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jetzt ermittelt werden konnte, etwas ausführlicher berichtet werden. Schwefelkies wurde nur an einer oder ein paar Stellen an der Tagfläche oder nahe derselben beob achtet, es war deshalb zu erwarten, dafs der Schwefelgehalt der Erze noch kleiner sein dürfte, als die chemische Analyse erkennen läfst. Der Schwefelgehalt des Roheisens in den Tiegelproben, die bei den 1875er Untersuchungen durchgeführt wurden, wechselte bei 16 Proben zwischen 0,03 und 0,08 %, bei 6 Proben zwischen 0,1 und 0,12% und ging bei 6 Proben auf 0,15 %. Bei 74 in 1896 und 1897 ge sammelten Generalproben wurde auch der Schwefel gehalt bestimmt, derselbe betrug bei 3 Proben aus ein und demselben Schürfe in schieferigen Erzen in Geologen und bei einer Probe aus Stats- rädet 0,105 bis 0,117 %, sonst aber überstieg er niemals 0,088, im allgemeinen betrug er etwa 0,05 und nicht selten blieb er unter 0,02 %. In den früher besprochenen Hohlräumen in grofser Teufe und besonders im Kalkspath, welcher in den tieferen Partien des Professor-Erzes Spalten ausfüllungen bildet, werden nicht selten kleine Schwefelkieskrystalle angetroffen, und man konnte dadurch zu der Annahme verleitet werden, dafs der Schwefelgehalt in den kalkreichen Erzen gröfser sein würde als in den übrigen. Es mag inzwischen daran erinnert werden, dafs ein grofser Theil der durchbohrten Erze in Professorn reines Schwarzerz ist ohne Kalkspath in nennenswerlher Menge oder sichtbar beigemengten Kies, und dafs der gröfste Theil des Kiirunavaara-Erzes nicht porös ist. Man braucht daher, von einigen Ausnahmefällen abgesehen, auch nicht zu befürchten, dafs der Schwefelgehalt gegen die Teufe hin gröfser wäre, als an der Tagesfläche. An zwei Stellen in den Hügeln Vaktmästern und Geologen wurden dünne Aus witterungen von Malachit angetroffen; irgend ein anderes Kupfermineral wurde nicht beobachtet. Nach vier im Jahre 1875 ausgeführten Analysen erreicht der Gehalt an Titansäure in Proben von weit auseinander liegenden Stellen innerhalb des Feldes 0.32 bis 0,6 %, in 1897 er Proben von zwei Stellen am Professorhflgel erreicht er 0,9 bezw. 0,95 %, und bei vier Proben aus Diamant bohrkernen vom Bohrloche Nr. 4 provisorisch ausgeführten Analysen beträgt der angegebene Gehalt an Titansäure nur 0,45 bis 0,75 %. Im umgebenden Porphyr und besonders im Liegenden ist Titanit ein ganz allgemein vor kommendes Mineral; im Erz wurde dasselbe jedoch bis jetzt nur an einer Stelle, in einer Schürfung im Jägmästern - Hügel beobachtet, wo dasselbe ziemlich reichlich vorzukommen scheint. Der Gehalt des Erzes an Mangan wurde 1896 und 1897 in drei Proben bestimmt, er betrug 0,20, 0,18 und 0,32 %. Im Liegenden im Hügel Professorn wechseln innerhalb eines Gebiets von 140 m Länge und i 40 m Breite in sehr eigenthümlicher Weise lager artige Partien von Porphyr und apatitreichem, im übrigen aber reinem Eisenerz. Aufser Horn blenden und chloritreichen Drusen von einigen Decimeter Gröfse, welche auf ein paar Stellen des Diamantbohrlochs angetroffen wurden, ist dies die einzige Einwachsung von Bergart innerhalb des ganzen Feldes. An den wenigen entblölsten Contactstellen von Erz und Nebengestein ist ersteres nur bis auf einen Abstand von 1 oder 2 m von der Grenze mit Bergart gemischt. Aus diesem Verhalten folgt, dafs das procentuale Erzverhällnifs bei der bergmännischen Gewinnung sehr grofs werden mufs, weil ein nennenswerther Scheide verlust durch Bergart nur beim Wegnehmen des Hangenden in Frage kommen kann. Beim gröfsten Theile der Kiirunavaara - Erze wird die ungewöhnliche Dichtheit und Härte bei der bergmännischen Gewinnung einen Einflufs aus üben, beide erschweren die Bohrarbeit, doch wird die stark entwickelte Zerklüftung des Erzstockes andererseits den Erfolg der Sprengarbeit un gewöhnlich vergröfsern und dadurch einen gewissen Ausgleich herbeiführen. Die Härte gewährt weiter den Vortheil, dafs die Bildung von Erzstaub beim Brechen ausgeschlossen ist und dafs das Erz leicht zu schmelzgerechten Stücken zerkleinert werden kann. Eine weitere unmittelbar aus der Härte und Dichte der Erze, wie aus der Art des Vor kommens von Apatit darin hervorgehende Folge ist, das letzteres Mineral nicht einmal durch magnetische Separirung vollständig vom Magnetit geschieden werden kann; möglicherweise können die gröfseren, reinen Apatitpartien entfernt werden, dagegen fehlt aber die Möglichkeit, auf diese Weise oder durch Schlämmung aus den apatitreichen Erzen ein phosphorarmes Erz zu erzielen. Der Luossavaara-Erzberg. Die Erstreckung des Eisenerzvorkommens in Luossavaara und seine Beschaffenheit ist weit weniger bekannt als die des Kiirunavaara-Vorkommens, weil dasselbe zum allergröfsten Theil mit losen Erdschichten über deckt ist. Durch magnetische Untersuchungen, durch Abdeckung und Schürfung ist indessen er mittelt, dafs dieses Erzvorkommen mit jenem in Kiirunavaara nicht im directen Zusammenhang steht; es beginnt etwa 800 m nördlich vom Luossajärvistrande und erstreckt sich über die Schroffen des kegelförmigen Bergs nach seiner 229 m über dem Seespiegel reichenden Spitze, wo es auf einer Fläche von mehr als 100 m Länge und 50 bis 60 m Breite offen zu Tage liegt. Nördlich vom Gipfel wird die Magnetnadel stark und auf weite Erstreckung auf einer Länge von nahe 400 m angezogen, schwächer auf einem sehr schmalen Gebiete von etwa 300 m. Die ganze Länge des Vorkommens wird auf etwa 1270 m geschätzt. Der schmälste noch nörd lichere Erzbezirk ist hierbei nicht mit eingerechnet.