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und Landanschüttungen. Neuerdings vermeidet man die Ansammlung grofser Schlackenhalden. Da der Transport der 2 bis 4 t wiegenden Schlackenklötze mit Schwierigkeiten verbunden war, so ging man nach dem Verfahren von Hawdon dazu über, die flüssige Schlacke direct in Form von groben Kieselsteinen zu bringen, diese automatisch direct auf Wagen zu laden und wegzuschaffen. Die Kosten stellten sich auf rund 10 Pfg. f. d. metr. Tonne oder 23 Pfg. f. d. Tonne Roheisen. Schlackenwolle. Die Fabrication von Schlackenwolle nach dem Verfahren von Charles Wood ist noch auf den Werken von Wilsons, Pease & Co. bis zu einer Höhe von 1000 1 jährlich im Gange. Die Herstellung erfolgt durch Einblasen von Dampfstrahlen durch fein zertheilte Schlackenströme unmittelbar am Schlackenabstich. Die Schlackenwolle findet als nicht wärmeleitendes Material Verwendung und hat sich als solches vorzüglich bewährt. Pflastersteine. Vor etwa 20 Jahren stellte Woodward zuerst Pflastersteine in Cleveland dadurch her, dafs er die Hochofenschlacke in Eisenformen laufen liefs und die so gewonnenen Steine dann ausglühte. Diese Fabrication, welche bessere und billigere Steine als die natürlichen Vorkommen liefert, wird zur Zeit durch die Tees Scoriae Brick Co. auf 3 Hochofenwerken betrieben. Da nur ein Theil der Schlacke, so wie sie vom Hochofen kommt, von geeigneter Beschaffenheit ist, so ist eine Auswahl aus der von ö Hochöfen fallenden Schlacke erforderlich, um täglich im Durchschnitt ungefähr 10 000 Steine herzustellen. Die gesammte Erzeugung des Cleve länder Districts beläuft sich gegenwärtig auf 100 000 Pflastersteine in der Woche mit einem Werth von ungefähr 13 •6 pro Tonne oder 756 für je 1000 Steine gewöhnlichen Formats. Die Fabrication geht in folgender Weise vor sich. Diejenige Schlacke, welche in geeigneter Be schaffenheit'direct vom Hochofen kommt, läfst man in eine fahrbare Pfanne laufen und entleert diese in gufseiserne, auf dem Rande einer hori zontalen Scheibe aufgestellte Formen. Die Böden der letzteren können sich nach unten öffnen. Man läfst dann die Scheibe langsam rundlaufen und öffnet die Böden einen nach dem andern. Die im Innern flüssigen, aber an der Oberfläche er starrten Blöcke fallen auf eine weiche Lage granulirter Schlacke, werden dann schnell ent fernt und in Glühöfen gelegt. Ist der Ofen gefüllt, so werden seine Thüren geschlossen und die Blöcke durch den Ausgleich der Temperatur ohne weitere Wärmezuführung von aufsen aus geglüht. Nach etwa 8 Stunden Dauer werden die Oefen geöffnet und die Steine allmählich herausgezogen, welche dann zum Gebrauch fertig sind. Ohne dieses Ausglühen würden die Blöcke wegen der inneren Spannungen sehr schnell in Stücke zerfallen. Der Ausfall beträgt infolge unvermeidlicher Verwendung von ungeeigneter Schlacke und arideren Schwierig keiten durchschnittlich 30 % der überhaupt ge gossenen Steine. Ungefähr 20 verschiedene Gröfsen werden den Bedürfnissen der Abnahme entsprechend angefertigt. Nach den Steinen herrscht nicht nur im Cleveländer Bezirk, son dern auch an anderen Orten mit billigen Wasser frachten lebhafte Nachfrage. Sogar nach Canada finden diese Steine Abnahme. Die Pflasterkosten damit stellen sich ausschliefslich Fracht und Arbeitslöhne auf 2 bis 3 sh 7 d a. d. 'Quadratyard oder 2 6 398 bis 4 •6 28 8. a. d. qm. Hydraulischer Gement. Die Fabrication des Schlackencements geht in der Weise vor sich, dafs der Schlackenstrom in Wasser geleitet und dadurch Schlackensand erzeugt wird. Der letztere wird nach erfolgter Trocknung auf Mahl gänge und hierauf in Eisenfässern mit Eisen kugeln auf Pulverform gebracht. Dann wird Kalk, welcher vorher gelöscht und getrocknet ist, zu gefügt, die Fässer gedreht, bis die Mischung vollständig und so fein ist, dafs das Mehl auf einem Netz mit 180 Drähten auf 1 " engl. nicht mehr als 10 bis 15 % Rückstand läfst. Dieses feine Pulver ist dann Schlackencement, dessen Zusammensetzung sich von derjenigen des Port- land-Cements durch ein geringes Mehr an Thon- und Kieselerde und ein Weniger an Kalk unter scheidet. Der Preis hierfür steht auf 25 •6 f. d. Tonne. Proben von 3 Theilen Sand mit einem Theil Gement haben eine Festigkeit von 25,34 kg/qem ergeben. Der Gement zeichnet sich durch schnelles Binden unter dem Wassser aus. In der An wendung hat er sich namentlich schon bei dem Bau einer grofsen, in die See hinaus erbauten Mauer bewährt, bei welcher der Schlackencement sowohl zur Herstellung der Blöcke wie auch als Mörtel Verwendung fand. Belagplatten. In der Herstellung der künstlichen Pflastersteine nimmt jetzt diejenige der Fliesen- oder Belagplatten auch einen be deutenden Platz ein. Die Platten werden unter Hinzufügung von Portland- oder Schlackencement in eine Gröfse von etwa 76 cm im Geviert und eine Dicke von 51 mm hergestellt. In einzelnen Fällen wird auch die Oberfläche aus den Brocken, welche als Rückstand bei der erstbeschriebenen Pflasterstein-Fabrication bleiben, hergestellt, da sie auf diese Weise härter und dauerhafter werden sollen. Vor der Verwendung müssen die Belag platten auf die Dauer von mehreren Wochen zur Trocknung aufgestapelt werden. Die damit her gestellten Pflaster zeichnen sich durch Sauberkeit, Gleichmäfsigkeit und Dauerhaftigkeit aus, da die seit mehreren Jahren damit hergestellten Wege und Steige noch keine Spur von Zerstörung zeigen. Die Kosten a. d. qm stellen sich Lauf ungefähr 4.46 38 3. (Schlufs folgt.)