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460 Nr. 5. STAHL UND EISEN.“ Mai 1890. 3933 kt 3617 kt ausgeführt, und da 353 kt im Lande verarbeitet wurden, so sind 42 kt mehr verbraucht als gefördert worden. Die Verhüttung im eigenen Lande ist im letzten Jahrzehnt nicht erheblich gestiegen; denn es wurden schon 1881 266 kt im Inlande verhüttet. Ausgeführt wurden: 1881 = 3 088 kt 1885 1886 = 4 188 , 1887 = 5 216 „ 1888 = 4 564 „ Das letzte Jahr zeigt den beginnenden Rück gang der Ausfuhr. Ueber den Verbleib der Ausfuhr giebt die Statistik für Bilbao, also die Provinz Vizcaya, wegen ihrer überwiegenden Bedeutung gegen über den anderen Ausfuhrhäfen ausreichende Aufklärung. Es wurden über Bilbao ausgeführt: 1886 1887 1888 nach Grofsbritannien . 2 151 2 856 2 482 kt » Deutschland* . . 536 707 644 » » Belgien** . . . . 98 98 104 JI JI Frankreich . . . 332 356 348 » » Nordamerika . 42 152 15 » Die Ausfuhr spanischer Erze begann überhaupt erst um das Jahr 1866 in nennenswerthen Mengen. 1868 führte Grofsbritannien bereits 89 kt ein. Im ganzen hat bisher die Provinz Vizcaya etwa 50 000 kt Erze für das Ausland geliefert. Die amtliche Statistik giebt für 1886 die Ge- sammt-Ausfuhr an zu: 651 kt nach Holland und Deutschland, 110 » „ Belgien, 345 » „ Frankreich, 2762» » Grofsbritannien, 320 „ „ Nordamerika, zusammen 4138 kt an Eisenerzen; ferner an Kupfererzen 672 kt, darunter 535 nach Grofs britannien, und 7 kt an Schwefelerzen. Smith*** schätzt den Erzreichthum der Pro vinz Vizcaya als höchstens für noch 20 Jahre genügend. Auch die statistischen Angaben lassen eine erhebliche Steigerung der Förderung unwahr scheinlich. Zwar sollen in dem Bezirke Malaga und Carthagena noch reiche Lager guter, phosphor- armer, allerdings ziemlich manganreicher Eisen erze vorhanden sein, aber dieselben sind noch nicht ausreichend aufgeschlossen. Vorläufig darf angenommen werden, dafs nach 100 Jahren eine erhebliche Erzausfuhr ins Ausland ausgeschlossen ist. Diese und ähnliche Schätzungen über die Aus dauer von Erzvorkommnissen in der vorliegenden Statistik sind naturgemäfs nur nach vorhandenen Aufschlüssen zu geben. Sie sind soweit als thun- lich so ermittelt, dafs die Förderungssteigerung in * Einschliefslich Holland. ** Hiervon ebenfalls ein Theil für Deutschland. *** »Iron« 1889, Nr. 855. dem Mafsstabe von 1880 bis 1883 und 1883 bis 1888 (oder 1886 oder 1887, wo das letzte Jahr noch nicht bekannt war) weiter vorangehend, wo da gegen ein Stillstand eingetreten ist, die letzte Zahl als mafsgebend angenommen worden ist. Wurden bisher diejenigen eisenerzfördernden Länder behandelt, deren jedes über 5000 kt Erze jährlich lieferte, so treten wir nun in die zweite Gruppe von Ländern ein, deren Förderung weniger als 5000, aber mehr als 100 kt beträgt. Während die erste Gruppe mit 86 % an der Gesammtförderung des Jahres 1888 betheiligt war, hat die zweite Gruppe nur einen Antheil von 13,4 % aufzuweisen. An der Spitze dieser Gruppe steht e) Frankreich.* Für die Statistik Frankreichs ist die bis 1887 laufende Statistique de l’industrie minrale zu Grunde gelegt. Die Kilotonne hat 1 000 000 kg, der Franc ist zu 0,8 •( gerechnet. Die Eisenerzförderung Frankreichs entwickelte sich wie folgt: 1880 2 874 mit einem Durch- schnittswerth von 4,14 für die Tonne. 1883 1886 1887 3 298 2 286 2 579 kt 3,74 2,88 2,68 M Es ist also nicht nur die Förderung in Bezug auf die Menge, sondern auch auf den Werth rück wärts gegangen, d. h. es sind keine neuen reichen Erzlager aufgeschlossen worden. Oertliche Vertheilung der Erze. Im ganzen betheiligten sich 26 Departements im Jahre 1887 an der Eisenerzförderung, während im Jahre 1858 noch 53 Departements Eisenerz förderungen aufzuweisen hatten. Minette an der Ostgrenze. Die weit überwiegende Menge an geförderten Erzen gehört dem Departement Meurthe et Moselle an. Hier lieferten im Jahre 1887 28 Concessionen mit 15 Fördercentren, die sich fast ausschliefslich um Nancy (900 kt) und Longwy (80 kt) gruppirten, 1677 kt Minette, während die Gräbereien 276 kt ergaben. Die Erze werden theils an Ort und Stelle ver hüttet, theils nach Deutschland und Belgien aus geführt. Die Förderung dieses Bezirks betrug ungefähr 75 % der Gesammtförderung Frankreichs. Die Entwicklung zeigt sieh in folgenden Zahlen: 1873 1880 1883 1886 1887 1 289 1 658 2 140 1 714 1 953 kt Seit 1883 ist also eine Steigung nicht mehr eingetreten, und es darf daher die Fördermenge als dem Vorkommen entsprechend angesehen werden. Haute Marne. Die Gruben, besonders bei Pont-Varin (118 kt) und Mazenay (111 kt) gelegen, förderten 1887 * Ausschliefslich Algier.