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559 unzweifelhaft viele bereits genesen, aber noch nicht ab gemeldet sind. Oesterreich. Es versteht sich von selbst, daß dem Waffenstillstand die Eröffnung der Friedensverhand lungen mit Italien aus dem Fuße folgen wird. In Florenz scheint man die Führung derselben in Prag nicht bloS zu wünschen, sondern, weil dort auch mit Preußen verhandelt wild, als in der Natur der Dinge liegend vorauszusetzen. Oesterreich dagegen hat, mit Berufung darauf, daß die Betheiligung Frankreichs nach der Lage der Sache unerläßlich sei, Paris als Conserenzort in Vorschlag gebracht. — Weniger die Stadt Wien, als ihre nächste Umgebung, hat noch immer eine vorherrschend mi litärische Physiognomie. Trotz der starken Trup- pensendnngen nach dem Süden — am 5. August-allein beförderte die Südbahn 29 Militärzüge — strotzen die nächstgelegenen Ortschaften von Soldaten aller Waffen gattungen; fast die gesammte frühere Nordarmee, ein schließlich des ganzen sächsischen Armeecorps,wel ches um Schönbrunn herum Quartiere bezogen hat und bis tief nach Wien hinein social epochemachend austritt, scheint hier beisammen zu sein. Für die Militärein quartierung blos im Weichbilde der Stadt wurden im Monat Mai 118000 Fl., im Juni 76000 Fl., im Juli 212000 Fl. vergütet; das mag, da die Vergütung auf das bescheidenste bemessen wird, einen Maßstab abgeben für die Höhe der Truppendurchzüge. Am 3. August zogen volle 29000 Mann ein und durch. Frankreich. Der „Abend-Moniteur" schreibt: Die „Times" entdeckt in den Ankäufen, welche die französische Regierung in Pferden und Salpeter gemacht haben soll, kriegerische Absichten Frankreichs. Die Re- monte wurde nur wegen fremder Concurrenz beschleu nigt und weil während des Krieges 20,000 Pferde aus Frankreich ausgeführt worden sind. Der Ankauf von Salpeter ist unwahr. Den besten Beweis für die friedlichen Absichten des Kaisers liefert die Entlassung der Altersklassen vom Jahre 1859. Italien. Oesterreich hat sich bereit erklärt, die Friedensverhandlungen mit Italien auf direk tem Wege zu führen. Die italienischen Bevollmächtigten werden im Stande sein, gleichzeitig einen Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Oesterreich und Italien abzuschließeu. Italien ist fortdauernd in vollständigem Einvernehmen mit Frankreich und Preußen und wird in Betreff der Grenzregulirung Venetiens durch Frank reich, England und Preußen unterstützt. Man giebt sich der Hoffnung hin, daß die noch schwebenden Fragen aus friedlichem Wege eine zufriedenstellende Lösung finden werden. Eine befriedigende Ordnung der Grenz frage würde jeden Grund zu künftigen Verwickelungen Mischen Italien und Oesterreich beseitigen, die in gleicher Weise guter Handelsbeziehungen und einer innern Re organisation bedürfen. Man glaubt, die Verhandlungen zwischen Italien und Oesterreich werden gleichzeitig mit denen zwischen Preußen und Oesterreich in Prag stattfinden Belgien. In Antwerpen entstand am 10. Au gust ein Feuer in einem großen Waarenlager. Das selbe griff trotz schnell herbeigeeilter Hülfe rasch um sich, und bald standen vier zusammenstehende herrliche Magazine mit Ungeheuern Vorräthen von Wolle, Guano rc. in vollen Flammen. In den Kellern befanden sich etwa 4000 Fässer Petroleum. Das Feuer war auch am 11. August noch nicht gelöscht und hat sich, nach dem auch das in den unfern Räumen befindliche Pe troleum entzündet worden, in einer erschreckenden Weise weiter verbreitet. Das anstoßende Hotel-de-Cologne und mehrere Lagerhäuser stürzten brennend zusammen. Die Verwirrung war unbeschreiblich, das Feuer nahm immer größere Ausdehnung an; zum Unglück war das Wasser der benachbarten Kanäle mit Petroleum ge schwängert und zum Löschen kaum zu gebrauchen. Man suchte den Herd des Feuers dadurch einzuschränken, daß man die Häuser der Umgebung demolirte. Glücklicher weise ist noch kein Menschenleben verloren gegangen. Unterm 12. August schreibt man: „Das Feuer wüthet ununterbrochen fort, scheint jedoch auf einen ge wissen Herd beschränkt zu sein, falls keine weitern Ex plosionen erfolgen. Die benachbarten Lager- und Wohn häuser werden geräumt." Neuere Nachrichten vom 13. August lauten: Das Feuer ist stark im Abnehmen; es brennt nur noch in einem Petroleumkeller; 4000 Faß sind verbrannt. Die Gefahr für die anstoßenden Straßen ist vorüber. Börfen-Bericht vom 14. August 1866. ÜZ'-geb. 101 96 130 134 48 200 135 89'/« 89»/« 124'/« 105'/« 99 99 99 99'/» 79'/» 50 125-/. 102 82 94'/- 97°/« 100 75-/, 102 104 90 55 80 96'/- 99°/« 100 100 100 100 79-/« 59-/« 249 195°/« 34-/» 144 95-/, 102'/» 50 59-/, 196-/» 37 König!. l Sachs, l Staats-» Papiere ! «-sucht 84 84 81-/« 94»/, 97-/» 99-/, 89 89-/, 91 93 v. 1830 ä 1000 u. 500 3»/. . Kleinere 3»/» v. 1855 » 100 3«/, . . . v. 1847 a 500 4"/» . . . v. 1852-1862 » 500 4°/» . dergl. ä 100 4»/, .... Act. d. ehem. Sächs.-Schles. Eisen bahn-Comp. ä 100 4"/, . K. S. 3'/,»/» Landrentenbriefe, » 1000 und 500 Dergleichen kleinere 3 >/,"/» Dresdner Stadtschnldscheine L 500 ZLSc 4°/» Dergleichen ü 100 Thlr K. Preuß. Staatsanleihe 4'/»»/ Desgleichen 5''/, K. K. Oesterr. Nationalanleihe v. 1854 5«/o Oesterreichischc Loose von 1860 5»/o . . . Leipzig-Dresdner Eisenbahn - Actien, alte . - - - - neue . Löbau-Zittauer Actien tUtt. , Leipziger Bank Leipziger Credit-Actien Alberts-Bahn-Actien (Stamm-) .... Dergleichen Prioritäten (1. Serie) . . . 2. - ... . - - 3. - . . . . - - 4. - . . . . Sächsische Bank-Actien Oesterreichischc Banknoten in öst. Währ. . Jndnstrie-Actien Societäts-Brauerei-Actien Felsenkeller-Braueret-Actien Dergleichen Prioritäten Feldschlößchen-Brauerei-Actien Dergleichen Prioritäten Medinger Brauerei-Actien Sächs. Dampfschifffahrts-Actien .... Niederlöhnitzer Champagner-Actien . . - Sächs. Champagner-Actien Dergleichen Prioritäts-Obligationen 4V» "/» Dresdn. Feuerversichernngs-Actien pr. St. Thlr Thode'sche Papierfabrik-Actien Dergleichen Prioritäten Dresdner Papierfabrik-Actien Sächs. Hypotheken-Anlcihe-Scheine 4-/» »/» . Louisd'or .... 5 — Ducaten .... 3 M- — Rufs. halbeJmperiale 5 15 Kronen . . , . 9 8 Dresden. Günther <» Skudolph