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561 Auch bei den Männern der beiden verschiedenen Völkerschaften findet sich bezüglich des Anzugs ein sehr großer Unterschied. Der echte Ungar, den schon sein großer, stattlicher Wuchs, das schwarze Haar, der schöne Bart, das dunkle Gesicht, das schwarze, feurige Auge kennzeichnet, trägt über den eng anliegenden Beinkleidern, die reich beschnürte Guba, eine Art Rock, um den Hals über das weiße Hemd, einen langen seidenen Shlips, am liebsten hochroth oder bunt gestreift, auf dem Haupt ein kleines, rundes Hütchen mit hoch iy die Höhe stehenden weißen Kedern, gewöhnlich Flügel der Störche, und an den kleinen Füßen Kanonenstiefel, die bis über die Knies reichen. Die Walachen dagegen, welcher Menschenschlag von ganz bedeutender Schönheit ist, begnügen sich mit dem Pelz und überaus weiten Bein kleidern aus leinenen Stoffen, den edel geformten Kopf bedeckt eine bunte Trodelmütze und die Füße sind ge wöhnlich mit einer Art von Sandalen bekleidet. Trägt eiyer Stiefel, so sind diese aus hochrothem Leder und mit Messingbeschlägen verziert und gelten als besondere Abzeichen ungewöhnlicher Wohlhabenheit, die in dem Besitz einer Ziegen- oder Büffelheerde besteht. — Die Walachen sehen sich in hiesiger Gegend von den Ungarn verachtet, geknechtet und nicht selten miß handelt, und doch theilen sie so manche Eigenthümlich- keit mit einander; denn die Lieblingsneigungen treffen bei ihnen völlig zusammen, vorzugsweise Pflegen sie zu rauchen, zu trinken, umher zu schlendern, zu reiten, kleine Liebesabenteuer zu suchen, zu tanzen und vor Allem sich in keiner Weise anzustrengen. Letzteres ist auch der Grund zu der geringen Bebauung eines so äußerst fruchtbaren Landstrichs, sowie des raschen Em porkommens der hiesigen Deutschen, die den reichhaltigen Gebirgen große Schätze abzugewinnen verstehen. Die Deutschen, von den Eingebornen der Gegend spottweis „Schwaben" genannt, sind Vielen ein Dorn im Auge, und doch sind sie es allein, die durch ihre Thätigkeit, Ausdauer und durch ihren Erfindungsgeist dem Lande nach und nach einen Aufschwung zu geben vermögen. (Schluß folgt.) Kirchliche Nachrichten. Frauenstein. Ani 12. Sonnt, n. Trin. predigt Vormittags Hr. Super. I.iv. tk. vr. Hasse. Nachm. Hr. Diac. Lehmann. Altenberg. Künftigen Sonntag Communion und Beichte (8 Uhr) durch Herrn Pastor Hartenstein. Dippoldiswalde, vom 1. bis 15. August 1866. Geboren wurde dem Handarb. Carl Wilhelm Bassenge ein Sohn; — hierüber zwei unehel. Söhne und eine unehel. todtgeborene Tochter. Getraut wurde: Herr Carl Friedrich Dittrich, ans. Kauf mann in Börlas, Hm. I. G. Dittrich's, Wirthschaftsbesitzers in Ulberndorf ehel. ältester Sohn, ein Junggesell, und Jqfr. Marie Theresie Dörner, Hr». I. G. Dörner's, hiesigen Bürgers und Schuhmachermeisters ehel. älteste Tochter. Gestorben sind: Frau Amalie Auguste Puschel, weil. Joh. Gottfr. Püschel's, Schneidermstrs. allhier, Ehefrau, starb an Krebsgeschwulst im Kiiöchelgelenk. — Herr Carl August Kästner, Vorwerksbesttzcr in Oberhäsclich, 65 I. 1 M. alt, starb am Schlaganfall. — Herr iU. Ernst Herrmann Robert v. Zobel, Superintendent und Oberpfarrer allhier, alt 64 I., starb am Lungenschlag. — Herr Carl Gottlieb Ehrhardt, Maurergesell in Ulberndorf, 63 I. alt, starb an Auszehrung. Ani 12. Sonnt, nach Trinit. Communion und Vorm.- Pred. Herr Diac. Mühlberg. Nachm. Betstunde. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung, die Prüfung der Banhandwerker betreffend. Diejenigen Bauhandwerker, welche im Laufe des bevorstehenden Winterhalbjahres der zur selbst ständigen Ausführung und Leitung von Bauten erforderlichen Prüfung bei der Prüfungscommission für Bau handwerker in Dresden sich unterziehen wollen, werden hiermit aufgefordert, ihre bezügliche Anmeldung, unter Vorlegung von Zeugnissen über ihre bisherige Vorbildung und practische Thätigkeit, bei dem Vorsitzenden der gedachten Commission, Herrn Stadtrath Lehmann allhier, bis zum 3«. September dieses Jahres mündlich oder schriftlich zu bewirken. Dresden, den 13. August 1866. Königliche Kreis-Direktion. von Könnerttz. Buchheim. Fiskalische Steinansuhr - Verdingung. Die Anfuhre des Steinmaterials zu Unterhaltung der Dresden-Dippoldiswalda-Altenberger Chaussee und der nichtchaussirten Straßen im Bezirke Dippoldiswalde auf das Jahr 1867 soll Dienstag, -en 2L. August 18««, Nachmittags 3 Uhr, im Gasthofe zur „Stadt Dresden" in Dippoldiswalde unter den im Termin zu eröffnenden Bedingungen an den Mindestfordernden verdungen werden. . Dresden, den 28. Juli 1866. Die Königl. Amtshauptmannschaft. Der König!. Bauverwalter, von Bieth. W Hann.