüsse der dritten Lieferung des Beckschen Werkes beginnt eine Abhandlung über das Maschinenwesen des 16. und 17. Jahr hunderts. Ein Auszug hieraus, sowie auch aus der schon an einer früheren Stelle des Buchs eingeschalteten Beschreibung der damaligen Wasserhämmer mögen für einen späteren Bericht aufgespart bleiben. A. J^edebur. Ueber Schweifsnähte. Von 0. Knaudt. Um den Anforderungen ihrer Abnehmer in weitgehendster Weise Rechnung tragen zu können, bringen die Kesselblechwalzwerke ihr Fabricat nicht allein als ebene, nur an den Kanten be schnittene, Platten in den Handel, sondern sie haben sich schon seit geraumer Zeit mehr oder weniger darauf einrichten müssen, die Bleche auch im weiterverarbeiteten Zustande zur Ab lieferung zu bringen. Diese Weiterverarbeitung besteht meistens im Umbördeln von Krempen an den Rändern von Stirnböden, im Auspressen von Lochkrempen, im Kümpeln, Biegen und Hobeln von Blechen, im Flantschen von Rohren und vor Allem im Zusammenschweifsen ein zelner Bleche zu Rohren, Domen und anderen Kesseltheilen. Wenn die erstgenannten Arbeiten heute mit Hülfe von ziemlich allgemein bekannten Maschinen und sonstigen Einrichtungen, hauptsächlich aber infolge der Verwendung des vorzüglichen modernen Kesselmaterials — sei es Schweifseisen oder Flufseisen —, ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden, so ist das solide Blechschweifsen lange nicht in demselben Mafse zum Gemeingut ge worden. Es geht dies wohl am besten daraus hervor, dafs jedes Blechwalzwerk und jede bessere Kesselschmiede, welche sich mit Blechschweifs arbeiten befassen, ihre besonderen Specialmethoden besitzen und diese meistens geflissentlich geheim zu halten bestrebt sind. Es soll daher an dieser Stelle auf die verschiedenen Fabricationsmethoden nicht genauer eingegangen werden, sondern es mag nur erwähnt werden, dafs beim Schweifsen von Kesselblechen zur Erzeugung der Hitze sowohl festes als auch gasförmiges Brennmaterial benutzt wird. Ob der elektrische Strom zum Schweifsen von so dicken Blechen, wie sie für Kesselzwecke erforderlich sind, jemals mit Erfolg zur Anwen dung gelangen wird, ist eine Frage, welche erst in der Zukunft endgültig entschieden werden kann. Das Verarbeiten der schweifswarmen Naht geschieht heute sowohl mit Handhämmern als auch mit Dampf- bezw. Fallhämmern. Auch Pressen und Walzen sind hier und da, wenigstens versuchsweise, in Anwendung gekommen. Die Vorzüge einer guten Schweifsung von Dampf kesselnähten werden unseres Erachtens nicht ge nügend gewürdigt. Abgesehen davon, dafs man bei geschweifsten Gylindern die kreisrunde Quer schnittsform viel leichter und vollkommener inne zuhalten vermag, als bei Anwendung der üblichen Ueberlappungs-Nietung, da dann die schädlichen Biegungsspannungen an den Stemmkanten und die mit denselben zusammenhängenden Undicht- Abbild. 1. Abbild. 2. Abbild. 3. heiten und Abrostungen vermieden werden, können die Wandstärken geschweifster Kessel entsprechend der gröfseren Festigkeit der Schweifsnähte gegen über derjenigen von irgendwelcher Vernietung dünner gehalten werden; dadurch kann eine wesentliche Gewichtsersparnifs bei geschweifsten Nähten erzielt werden.* Wenn, wie hervorgehoben wurde, diese Vor züge einer guten Schweifsung von mancher Seite bisher nicht in dem gebührenden Umfange an erkannt wurden, so ist der Grund dafür wohl * Vergl. auch „Glasers Annalen“, Bd. 31, S. 103, Jahrgang 1892.