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»t«. öS «kur» 4Uß»vtau und Auztttztt »u» ous «rzgevlrpr Sonntaq, den 6 Mär- llip'ik Die «.LZ. wer te» MM««t»Ltzwrkretzl1 Basel. 4. März. Dl« v. I. Z. veröffentlicht folgende Mitteilung: Di« Bank für ini«mattonal«n Zahlung»au»gletch al» Führerin de» Syndikat» de» d«r Rrtchodank ursprünglich am 28. Juni 1931 gewährten Zentralbankenkredlt» von 100 Millionen Dollar gibt bekannt, das; sl« heut« für Rechnung dr» Syndikat» bei der Federal Reserve Bank of Nenyork rin« Zahlung von 10 Prozent de» Kredit», d. h. 10 Millionen Dollar, erhalten hat. Der verbl« bende Restbetrag von SO Millionen Dollar ist der Reichsbank al» neuer Kredit für drei Monate vom 4 März ab gewährt worden. Die vier an dem Kredit beteiligten Banken sind di, Bank von Frank- reich, die Bank von England, die Federal Reserve Bank of Nenyork und die B. I- Z, deren Anteile sich auf je 22V, Millionen Dollar belaufen- Der französische Finanzausschuß bewilligt die Anleihe an die Tschechoslowakei Paris, 4. März. Der Finanzausschuß der Kam mer hat in zweiter Lesung die Ratifizierung des mit der' tschechoslowakischen Regierung abgeschlossenen Abkommen bezüglich der Auflegung einer 600-Millionen-Franken-An» leihe zugunsten der Tschechoslowakei bewilligt. Reich-Präsident von Hindenburg am VolkStranerta« LS3" BerwaltungSreform in der Arbeitslosenversicherung Berlin, 4. März. Der Zwang zur Sparsamkeit hat da- Reichsarbeitsministerium veranlaßt, dem ReichSrat einen Entwurf zur Vereinfachung der Verwaltung bei der Arbeitslosenversicherung vorzulegen, der am Ende der nächsten Woche in den ReichSratSauSscküssen beraten werden soll. ES handelt sich jedoch dabei lediglich um eine Ver waltungsreform, die die Grundgedanken der Arbeitslosen versicherung nicht antastet. Parade der Berliner Wachttrnppe vor dem Reichspröfidenten Berlin, 4 März. Auf dem Moabiter Kasernenhof hatte heute bereits gegen 12 Uhr die Berliner Wacht- truppe, die sich aus Kompagnien aller deutschen Gau« zusammensetzt, Aufstellung genommen. Cie bestand aus sechs Kompagnien Infanterie, drei Maschinengewehrkompagnien, einer Minenwerferkompagni« und einer Batterie- Punkt 12'/a Uhr erschien Generalfeldmarschall von Hindenburg in Beglei tung seines Adjutanten Oberst von Hindenk urg auf dem Platz. Der Kommandeur der Berliner Wachttruppe, Oberst von Tiedemann, erstattete den Rapport, worauf der General- feldmarschall unter den Klängen des Präsrnkiermarsches und des Deutschlandliedes die Truppe, die mit aufgepflanztem Bajonett präsentierte, abschritt. Im Anschluß hieran nahm der Generalfeldmarschall den Vorbeimarsch ab- Nach der Parade überreichte ein kleines Mädchen im Auftrag« der Wachttruppe dem Reichspräsidenten einen Maiglöckchenstrauh. Entdeckung «ine« kommunistischen Wassenkager» Klagenfurt, 4. März. Nach einer stundenlangen Haus suchung fand die Dunde»p»llz«i in der Wohnung des Arbeits losen Firl unter den Fußboden ein reichhaltige» Waffenlager der kommunistischen Arbeiterwehr, und zwnr en, Maschinenge wehr, Karabiner, Pistolen, Leuchtpistolen, Bajonette und Munition. Ful sowie der Leiter der kommunistischen Arbeiter wehr, Sternath wurden verhaftet. Wieder ein Schulstreik in Berlin Berlin, 4 März. In zwei hiesigen Volksschulen ist Die Ausländsdeutschen helfen der alten Heimat In den letzten Jahren mehren sich in Deutschland die Zeichen wachsender Anteilnahme für die Nöte und Sorgen der auslanddeutschen Volksgenossen. Das schöne Gefühl der Verbundenheit mit ihrem Schicksal ist aber ein durchaus gegenseitiges. Schon die Jahre der In flation hatten bewiesen, daß nicht nur Deutschland, sondern auch das hilfsbereite Ausl.'rddeutschium dec gebende Teil sein kann. Trotz attgem.'.n schlechter Wirt schaftslage spricht heute tiefstes Mirgesuhl und innerliche Anteilnahme aus den Briefen der Auslanddcutschen. Daß sich diese Anteilnahme auch i: werktätige Hilfe gern umsetzt, beweisen die folgenden Zeilen, die einem Briefe aus einer deutschen Kolonie in Palästina ent nommen sind? Was die wirtschaftliche Lage betrifft, so ist ja die Depression im Geschäftsleben auch in Palästina zu spüren. Der Pfundsturz, in den Palästina mit hinein gezogen ist, hat sich natürlich auch auf die geschäftlichen Beziehungen zu Deutschland nachteilig ausgewirkt, da zu noch die neue Zolliste Englands. Dennoch geht es den deutschen Kolonisten hier wirtschaftlich viel besser als den entsprechenden Berufsständen in der Heimat. Beinahe jeder hier in Waldheim konnte im letzten Jahr seinen Betrieb vergrößern und weiter ausbauen. Die Leute sind sich dessen auch bewußt, und so wurde be schlossen, eine Sammlung für die Württembergische Not- Hilfe Hu veranstalten. Es wurden in den Kolonien Haifa, Waldheim und Bethlehem zusammen etwa 150 Pfund gesammelt und in die Heimat geschickt. Denn uns Auslanddeutschen liegt das Elend und die Not in der Heimat sehr am Herzen, und wir möchten sie lin dern helfen, soweit wir eben in der Lage sind. Außer- dem hat die Gemeinde Wahlheim diesmal keine Weich nachtsbescherung für die Schule angesetzt, sondern die sen Betrag ebenfalls der notleidenden Heimat zuge führt. Alles verfolgt hier mit größem Interesse die Nachrichten aus der Heimat in der Zeitung und durch Radio . . Sektion des Neuphtlologen-BerbandeS hielt Prof. A. E. Zucker von der Universität von Maryland einen Vortrag über „Goethe und die deutschamerikanischen Dichter", der in Deutschland und im AuSlanddeutsch- tum besondere Beachtung verdient. Folgen der Einwanderungsbeschrankung in Brasilien Ueber die Folgen der EinwanderungSbeschränkung klagt die „Deutsche Zeitung von Sao Paulo". Sie zeige sich irr einem Sinken der regulären Einwande rung über den Huf.:. : on Santos von 70 000 auf 5000 von 1929/30 auf 1930/31. Unter den 5000 Ein wanderer sind 2000 Japaner gewesen, die die japa nischen Kolonien in Brasilien wesentlich verstärkten Auf der Anderen Seite hat die im allgemeinen viel zu wenig beachtete Rückwanderung, die schon früher teilweise nahe an die Einwanderungszahl heranreichte, zugenommen und in einzelnen Monaten des laufen den Jahres sogar die Einwanderung überstiegen. Die Zahl der Ausländer in Brasilien sei im letzten Jahr geringer geworden als im Jahre vorher. Das aus ländische Element sei in Brasilien überhaupt bei wei tem nicht so stark zahlenmäßig vertreten, wie eS sein« hervorragende wirtschaftliche Aktivität erscheinen läßt. Von 1820 bis 1920 sind in Brasilien nach amtlicher Statistik rund vier Millionen Fremde eingewandert, von denen die zahlreichen Portugiesen, Italiener usw. zum größten Teil als nationalisiert gelten dürfen. Bon da an bis heute kann bestenfalls mit einer weiteren Million Einwanderer gerechnet werden. Da- wären ohne die Rückwanderung etwa fünf Millionen Fremd« gegenüber einer Gesamtziffer von 40 Millionen Ein- , wvhnern und etwa nur Hui.on Fremde, ,die länger als zehn Jahre im Lande sind. Brasilien- Bevölkerung nimmt aber im Jahresdurchschnitt zurzeit etwa üm 1,5 Millionen Menschen zu, während seine Einwanderung im besten Jahr nicht über 120 000 See len hinausgekvmmen ist; das fremde Element im Ver hältnis zur Gesamtzahl werde also jährlich geringer heute «in Schulstreik auvgebrochen, der im Zusammenhang mit einer bei den Schulzusammenlegungen vorgesehenen Ueber- siedrlung der beiden Schulen nach einer anderen Straße steht. In der einen Volksschule sind von 155 Knaben nur 32 und in der anderen von 277 Mädchen 202 zum Unterricht erschienen. Entspannung in Finnland H «lsingfors, 4. März. Ein Mitglied der Negierung erklärte, daß sich die Lage zuscheus entspanne- Jiwesk'II« ist nach wie vor von Lappo in Stärke von etwa 500 Mann besetzt. Auch Mäntsälä ist noch in den Händen einer kleineren Lappo-Avteilung. Gegen dielen Ort ist eine Einkreisungs aktion von Militär und Schutzkorps im Gange. Die Re gierung bestehe auf Ablieferung der Waffen und Auslieferung der Führer. Die Lage in Jernost Der japanische Nachschub i« Schanghai eingetroffen Schanghai, 5. März. Die japanischen Truppen- verstärkungert von 10 000 Mann, die bei Liuho und Wusung gelandet wurden, find in Schanghai eingetroffen. Dadurch erhöht sich die Zahl der japanischen Streitkräfte auf 55 000 Mann. Dem japanischen Hauptquartier zufolge herrscht an per Front vnche. SNarel-Vroreß »och dir Massie» L» steht jetzt fest, daß im Sklarek-Prozeß noch etwa 60 Zeugenvernehmungen stattfinden Das würde bedeuten, daß der Prozeß bi» mindesten» Pfingsten dauert. In der Freitag-Verhandlung wurde die Vernehmung des Stadtbankdirektor» Dr Lehmann fortgesetzt. Man erörterte dabet die Tatsache, daß Dr. Lehmann ein« Krroitrrhöhung für di« Sklarek» bewilligt hatte, di« zum Teil durch soge nannte Wertstücke gedeckt war. Wir man jetzt weiß, bestanden diese „Wertstücke" au» verschlossenen Briefumschlägen, in denen sich vordatierte Schecks befanden. Dr. Lehmann erklärte, daß er das nicht gewußt habe, denn sonst hätte er die Unterlagen nicht al» Wertstück«, sondern als Dreck bezeichnet. r-eifache« Raubmord »es Lwckholm Stockholm, 4. März. Auf der Insel värmdö brl Stockholm wurden ein 70 jähriger ehemaliger Hofbesitzer, sein« Ehefrau und deren Schwester in ihrer Wohnung ermordet aufgesunden. E» scheint Raubmord vorzultegen. Deutsches Bottstum in Südtirol Erst seit St. Germain ist Südtirol Grenzland. Welschtirol hatte immer Grenzdeutschtum, und hier gab es stets ein schweres Ringen um das VolkStum. Das deutsche Südtirol aber ist nicht erst durch eine späte Kolonisation entstanden, sein deutsches Leben reicht vielmehr bis in die Völkerwanderungszeit zurück, in die Zeit der frühesten deutschen Landnahme. Wie das Rheinland ist Südtirol ein Herzland deutschen Lebens: ! eS hatte seinen freien deutschen Bauernstand, der schon! im Mittelalter die politischen Geschicke des Landes mit bestimmte. Auf diese Lebensgrundlagen des deutschen Volkstums in Südtirol, deren Kenntnis heute mehr denn je notwendig ist, weist der Innsbrucker Geograph Prof. Dr. Friedrich Metz in einem Aufsatz im März heft der Monatsschrift „Zeitwende" (München) aussühr- lich hin. Metz behandelt die geschichtlichen und land- i schaftlichen Verhältnisse, die Bedingungen des Acker- baus, der Viehzucht, der Wein- und Obstkülturen, des Fremdenverkehrs u. a. Aber wir stehen in Südtirol, hebt Metz hervor, nicht nur auf alt-deutschem, sondern auch auf altem christlichen Boden. Im „heiligen Land Tirol", wie wir im Andreas-Hofer-Lied singen, ist der Deutsche ohne seine religiös-kirchlich« Einstellung und Bindung nicht zu begreifen. Goetheforschung in Amerika Auf der diesjährigen Tagung des amerikanischen Neuphilologen-VerbandeS, der „Modern Language Association", zu Madison, tagte unter dem Vorsitz von Prof. Hattfield tzine besondere Goethegruppe. Sie brachte die folgenden vier Borträger „Goethe und die Psychoanalytiker" (Frl. Elise F. Dexter, Hunter-Kolleg). „Die Quellen zu »Amerika, du hast es besser'" (Prof. Wolter Wadepuhl, Universität von Westvirginien). „Goethe in der Revue des Deux M ndes von 1831 bis heute" (Frl. Emma O. Rach, Madison, Wis.): endlich eine kritische Prüfung von Prof. Hellers Theorie über das Verhältnis Goethes zu Marlowe (Prof Lawrence W. Pries, Universität r n Kalifornien). Prof. Earl F. Schreiber, Aale-Universität, berichtete über die Tätigkeit des Goethe Eentenary Eommittee. In diesem Jschre sind nach Schreibers Bericht zwei Bände „Goethe and America. A Eentenary Tribute bh American ScholarS" (Ein Hundertjahr-Tribut ameri kanischer Gelehrter) zu erwarten. In der deutschen Sindeuvmg - da- Slanblld deuWer Wehrhasii-kerr. DinvenburgS Lebensarbeit lst mit der Geschichte der ^'Nischen Armee aufs engste verknüpft. Al» kleiner Kadeti Mnn er sein« Laufbahn: in der »barten Schule der Pflichterfüllung" lernte er auch frühzeitig den blutiger lernst des Krieges kennen. AIS junger Seconde-Leutnani zeichnete er sich in der Schlacht bet Küniggrätz 1806 au» eroberte, obgleich verwundet, mit seinem Zug fünf feindlich« Geschütz«. MS vataillonS-Adjutant zieht er 1870—71 nach Frankreich- Die blutigste Schlacht jene« Krieges, die Schlacht von Gravelotte St Privat, sieht ihn Wied-"nm al» unerschrockenen, kaltblü tigen Soldaten. Er erlebt auch am 18. 1. 1871 in Versailles al» Augenzeuge die Wiedergeburt des deut schen Reiches, di« Stund« der Erfüllung aller natio nalen Wünsche und Träum« des deutschen Volke». Nach langer FriedenSar- deir ries ibn da» deutsch« Vaterland »um dritten Ma le. Al» 67jShria«r lst « diesem Ruf« gefolgk, von Pflichtbewubtsetn und Va terlandsliebe getrieben Sein Eingreifen rettete v:n von den russischen Seer er massen bedrohten deutscher» Osten M» Generalfeldmar schall kettete er jahrelang erfolgreich den Abwehr kampf de» deutschen Mil- lionenheeve« oegen die «r> drückend« Uäbermacht der Feinde und organisierte die n' Methoden des Stellungskriege» Dab die Schrecken des ge» nicht unser Vaterland verheerten, dafür schulden ' Dank dem leid grauen Seer und ihrem Führer, dem g-tr Ekkehard unsere» Ac, dem alt«, Hindenburg Heute, al» Reichspräsident, ist er wteder der Ch.'k deutschen Wehrmacht. Er bedeutet die stärkst« Klan der Tradltton. die da« junge, durch da« Versailler ? in engsten Grenzen g«batten« RetchSheer mit dem Gei dem Pflichtbewutztseta d«r ruhmreichen alten tuu Anne« verbindet. Hindenburg ist der Hort bester altpreußjsch-deut Tradition, «in Vorbild a» Pflichterfüllung, da» Sinn»,, deutscher Wehrhaftigkeit.