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die Bleche aus basischem Martin • Flufseisen des Hoerder Bergwerks- und Hütten Vereins; Nr. 7 und 8 die Bleche aus basischem Martin-Flufseisen des nicht benannten Werkes. Zur Probenahme wurden die Bleche zunächst in die in Fig. 1 durch starke Linien begrenzten 5 Theile zerlegt und zwar wurden die Streifen Z für Zugversuche, L für Lochproben, B für Biege proben und S für Schmiedeproben verwendet. Um einer Verwechselung der aus den verschiedenen Blechen entfallenden Stücke vorzubeugen, waren zu beiden Seiten der vorgekörnten Schnittlinien Buchstaben und neben diesen die Nummern der Bleche eingeschlagen. Die Zerlegung selbst er folgte auf der Hobelmaschine. In Fig. 1 ist die Lage der einzelnen Streifen ersichtlich, jedoch niufste für die beiden Bleche aus Schweifseisen bezüglich die Zerlegung des an den Ecken mit B und 1) gezeichneten Stückes von diesem all gemeinen Plan abgewichen werden; während nämlich die Zugversuche ursprünglich nur auf ausgeglühte und gehärtete Proben vorgenommen werden sollten, wurden nachträglich für diese Bleche auch Versuche mit dem Material im Anlieferungszustande angeordnet, weil der Lieferant angab, dafs die Streifen vor dem Zerreifsen nicht mehr ausgeglüht werden dürften. Für diese Stücke erfolgte deshalb die Zerlegung nach Fig. 2. Nach dem Abtrennen der einzelnen Streifen wurde sofort das zugehörige, in den Fig. 1 und 2 angegebene Zeichen in die beiden Kopfflächen eingeschlagen und vor dieses Zeichen die Nummer des Bleches gesetzt. Die Zurichtung der Proben erfolgte auf folgende Weise: 1. Die Zugproben wurden, unter Belassung der Walzhaut, mittels Kaltfraise auf die Form der Normalflachstäbe gebracht und auf beiden schmalen geschlichteten Flächen zur Abmessung der Deh nung mit Centimetertheilung versehen. 2. Die Lochproben von 420 mm Länge und 60 mm Breite wurden an den behobelten Schnitt flächen befeilt. Die Streifen für die Proben im blauwarmen Zustande wurden bis zum dunkel- rothen Zustande auf einem offenen Holzkohlen feuer erhitzt und auf allen Seiten durch leichte Hammerschläge so lange bearbeitet, bis die Ein wärmung unterhalb der Blauhitze lag. Nach dem vollständigen Erkalten der Streifen wurden dieselben gemeinsam mit den ausgeglühten und gehärteten Streifen mit zwei Löchern von 20 mm Durchmesser bei einem gegenseitigen Abstande von 150 mm versehen und dabei beachtet, dafs die Lochmitten möglichst genau mit der Mitte des Streifens zusammen fielen. Der Grat an den Lochwendungen wurde mittels einer Feile sorgfältig entfernt. 3. Die Biegeproben von 150 mm Länge und 70 mm Breite wurden an den Bändern mit der Feile abgerundet. 4. Das Härten und Ausglilhen der Lochproben erfolgte vor Herstellung der Bohrungen durch Einwärmungin einem offenen Holzkohlen-Schmiede- feuer und Erkaltenlassen unter der Kohlenlösche bezw. Abschrecken in Wasser. Das Härten und Ausglühen der Zug- und Biegeproben erfolgte in der Weise, dafs die betreffenden Streifen in einem mit Koks geheizten Glühofen unter Holz kohlen erhitzt, die zu härtenden Proben heraus gezogen und in Wasser abgeschreckt und, nachdem der Ofen mit Lehm verschmiert, die zu glühenden Proben bis nach dem vollständigen Kaltwerden darin gehalten wurden. Die Versuche selbst wurden wie folgt aus geführt : 1. Zu den Zugversuchen wurde die Werder- Maschine benutzt. Die Belastung wurde inner halb der Streckgrenze um je 500 kg und hernach um je 1000 kg gesteigert und die Bruchlast schliefslich auf 200 kg genau ermittelt. Der Wasserzuflufs zum Arbeitscylinder wurde so ge regelt, dafs die Dehnung nach dem Beginn des Streckens in der Minute annähernd 1 % betrug. 2. Die Lochproben wurden bei dem geglühten, gehärteten und blauwarm gehämmerten Proben in der Weise ausgeführt, dafs in eines der beiden Löcher conische Dorne von etwa 5 % Anzug mittels Vorschlaghammer eingetrieben wurden, bis der Bruch in einer der Lochwandungen eintrat. Bei der Lochprobe im warmen Zustande wurde das Loch nicht vorgebohrt, sondern mittels eines Durchschlagbammers von etwa 15 mm Durchmesser hergestellt. Sobald sich nach einigen Schlägen um den Dorn ein dunkler Rand von höchstens 10 mm Breite gebildet hatte, wurde das Probestück beim Auftreiben jedesmal von neuem in einem offenen Holzkohlenfeuer erhitzt. 3. Zu den Biegeproben wurde eine Schrauben presse benutzt. Zunächst wurden die Proben über einen Dorn von 26 mm Durchmesser langsam vorgebogen und dann weiter zusammengedrückt, bis Rifsbildung oder vollständiger Bruch eintrat. 4. Die Schmiedeproben wurden mit Streifen von 70 mm Breite vorgenommen. Hierbei wurde das eine Ende bis auf etwa zweieinhalbfache ursprüngliche Breite warm ausgebreitet. Das zweite Ende wurde aufgeschrotet, die eine Hälfte zunächst warm rechtwinklig nach der Seite um gebogen und dann am Ende kalt ausgebreitet, die zweite Hälfte dagegen etwa 50 mm vom Ende warm umgebogen und dann bei heller Rothgluth ausgebreitet, wobei der umgebogene Theil auf dem Ambofs auflag. Sämmtliche Proben sind von denselben Leuten und mit demselben Hammer von 8 kg Gewicht ausgeführt. Die Schläge wurden so geführt, dafs die nach 15 mm Radius abgerundete Hammerfinne in der Längsrichtung auf die Probe aufschlug.