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15. Mai 1900. Bericht über in- und ausländische Patente. Stahl und Eisen. 54-7 vollständig werthlos waren. Das führt selbstver ständlich zu den bedenklichsten wirtbschaftlichen Folgen, da es überall eine grofse Menge Solcher giebt, die schnell und mühelos Geld machen möchten und nach jeder Gelegenheit hierzu ohne jede Prüfung auf Sicherheit und solide Basis mit beiden Händen greifen. Dafs sich aus allen diesen Gründen eine starke Anti-Trustbewegung gebildet hat, ist wohl zu verstehen, und es fehlt nicht an heifsblütigen Gegnern, welche die vollständige Vernichtung der Trusts anstreben, die sie als eine der schlimmsten Erscheinungen auf wirthschaftlichem Gebiete be trachten. — »Trusts sind empfangen in Schande, geboren aus Gier und gewiegt in dem Schofse der Unehrlichkeit“, sagte einer dieser entrüsteten Trust-Gegner. Die Frage nun, wie den nach theiligen Wirkungen der Trustbildungen zu be gegnen, ist noch eine offene. Zunächst, wie es gewöhnlich bei solchen Dingen der Fall ist, hat man sich nach dem Gesetzgeber umgesehen, und die Gesetzgebung sowohl als die Gerichtshöfe sind auch bereits in einer ganzen Reihe von Staaten der nord amerikanischen Union thätig gewesen. Aber wie bereits eingangs erwähnt sind besondere Erfolge nicht erzielt worden. Eine Bundesgesetzgebung würde im Widerspruch mit der Verfassung stehen, und die Gesetze der einzelnen Staaten in eine Uebereinstimmung bezüglich der Trustfrage zu bringen, ist ein schwieriges, wenn nicht ganz unmögliches Unternehmen. Von anderer Seite ist die laissez-faire, laissez- aller-Politik als die beste empfohlen worden, da durch Gesetze mehr geschadet als genützt würde und die natürliche Entwicklung und der Wett bewerb die schädlichen Wirkungen der Trusts mit der Zeit von selbst ausgleichen würden. Die Beschränkung des Actienkapitals ist als ein Mitte] empfohlen worden, das in einigen Staaten von der Gesetzgebung aufgenommen | worden ist, indem das Actienkapital 5000000 $ I nicht überschreiten darf. Eine Anzahl Sachverständiger hat sich dahin geäufsert, dafs ohne Zweifel viele aus der Trust bildung sich ergebenden nachtheiligen Wirkungen in erheblichem Mafse beschränkt oder ganz be seitigt werden würden, wenn von den Trusts eine Veröffentlichung der Geschäftsbilanz und sonstiger, den Stand der Geschäftsführung be treffender Mittheilungen verlangt würde. Bis zu welchem Grade solche Veröffentlichungen erfolgen sollen und ob gewisse Trusts hiervon auszunehmen seien, darüber ist eine Einigung nicht erzielt worden.* NewYork im April 1900. * Bezüglich der einzelnen Trustbildungen ver weisen wir auf die Zusammenstellung in Nr. 9 des laufenden Jahrgangs unserer Zeitschrift. Bed. Bericht über in- und ausländische Patente. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für Jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 26. April 1900. Kl. 5, H 22129. Stofsender Schachtbohrer. Haniel & Lueg, Düsseldorf-Grafenberg. Kl. 18, B 23620. Verfahren, feinkörnige oder beim Erhitzen feinkörnig werdende Erze durch Sin terung verhüttungsfähig zu machen. A. Blezinger, Duisburg. Kl. 19, Sch 14-331. Eisenbahnschiene mit durch rillenartige Vertiefungen gebildeten Laschenanliege flächen. E. Schubert, Sorau, N.-L., Bahnhof. Kl. 48, C 8755. Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung elektrolytischer Niederschläge auf Eisen platten oder dgl.; Zus. z. Anm. C 854-0. „Columbus“, Elektricitäts-Gesellschaft m. b. H., Ludwigshafen a. Rh. Kl. 4-9, M 17 759. Biegemaschine zur Herstellung von Gitterverzierungen. Eduard Müller, Wattenheim b. Grünstadt, Rheinpf. Kl. 49, Sch 14224. Dampfhydraulische Arbeits maschine mit im Winkel zum hydraulischen Arbeits- cylinder gelegenen Dampftreibapparate. Kaspar Schu macher, Kalk b. Köln a. R. Kl. 49, St 5734. Verfahren zum Ziehen naht loser Metallröhren. Ralph Charles Stiefel, Eilwood City, Lawrence, Penns., V. St. A.; Vertr. :.Dr. R. Worms u. S. Rhodes, Berlin, Dorotheenstr. 60. 30. April 1900. Kl. 7, N 4972. Verfahren, das beim Verzinken von Röhren an deren Innenwänden haftende überflüssige Zink zu entfernen. Firma F. A. Neumann, Eschweiler. Kl. 18, C 8348. Verfahren zum Verschmelzen von Eisenspähnen. C. Caspar, Stuttgart, Urbanstr. 68, u. J. G. Mailänder, Cannstatt. Kl. 31, S 12 615. Verfahren zur Herstellung von Metall - Kratzkämmen für Formereizwecke. Ernest Saillot, Paris, Avenue de la Republique 8; Vertr.: Eduard Franke, Berlin, Luisenstr. 31. Kl. 40, B 25880. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von reinem Zinn aus zinnhaltigen Stoffen. Paul Bergsoe, Kopenhagen; Vertr.: Meffert u. Dr. Sell, Berlin, Dorotheenstr. 22. Kl. 48, K 18965. Anodenträger für galvanische Bäder. Dr. M. Kugel, Berlin, Schönebergerufer 40, u. Carl Steinweg, Lüdenscheid. Kl. 49, A 6592. Maschine zum Pressen von Rad kränzen aus Blech. The American Pulley Co., Phila delphia, V. St. A.; Vertr.: Hugo Pataky u. Wilhelm Pataky, Berlin, Luisenstr. 25. Kl. 49, A 6925. Stauchmaschine mit beweglichen Klemm-Backen als Gegenhalt am Schlitten und Ma schinengestell. Paul Auerbach, Saalfeld a. Saale. Kl. 49, K 17 788. Hydraulische Arbeitsmaschine mit zwei oder mehreren konachsialen Kolben. Kalker