Neuerungen bei amerikanischen Stahlwerken. 360 Stahl und Eisen. 1. April 1900. montirt und kann unter Vollbelastung sehr leicht von Hand bewegt werden. Auf jeder Seite dieses Giefskrahns steht ein 10-t-Krahn zum Einsetzen und Abheben der Giefspfanne. Figur 2 zeigt den Grundrifs dieser Anlage. Die Blöcke werden auch hier auf Wagen gegossen und zwar stehen je 4 Coquillen, welche gewöhn- befinden sich in South Chicago und Joliet. Das Bessemerwerk in South Chicago wurde bereits im Jahre 1881 erbaut, hat aber in der Zwischenzeit verschiedene durchgreifende Aenderungen erfahren. Es sind drei nebeneinanderliegende Converter vor handen (Fig. 3); vor denselben befindet sich eine Hochbahn, welche die Verbindung mit den beiden Mischern, die je 150 t fas sen, herstellt. Die Conver ter, welche früher 10 t fafs- ten, wurden später durch solche von 14 t ersetzt. Keine Aenderung wurde da gegen bis Anfang 1899 in der Giefsmethode gemacht, welche bis zu diesem Zeit punkt in alter Weise in Grubengufs ausgeführt wurde. Die vielen Vortheile, welche der Wagengufs bie tet, machte aber eine der- . artige Aenderung wün- - schenswerth, und nach sorg fältigem Studium der Er fordernisse wurde eine etwas umständliche Wagengufs- methode eingeführt, welche sich den örtlichen Verhält nissen anpafst. Ein grofses Hindernifs beim Uebergang zum Wagengufs war der verhältnifsmäfsig kleine ver fügbare Raum und die schon erwähnte Hochbahn, die entlang der Vorderseite der Converter läuft. Es wurden zwei voneinander unabhän gige Giefsgeleise gewünscht, so dafs im Nothfalle immer eines wenigstens verfügbar wäre. Dieser Zweck wurde erreicht durch Einführung von zwei Zwischenkrähnen a «i Zwischenkrahn Nr. 1 u. ?. b b\ Giefskrahn Nr. 1 u. 2. c ei et Converter 1. 2, 3 d Hochbahn, e Vom Mischer, f Pfannenkrahn. g Bedienung für Giefskrahn Nr. 1. h Zum Blockabstreifer, i Schlackengpleise. k ki Giefsgeleise Nr. 1 u. 2. I l\ Giefsplattfoim Nr. 1 u. 2. It Plattform, m Bedienung f. Giefskrahn Nr. 2. n Bedienung der Converter. Figur 4. Bessemer-Anlage der South Chicago Works. Neue Anordnung. neben den eigentlichen Giefs- krähnen. Der Stahl wird aus dem Converter zunächst in die vom Zwischenkrahn ge tragene Pfanne entleert und dann von dieser noch ein ¬ lieh eine Charge fassen, auf einem Wagen. Die Goquillen, die im Mittel etwa 450 X450 mm liebten Querschnitt haben, sind oben nicht ganz offen, sondern besitzen nur eine kreisrunde Oeffnung von 200 mm Weite. Die Blöcke, deren Gewicht je rund 2500 kg beträgt (sie enthalten 3 Schienen längen von je 60'), waren tadellos dicht gegossen, weshalb die Walzabfälle sehr gering sind. Die grofsen „Illinois Steel Works“ besitzen mehrere Bessemerwerke. Die erwähnenswerthesten mal in die Giefspfanne über geleert und sodann in die auf Wagen bereitstehen den Coquillen gegossen. Jeder Krahn hat eine Tragfähigkeit von 14 t. Die Drehpunkte der Giefs- krähne sind so gegeneinander versetzt, dafs'jeder Krahn ein anderes Giefsgeleise bestreicht. Die Zwischenkrähne sind so vertheilt, dafs jeder zwei Birnen bedienen kann. Die Einrichtung ist derart getroffen, dafs die Arbeit des Entleerens und Giefsens ununterbrochen fortgesetzt werden kann. Vor den Giefskrähnen sind 2 Giefsformen angeordnet; auf